Sacherschließung
01. Stuttgart: Ballettschule des Württembergischen Staatstheaters
Hände schnüren Bänder von Ballettschuhen zu. Kinder bei den Positionen des Spitzentanzes. Tanzelevinnen beim Training. Die jungen Mädchen beim Essen. Theoriekunde vom menschlichen Körper am Skelett. Gesicht einer jungen hübschen Zuhörerin, groß. Musikunterricht. Training des Spitzentanzes. Bewegungsstudien.
(43 m)
02. Rückblick Ludwig Erhard
Ludwig Erhard. Großaufnahme, bildfüllend. Aufbahrung. Offiziere halten Wache am Sarg. Bundespräsident Scheel nimmt Abschied vor dem Sarg. Die Bevölkerung defiliert am Sarg vorbei.
S/W: Rückblick - Trümmer. Einsamer Mann geht durch Trümmer. Trümmerfrauen bei Aufräumung. Ludwig Erhard als Bundeswirtschaftsminister leitet durch Aufhebung der Zwangswirtschaft den wirtschaftlichen Aufstieg ein. Erhard besucht Industriemesse, durchschneidet Band bei Einweihung, geht mit Hut grüßend zwischen Menschen, besichtigt Fabrik und sieht durch schwarze Scheibe zu Hochofen. Erhard neben Adenauer auf Regierungsbank, mit Adenauer im Gespräch, bei De Gaulle, Händedruck, auf Reisen in Entwicklungsländern. Kränze werden ihm umgelegt. Erhard erhält Ehrendoktorwürde. Gerstenmaier vereidigt ihn zum Bundeskanzler. Karikatur Ludwig Erhard unter Schirm unter abtröpfelnder DM. Erhard als Abgeordneter im Bundestag.
Col: Erhard wird an seinem 80. Geburtstag im Bundestag geehrt. Helmut Kohl gratuliert und verläßt neben Ludwig Erhard, welcher den etwas schwankenden Gang eines alten Mannes geht, den Plenarsaal. Nach seinem Tod nimmt der Bundestag Abschied von ihm. Helmut Schmidt am Rednerpult spricht O-Ton: "Als Ludwig Erhard am 4. Februar in diesem Jahr sein 80. Lebensjahr vollendete, haben ihm die Deutschen jene Hochachtung erwiesen, die sein Lebenswerk verdient. Ein Werk, dessen Wirkungen über seien Tod weit hinausreichen. Ludwig Erhard hat seinen Platz in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland schon zu Lebzeiten gefunden. Wir verneigen uns vor ihm in Respekt und in Dankbarkeit." Als Zuhörer: Kiesinger Gerstenmaier, Genscher, Maihofer, Ertl. Totale des Plenarsaales, Schwenk.
(82 m)
03. Hannover-Messe 1977
Messegelände von oben. Kräne, Fahraufnahme, LKW-Kippfahrzeuge, Fahraufnahme. Riesenräder, Fahraufnahme. Als Zwischenschnitte jeweils Ausstellungsbesucher. Totale des Geländes. Teileinstellungen. Ausländische Besucher. Neger. Hydraulische Hebung von Kolben. Präzisionsuhren von Sonnenkraft getrieben. Demonstration neuer Technologien für bessere Lebensqualität. Maschinenbau. Vorführung des Wirkungsfeldes moderner Dieselmotoren. Fernöstliche Besucher. Wasserumbereitungsanlage (von Salzwasser zu Süßwasser). Wasser bildfüllend.
(46 m)
04. Stadtporträt Essen
Stadtbild Trafo zu Verkehrsknotenpunkt. Moderne Straßenzüge. Goldener Hahn auf Turm. Bänke neben Blumen und Wasserspielen. Fußgängerstraße. Totale, Trafo zu Münster. Fördertürme. Steinkohlenzechen. Weißer Rauch quillt hoch. Taube sitzt auf Statue. Hochofen bei Krupp. Werkshalle für den Bau von Elektrolokomotiven. Straßenbahn fährt. Krupp-Arbeitersiedlung Margaritenhöhe mit hübschen Häusern. Moderner Bau des Klinikums und der Universität. Das Folkswangmuseum mit Gemälden und Plastiken. Der Gruga-Park mit Spaziergängern. Der Baldenaisee mit Wassersportlern, Spaziergängern, Radfahrern. Segelboot kippt um. Waldreiches Erholungsgebiet um den See.
(64 m)
05. Industrieroboter
Greifhände greifen Werkstück und transportieren es. Mann mit Steuergerät bewegt den Roboter. Bilder von der Arbeit der Roboter. Autokarosserie wird punktverschweißt. Exakte Arbeitsgänge werden ausgeführt nach dem eingesteuerten Programm.
