01. Auftakt der Segelsaison
Segelyachten fahren ins Bild von links nach rechts. Segler weit herausgelehnt in ihren Booten im Wind. Kiel eines Bootes durchschneidet das Wasser. Rennyachten im Wind. Hände am Steuer. Segel werden eingeholt. Hochseeyachten mit bunten Segeln und geblähten Spinnackern.
(30 m)
02. Bremen. Shiphandling-Simulator in Hochschule für Nautik
Großtanker Victoria fährt auf dem Meer. Bug mit Wappen von Hamburg. Die Bremer Hochschule für Nautik. Nachwuchs der Schiffsoffiziere in Hörsaal. Großaufnahmen Gesichter junger Männer. Übernahme des Ausbildungssystems für Jet-Piloten mit Shiphandling-Simulator. Lehrer sitzt an digitalem Prozessrechner dem Kernstück der Anlage und speichert Daten ein. Daten werden als Bild auf Leinwand zusammengesetzt. Der Shiphandling-Simulator ermöglicht Manövrieren in allen Situationen. Student steuert an Simulator und erhält Steueranweisung von Instrumenten. Schiff auf dem Meer, von hinten.
(53 m)
03. Bindung Berlins an den Bund
Stadtbild Berlin, Kamerarückfahrt. Fußgängerin, groß. Straßenverkäufer und Fußgänger auf dem Kurfürstendamm.
S/W: Rückblick - Kampf um Berlin im 2. Weltkrieg. In der Nachkriegszeit lenkt Polizistin den Verkehr. Allianz der Siegermächte bricht zusammen. Grenzschilder der Viersektorenstadt: You are now leaving British Sector - Achtung Sie verlassen jetzt Westberlin - You are leaving Americ Sector - Vous sortez du Secteur Americain.
Col: Autoverkehr. Fabrikschornsteine. Arbeiter am Werkstor von Siemens verlassen das Werk an Feierabend. Die Mauer. Ausstellungshalle Do it. Stacheldraht. Mann geht an der Mauer entlang.
S/W: Rückblick - Cruschtschow an Rednerpult. Luftbrückenflugzeug.
Col: Abschluß des Viermächteabkommens mit den Außenministern. Botschafter Abrassimow O-Ton: "Ende gut, alles gut." Volkspolizisten an der Grenze. Leute gehen an den Grenzstellen nach Ostberlin. Landkarte mit Einzeichnung der Transitstraßen Bundesrepublik - DDR. Wagen wird plombiert. LKW's und PKW's an Grenzkontrollstation. S-Bahnstation Berlin Wannsee. Zug fährt ein. Händedruck Schmidt - Gromyko. Genscher, Kossygin, Schmidt, Breschnjew. Schmidt und Breschnjew bei Vertragsunterzeichnung. Amtssitz des Bundespräsidenten in Westberlin. Deutsche Fahne, groß. Front des Reichstages, Schwenk, Schrift: Dem Deutschen Volke. Bundesbehörden in Westberlin. Rentenversicherungsanstalt. Straßenkreuz. Fabrikschornsteine. U-Bahnstation Kurfürstendamm. Fußgängerin, Straßenverkehr.
(86 m)
04. Unfallhilfe auf der Straße
Autos fahren auf Autobahn. Baracke des Unfalldienstes. Männer sitzen in Raum und lesen Zeitung. Mann nimmt Unfallmeldung an Telefon entgegen. Männer laufen zu Einsatzwagen des Deutschen Rotes Kreuzes. Abfahrt mit Blaulicht. Luftaufnahme Autobahn und fliegender Rettungshubschrauber des ADAC. Unfallstelle. Umgestürzter Wagen. Verletzter Mann erhält Handverband. Rettungshubschrauber fliegt an. Verletztes Kind liegt in Wagen. Junge wird auf Trage zu Hubschrauber transportiert. Hubschrauber startet.
(44 m)
05. Forschungsinstitut für experimentelle Biologie in Borstel
Gebäude des Institutes. Wagen des Bundespräsidenten mit Stander vor dem Gebäude. Scheel steigt aus, wird begrüßt und betritt Haus. Schaubilder von Leprakranken. Labor. Forscher mit Mundschutz. Weiße Maus wird an Fuß mit Leprabazillen infiziert. Reagenzgläser über Bunsenbrenner. Mann erhält Spritze in Arm. Maus wird seziert. Gewebeproben werden ausgewertet. Mikroskopbilder von Krankheitserreger Fotos von Leprakranken in Abstand von 6 Monaten bei Heilungsprozeß durch Medikament.
