01. Lübeck: Restaurierung der historischen Altstadt
Lübeck mit Marienkirche. Das Rathaus. Das Schifferhaus. Historische Gaststätte. Kellner bringt Tablett mit Bier. Männer trinken Bier. Das Thomas Mann Haus. Aufnahme Lübeck von oben mit Holstentor. Blick auf alte Giebelhäuser. Gerüst am Haus. Schadhafter Putz an Häuserfassade wird abgeklopft. Kostbare gotische Backsteinfassade unter Putz wird freigelegt. Restaurierte Häuserfassaden. Das Heilige Geist Spital mit den Wohnzellen seiner Bewohner. Die Marienkirche außen und innen. Schwenk über Altstadthäuser.
(58 m)
02. Soziale Eingliederung ausländischer Arbeitnehmer
Ausländischer Arbeiter in der Bundesrepublik als Arbeiter in Fabrik oder beim Sperrmüll. Näh-Reparatur-Dienst. Ausländer als Arbeitslose beim Arbeitsamt und im Flur wartend. Gastarbeiterfamilien. Kinder spielen auf Spielplatz, Frauen sitzen auf Bänken. Sprachunterricht für Ausländer. Jugendliche rauchen Zigaretten. Ausländerkinder auf dem Schulhof und in Klasse bei Unterricht. Berufsförderungs- und Weiterbildungsmaßnahmen für ausländische Jugendliche. Arbeit in Lehrwerkstatt. Ausländer am Abend unter sich beim Kartenspiel und Billard. Jugendliche beim Fußballspiel in Amateurclub. Ausländergesichter, groß, in Menschenmenge. Arbeiter verlassen Fabrik an Feierabend.
(66 m)
03. Fluglärm - Das Frankfurter Verfahren
Flugzeug im Landeanflug über Dächern. Luftaufnahme bei Landung. Landung von Flugzeug, aus Kontrollturm gefilmt. Flugalarm-Kontrolleure überwachen Starts und Landungen auf den deutschen Flughäfen. Startende Maschine. Geräte zeigen Lautstärke an. Piloten im Cockpit. Landeanflug aus Cockpit gefilmt. Graphische Darstellung eines neuen Anflugsverfahrens zum Lärmschutz aus größerer Höhe mit steilerem Absinken. Sich drehender Radarschirm auf Flugplatzgebäude. Startendes Flugzeug. Luftaufnahme während Flug. Fluglotsen geben Anweisungen. Landung im Dunkeln von hinten.
(57 m)
04. Duderstadt: Orthopädisches Unternehmen - Prothesen nach der Natur
Frau in Shorts führt moderne Beinprothese vor. Technische Zeichner an Reißbrettern entwerfen Prothesen. Prothesenherstellung. Elektronische Steuerungssysteme erleichtern natürliche Bewegungsabläufe. Bewegung einer elektronischen Unterarmprothese.
Handprothese bewegt sich mit elektronischen Impulsen. Mann arbeitet mit Unterarmprothese.
(52 m)
05. Hamburg: Philip Otto Runge in der Kunsthalle
Ausstellung anläßlich des 200. Geburtstages des Malers. Die Kunsthalle. Selbstbildnis, groß. Besucher in der Ausstellung. Kinderdarstellungen. Porträt der Eltern. Illustrationen antiker Sagen. Jugendliche Betrachterin, groß. Kosmische Kugeln zu Goethes Farbenlehre. Werke auf der Suche nach einer neuen Kunst aus Geometrie, Mystik und Symbolik. Glanzpunkt der Ausstellung sein berühmtestes Gemälde "Der grosse Morgen".
(41 m)
06. Fußball: WM-Vorbericht - Die Nationalmannschaft im Training
Rainer Bonhoff gibt auf dem Weg zum Trainingsplatz Autogramme. Klaus Fischer geht neben Jupp Derwall. Bundestrainer Helmut Schön gehend. Kopfballtraining. Schüsse auf das Tor. Probespiel. Helmut Schön gibt am Spielfeldrand Anweisungen.
