01. Hamburg: WM-Qualifikationsturnen der Damen
Füße von Turnerin in Wollsocken auf dem Schwebebalken. Turnerinnen auf dem Schwebebalken. Gesichter von Turnerinnen, groß. Pferdsprung von Turnerinnen ZL und normal. Ute Maiwald auf dem Schwebebalken. Unsicherheit und vorzeitiger Abgang. Petra Kurbjuweit beim Bodenturnen ZL. Turnerinnen am Stufenbarren. Salto Aufgang ZL. Antje Kühl am Stufenbarren.
(65 m)
02. Porzellanmanufaktur Berlin
Kostbares Porzellan. Porzellanmalerei. Porzellanherstellung in Werkstatt. Gießen der Formen aus Gips. Flüssige Porzellanmasse wird in Formen eingegossen. Teller wird gedreht. Anbringen von Henkeln an Kannen. Rose als Verzierung wird geformt. Brennen des Porzellans auf großen Ständern im Brennofen.
(63 m)
03. Fußgängerzonen in deutschen Großstädten
Fußgänger in Fußgängerstraße. Blick in Schaufenster. Wasserspiele. Die Hohe Strasse in Köln. Enge Straße mit Fußgängermassen, ohne Auflockerung eine Fehlentwicklung. Fußgängerbrücke in Hamburg am Dammtor endet in der Fußgängerzone Colonaden. Colonaden ohne Menschen. Straße verbindet nicht zwei wichtige Stadtzentren. Die Mönckebergstraße mit der Fußgängerzone Spitalerstraße, eine lebendige Zone mit Straßencafés. Porzellanleopard in Schaufenster. Der Bonner Marktplatz.
(51 m)
04. Deutscher Wetterdienst Offenbach
Stadtbild Offenbach. Schild Deutscher Wetterdienst. Empfangsantenne für Wettersatelliten auf Dach von Haus. Arbeitsraum. Daten werden übermittelt. Elektronisch gesteuerte Zeichengeräte Magnetbandeinheiten. Computer. Mess- und Beobachtungsstationen. Satellitenfoto wird zusammengesetzt. Wetter und Klimakarten werden ausgewertet.
(49 m)
05. Blinde in der Bundesrepublik
Schüler im Schulhof einer Hamburger Schule, in der Blinde, und nichtbehinderte Kinder zusammen unterrichtet werden. Blindes Mädchen unterhält sich mit Mitschülerin. Im Biologieunterricht betastet blindes Kind Schildkröte. Deutschunterricht. Blinder Schüler schreibt Text in Schreibmaschine. Lesen von Blindenschrift, die abgetastet wird. Blinde liest in Lesesaal Blindenschrift in großen unhandlichen Büchern. Kleine Kassette und ein elektronisches Schreib-Lesegerät soll die Blindenschriftbücher ersetzen. Blindenschrift wird in Form von Impulsen auf Tonband gespeichert. Auf Knopfdruck verwandeln sich die Tonimpulsen in Blindenschrift zurück. In Schulkindergarten spielen blinde und schwer sehbehinderte Kinder. Blinder auf Trampolin macht Salto. Waldlauf.
(57 m)
06. 30 Jahre Luftbrücke Berlin
Das Luftbrückendenkmal vor dem Flugplatz Tempelhof. S/W Rückblick: Berlin vor 30 Jahren im Jahr 1948. Die Sowjetunion verläßt den Kontrollrat. Russische Fahne wird eingeholt. Verhängung der Blockade. Karte mit Einzeichnung der 3 Luftkorridore. Stillstand der Versorgung auf Schiene, Straße und Wasser. Berliner stehen um Lautsprecherwagen herum. General Lucius Clay; groß. US-Rosinenbomber über der Stadt. Flugaufnahme Olympiastadion. Anflug über S-Bahn. Starts und Landungen. Entladung von Gütern. Landung eines britischen Flugbootes auf dem Wannsee. Versorgungsgüter werden verarbeitet. Großbäckerei, Essensausgabe, Schulkinderspeisung. Kraftwerk wird aus eingeflogenen Bauteilen errichtet. Trümmerfrauen bei Aufräumungsarbeiten. Abgestürztes brennendes Flugzeug. Rollendes Flugzeugrad groß. Kinder und Leute bedanken sich bei Flugpiloten.