(55 m)
06. Stadtporträt Goslar
Tierfigur auf Schieferdach, groß. Stadtbild Goslar, total. Fachwerkhäuser. Enge Straßen. Altstadt. Schrift und Verzierungen an den Fachwerkfassaden. Denkmal deutscher Kaiser vor der Kaiserpfalz. Gemälde aus der Geschichte der Stadt. Eingang zum Gold-Silber-Kupferwerk, das den Reichtum der Stadt im Mittelalter begründete. Spieluhr zeigt Figuren des Bergwerkes bei der Arbeit. Als Anrecht auf die Mine für die Stadt verloren ging, verarmte die Stadt. Wandgemälde im Huldigungssaal des alten Rathauses erinnern an die Glanzzeit der Stadt. Evangelium aus dem 13. Jahrhundert. Kanne, Spitzenprodukt der spätgotischen Goldschmiedekunst. Springbrunnen mit Vogelfigur. Mittelalterliche Häuser und Straßen. Totale der Stadt.
(46 m)
07. Historische Orgeln und Orgelbau heute
Orgeln. Kantor an Orgel. Orgelbauer bei der Arbeit. Zeichnung der Orgel auf Reißbrett. Die Pfeifen werden gerollt und zusammengesetzt. Orgelpfeifen nebeneinander. Zusammenbau. Tastatur, Registersteuerung. Restaurierung einer wertvollen Arp Schnitzger Orgel. Hände spielen auf Orgel. Orgel in der Kirche von Langbargen an der Nordsee. Figuren der Orgel, die als eine der schönsten Norddeutschlands gilt. Füße treten die Tasten. Orgel in der Kirche. Die Kirche.
(56 m)
Hoch hinaus wollen die Segler auch in diesem Jahr. Beim Ansegeln auf Binnen- und Küstengewässern tummelte sich der ambitionierte deutsche Nachwuchs zwischen Weltmeistern und Olympiasiegern. Zwar werden olympische Medaillen in diesem Sommer nicht vergeben. Aber die Segelweltmeisterschaften locken und natürlich die traditionsreiche "Kieler Woche", auf der sich seit mehr als einem halben Jahrhundert die weltbesten Segler messen.
Die Sunde der Renn-Yachten schlägt im September. Dann wird vor der Küste Großbritanniens der "Admirals Cup" ausgesegelt - die inoffizielle Weltmeisterschaft für Hochsee-Yachten. Einmal, 1973, hat das deutsche Team den Cup gewonnen, beim letzten Wettbewerb wurde es zweiter: Ein Ansporn für die Crews, sich und ihre Rennmaschinen rechtzeitig in Form zu bringen.
Auf den Weltmeeren wird es eng. Die Schiffe werden immer größer und schneller, die Verkehrsdichte auf den internationalen Wasserstraßen beginnt die Schiffsführer zu überfordern. Spektakuläre Unfälle auf See liefern immer häufiger Schlagzeilen. Die Bremer Hochschule für Nautik hat vor kurzem ein Ausbildungssystem der Jet-Piloten übernommen, um den Schiffsoffiziers-Nachwuchs auf die gestiegenen Anforderungen vorzubereiten.
Ein digitaler Prozeßrechner ist das Herzstück der aufwendigen Anlage. Der Ausbilder speist die Daten ein, ein elektronisches Projektionssystem setzt sie auf einer Bildwand zum wirklichkeitsgetreuen Abbild von Schiff und Umgebung zusammen: Schiffahrt im Sa[...]le. Der "Ship-Handling-Simulator" ermöglicht den angehenden See-Offizieren alle denkbaren Schiffsmanöver auf dem Trockenen zu simulieren.
Alle Manöver werden von Instrumenten angezeigt und vom Ausbilder überwacht. Jedes Schiff hat festgelegte Bewegungseigenschaften. Sie werden vorher in die Anlage eingespeichert, daß Nautik-Schüler immer einen bestimmten Schiffs-Typ fährt. Er muß nun auf die von außen auf das Schiff einwirkenden Faktoren reagieren - auf Wind, Strömung und Wassertiefe, die zuvor als Übungsprogramm dem Computer eingegeben wurden. Der Ausbilder kann dieses Programm während der Übung ändern, indem er zum Beispiel den Ausfall von Instrumenten, Kursänderungen eines entgegenkommenden Schiffes oder einen Wechsel der Windrichtung simuliert.
Der "Ship-Handling-Simulator" wird jetzt auch auf einem Versuchsfeld für neue Seezeichen eingesetzt. Denn beides muß stimmen, die Navigation und die Ausschilderung der Seewege, damit die Zahl der See-Unfälle zurückgeht.
Berlin - eine Stadt mit wechselvoller Geschichte: Mitteleuropäischer Schmelztiegel, Hauptstadt Preußens und endlich - seit 1871 - Hauptstadt der Deutschen, ihr politischer, geistiger und kultureller Mittelpunkt.
