Sacherschließung
01. Terrorismus
In Tür von Lufthansa Flugzeug steht verletzte Stewardeß, eine der befreiten Geisel von Mogadischu. Aus Flugzeug steigen die befreiten Geisel. Junge Frau mit Blumen geht zu Bus. Leute klatschen. Helmut Schmidt dankt in Bonn dem Botschafter von Somalia für die Hilfe seines Landes.
Rückblick: Terrorattentat bei der Olympiade in München. Hubschrauber fliegt. Polizisten. Bilder von Terroranschlägen japanischer Terroristen. Außenminister Genscher richtet in New York vor den Vereinten Nationen den Appell an alle Staaten der Welt für die Sicherheit im Luftverkehr. (Vorschlag einer weltweiten Konvention gegen Geiselnahme). O-Ton Genscher: "Wir sind überzeugt, daß eine solche Konvention im Rahmen der Vereinten Nationen bald erreichbar sein sollte."
(67 m)
02. Verkehrslenkung
Autobahnverkehr bei Frankfurt. Die 1. vollautomatische Verkehrslenkungsanlage mit steuerbaren Fernsehkameras. Fahrbahnkontakte übermitteln Daten über Verkehrsdichte an Lenkungszentrale. Baustelle. In Zentrale werden Daten mit Computern ausgerechnet. Fahrzeuge werden auf kürzester Strecke zu Ziel gelenkt. Elektronische Richtungsanzeigen wechseln auf Wegweisern. An Kreuzungen und Abzweigungen des Autobahnkreuzes Frankfurt werden die Fahrzeuge durch entsprechende Richtungshinweise gelenkt.
(51 m)
03. St. Peter Ording: Strandsegeln
Start der Strandsegler auf Rädern auf Sandbank in St. Peter Ording. Zuschauer am Rande der Rennstrecke. Die Fahrer im Rennen beim Manövrieren ihrer Boote im Wind. Teileinstellungen des Rennens in ZL.
(40 m)
04. Berlin: Mode in Deutschland
2 Mannequins in hellen Frühjahrskleidern, Mantel und Jacke auf dem Kurfürstendamm. Modezeichner entwirft Modell. Näherin näht, groß. Näherinnen in Nähsaal. Büglerin bügelt Kleidungsstück. Kleider hängen an Ständer. Internationale Fahnen wehen vor Ausstellungsgelände von Modefachmesse. Modestände Marokko, Uruguay, Kolumbien.
Modevorführung.
(52 m)
05. Schrebergärten in Berlin und der Ruhr
Förderturm an der Ruhr, Schwenk zu Schrebergartengelände. Mann harkt in seinem Garten. Alter Mann spielt auf Hocker in Garten Ziehharmonika. Familie in Gartenlaube, Mann liegt auf Liegestuhl und liest. Bergarbeiter dirigiert unter Tage E-Lok mit Funkgerät. Schlachter mit Würsten. Mann bindet in Kleingarten Blumen zusammen. Hochhäuser und Wohnsilos bildfüllend. Kleinbungalows in Gartengelände.
(49 m)
06. Sohlenhofen: Fossilien-Museum
Weiße Jurafelsen im Altmühltal, aus denen die Sohlenhofener Platten gewonnen werden. Der Bürgermeister von Sohlenhofen, Friederich Müller, ehemaliger Steinbrucharbeiter an seinem Schreibtisch im Rathaus und im Steinbruch beim Bearbeiten von Gestein zur Findung von versteinerten Tieren und Pflanzen. In Museum stellt Müller seine Fossiliensammlung aus. Lebensformen der Urzeit werden sichtbar. Schildkröte und Raubfisch, 140 Millionen Jahren alt. Versteinerung von Krokodil und Urfisch. Urkrebs 500 Millionen Jahre alt. Kopffüßler, Fische, Saurier. Müller bearbeitet Steinfunde.
(54 m)
07. Gelsenkirchen: Fußball Schalke 04-Borussia Mönchen Gladbach 1:2
Kind in Schalkekleidung bläst in Tute. Zuschauer. Schalke Fans mit Fahnen. Spielszenen. Schalke vor dem gegnerischen Tor. Torwart hält ZL. Helmut Krämers schießt gegen die Latte. In der 17. Minute schießt Krämers Eckstoß direkt ins Tor. Gladbach im Angriff, Kulik fängt den Ball aus der Luft und schießt den Ausgleich 1:1. Flutlichtstrahler. 2. Halbzeit: Gladbach im Angriff vor dem gegnerischen Tor. ZL. Heynkes schießt kurz vor Spielende den Siegestreffer 2:1. Ernste Gesichter bei den Zuschauern. Gladbacher Spieler läuft in Tor. Torwart schießt Ball zur Mitte.
