Sacherschließung
01. Bonn: Weltwirtschaftsgipfel
Präsident Jimmy Carter neben Walter Scheel bei Ankunft im Haus des Bundespräsidenten. Ehrenformation. Spielen der Nationalhymne. Pressetribüne mit Fotografen und Kameramännern. Carter im Gespräch mit Schmidt im Bundeskanzleramt. Die Außenminister Genscher und Vance treten hinzu. Zwei Bundesgrenzschutzsoldaten mit MP. Vorfahrt der Delegationen vor dem Palais Schaumburg. Ankunft von Giscard d'Estaing, Frankreich. Sitzung im Palais Schaumburg. Die japanische Delegation mit Ministerpräsident Fukuda. Carter neben Schmidt. Politiker im Park des Palais Schaumburg im Gespräch.
Gruppenbild der Regierungschefs: 1. Helmut Schmidt, Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, 2. Valery Giscard d'Estaing, Präsident der Französischen Republik, 3. Giulio Andreotti, Ministerpräsident Italien, 4. Takeo Fukuda, Ministerpräsident Japan, 5. Pierre Elliot Trudeau, Premierminister Kanada, 6. James Callaghan, Premierminister Großbritannien, 7. Jimmy Carter, Präsident der USA, 8. Roy Jenkins, Präsident der Kommission der Europäischen Gemeinschaft.
Kraftwerk. Containerschiff, Raffinerie, Kohlehalden, Atomkraftwerk, Fußgänger. Im Bonner Stadttheater gibt Schmidt Bilanz des Treffens. Schmidt O-Ton: "Es war ein Klima der Offenheit, des Verständnisses füreinander und der Bereitschaft zum Kompromiß. Jeder von uns kann dieses Ergebnis, das wir erzielt haben, nicht nur in seinem eigenen Lande, sondern wir alle können gemeinsam dieses Ergebnis vor der Weltöffentlichkeit mit Genugtuung präsentieren."
(76 m)
02. Nürnberg: Ausstellung Karl IV.
Stadtbild Nürnberg, Trafo. Die Kaiserburg. Stadtbilder. Historisches Spiel im Freien. Nürnberger Schüler tanzen das Kurfürstenballett in historischen Kostümen. Zuschauer bildfüllend. Wertvolle Erinnerungsstücke in der Ausstellung. Karl IV. thronend. Handschuh. Reichskrone. Zepter und Reichsapfel. Die Goldene Bulle, 1. Reichsverfassung. Bauwerke aus der Zeit Karls IV. Die Frauenkirche und der schöne Brunnen auf dem Hauptmarkt. Kunstvolle Rosette. Mann fotografiert.
(62 m)
03. Humanisierung der Arbeitswelt
Schweißer an Schiffsrumpf. Näherinnen an Maschinen in Nähsaal. Fabrikarbeiter mit Hör- und Mundschutz bei Arbeiten. Arbeiterin mit Reagenzgläsern. Arbeiter am Hochofen. Frau an Schreibmaschine bei Test. Lärmverbesserung im Walzwerk an Walzstraße. Industrieroboter übernehmen schwere eintönige Arbeitsvorgänge. Verbesserung des Arbeitsstuhls werden von Arbeitsmedizinern entwickelt. Sessel für die Computersteuerungsanlage in Walzwerk. Datentypistinnen in Großraumbüro. Arbeiter am Fließband in Automobilwerk. Einführung der Gruppenmontage, bei der Arbeiter Motor zusammensetzt. Fahrer in großem Elektrokarren.
(65 m)
04. Fassaden-Malerei
Gemälde auf Häuserwänden. Bunte Häuserfassaden. Bäume auf Wand von Hausblock. Kleines Mädchen in Sandkiste auf Spielplatz. Kinder auf Spielplatz vor bunt bemalter Wand. Malerei von Fenstern, Blumen, Gardinen und heraussehendem Kind auf kahler Hauswand.
(44 m)
05. Kiel: Bundesforschungsanstalt für Milchforschung
Schwarzweiße Kühe grasen auf Weide. Melkmaschine beim Melken. Die Bundesanstalt für Milchforschung. Fachleute bei Untersuchungen zur Verbesserung der Milch. Milch in Zentrifuge erhält Zusatz. Käseherstellung. Untersuchung der Milch auf Radioaktivität. Milchpulver wird zu Asche verbrannt. Aschenprobe wird in Computer gelegt. Prüferin mit roten langen Haaren seitlich, groß. Kurve steigt Anstieg der Radioaktivität. Gerät für die Milchanalyse. Luftblasen trennen die Milchproben voneinander. Großanlage zur Verarbeitung von Molke zu Eiweiß, das mit Zucker vor Stärke und Hefe wertvolles Viehfutter wird. Kühe in landwirtschaftlichem Versuchsgut. Kühe fressen. Mageninhalt wird mit Sonden und Schläuchen untersucht. Durch Magenöffnung wird Verdauung des Futters beobachtet. Besucher werden durch Stall geführt. Aus großen Schaufeln fällt automatisch das Futter. Milch wird abgezapft und getrunken.