(38 m)
07. Frankfurt: Fußball-Länderspiel Deutschland-UdSSR 1:0
Am Spielfeldrand prüft Helmut Schön den Rasen. Spiel vor dem russischen Tor. Schnelle Konter der Russen ZL, Spielszenen vor dem deutschen Tor. Russischer Spieler schießt ins leere Tor nach Abseits-Pfiff. Zuschauerränge. Torschuß 1:0 durch Bernd Rüssmann. Zuschauer jubeln. Wiederholung des Schusses mit Torkamera in ZL. Torschuß von Klaus Fischer wird nicht anerkannt wegen Foul. Spielszenen ZL.
(57 m)
Gotik und Renaissance - zwei europäische Stilepochen, die sich an einem Gebäude nahtlos aneinanderfügen. Das Rathaus von Lübeck ist für viele Besucher Ausgangspunkt für einen kulturhistorischen Streifzug durch die alte Hafen- und Handelsstadt in Norddeutschland. Im Schifferhaus, dem liebevoll restaurierten Gasthaus aus alten Zeiten, legt man dann eine Pause ein: mit Lübecker Spezialitäten wie Fisch, Soleier und herb gebrautem Bier.
Ein Haus, das Literaturgeschichte machte: der Dichter Thomas Mann siedelte hier seine Familien-Saga "Buddenbrooks" an, für die er 1929 den Nobelpreis für Literatur erhielt.
Fachleute vergleichen Lübeck mit seinen alten Wehrmauern, Kirchen, Speichern und Giebelhäusern mit historischen Stadtdenkmälern wie Florenz, Prag und Amsterdam. Neuerdings wird verdeckte und längst vergessene Pracht wieder sichtbar gemacht. Mit Röntgen- und Infrarot-Strahlen entdeckten die Denkmal-Schützer unter dem Putz vieler Häuser kostbare gotische Backstein-Fassaden. Jetzt wird der Putz abgeschlagen und den Fassaden ihre ursprüngliche Schönheit zurückgegeben.
Auch ein anderes Relikt der gotischen Stadtanlage wird restauriert: die Gänge und Hinterhöfe, in die jetzt neues Leben einzieht.
Das Heilig-Geist-Spital - ein Altenheim aus dem frühen Mittelalter. Seine Bewohner fühlen sich hier wohl und weigern sich, ihre Kammern gegen moderne Wohnungen einzutauschen.
Die schönste unter den 7 Kirchen der Stadt: die Marienkirche. 20 Jahre dauerte ihr Wiederaufbau. Im letzten Weltkrieg war sie wie viele andere Gebäude der Altstadt zerstört worden. Bevor Lübeck vollständig restauriert ist, werden noch einmal mindestens 20 Jahre vergehen.
Etwa 4 Millionen Ausländer leben in der Bundesrepublik Deutschland. 1,9 Millionen - hauptsächlich Türken und Jugoslawen - sind zur Zeit als Arbeitnehmer beschäftigt. In Industrie, Wirtschaft und Dienstleistungsgewerbe haben sie in den letzten Jahren erheblich zum Wirtschaftswachstum beigetragen. Ihre soziale Eingliederung gehört zu den wichtigen gesellschaftspolitischen Aufgaben.
Die ausländischen Arbeitnehmer sind arbeits- und sozialrechtlich gleichgestellt. Wie ihre deutschen Kollegen sind sie durch Arbeitslosen- und Kranken-Sicherung geschützt, wählen sie die Vertreter der Belegschaft - den Betriebsrat - und nehmen ihre Rechte im Rahmen der Mitbestimmung in Großunternehmen wahr. Ihre Arbeitslosenquote ist relativ gleich hoch wie die deutscher Arbeitnehmer.
Viele wollen länger bleiben und holen ihre Familien nach. Um ihnen bei ihrem Aufenthalt mehr Sicherheit zu geben, ist eine Verbesserung des Aufenthaltsrechts vorgesehen.
Sprachunterricht als wichtiger Schritt im Konzept der Eingliederung. Genauere Deutschkenntnisse erleichtern die chancengleiche Teilnahme am wirtschaftlichen und sozialen Leben.
Schwierig ist die Situation der 2. Generation. Rund 1 Million Ausländerkinder wachsen in der Bundesrepublik auf. Der überwiegende Teil erreicht trotz großer staatlicher Bemühungen keinen Hauptschulabschluß.
Besondere Programme wurden für die Berufsförderung und Weiterbildung entwickelt. Die Verbesserung der beruflichen Chancen ist ein Schwerpunkt aller Integrationsbemühungen.
