01. Zonenrandförderung
Rauchende Schlote. Hüttenwerk. Dichter Verkehr. Fahraufnahme unbesiedelter ländlicher Gebiete. Luftaufnahme Zonengrenze mit Wachturm. Todesstreifen. Geteilte Brücke über Fluß. Trafo Wachturm. Verfallene dörfliche Anwesen. Ansiedlung neuer Betriebe im Zonengrenzgebiet. Reißbretter in Saal. Fabriksaal mit Arbeiterinnen und Arbeitern. Transportgeräte. Auto fährt auf Straße. Wohnungsbau. Jugendliche bei Handballspiel auf Sportplatz. Der Ratzeburger Dom aus Zonenrandmitteln renoviert. Storchennest. Luftaufnahme Zonenrandgebiet. Dömitzer Elbbrücke.
(61 m)
02. Dampflokfreunde
Dampflok. Rauch dringt aus Schornstein. Restaurierung von alten Dampfloks durch Hobbyfreunde. Kessel wird geheizt. Dichter Rauch kommt aus Schornstein. Hobbyfreunde zeigen und erläutern Interessenten Dampfloks. Kurze Fahrt durch das Vereinsgelände. Kinder steigen ein. Fahrkarten werden geknipst. Dampflok fährt.
(62 m)
03. Berlin: Übersee-Import-Messe
Ausstellungsgelände. Schriften: Mexiko Elfenbeinküste Argentinien.
Ausstellungsstand Leder aus Argentinien. Stände mit Angeboten und Besuchern. Afrikaner bei Verkaufsgesprächen. Proben von Rohstoffen. Café Do Brasil. Stoffe. Schmuck aus Mexiko. Kleines Mädchen dreht an Karussell.
(33 m)
04. Eutiner Sommerspiele
Freilichtaufführung: Der Freischütz von Karl Maria von Weber. Szenenausschnitte. Chor singt. Schuß. Trafo Kirche von Eutin. Denkmal Karl Maria von Weber. Volkstanz auf der Bühne. Enge Straße in der Kleinstadt Eutin. Café im Freien. Mädchen stricken auf der Straße. Geburtshaus von Karl Maria von Weber und Gemälde. Partitur. Sängerin singt die Rolle der Agathe. Der Eutiner See. Ausflugsdampfer, Zuschauer im Freilichttheater. Ausflugsdampfer auf dem See. Gras spiegelt sich im Wasser.
(66 m)
05. Hamburg-Porträt
Totale Hamburg, Kamerarückfahrt. Die Elbbrücken, Luftaufnahme. Docks im Hafen. Schlepper. Der Michel. Schiffsschraube dreht im Wasser, groß. Verladen von Waren vor den alten Speichern. Hafenarbeiter im Containerterminal beim Verladen. Kräne. Fahraufnahme Alster. Lombardsbrücke. Esplanade. Jungfernstieg. Ausbau von Häusern in der Innenstadt und Beibehaltung der alten Fassaden. Der Michel. Kramers Amtsstuben. Bananenverkäufer auf dem Fischmarkt. Junges japanisches Paar schiebt Kinderwagen. Konferenz im Springer-Haus. Das Rathaus. Swinging Hamburg im Börsenhof mit Hans Scheibner. Derby. Pferde in der Startmaschine und Start. Zuschauer. Segelboote und Ruderer auf der Alster. Alsterdampfer, Spaziergänger. Die Elbe mit Schiff in Abendstimmung.
(76 m)
06. Straßen Radweltmeisterschaft auf dem Nürburgring
Sportler tragen Räder. Transport von Rädern auf Wagen. Sportler aus 52 Ländern. Aufpumpen der Räder. Start der Straßenweltmeisterschaft der Berufsfahrer. Dichtes Feld der Radsportler auf der Strecke. Kurvenfahrt. Rennszenen. Als Zuschauer Zwillinge in Sportkarre in Raddress. Alleingang des Franzosen Bourreau. Das Hauptfeld dicht gedrängt. Im Endspurt führen 2 Franzosen. Der Holländer Knetemann siegt im Endspurt mit 5 cm Vorsprung vor dem italienischen Titelverteidiger Moser. Siegerehrung mit Gerrie Knetemann, Holland. Reklame: Continental.
(71 m)
Die Bundesrepublik Deutschland gilt im Ausland als Beispiel eines hochindustrialisierten Staates. Was dabei oft übersehen wird: auch Deutschland hat große Gebiete, deren Wirtschaftsstruktur, Einkommen und Produktivität weit unter dem nationalen Durchschnitt liegen. Rund ein Drittel der Bevölkerung lebt in solchen Gegenden.
Mit einer Vielzahl gesetzlicher und finanzieller Maßnahmen wird seit Jahren versucht, die Wirtschaftskraft dieser Regionen zu stärken. Zu den besonders geförderten Gebieten gehört das Land an der mehr als 1.300 Kilometer langen innerdeutschen Grenze.