Reklame: Coca Cola - Zeyko Küchen.
(57 m)
Sprechertext
Somalia: Geiselbefreiung
Frankfurt am Main. Diese Bilder gingen um die Welt: Nach Tagen des Schreckens und der Todesangst kehren die 86 in Somalia aus der Gewalt der Terroristen befreiten Flugzeuggeiseln nach Deutschland zurück.
Die internationale Zusammenarbeit bei der Geiselbefreiung in Mogadischu hat ein Zeichen gesetzt: Der weltweit operierende Terrorismus kann nur durch die Gemeinschaft der Staaten bekämpft werden. Dem somalischen Botschafter in Bonn dankte Bundeskanzler Schmidt auf einer vom Fernsehen übertragenen Kabinettsitzung für die besondere Hilfe Somalias.
Während der olympischen Spiele in München war der internationale Terrorismus zum ersten Mal in Deutschland eingefallen. Gleichzeitig begannen seine deutschen Ableger ihr blutiges Werk. Politiker wurden entführt, Wirtschaftsführer ermordet, Brand- und Sprengstoffanschläge verübt. Die meisten Täter wurden gefaßt und verurteilt. Elf von ihnen sollten durch die Entführung des Lufthansa-Jets "Landshut" freigepreßt werden. Auf ihr Konto gehen 13 Morde und 43 Mordversuche.
Die Internationale des Terrorismus hat in Japan, in Österreich während der OPEC-Konferenz, aber auch in vielen anderen Ländern ihre blutige Spur hinterlassen. Oft waren es unbeteiligte Bürger, die in die Hände jener blindwütigen Fanatiker fielen, die jeder menschlichen Ordnung den Kampf angesagt haben.
Internationale Solidarität und Zusammenarbeit bei der Bekämpfung des Terrorismus sind jetzt dringlicher denn je. Zum Schutz der Zivilluftfahrt vor Terrorakten haben die Vereinten Nationen in New York kürzlich einen entsprechenden Appell an alle Staaten gerichtet.
Vor der UN-Vollversammlung hatte die deutsche Bundesregierung durch ihren Außenminister Genscher schon im vergangenen Herbst eine weltweite Konvention gegen die Geiselnahme vorgeschlagen und alle Staaten aufgefordert, Geiselnehmer entweder auszuliefern oder im Land ihrer Ergreifung vor Gericht zu stellen. Nach dem Entführungsdrama von Mogadischu hat die Bundesregierung die Vereinten Nationen gebeten, diese Konvention beschleunigt zu behandeln und zu verabschieden.
Elektronik im Dienst des Straßenverkehrs:
Bei Frankfurt ist seit kurzem die erste vollautomatische Verkehrslenkungsanlage für Autobahnen in Betrieb. Die schwenkbaren Fernsehkameras haben nur Kontroll-Funktion: Ihre Bilder zeigen den Verkehrsexperten in der Leitzentrale, ob der Computer fehlerlos arbeitet.
Paarweise angelegte Fahrbahn-Kontakte liefern die Informationen: Zahl, Größe und Geschwindigkeit der Fahrzeuge. Der Computer berechnet die Fahrzeugdichte und die mittlere Verkehrsgeschwindigkeit und signalisiert dann den Autofahrern über Wechselkennzeichen den kürzesten Weg zum Fahrziel.
Die Kreuzungen und Abfahrten innerhalb des großen Autobahnnetzes bei Frankfurt sind auf Anzeigetafeln dargestellt. Aufblinkende Lämpchen geben zusätzlich optische Hinweise auf die Verkehrssituation in den einzelnen Abschnitten. Verrechnet sich der Computer, geben die Verkehrslenker die notwendigen elektronischen Signale an die Wegweiser.
Alle Verkehrsdaten werden auf Magnetband gespeichert. Aus ihnen entwickelt der Computer neue Verkehrslenkungs-Varianten, die von den Experten geprüft und dann entweder verworfen oder in das Programm neu eingespeist werden. Die elektronischen Wegweiser wurden schon kurz nach ihrer Aufstellung von mehr als 90% der Autofahrer als Orientierungshilfe benutzt.