Was am Arbeitsplatz selbstverständlich ist, fehlt oft in der Freizeit: die Gemeinsamkeit. Ausländische Arbeitnehmer bleiben nach Feierabend meist unter sich.
Sport als eine Möglichkeit sich näherzukommen. In zahlreichen Fußball-Amateurclubs treffen sich Deutsche und Ausländer zu gemeinsamem Spiel.
Mehr menschlicher Kontakt, mehr Zusammenarbeit in allen Lebensbereichen - das ist eine Chance für beide Seiten. Nur so wird die soziale Eingliederung ausländischer Arbeitnehmer zu einem Stück verwirklichter Demokratie.
Fluglärm und Umweltschutz: zwei Begriffe, die sich überall in der Welt nur schwer auf einen Nenner bringen lassen. In der Bundesrepublik Deutschland, wo viele Flughäfen in dicht besiedelten Gebieten liegen, haben Flughafenverwaltungen und Fluggesellschaften das Lärmproblem gemeinsam angepackt. Mit meßbarem Erfolg. Auf den deutschen Flughäfen überwachen Fluglärm-Kontrolleure alle Starts und Landungen. Meßsonden im Flughafen-Umfeld erfassen jede Maschine und übermitteln ihr akustisches Protokoll der Fluglärmzentrale. Zeigen die Geräte mehr als die erlaubten Werte an, muß der Pilot Rede und Antwort stehen.
Bei der Deutschen Lufthansa wurde ein lärmminderndes Landeverfahren eingeführt, das sich ausgezeichnet bewährt hat.
Dabei wird vor allem die Anflughöhe angehoben - von rund 500 Meter auf etwa 1000 Meter. Gegenüber dem konventionellen Verfahren hat diese Methode außerdem den Vorteil, daß beim Sinkflug die Triebwerke gedrosselt werden können.
Auch beim Start verhalten sich die Piloten umweltfreundlich. Sie lassen ihre Maschinen länger als üblich steil nach oben steigen und fahren die Klappen erst in tausend Metern Hohe ein. Der Triebwerk-Schub wird also hauptsächlich für das Steigen der Maschine genutzt. Sie gewinnt schneller an Höhe, und weniger Menschen als sonst werden durch Fluglärm belästigt.
Auch die Fluglotsen bemühen sich um Umweltschutz. Sie geben den Piloten Anweisungen zu immer neuen Flugmanövern, um die Maschinen möglichst leise in den Luftstraßenverkehr einzufädeln.
Neue Flugmethoden und leisere Triebwerke haben wesentlich zur Minderung des Fluglärms beigetragen.
Ärzte und Orthopäden aus vielen Ländern sind hier ständig zu Gast. Sie informieren sich über Fortschritte bei dem Bemühen, behinderten Menschen ihre Beweglichkeit und ihr Selbstvertrauen zurückzugeben. Das orthopädische Industrieunternehmen Otto Bock im niedersächsischen Duderstadt gilt in Fachkreisen als Pionier auf dem Gebiet der Prothesentechnik.
Körperbehinderte wünschen nichts mehr, als sich so natürlich zu bewegen wie ihre gesunden Mitmenschen. Forschung und immer neu perfektionierte Technik helfen, diesen Wunsch zu erfüllen. Erfindungsreich konstruierte und individuell angepaßte Ersatz-Glieder sind ein Stück Lebenshilfe für den behinderten Menschen.
Mit der Konstruktion elektronischer Steuerungssysteme hat die Duderstädter Firma erfolgreich neue Wege beschritten. In Verbindung mit einer verfeinerten Mechanik, die auch individuelle Wünsche des einzelnen Behinderten möglich macht, wird aus der leblosen Prothese ein scheinbar natürlicher Teil der menschlichen Gliedmaße. Diese elektronisch gesteuerte Unterarmprothese ist die neueste und gegenwärtig vollkommenste Kunsthand für Behinderte. Eine kleine Elektrode steuert mit den Impulsen der Nerven und Muskeln des Unterarms die Handprothese.
Ein kosmetischer Handschuh vervollständigt den natürlichen Eindruck der künstlichen Hand. Mit ihr kann man viele Arbeiten verrichten. Sie ist ein neuer vielversprechender Beitrag zur sozialen und beruflichen Wiedereingliederung behinderter Menschen.