(81 m)
Generationswechsel bei den deutschen Kunstturnerinnen. Die alte Riege ist abgetreten, jetzt sucht der Nachwuchs seine Chance. Optimistisch sind die jungen Mädchen nicht: zu groß ist der Abstand zu den führenden Turnnationen. Doch bei der Weltmeisterschafts-Qualifikation in Hamburg waren alle dabei. Die Chance, in das deutsche Aufgebot für die Turnweltmeisterschaft in Straßburg zu kommen, wollte sich keine entgehen lassen.
Die wenigsten kamen nach dem Sprung über das Pferd sicher zum Stand: Trainingsmängel, die Punkte kosteten.
Ute Maiwald, die 17-jährige deutsche Meisterin, auf dem Schwebebalken - dem Angstgerät aller Turnerinnen. Sie siegte auch in Hamburg, zeigte aber Unsicherheiten und verpatzte eine gute Wertung durch vorzeitigen Abgang.
Beim Bodenturnen überzeugte Petra Kurbjuweit durch eine ansprechende Leistung. Sie erturnte sich einen Platz im WM-Aufgebot. Ihre Übung erreichte allerdings nicht internationalen Standard.
Mit einem Salto auf den Stufenbarren - eine waghalsige Übung, die glückte. An diesem Gerät zeigte sich der Turnerinnen-Nachwuchs von seiner besten Seite. Bei den letzten Olympischen Spielen belegte die deutsche Damenriege den 7. Platz. Ob sie ihn bei den Weltmeisterschaften im Oktober halten kann, ist nach dem Test in Hamburg ungewiß -trotz bestechender Einzelleistungen, wie sie zum Beispiel die junge Antje Kühl am Stufenbarren zeigte.
Staatliche Porzellanmanufaktur Berlin. Wer kostbares Porzellan liebt, kennt die Erzeugnisse dieser Werkstätte, die zu den ältesten Europas zählt.
Die Porzellanmasse wird noch heute unverändert aus den 3 Substanzen Kaolin, Quarz und Feldspat hergestellt - nach dem Rezept des Chemikers Böttger von 1709. Böttger hatte viele Jahre eine Herstellungsformel für künstliches Gold gesucht und war dabei dem Geheimnis des Porzellans auf die Spur gekommen, tausend Jahre nach den Chinesen, die ihre Kenntnisse für sich behalten hatten. Auch wenn das Herstellungsverfahren verfeinert wurde: der Ablauf ist derselbe geblieben. Mit Gips werden die Formen gegossen, in denen die flüssige Porzellanmasse später zu einer Kanne oder Vase erstarrt.
Der Dreher benutzt die Gipsform, um mit weicher knetbarer Masse einen sogenannten Rohling herzustellen.
Bei Tellern geht es einfacher: eine Portion Pozellanmasse auf die Form, die sich dann maschinell zu drehen beginnt. Eine mechanische Schablone gibt dem Teller seine vorher festgelegte Stärke.
Henkel und Knöpfe einer Kanne oder die Einzelteile einer Porzellanfigur werden mit einem Spezialbrei aneinandergefügt. Spätestens hier erkennt auch der Laie den Unterschied, den der Fachmann zwischen Technik- und Kunstporzellan macht. Handwerkliches Geschick und künstlerisches Empfinden lassen aus Porzellankörpern kleine Kunstwerke entstehen.
Wenn die Stücke den Brennofen verlassen, ist vielleicht manches dabei, das später ein begehrtes Sammlerobjekt wird: fast soviel wert, wie das Gold, das der Porzellan-Erfinder Böttger eigentlich erfinden wollte.