Der zweite Weltkrieg stürzt auch Berlin in die Katastrophe. Die Stadt wird von den vier Siegermächten besetzt. Dann bricht die Kriegs-Allianz der Sieger auseinander. Berlin wird zwischen Ost und West geteilt.
Auch nach der Teilung bleibt West-Berlin mit seinen 2, 1 Millionen Einwohnern und seinen vielen Fabriken und Betrieben die größte deutsche Industriestadt. Seit 30 Jahren ist Berlin ein Gradmesser für die Spannungen zwischen Ost und West. Die mit Mauer und Stacheldraht abgeriegelte Insel mitten im sowjetischen Einflußbereich überlebte, weil die Westmächte ihr Sicherheit und ihre Bindungen an die Bundesrepublik Deutschland garantieren
West-Berlin überlebte politische Pressionen, die Blockade, den Mauerbau. Dann brachen bessere Zeiten an. Die Großmächte strebten einen Interessenausgleich an. Die Westmächte und die Bundesregierung machten Berlin zu einem Bestandteil der Entspannungspolitik.
"Ende gut - alles gut", hieß es 1971, als die vier früheren Siegermächte ein Abkommen unterzeichnet hatten, das den Bestand und die Weiterentwicklung der engen Bindungen West-Berlins mit der Bundesrepublik vertraglich anerkennt.
Diesem "Viermächte-Abkommen" folgten innerdeutsche Verträge. Die West-Berliner können seither wieder den Osten der Stadt und die DDR besuchen. Der Transitverkehr wurde normalisiert. Gesicherte Verkehrswege sind wichtig für die Stadt: Mehr als die Hälfte des Gütertransports von und nach Berlin wird auf der Straße abgewickelt.
Das Berlin-Problem ist nicht gelöst, aber die Zukunft der Stadt ist sicherer geworden.
Außenpolitisch wird West-Berlin von der Bonner Regierung vertreten - auch gegenüber dem Ostblock. Verträge zwischen der Bundesrepublik Deutschland und anderen Staaten gelten auch für West-Berlin.
Der deutsche Bundespräsident hat einen Amtssitz in der Stadt. Von Zeit zu Zeit tagen Ausschüsse des Bundestages im alten Reichstag. Viele Bundesbehörden arbeiten in West-Berlin. Die Rentenversicherungsanstalt der Bundesrepublik hat hier ihren Sitz.
So sichern zahlreiche politische, wirtschaftliche und kulturelle Stränge zwischen West-Berlin und der Bundesrepublik die Zukunft der Stadt und ihrer Bürger. Die Grundvoraussetzung aber bleibt, daß die Entspannungspolitik zwischen Ost und West beharrlich weiterentwickelt wird. Und so ist und bleibt West-Berlin zugleich ein Prüfstein für die Entspannung.
In unscheinbaren Baracken am Rande der großen Verkehrsstraßen sitzen sie und warten auf den Einsatzbefehl. Wenn er über Funk eintrifft, ist jede Minute kostbar. Denn Menschen sind in Not. Verkehrsopfer brauchen ärztliche Hilfe. Freiwilliger Dienst am Nächsten - so lautet der Wahlspruch jener Bundesbürger, die in gemeinnützigen Hilfsorganisationen ihre Freizeit opfern, um verunglückten Menschen zu helfen.
Reisezeit ist Unfallzeit - in Deutschland und anderswo. Das Rote Kreuz und der Allgemeine Deutsche Automobilclub stehen an der Unfallfront ganz vorn - mit Notdienst-Wagen und Rettungshubschraubern, die an den Verkehrsbrennpunkten rund um die Uhr im Einsatz sind.
Schwerverletzte Unfallopfer müssen schnell versorgt werden. Die Rettungswagen sind deshalb medizinisch so ausgestattet, daß der Verletzte noch am Unfallort oder während der Fahrt behandelt werden kann. Dieselbe medizinische Versorgung bieten auch die Rettungshubschrauber, die dann in Aktion treten, wenn höchste Eile geboten ist oder der Notdienstwagen durch verstopfte Straßen behindert wird.
Die modernen technischen Einrichtungen sind sehr aufwendig. Trotzdem können die Hilfsorganisationen ihre Arbeit auch weiterhin hauptsächlich durch Spenden finanzieren.
Der Besuch des Bundespräsidenten zog für einige Stunden das Interesse der Öffentlichkeit auf eine wissenschaftliche Einrichtung, die bisher nur in der Fachwelt einen großen Namen hat: Jas Institut für experimentelle Biologie und Medizin in der Schleswig-Holsteinischen Gemeinde Borstel. Seinen weltweiten Ruf in Fachkreisen verdankt es vor allem der Entwicklung einer hochwirksamen Therapie gegen Lepra.