Diese Gebiete haben durch die Teilung Deutschlands ihr früheres Hinterland verloren und wurden dadurch an den Rand des westdeutschen Wirtschaftsraumes gedrängt.
Als das Zonenrandgebiet immer stärker hinter der Wirtschaftsentwicklung zurückblieb und zu entvölkern drohte, wurden schon in den 50er Jahren besondere Förderungsprogramme beschlossen.
Alte Betriebe wurden modernisiert, neue Betriebe angesiedelt: eine Folge attraktiver Investitionszuschüsse und steuerlicher Vergünstigungen. Der Staat stellte große Summen bereit, um die Infrastruktur dieser Gebiete zu verbessern. Neue Straßen, Krankenhäuser, Sportstätten und Kindergärten entstanden. Der Wohnungsbau erhielt neue Impulse.
Auch der Lebens- und Freizeitwert wurde planmäßig verbessert - durch den Bau neuer Schulen und anderer Bildungseinrichtungen und durch großzügige Zuschüsse für die Erhaltung der alten Kulturlandschaft. Mit Geldern aus der Zonenrandförderung wurde zum Beispiel der Ratzeburger Dom renoviert.
Erfolge stellten sich ein: die Wirtschaftsstruktur wurde besser, die Abwanderung ging zurück.
Die Förderung der Zonenrandgebiete bleibt eine Daueraufgabe: die Standortnachteile dieser abgeschnittenen Gegenden, der Facharbeitermangel und das geringere Wirtschaftswachstum sind nur durch staatliche Hilfe auszugleichen.
Probefahrt mit einer ausrangierten Dampflokomotive. In der Bundesrepublik Deutschland ist ein neues Freizeit-Vergnügen im Kommen: die Restaurierung und Pflege von Stahlroß-Veteranen. Immer mehr Bundesbürger entdecken ihre Liebe zur alten Dampflok, nachdem die staatliche Eisenbahn ihre letzten Exemplare aufs Abstellgleis verbannt hat.
Dampflok-Fans betreiben ihr Hobby wie eine Wissenschaft: sie wählen aus, was beispielhaft für die Entwicklungsgeschichte der Lokomotive ist und präsentieren ihre renovierten Sammlerstücke an jedem Wochenende dem Publikum.
Für die Besichtigung und für die kurzen Fahrten auf dem Vereinsgelände müssen die Besucher Eintritt zahlen. Aus dieser Einnahmequelle finanzieren die Bastler den Kauf und Unterhalt der Loks.
Vor allem für Kinder ist der Besuch ein kleines Abenteuer. Viele haben vorher noch nie eine Dampflok gesehen und hören gebannt zu, wenn die Funktionsweise einer Lok erläutert wird.
Für die Erwachsenen erfüllt sich ein Kindertraum, wenn sie den Fahrstand einer Lok besteigen. Lokführer zu werden, gehörte noch vor 20 Jahren zum Traumberuf jedes Jungen in Deutschland.
Mehr als 100 Dampflok-Vereine gibt es inzwischen in der Bundesrepublik. Ihre Mitglieder empfinden sich keineswegs als Zugführer einer romantischen Reise in die Vergangenheit. Sie sehen ihre Aufgabe darin, Denkmäler der technischen Kulturgeschichte zu bewahren.
Die wachsende wirtschaftliche Leistungskraft der Länder der 3. Welt bestimmte das Bild der Übersee-Import-Messe, die zum 16. Mal in West-Berlin veranstaltet wurde. Rund 1.100 Aussteller aus 58 Ländern Asiens, Afrikas und Lateinamerikas zeigten einen repräsentativen Querschnitt ihres Export-Güterangebots.
Zwar sind Schmuck, Textil- und Lederwaren nach wie vor ein umsatzstarker Faktor im Export-Sortiment der Länder der 3. Welt. Immer größere Bedeutung gewinnt für sie aber die Erschließung neuer Rohstoffvorkommen und die Entwicklung einer eigenen Fertigwarenindustrie. Im Laufe der Jahre ist die Berliner Ausstellung, die auch diesmal unter dem Motto "Partner des Fortschritts" stand, zur bedeutendsten Verkaufsschau der Entwicklungsländer in Europa herangewachsen. Viele Geschäfte werden hier abgeschlossen, seitdem Einkäufer aus allen europäischen Ländern regelmäßig zu dieser Messe reisen.
Der "Freischütz" von Carl Maria von Weber. Die "deutscheste" aller Opern, wie schon im 19. Jahrhundert ausländische Musikliebhaber meinten. Im norddeutschen Eutin, dem Geburtsort des Komponisten, wird sie in jedem Sommer auf einer Freilichtbühne aufgeführt.
Carl Maria von Weber hat diese, frühromantische Oper 1820 geschrieben. Seit ihrer Uraufführung ein Jahr später in Berlin hat ihr Publikums-Erfolg angehalten. Lust und Leid der Liebe, die heilende Kraft der Natur und eine höhere Gewalt, die den Menschen aus seinen Verstrickungen löst: ein musikalisches Volksgedicht, dessen Zauber noch heute gefangennimmt.