450 Fußgängerzonen gibt es inzwischen in den Städten der Bundesrepublik. Die Autos aus der Stadt zu vertreiben, um sie den Menschen zurückzugeben: dieses Ziel ist nach Ansicht der Stadtplaner nur zum Teil erreicht worden.
Die Hohe Straße in Köln ist ein Beispiel für Fehlentwicklungen: ein lärmender Rangierbahnhof für Käufermassen, das Gegenteil von Urbanität und Lebensqualität.
In Hamburg endet eine Fußgängerstraße in einer Brücke über einem Verkehrsknotenpunkt: ein Planungsfehler, wie man inzwischen weiß. Denn Fußgängerstraßen funktionieren nur, wenn sie wichtige Stadtzentren miteinander verknüpfen. Deshalb bleiben in dieser Straße die Käufer aus, seitdem die Autos verbannt sind.
Die Hamburger Mönckebergstraße, eine der umsatzstärksten Kaufboulevards Europas, wurde vor 10 Jahren durch eine Fußgängerstraße mit dem Hauptbahnhof verbunden. Dieser Versuch war erfolgreich. Eine lebendige Einkaufs- und Flanierzone entstand, mit vielen kleinen Geschäften, Restaurants und Erholungsbereichen: eine menschliche Meile inmitten einer durch Lärm und Autoabgase unwirtlich gewordenen Großstadt.
Der Markt soll wieder zum Herz der Stadt, zum Mittelpunkt der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Kontakte der Menschen werden. Durch Fehlentwicklungen gewarnt, gehen die deutschen Stadtplaner umsichtiger als bisher an die Entwicklung neuer Fußgängerzonen heran.
Empfangsantennen für Informationen von Wettersatelliten: kein direkter Draht zum Wettergott persönlich, aber für den Deutschen Wetterdienst eine wichtige Hilfe, um den Bewegungen in der Atmosphäre auf der Spur zu bleiben. Der deutsche Wetterdienst in Offenbach ist eine der 5 europäischen Zentralen, die die nördliche Halbkugel der Erde mit Wetter-Daten versorgen.
Elektronisch gesteuerte Zeichengeräte, Computer, Bildschirmgeräte, Magnetbandeinheiten: alles, was die moderne Technologie bereithält, ist in dem Offenbacher Hochhaus installiert. Der Aufgabenbereich des Wetterdienstes ist weit gespannt: er gibt meteorologische Informationen für die Luft- und Seefahrt, für den Landverkehr und die gewerbliche Wirtschaft, für das Gesundheitswesen und die Landwirtschaft. Wettersatelliten und tausende von Meß- und Beobachtungsstationen auf der Erde liefern die notwendigen Daten für die kurz- und mittelfristige Wettervorhersage. Die Satelliten- und Computer-Technik hat besonders die Treffsicherheit von Wetterprognosen für mehrere Tage verbessert.
Afrika auf einem Satelliten-Foto. Die Wetterbeobachtung aus dem All ist vorerst die spektakulärste Errungenschaft der Meteorologie, die sich heute nicht nur auf Wetter-Vorhersagen beschränkt. Die Klimakarten und -atlanten, die zahlreichen Gutachten des Deutschen Wetterdienstes sind längst ein unentbehrliches Hilfsmittel für die Wirtschaft geworden. Wenn es um die Standortwahl von Großbetrieben oder die Bebauung von Ballungsgebieten geht, berücksichtigt die Landesplanung zunehmend auch Klima-Faktoren.
In einer Hamburger Schule werden blinde Kinder gemeinsam mit nicht-behinderten unterrichtet: ein sozial-pädagogisches Experiment, das den blinden Kindern helfen soll, frühzeitig ihren Platz in der Gesellschaft zu finden.
Im Biologie-Unterricht helfen Lehrmodelle, im Deutsch-Unterricht benutzen die Blinden eine normale Schreibmaschine. Sie schreiben gemeinsam mit den anderen Schülern einen vom Lehrer diktierten Text, ohne daß sie auf das Hilfsmittel der Blindenpunktschrift zurückgreifen müssen.