(39 m)
06. Rias-Kammerchor
Der Leiter des Chors Uwe Gronostay dirigiert, groß. Mann an Mischpult. Männer und Frauen des Chors sitzen in Bänken und singen. Plakate von Auslandstourneen. Tauben auf Platz fressen Brotkrumen. Beethoven-Denkmal. Rheinschute fährt unter Brücke hindurch. In der Beethovenhalle singt der Rias Kammerchor zur 100-Jahr Feier der Schallplatte aus dem Musical Westside Story. Als Zuhörer Hildegard Knef und Freiherr von Schell. Scheinwerfer schwenken im Vordergrund des Bildes.
(44 m)
07. Köln: Fußball Deutschland Nordirland 5:0
Zuschauer. Deutscher Freistoß. Torwart hält. Zuschauer bildfüllend. Spielszenen vor dem irischen Tor. Flutlichtstrahler. Ball fliegt an Flutlichtstrahlern vorbei. Irisches Handspiel im Strafraum. Rainer Bonhoff verwandelt den Strafstoß zum Tor, 1:0. Zuschauer jubeln, lachen und klatschen. 2 Minuten später köpft Fischer ein zum 2:0. Zuschauer springen mit erhobenen Armen hoch. Weiteres Kopfballtor von Fischer. Tor. 5:0 kurz vor Spielende. Wiederholung aus anderem Blickwinkel. Irischer Torwart nimmt den Ball aus der Torecke. Reklame: Verporten - Krupps - Ceresit - Sechsämtertropfen.
(52 m)
Sprechertext
Morgenarbeit in einer berühmten Ausbildungsstätte für Tanzkunst, der John Cranko-Schule in Stuttgart. Grundübungen für das klassische Ballett.
Auf die Figur muß geachtet werden. Das Mittagessen ist nach modernen ernährungswissenschaftlichen Erkenntnissen zusammengestellt. Anatomie gehört zur Theorie-Kunde dieser Ballett-Schule der Württembergischen Staatstheater wie Fechten, Tanzgeschichte oder Musik-Unterricht.
Die Ausbildung dauert rund 10 Jahre und schließt mit der Ballett-Akademie ab.
Etwa vom 12. Lebensjahr an beginnt die "Spitzen-Arbeit". Den Pas de deux ergänzen Charaktertanz, Jazz und Mimik.
Über die tänzerische Ausbildung hinaus, so hat es der Schulgründer John Cranko formuliert, gilt es, zur Harmonie von Körper und Seele zu finden. Der große Tänzer und Choreograph, der 1973 starb, hat Stuttgarts Staatstheater-Ballett zu internationalem Ruhm geführt.
Die deutsche Bevölkerung nahm Abschied von Ludwig Erhard. Mit einem Staatsbegräbnis wurde jener Mann geehrt, dem die Bundesrepublik Deutschland den wirtschaftlichen Aufstieg nach dem Kriege wesentlich mitverdankt.
In der Trümmerlandschaft des zerstörten Deutschland stellte Erhard 1948 die Weichen für ein Wirtschaftswachstum, das dem Land Wohlstand und sozialen Frieden und ihm selbst den Ehrentitel "Vater des deutschen Wirtschaftswunders" eintrug. Mit einem Federstrich beendete er die Zwangswirtschaft. Professor Erhard, ein Wirtschaftswissenschaftler der liberalen Schule, setzte auf Initiative, Wettbewerb und Eigenverantwortung. Im freien mündigen Bürger sah er den Motor für den Aufbau einer leistungsfähigen Wirtschaft und einer neuen Gesellschaft, die auf sozialverpflichtetes Privateigentum gründete.
Soziale Marktwirtschaft: so lautet die Formel, die Ludwig Erhard predigte und praktizierte - 14 Jahre als Wirtschaftsminister unter Konrad Adenauer, 3 Jahre als Bundeskanzler. In dieser Zeit stieg das daniederliegende Land zur bedeutenden Industriemacht auf. In der ganzen Welt stand der Wirtschaftspolitiker Erhard im hohen Ansehen.
Als Erhard 1963 als Nachfolger von Konrad Adenauer Bundeskanzler wurde, begann sein politischer Stern zu sinken. Das harte politische Alltagsgeschäft war seine Sache nicht. Ende 1966, als die Bundesrepublik Deutschland ihre erste Rezession erlebte, resignierte er und trat zurück.