Hamburg formte ihn, in Hamburg starb er 1810 - Philipp Otto Runge, lange Zeit verkannter Meister der frühen romantischen Malerei. Zur 200. Wiederkehr seines Geburtstages veranstaltete die Hamburger Kunsthalle eine umfassende Schau seines Werkes.
Die Deutschen entdecken die Romantik wieder. Dies war eine weitere erfolgreiche Präsentation der Kunst um 1800. Vor 2 Jahren hatte der romantische Maler Caspar David Friedrich Hunderttausende angelockt.
Runge als Realist. Fast noch stärker als in seinen Kinder-Darstellungen beeindruckt seine Kunst der Charakterisierung im monumentalen Porträt der Eltern - eines der prägnanten Familienbildnisse des 19. Jahrhunderts.
Er illustrierte antike Sagen, christliche Legenden und romantische Märchen. Zu Goethes "Farbenlehre" zeichnete er diese kosmischen Kugeln - Entwürfe idealer Farb-Harmonie.
Wie die Romantiker nach der blauen Blume, so suchte Runge nach einer neuen Kunst aus Geometrie, Mystik und Symbolik.
Sein wohl berühmtestes Werk - der "Große Morgen" - Gleichnis und Sinnbild des lichterfüllten Anfangs aller Tage. Die Hamburger Ausstellung, schrieb ein Kritiker, glich einer Wiederentdeckung.
Klaus Fischer soll in Argentinien so viele Tore schießen, daß Bundestrainer Schön den größten Erfolg seines Lebens wiederholen kann: den Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft. Nach der WM im Sommer tritt der Erfolgstrainer von der Fußballbühne ab. In Lehrgängen und Probespielen bereitet er seine Spieler gegenwärtig auf das Weltfest des Fußballs vor. Noch ist sein Aufgebot nicht komplett, noch testet der Trainer, um seine Wunschelf abzurunden. Im Kampf um die letzten Fahrkarten für Argentinien verwandelten sich erfolggewohnte Profis wieder in ehrgeizige Kandidaten.
Rainer Bonhof, der Allroundspieler vom deutschen Meister Mönchengladbach, ist schon nominiert. In der Vorbereitungszeit ist für Trainer Schön trotz guter Leistungen einzelner Spieler nicht alles nach Wunsch verlaufen.
In der Abwehr sollen der blonde Bernd Rüssmann und Mannschaftskapitän Berti Vogts den Angriffselan der gegnerischen Stürmer bremsen. Der amtierende Bundestrainer und sein schon gewählter Nachfolger Jupp Derwall erarbeiteten gemeinsam das taktische Konzept für Argentinien.
Noch trägt Helmut Schön allein die Verantwortung für die Nationalelf. Und er hatte nicht nur Erfolgserlebnisse, als er seine Kandidaten in vier Vorbereitungsspiele gegen starke Gegner schickte. Im Frankfurter Waldstadion testete die deutsche Mannschaft ihre Spielstärke gegen die Nationalelf der Sowjetunion. Die Spieler der Bundesrepublik - in weißen Hemden - begannen offensiv. Aber die sowjetischen Gäste verteidigten geschickt und behielten im Angriffswirbel die Übersicht.
Im Gegenzug verwirrten die Sowjets mehrfach die deutsche Abwehr mit schnellen Kontern.
Der Schiedsrichter pfeift wegen Abseits ab. Doch die Verlockung des leeren Tores war für den sowjetischen Stürmer wohl zu groß. Lustlos geschwungene Fahnen zu Beginn der zweiten Halbzeit signalisieren die Enttäuschung der deutschen Fans. Ihre Mannschaft hatte bis dahin wenig Weltmeisterliches geboten. Schon zwei Minuten später sind Publikum und Trainer wieder versöhnt.
Den raffiniert angeschnittenen Ball erreicht als einziger Bernd Rüssmann.
Keine Chance für Torwart Degtjarjow.
Die 1:0 Führung beflügelt die deutsche Elf und animiert Mittelstürmer Fischer zu einer artistischen Glanznummer.
Von allen Toren, die nicht gegeben wurden, wahrscheinlich das schönste. Der Schiedsrichter hatte ein Foul gesehen. Die Deutschen drängen weiter, aber es bleibt beim 1:0. Allgemeines Urteil: in Argentinien wird es der Weltmeister sehr schwer haben, seinen Titel zu verteidigen.