(68 m)
06. Fußball - Impressionen
ZL-Aufnahmen von Fußballszenen. Torwartparaden. Kindergemälde "Fußball". Schüler in Schulklasse zeichnen. Bilder an der Wand. Fußballszenen real und im Bild: Stadion voller Menschen. Sepp Maier stürzt sich auf Ball. Fußballbeine und Ball. Zuschauergesichter. Frau drückt Daumen hinter Absperrgitter. Hochgerissene Arme. Torschuß, Fallrückzieher. Die Traummannschaft 11 x Franz Beckenbauer. Uwe Seeler. Torkopfball.
(54 m)
Sprechertext
Bonn, die Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland, war in diesem Sommer Schauplatz des 4. Weltwirtschaftsgipfels. Die Staats- und Regierungschefs der 7 wirtschaftlich stärksten westlichen Industrieländer trafen zusammen, um die grundlegenden Probleme anzupacken, vor denen die Teilnehmerstaaten und die Weltwirtschaft stehen: Arbeitslosigkeit, Inflation und Zahlungsbilanz-Probleme. Als Gastgeber begrüßte Bundeskanzler Schmidt die Präsidenten der USA und Frankreich sowie die Regierungschefs Großbritanniens, Japans, Italiens und Kanadas. Die Europäische Gemeinschaft war ebenfalls vertreten.
Das Treffen in Bonn stand in der Kontinuität der vergangenen Gipfel. Die Teilnehmer verpflichteten sich zu einem Paket konkreter zusätzlicher Maßnahmen zur Stärkung der Wirtschaftsnachfrage und vermehrter Anstrengungen bei der Inflationsbekämpfung. Außerdem verabschiedeten sie eine Resolution zu Flugzeugentführungen. Danach werden ihre Länder in Fällen, in denen ein Staat die Auslieferung oder gerichtliche Verfolgung von Flugzeugentführern verweigert, unter anderem sämtliche Flüge in dieses Land einstellen.
Die Konferenzteilnehmer vereinbarten gemeinsame Schritte zur Einsparung von Energie, zur Stabilisierung der Weltwährungsbeziehungen und zum Freihalten des Welthandels von Protektionismus. Der freizügige Warenaustausch - darin waren sich alle vertretenen Länder einig - muß erhalten bleiben. Zu den wichtigsten Verhandlungsergebnissen zählt die Zusage von Präsident Carter, durch Energie-Einsparungsmaßnahmen besonders die Öleinfuhr einzuschränken. Als Energielieferant soll die Kohle wieder aufgewertet werden. Die Teilnehmer stimmten auch darin überein, daß auf den Ausbau der Kernenergie nicht verzichtet werden kann.
Die deutsche Bundesregierung hat angekündigt, dem Parlament bis Ende August zusätzliche wirtschaftsfördernde Maßnahmen bis zu 13 Milliarden Mark vorzuschlagen. Japan verpflichtete sich, seinen Markt künftig stärker für ausländische Produkte zu öffnen. Im Bonner Stadttheater zog Bundeskanzler Schmidt als Konferenzleiter die Bilanz des Treffens.
Es war ein Klima der Offenheit, des Verständnisses füreinander und der Bereitschaft zum Kompromiß. Jeder von uns kann dieses Ergebnis, das wir erzielt haben, nicht nur in seinem eigenen Lande, sondern wir alle können gemeinsam dieses Ergebnis gegenüber der Weltöffentlichkeit mit Genugtuung präsentieren."
In der Nürnberger Kaiserburg ist in diesem Sommer wieder Kaiserzeit. Trotz Zerstörung im letzten Weltkrieg ist viel geblieben aus jenen Jahrhunderten, als Nürnberg die Stadt der Kaiser und Könige war. Weniger der Touristen wegen als aus einem neuen, nach vorn gerichteten Geschichtsverständnis feiern die Nürnberger gegenwärtig einen Herrscher, dem nicht nur die Stadt viel verdankt: Kaiser Karl der Vierte, der schon vor 600 Jahren die Idee eines friedlich geeinten Europas vertrat.