Dem deutschen Bundestag gehörte er bis zu seinem Tod als Abgeordneter an - ein älterer Staatsmann, der hin und wieder mahnend seine Stimme erhob, wenn er die Prinzipien der freien und sozialen Marktwirtschaft gefährdet glaubte. An seinem 80. Geburtstag ehrte ihn der Bundestag. 3 Monate später starb er. Wieder trat der Bundestag zusammen, diesmal um Abschied zu nehmen. Bundeskanzler Schmidt sagte unter anderem:
"Als Ludwig Erhard am 4. Februar in diesem Jahr sein 80. Lebensjahr vollendete, haben ihm die Deutschen jene Hochachtung erwiesen, die sein Lebenswerk verdient. Ein Werk, dessen Wirkungen über seinen Tod weit hinaus reichen. Ludwig Erhard hat seinen Platz in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland schon zu Lebzeiten gefunden. Wir verneigen uns vor ihm in Respekt und in Dankbarkeit."
Sie begann vor genau 30 Jahren als bescheidene Präsentation der deutschen Industrie. Heute ist die Hannover-Messe zum größten Investitionsgüter-Mark der Welt geworden. Rund 520.000 Besucher aus mehr als 100 Ländern kamen in diesem Jahr, um sich über den neuesten Stand der internationalen Industrie-Produktion zu informieren.
Die Messe gilt als Konjunktur-Barometer. Zahlreiche sehr hohe Abschlüsse, die getätigt wurden, signalisierten, so meinen Beobachter, eine steigende Investitions-Bereitschaft in wichtigen Industriezweigen.
Zu den stark beachteten Neuheiten gehörten Präzisions-Uhren, die von Sonnenenergie angetrieben werden.
Wichtig für die 5.700 Aussteller aus 42 Ländern waren neben dem individuellen Gespräch die Demonstrationen neuer Technologien für bessere Lebensqualität.
Schwerpunkt Maschinenbau. Mit der attraktiven Systemschau "Antreiben - Steuern - Bewegen" wurde ein neues Konzept vorgeführt, die vielfältigen. Verwendungszwecke moderner Diesel-Motoren publikumswirksam zu präsentieren.
Von besonderem Interesse für viele Länder der südlichen Hemisphäre waren neue Anlagen, die salziges Meerwasser in Süßwasser umwandeln. Beispiele für die erfolgreiche Zusammenarbeit von Wissenschaft, Forschung und Industrie.
Eine Stadt im Wandel: Essen, im Herzen des Ruhrgebietes gelegen, hat sich in wenigen Jahrzehnten entscheidend verändert. Aus der einst grauen, rußgeschwärzten Stadt der Bergwerke und Eisenhütten ist eine moderne Wirtschaftsmetropole geworden. Die traditionelle "Arbeiter-Stadt" präsentiert sich heute als attraktives Einkaufs- und Dienstleistungs-Zentrum.
Blick auf 1000 Jahre Geschichte: Essens Münster, erbaut 852.
Fördertürme prägten für ein Jahrhundert das Bild der Stadt. Von 22 Steinkohle-Zechen ist nur noch eine in Betrieb. Neue Produktionsstätten auch in der Schwerindustrie, die mit dem Namen Krupp verbunden ist. Dieses Werk begann mit der Produktion von Tiegelstahl um 1820.
Es entwickelte sich zur größten Gußstahlfabrik der Welt. Nach dem letzten Krieg wandelte sich die ehemalige Waffenschmiede zum vielfältigen Produktions-Betrieb. Schwerpunkt: der Bau von Elektro-Lokomotiven.
Zu den heute noch benutzten Sozialeinrichtungen des Unternehmens gehört die Arbeiter-Siedlung "Margarethen-Höhe".
Essen 1977: das neuentstandene Klinikum und die Universität.
Das Folkwang-Museum genießt internationales Ansehen. Zu seinen Schätzen zählen Meisterwerke der Kunst des 19. Jahrhunderts wie Renoirs "Lise".
Landschaft mitten in der Großstadt - der Gruga-Park gilt als eine der schönsten Parkanlagen der Bundesrepublik. Am Wochenende fährt man raus zum Baldeney-See. Der Ruhr-Stausee ist das ideale Erholungs-Revier, zugleich eine beliebte - wenn auch nicht immer risikolose - Ruder- und Segelstrecke.
Wissenschaftler bezeichnen sie als freiprogrammierbare Handhabungsgeräte mit mehreren Bewegungsachsen. Für den Laien sind es, einfacher ausgedrückt, Industrie-Roboter - Apparate, die überall dort eingesetzt werden können, wo der Mensch allzu großen psychischen und physischen Belastungen ausgesetzt oder sein Arbeitsplatz besonders gefährlich ist.