Segeln auf Rädern:
Diese ebenso unterhaltsame wie sportliche Art sich fortzubewegen, hat besonders an der deutschen Nordseeküste ihre Anhänger. Treffpunkt im Herbst ist oft die 18 Kilometer lange Sandbank vor St. Peter-Ording.
Windstärke 6 haben die Strandsegler am liebsten: Dann erreichen manche ihrer Eigenbau-Fahrzeuge Geschwindigkeiten bis zu 130 Stundenkilometern.
Daß sich die norddeutschen Strandsegler auch in fernen unbekannten Revieren zurechtfinden, bewiesen sie vor einigen Jahren: Damals segelte eine Crew aus St. Peter-Ording quer durch die Wüste Sahara.
Mode in Deutschland.
Während über die letzten Entwürfe zur Herbst- und Wintermode auf der Straße abgestimmt wird, arbeiten Deutschlands Modemacher schon an der Frühlings- und Sommer-Kollektion.
Waghalsige Experimente sind in der Bundesrepublik Deutschland nicht gefragt. Damenhafte Eleganz und sportlicher Chic sind die Trends, an denen sich die Modeschöpfer orientieren. Damit erfüllen sie nicht nur die Wünsche der Bundesbürgerinnen: Die Damenoberbekleidungs-Industrie exportiert einen beachtlichen Teil ihrer Modewaren.
Kräftige Zuwachsraten im Export 1977 stimmen die Branche optimistisch. Andererseits ist die Bundesrepublik seit jeher auch modisches Import-Land. Um den kaufkräftigen deutschen Markt bemühen sich auf den internationalen Modemessen in Düsseldorf, München oder Berlin nicht nur die etablierten Modeländer wie Frankreich oder Italien, sondern zunehmend auch die Entwicklungsstaaten. Ihre Textil-Industrie hat die Aufbau-Phase hinter sich gelassen und wirbt nun mit hochwertigen Strick- und Wirkwaren erfolgreich um deutsche Käufer.
Das Kostüm wird vom Jackenkleid abgelöst, die Kleider sind leicht und spielerisch: Diese ersten Signale von den Messen und Modeschauen versprechen den Frauen einen beschwingten Mode-Sommer.
Kleingarten
Im Schatten von Fördertürmen und Hochöfen ein paar Quadratmeter Freiheit im Grünen. Der Kleingarten, die Laubenkolonie - früher Ruhe-Reservat für Rentner und Industrie-Arbeiter.
Wer Mitglied in einem Kleingarten-Verein wird, erwirbt den Anspruch auf ein kleines Grundstück, auf dem er seine Freizeit in frischer Luft verbringen kann: Eine geruhsame Fluchtburg nach dem Streß des Arbeitstages. Wie diesen Bergarbeiter, der untertage eine E-Lok dirigiert, drängt es immer mehr Bundesbürger, sich von der Hektik und Mühsal am Arbeitsplatz für einige Stunden in die eigene grüne Idylle abzusetzen. Schon verbringen Millionen Bundesbürger ihre Freizeit in einer Kleingarten-Kolonie.
Rund die Hälfte der Kleingärtner bauen Obst und Gemüse an. Der Austausch von Anbau-Tips fördert die sozialen Kontakte über den Gartenzaun.
Bewohner von Hochhaussiedlungen haben den Trend zum gepachteten Stück Natur verstärkt: Das "grüne Zimmer" als Ausgleich zur genormten Betonwohnung. Diese Großstädter verändern das gewohnte Bild der Kleingarten-Kolonien - Ziergärten und Mini-Bungalows statt der Gemüsebeete und Gartenlauben.
Auch die soziale Schichtung beginnt sich zu wandeln. Von den westdeutschen Kleingärtnern sind inzwischen 50 Prozent Angestellte und Beamte. Der Prokurist neben dem Schichtarbeiter - eine klassenlose Gesellschaft im Grünen.
Museum für Fossilien Solnhofen
Im süddeutschen Altmühltal liegt der sogenannte "Weiße Jura". Aus seinen Steinbrüchen werden seit dem 15. Jahrhundert die berühmten "Solnhofer Platten" gewonnen, die als Fliesen, Simse, Wandplatten und Lithographiesteine in die ganze Welt exportiert werden.