Eutin hat sich den Charme aus jener Zeit bewahrt, als Männer wie Klopstock, Claudius, Herder und Humboldt die holsteinische Kleinstadt zu einem geistigen Gegenpol zu Weimar machten. Auch das Geburtshaus von Weber ist erhalten. Obwohl der "Freischütz" zum Standardrepertoire aller deutschen Opernhäuser zählt, kommen in jedem Sommer Tausende nach Eutin, um das Paar Max und Agathe draußen in der Natur lieben und leiden zu sehen.
Die Elbe schafft die Verbindung zur Nordsee: 100 Kilometer von der offenen See entfernt liegt Hamburg, größter Hafen und größte Stadt der Bundesrepublik Deutschland.
Unter dem Barockturm des 'Michels' treiben die Hamburger Schiffahrt und Handel, seit rund tausend Jahren. Ihr Universalhafen ist Umschlag- und Lagerplatz für Welthandelsgüter aller Art. Die alten Speicher - eine letzte Idylle am Rande des Hafens. Neue Transport-Systeme verändern das Bild. Hamburg ist heute Zielhafen überseeischer Containerdienste und Bauplatz der neuen "off-shore"-Technik.
Flüsse, Kanäle und Seen, sogar mitten in der City: eine Stadt, in der man atmen kann, sagen die Besucher. Als Konservative sind die Hamburger weltoffen, halten aber auf Tradition. Auch bei der Stadtsanierung. Die Fassaden alter Geschäftshäuser bleiben erhalten, nur das Innere wird abgerissen und neugebaut, damit die Rendite wieder stimmt: ein Kompromiß zwischen Geschäftssinn und Pietät.
Auch die Idylle wird konserviert, wenn sie Gewinn verspricht. Müßiggang und Lebensgenuß rangieren weit hinter Erfolgsstreben und praktischer Vernunft. Mit dieser Lebenshaltung haben die 1,8 Millionen Hamburger ihre Stadt zur reichsten Region in der Europäischen Gemeinschaft gemacht.
Journalisten, Film- und Fernsehleute haben das liberale Arbeitsklima der Kaufmannstadt schätzen gelernt. Hamburg hat Berlin als deutsche Pressehochburg abgelöst. Hier werden die großen Wochenzeitungen und Illustrierten gemacht.
Swinging Hamburg - auch das gehört zum Flair dieser Stadt. Eine lebendige Kulturszene, Musik, Theater und Sport widerlegen das Vorurteil, Hamburg sei eine reine Industrie-und Handelsstadt.
Die Freie und Hansestadt hat einige ihrer Privilegien aus dem Mittelalter in die Gegenwart gerettet. Sie behielt ihre Unabhängigkeit als eines der 11 Bundesländer und übt auch auf andere Weise politischen Einfluß aus: Spitzenpolitiker in Bonn, auch der amtierende Bundeskanzler, kommen von der Elbe.
Felgen, Speichen, Kunststoffschläuche: zwei Räder, auf denen man zu Ruhm und Reichtum kommen kann. Vorausgesetzt, man radelt schneller als die anderen. Auf dem Nürburgring versuchten es Fahrer aus 52 Ländern. Sportler, die auf dem Fahrradsattel ihr Geld verdienen.
Start zur Straßenweltmeisterschaft für Berufsrennfahrer.
Auf dem kurvenreichen Berg- und Talkurs in der Eifel waren 274 Kilometer zurückzulegen. Offiziell starteten Nationalmannschaften. In Wirklichkeit waren es kommerziell motivierte Firmen-Teams, deren Haut und Hemden meist zahlungskräftigen Fahrrad-Konzernen gehörten.
Jeder kämpfte für sich und seinen Rennstall. Mehr noch als sonst bestimmte Taktik den Einsatz: die Kräfte einteilen, die Konkurrenz nicht aus dem Auge lassen und jeden Ausreißversuch verhindern. Darauf konzentrierten sich die Profis 7 1/2 Stunden lang.
Mancher wagte den Alleingang - wie der Franzose Bourreau. Aber sein Vorsprung war knapp, das Hauptfeld blieb ihm auf den Fersen.
Favorisiert waren die Spitzenfahrer aus Holland und Frankreich. Der Deutsche Dietrich Thurau, Vize-Weltmeister des letzten Jahres, fiel durch einen technischen Defekt zurück.
In der drittletzten Runde zieht sich das Feld auseinander. Zwei Franzosen führen.
Hinter ihnen bereiten sich der italienische Titelverteidiger Moser und der Holländer Kneteman auf den Endspurt vor. Kneteman schlägt den Italiener um ganze 5 Zentimeter.
Neuer Weltmeister und für ein Jahr der teuerste Radrenn-Profi: Gerrie Kneteman aus Holland.