In der ganzen Welt werden solche Apparate eingesetzt, vor allem in der Auto-Industrie. Etwa 100 stehen in deutschen Fabriken. Sie führen Punkt-Schweißarbeiten an Karosserien aus, sie wenden Blechteile oder legen Kurbelwellen in Paletten.
In Japan, Amerika, Schweden und Deutschland wurde die Vielseitigkeit, Robustheit und Wirtschaftlichkeit der "Eisernen Kollegen" in den letzten fünf Jahren entscheidend verbessert. Die deutsche Bundesregierung unterstützt die weiteren Entwicklungen in der Roboter-Forschung. Denn selbst in Zeiten der Arbeitslosigkeit ist Automation dort von Vorteil, wo sie inhumanes Arbeiten verhindert.
Man nennt ihn den musikalischen Botschafter Berlins: den RIAS-Kammerchor, 1948 gegründet und bis heute einziger Rundfunkchor West-Berlins. Unter der Leitung von Uwe Gronostay ist er durch zahlreiche Auslandsreisen in wenigen Jahren international bekannt geworden.
In der Beethoven-Stadt Bonn am Rhein bewies der Chor, der zu den besten deutschen Vokalgruppen zwischen A-cappella-Klassik und Moderne zählt, einmal mehr seine Vielseitigkeit. Zur Hundertjahrfeier der Schallplatte überraschte er mit einem "swingenden" Medley aus dem Musical "West-Side-Story".
Bundesrepublik Deutschland gegen Nordirland - Länderspielpremiere im neuen Müngersdorfer Stadion Köln. Für die deutsche Mannschaft - im weißen Trikot - ist es ein Vorbereitungsspiel auf die Weltmeisterschaft 1978 in Argentinien: als Titelträger hat sie sich bereits qualifiziert. Zum ersten Mal nach 70 Länderspielen fehlte einer der weltbesten Fußballspieler in der deutschen Mannschaft: Franz Beckenbauer setzt seine Karriere in den Vereinigten Staaten fort. Nationaltrainer Helmut Schön gab einigen Nachwuchsspielern eine Chance.
0:0 heißt es zur Halbzeit. Die Iren verteidigen geschickt ihr Tor. Doch 10 Minuten nach Wiederanpfiff greift Abwehrspieler Nelson mit der Hand zum Ball: Elfmeter.
Rainer Bonhof von Mönchengladbach schießt zum 1:0 ein. Jetzt hat die deutsche Mannschaft zu ihrem Spiel gefunden.
2 Minuten später heißt es 2:0 durch den Schalker Fischer. Das Tor aus einer anderen Perspektive.
Mit ihrem Tempo-Spiel läßt die deutsche Mannschaft den Iren keine Chance. Nach dem 3:0 wieder ein Kopfballtor von Fischer 5 Minuten vor Schluß.
4:0. - Die Wiederholung.
5:0 endet schließlich die faire Partie.
Personen im Film
Adenauer, Konrad ; Erhard, Ludwig ; Ertl, Josef ; Gaulle de, Charles ; Gerstenmaier, Eugen ; Knef, Hildegard ; Kohl, Hannelore ; Scheel, Walter ; Schmidt, Helmut ; Genscher, Hans Dietrich ; Gronostay, Uwe ; Kiesinger, Kurt Georg ; Maihofer ; Schell von ; Bohnhoff, Rainer ; Fischer, Klaus
Orte
Bonn ; Essen ; Hannover ; Köln ; Stuttgart
Themen
Schallplatte ; Roboter ; Staatsbegräbnis ; Industrie-Messe (Hannover) ; Sachindex Wochenschauen ; Denkmäler ; Hobby ; Hochschulwesen ; Industrie ; Karikaturen ; Freizeit, Freizeitgestaltung ; Fußball ; Fußgänger ; Musikalische Veranstaltungen ; Reklame ; Rückblicke ; Schiffahrt ; Schulen, Schulungen ; Sport-Details, Fouls ; Sportpublikum, Sport-Zuschauer ; Städtebilder: Deutschland ; Tanz ; Tiere (außer Hunde) ; Todesfälle, Beisetzungen ; Uhren ; Bauwerke ; Körperteile: Augen, Nasen, Münder, Ohren, Bärte, Hände, Beine ; Kunst ; Menschen ; Urlaub ; Verkehr: allgemein ; Wasser ; Zuhörer ; Ausstellungen ; Automation ; Bergbau ; Bergwerk ; Gastronomie ; Gedenktage, Jubiläen, Geburtstage ; Ballett ; Wissenschaft ; Forschung ; 01 16 mm-Projekt ; Industrie ; 10 Findbuch Deutschlandspiegel
Gattung
Periodika (G)
Genre
Monatsschau