Bürgermeister von Solnhofen ist Friedrich Müller, ein ehemaliger Steinbrucharbeiter. Daß sein Ruf weit über die Grenzen seiner Heimat reicht, verdankt er seinem Freizeit-Hobby: Seit 40 Jahren spürt Müller versteinerte Pflanzen und Tiere auf. Vor 150 Millionen Jahren war dieser Teil Mitteleuropas ein Meer mit Küsten und Lagunen. Als das Wasser zurückging, blieben viele Tiere im Kalkschlamm hängen. Sie starben und versteinerten mit der Zeit. Jetzt sind sie Schaustücke in einem Museum, das die Gemeinde für die einzigartige Fossilien-Sammlung des Bürgermeisters baute. Sammler und Wissenschaftler kommen von weither, um die Lebensformen der Urzeit zu besichtigen.
Eine Schildkröte. Sie ist etwa 140 Millionen Jahre alt. Aus der gleichen Zeit stammt dieser Raubfisch.
Ein 90 Zentimeter langes Krokodil, mit feinen Meißeln und Nadeln freigelegt.
Ein Ur-Krebs, rund 500 Millionen Jahre alt. Flugsaurier, Landechsen, Kopffüßler und Fische - sie alle illustrieren einen wichtigen Abschnitt in der Entwicklungsgeschichte irdischen Lebens.
Insgeheim hofft der Fossilien-Sammler Müller immer noch auf den Fund seines Lebens - auf den Ur-Vogel Archaeopteryx. Die beiden einzigen Exemplare in der Welt wurden vor hundert Jahren in dieser Gegend gefunden.
Fußballfest im Ruhrgebiet. 70.000 Zuschauer beim Spiel zweier Spitzenmannschaften der deutschen Bundesliga: Schalke 04, ein Meisterschafts-Anwärter, gegen den deutschen Meister Borussia Mönchengladbach.
Die Schalker in dunklen Hemden drängen auf ein frühes Tor. Doch die Abwehr der Gäste behält die Übersicht. Nach wochenlanger Schwäche hat sie wieder Tritt gefaßt.
Bester Schalker ist Helmut Kremers. Er hat Pech mit einem Lattenschuß.
In der 17. Minute belohnt er sich mit einem Sonntagstor: Einen Eckstoß verwandelt er direkt!
Das Tor hat die Gladbacher nicht im geringsten geschockt. Sie schalten auf die Offensive um. Schon 10 Minuten später erreichen sie den Gleichstand: Kulik nimmt den Ball direkt aus der Luft
Die Wiederholung zeigt: Ein Schalker Verteidiger fälschte den Ball ab - unerreichbar für den Torwart.
In der 2. Halbzeit forcieren die Gladbacher ihr Angriffsspiel. Ihrem Gegner sind sie auf fast allen Positionen überlegen. Die Schalker Fans beobachten Konditionsmängel bei ihrer Mannschaft.
Übersicht, Cleverness und Schnelligkeit zahlen sich für die Gladbacher zwei Minuten vor dem Abpfiff aus. Ungehindert schießt Heynckes den Siegestreffer.
Wenn die Gladbacher ihre gute Form behalten, haben sie eine große Chance, ihren Meistertitel zu verteidigen.
Personen im Film
Schmidt, Helmut ; Genscher, Hans Dietrich ; Müller, Friedrich ; Heynckes, Jupp ; Krämers, Helmut ; Kulik
Orte
Berlin ; Bonn ; Essen ; Frankfurt ; Gelsenkirchen ; New York ; Sohlenhofen ; St. Peter ; St. Peter Ording
Themen
Geiselnahme ; Autobahn ; Verkehrregelungs-Anlage ; Strandsegeln ; Sachindex Wochenschauen ; Hobby ; Freizeit, Freizeitgestaltung ; Fußball ; Raumfahrt ; Reklame ; Segeln ; Sport-Details, Fouls ; Sportpublikum, Sport-Zuschauer ; Sportstätten ; Wellenreiten ; Terrorismus ; UNO ; Bauwerke ; Urlaub ; Verkehr: allgemein ; Flugzeugwesen, Flugwesen ; Mode ; Berufe ; Archäologie ; Attentate ; Ausstellungen ; Straßenverkehr (Kraftverkehr) ; Kleingarten ; 01 16 mm-Projekt ; Surfing ; 10 Findbuch Deutschlandspiegel
Gattung
Periodika (G)
Genre
Monatsschau