Die Erfolge im Kampf gegen die Lepra haben dem Institut seinen Namen gegeben. Das Arbeitsfeld der 300 Wissenschaftler und Angestellten ist jedoch viel breiter. Infektionskrankheiten, Chemotherapie, Krebs und Stoffwechselstörungen sind einige der Gebiete, auf denen in Borstel geforscht wird. Der Entwicklung des Lepra-Medikaments ging eine 10-jährige Forschung voraus. Dabei mußten etliche Mäuse unfreiwillig ihre Fußsohlen hinhalten. Aus noch unbekannten Gründen vermehren sich Lepra-Bakterien nur in diesem tierischen Körperteil.
Das Lepra-Institut forscht nicht nur, sondern bildet auch technische Assistenten und Laboranten aus - darunter viele aus dem Ausland. Regierungen in Afrika, Asien und Lateinamerika lassen sich von den Wissenschaftlern Programme zur Bekämpfung von Seuchen entwerfen.
Der nach 10 Monaten getöteten Maus wird die infizierte Pfote abgenommen, um die entstandene Geschwulst wissenschaftlich auszuwerten. Auch Gewebeproben von leprakranken Menschen werden hier regelmäßig untersucht.
Das nach vielen Versuchen entwickelte Medikament verspricht Hilfe für die rund 20 Millionen Lepra-Kranken in der Welt. Wie wirksam die Therapie ist, zeigen die innerhalb von 6 Monaten aufgenommenen Fotos von einem Lepra-Kranken.
"In die Mauern und Dächer des Altertums versenkt" - so fühlte sich Goethe, der Dichterfürst der deutschen Klassik, in Goslar. "Labyrinthisch krumme Gassen" bemängelte sein Kritiker und Dichter-Nachfahr Heinrich Heine. Zwei Besucher, zwei Eindrücke von einer Stadt, die ihre größte Zeit vor 900 Jahren hatte. Damals war sie Sitz der Kaiser, Schauplatz großer Reichstage. Die Kaiserpfalz - ein kostbares Zeugnis romanischer Baukunst - hat die Zeiten überdauert. Von den Bergen des Harzes ist Goslar umgeben, ein Berg hat die Stadt einst reich gemacht. Aus seinen Gold-, Silber- und Kupferminen bedienten sich die Kaiser wie aus einer Schatzkammer, den Bürgern brachte das Edelmetall Wohlstand und Unabhängigkeit. Goslar pflegt die Erinnerung an seine große Zeit.
Als die Stadt ihr Anrecht an den Berg verlor, verarmte sie. Stillstand in der Stadtentwicklung war die Folge. Die Bürger begannen, ihre glanzvolle Vergangenheit zu konservieren. Heute haben sie und die vielen Touristen den Nutzen davon.
Der Huldigungssaal des alten Rathauses birgt neben anderen Kostbarkeiten ein Evangeliar aus dem 13. Jahrhundert und die Bergkanne, ein Spitzenprodukt spätgotischer Goldschmiedekunst.
Goslar verdankt seine Zukunft auch seiner Vergangenheit: dem mittelalterlichen Stadtbild, dem romantischen Gewirr verschachtelter Schieferdächer. Wer in den Harz reist, besucht auch Goslar.
Vor 250 Jahren hat das Zeitalter des Barock die größten Orgel-Komponisten und Orgelbauer hervorgebracht. Die Orgelmusik vollzog den Schritt zur Moderne, die Kunst des Orgelbaus dagegen blieb ihren alten Bauprinzipien treu. Bis heute.
Auf dem Reißbrett entsteht jede Orgel - wie vor 300 Jahren. Auch die Pfeifen werden noch immer aus einer Zinnplatte gerollt und nach überlieferten Methoden bearbeitet. Nachwuchs. sorgen kennt dieses alte Handwerk nicht. 5 Lehrlinge lassen sich in diesem Betrieb in die Kunst des Orgelbaus einweihen. Die Königin der Instrumente hat wieder Konjunktur. Auch das Handwerk der Orgelbauer. Deutsche Werkstätten exportieren Orgeln in viele Länder der Welt.
Die Mechanik zwischen Taste und Pfeife wird in herkömmlicher Weise gebaut. Nur für die Register-Steuerung wird moderne Schwachstrom-Technik verwendet. Bei der Restaurierung kostbarer alter Orgeln werden nur die schadhaften Teile ersetzt. Die Hamburger Werkstatt überholt zur Zeit ein Meisterwerk von Arp Schnittger, einem der berühmtesten Orgelbauer des Barock.
Aus derselben Zeit stammt diese Orgel in der Kirche von Langwarden an der Nordseeküste - eine sogenannte Springladenorgel, unter Kennern in aller Welt bekannt, eine der schönsten Orgeln Norddeutschlands. Das original erhaltene Werk soll in Kürze restauriert werden.