Nürnberger Schüler eröffneten mit einem Kurfürsten-Ballett das Sommerprogramm zu Ehren Karls. Rund vierzigmal hatte der Kaiser sich während seiner Regierungszeit in Nürnberg aufgehalten. Eine Ausstellung in seiner Burg, veranstaltet zu seinem 600. Todestag, zeigt Erinnerungsstücke: kostbare Originale und fast ebenso wertvolle Nachbildungen wie diese Reichsinsignien, die ehemaligen Symbole Kaiserlicher Macht.
Zu besichtigen ist auch die "Goldene Bulle", die von Karl in Nürnberg verkündete erste Reichsverfassung der Deutschen. Ihre Grundsätze behielten bis 1806 Gültigkeit.
Karl der Vierte hat im Stadtbild mehr als nur Spuren hinterlassen. Eindrucksvolle Bauwerke sind diesem Europäer zu verdanken, der in Prag geboren, in Paris erzogen und in Rom zum Kaiser der Deutschen gekrönt wurde.
Der "Schöne Brunnen" und die Frauenkirche auf dem Hauptmarkt erinnern an den großen Förderer europäischer Kunst. Den Politiker beginnt man erst jetzt wieder zu entdecken - als einen Herrscher,, der nach dem Prinzip des "balance of power" 37 Jahre Frieden für Europa erreichte. Das Reich, das er nach seinem Tod hinterließ, teilen sich heute10 europäische Staaten.
Auch dies gehört zum Alltag deutscher Arbeitnehmer: Lärm und andere Belastungen am Arbeitsplatz, trotz Einführung der Automation und neuer Technologien. Die Folge: Arbeitsunfälle, Berufskrankheiten, dazu oft Unzufriedenheit und Desinteresse an der Arbeit.
Hier setzt das staatliche Forschungsprojekt "Humanisierung des Arbeitslebens" an. Industrie und Wissenschaft beteiligen sich daran. Das Ziel dieses Programms: der Gesundheitsschutz und die Sicherheit des Arbeitnehmers sollen verbessert und seine körperliche und nervliche Belastung verringert werden.
Vorrangig wird der Lärm bekämpft. Oft mit Erfolg, wie in diesem Walzwerk, wo technische Maßnahmen den Lärmpegel um 25 Prozent senkten.
In anderen Arbeitsbereichen helfen computergesteuerte Industrie-Roboter: sie entlasten von schwerer körperlicher Arbeit und monotonen Handgriffen.
Der Arbeitsstuhl: er muß richtig konstruiert sein. Hier hilft die Arbeitsmedizin. Nach ihren Erkenntnissen und Richtwerten wurde dieser funktionsgerechte Sessel für die Steuerzentrale einer Walzstraße gebaut.
Auch das Großraumbüro gilt als Problembereich. Diese Datentypistinnen eines Versandhauses müssen täglich acht Stunden mit EDV-Geräten arbeiten. Früher waren sie schnell ermüdet. Das Arbeitsklima hat sich wesentlich verbessert, seitdem den Frauen durchgehend kurze Sonderpausen zugestanden werden.
Monotonie am Fließband. Dieses Automobilwerk hatte ein Rezept: die kooperative Gruppenmontage. Ein Mann setzt ganz allein einen Motor zusammen. Jetzt haben die meisten Arbeitnehmer das Gefühl, mehr als bisher unter eigener Verantwortung zu arbeiten. Ihre Arbeitsfreude stieg.
"Humanisierung der Arbeitswelt" - ein wesentlicher Beitrag zur Selbstverwirklichung des Menschen und eine wichtige gesellschaftspolitische Aufgabe der nächsten Jahrzehnte.
Farbe stimmt freundlich. Das wußten schon die alten Griechen. Heute sind es die Menschen in den Großstädten, die diese Erkenntnis neu gewinnen. Mit Farbe und Phantasie setzen sie sich gegen langweilige Hausfassaden und triste Betonmauern zur Wehr. Maler und Grafiker, aber auch Freizeitmaler greifen zum Pinsel, um der Ausdruckslosigkeit moderner genormter Architektur neue freundliche Züge zu geben.
überall in der Bundesrepublik werden Fassaden zu Anschlagstafeln der öffentlichen Phantasie. Wo die gebaute Architektur versagt, wird sie nachträglich gemalt: von den Bürgern selbst, die wieder in einer lebens- und liebenswerten Umwelt leben wollen. Dem Einfallsreichtum der Fassaden-Maler sind gegenwärtig keine Grenzen gesetzt. Noch überwiegt die Freude an der Farbe und der feste Glaube, daß bunte Städte bessere Laune machen.