Bis heute sind blinde Menschen beim Lesen und im Schriftverkehr auf die großen, unhandlichen Blindenschriftbücher angewiesen. Eine kleine Kassette wird diese Bücher künftig ersetzen. Sie gehört zu einem elektronischen Schreib- und Lesegerät, das eine deutsche Firma konstruierte. Blindenschrift wird hier in Form von Impulsen auf ein Tonband gespeichert. Auf Knopfdruck verwandeln sich diese Impulse in die abzutastende Blindenschrift zurück.
Blinden Kindern muß früh geholfen werden, damit sie nicht in Isolation und Verzweiflung versinken. Pädagogen entwickelten Spielzeug und wählten Tätigkeiten aus, die es den benachteiligten Kindern leichter machen, ihre Umwelt zu begreifen und an ihr teilzunehmen.
In Schulkindergärten bereiten sich schwer sehbehinderte und blinde Kinder auf den Übergang zur Schule vor, wo ihnen ständig verbesserte Möglichkeiten, sich selbst zu verwirklichen, angeboten werden. 70.000 Blinde, darunter viele Kinder und Jugendliche, leben in der Bundesrepublik. Ihnen ihr schweres Leben lebenswert zu machen, gehört zu den Pflichten einer humanen Gesellschaft.
Das Luftbrückendenkmal vor dem Flughafen Tempelhof: ein Dankeszeichen der Berliner für Hilfe in schweren Zeiten.
Berlin vor 30 Jahren: die Stadt steht seit Kriegsende unter der Kontrolle der 4 Siegermächte USA, Großbritannien, Frankreich und der Sowjetunion. Im Juni 1948 wird Berlin zum Brennpunkt des kalten Krieges: die Sowjetunion zieht ihren Vertreter aus dem Kontrollrat, dem gemeinsamen Verwaltungsorgan der vier Siegermächte zurück und verfügt eine totale Blockade West-Berlins. Mit den drei Westzonen ist Berlin jetzt nur noch durch 3 Luftkorridore verbunden.
Die für Berlin lebenswichtige Versorgung aus dem Westen wird auf allen Straßen, Schienen- und Wasserwegen rigoros unterbrochen. Mehr als 2 Millionen West-Berliner scheinen dem sowjetischen Druck hilflos ausgeliefert.
Die Westmächte richten eine Luftbrücke ein. Unter Führung von General Lucius D. Clay, dem amerikanischen Militärgouverneur, unternehmen sie den einzigartigen Versuch, eine Millionenstadt nur aus der Luft zu versorgen. Hunderte von eingemotteten Militärmaschinen wurden wieder in Dienst gestellt. Von Woche zu Woche steigerten Amerikaner und Engländer ihre Lufttransport-Kapazität. "Rosinenbomber" nannten die Berliner diese Flugzeuge, von denen ihr überleben abhing.
Bald landete auf dem Flughafen Tempelhof fast jede Minute eine Maschine. Die Flugzeuge brachten Nahrung und Kleidung, und fast alles, was der Mensch zum Leben braucht.
Wurde es auf dem Flugplatz zu eng, setzten die Engländer Flugboote ein, die auf dem Wannsee landeten.
An Spitzentagen flog die alliierte Armada bis zu zehntausend Tonnen Versorgungsgüter in die bedrängte Stadt. Die Berliner faßten wieder Mut.
Die Luftbrücke transportierte Baustoffe, Kohle und Maschinenteile. Ein ganzes Kraftwerk wurde mit eingeflogenen Bauteilen errichtet. Der Tag- und Nacht-Einsatz forderte Opfer: 70 britische und amerikanische Piloten verloren bei den Berlinflügen ihr Leben.
Die Luftbrücke dauerte über ein Jahr. In dieser Zeit wurden mehr als 1,8 Millionen Tonnen Versorgungsgüter nach Berlin gebracht. Dann gab die Sowjetunion ihre Blockade auf. Die Zukunft West-Berlins als Teil der westlichen Welt wurde später durch ein Viermächte-Abkommen endgültig gesichert.