Die Milch gehört nach wie vor zu den wertvollsten Nahrungsmitteln unserer Zeit. Längst hat sich die Wissenschaft dieses besonderen Saftes angenommen. In der Bundesanstalt für Milchforschung in Kiel sind 358 Fachleute damit beschäftigt, Qualität und Quantität von Milch und Milchprodukten ständig zu verbessern. Eine Vielzahl von Institutionen und Verbänden im In- und Ausland profitiert von ihrer Forschung. Zum Beispiel in der Herstellung von Käse. Allein die Bundesbürger essen eine halbe Million Tonnen Käse im Jahr.
Zu den Aufgaben der Anstalt gehört auch die Kontrolle der Milch auf Radioaktivität. Die getrocknete Milch wird gemahlen und dann in Pulverform in einem Spezialofen zu Asche verbrannt. Auf die Ascheprobe wartet dann ein hochkompliziertes chemisches Trennverfahren. Den unbestechlichen Computern bleibt nichts verborgen - auch nicht eine Atom-Explosion im fernen China. Vier Wochen danach stieg die Radioaktivität der in Kiel untersuchten Milch stark an.
Die modernen Geräte für die Milchanalyse haben die Wissenschaftler zum Teil selbst entwickelt. Beispielsweise diesen Apparat, der jede Probe durch eine Luftblase von der folgenden trennt.
Diese Großanlage macht aus Molke - dem Abwasser, das sich bei der Käseherstellung bildet - konzentriertes Eiweiß. Durch Zugabe von Hefe und Stärkemehl entsteht auf diese Weise hochwertiges Viehfutter.
Verfüttert wird das Eiweiß im landwirtschaftlichen Versuchsgut der Bundesanstalt. 200 Milchkühe "stehen" hier an der vordersten Forschungsfront. Einige fressen sogar unmittelbar für die Forschung: ihre Mägen sind mit Schläuchen und Sonden an eine Meßapparatur angeschlossen - schmerzfrei, wie die Wissenschaftler sagen. Durch eine Magenöffnung kann die Verdauung des Futters zusätzlich beobachtet werden.
Alle 2 Jahre kommen Milchexperten aus der ganzen Welt nach Kiel, um über die Forschungsergebnisse zu diskutieren. Sie arbeiten für ein gemeinsames Ziel: daß die Milch gesund bleibt!
Fußball: ein Weltereignis. Kein Sport fasziniert und erregt die Massen so sehr wie dieses Ballspiel. Und es beflügelt die Phantasie von jung und alt. Als ein Hamburger Lehrer seinen Schülern die Aufgabe stellte, das Phänomen Fußball malend und zeichnend abzubilden, verwandelte sich die ganze Klasse in ein kreatives Atelier. Kein Schüler, der nicht aus der Begegnung mit dem Fußball unvergeßliche Szenen in seinem Gedächtnis gespeichert hatte.
11 mal Franz Beckenbauer: die Traummannschaft eines Schülers. Ihm würden - nach der Weltmeisterschaft in Argentinien - sicherlich Millionen Fußball-Fans zustimmen.
Personen im Film
Beckenbauer, Franz ; Callaghan, James ; Giscard d'Estaing, Valery ; Jenkins, Roy ; Scheel, Walter ; Schmidt, Helmut ; Seeler, Uwe ; Andreotti, Giulio ; Carter, Jimmy ; Fukuda, Takeo ; Genscher, Hans Dietrich ; Trudeau, Pierre Elliot ; Vance ; Maier, Sepp
Orte
Berlin ; Bonn ; Hamburg ; Kiel ; Nürnberg ; Schleswig
Themen
Kaiserburg ; Milch ; Politik ; Sachindex Wochenschauen ; Bundesgrenzschutz ; Bundeswehr ; Industrie ; Kameraleute, Kameramänner ; Kinder ; Energie, Energieversorgung ; Forschung ; Fußball ; Photographen ; Politische Veranstaltungen ; Presse, Pressekonferenzen ; Schiffahrt ; Schulen, Schulungen ; Städtebilder: Deutschland ; Tanz ; Tiere (außer Hunde) ; Bauwerke ; Kraftfahrwesen, Kraftfahrzeugwesen ; Kunst ; Wissenschaft ; Zivildienst ; Zuhörer ; Berufe ; Ausstellungen ; Automation ; Bauwesen ; Gesundheitsfürsorge ; Wirtschaft (Arbeitgeber; Arbeitnehmer; Arbeitskampf; usw. s. Synonyme) ; 01 16 mm-Projekt ; Industrie ; 10 Findbuch Deutschlandspiegel
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