01. Schwarzwald
Pferdeschlitten fahren im Schnee. Verschneite Tannen. Wild beim Äsen an Futterstelle. Junges Paar beim Kirchgang in Tracht. Schwarzwaldhaus. Volkstanz in Schwarzwälder Tracht. Touristen mit Skiern. Gedränge am Skilift. Abfahrt. Sturz von Mann und Kind. Kunstgewerbewerkstatt. Mann schnitzt Holzmasken für den Rottweiler Narrensprung und setzt Maske auf. Alemannische Fastnacht in Rottweil. Umzug mit Holzmasken.
(57 m)
02. 30 Jahre Nato
Brüssel: Besuch von Bundeskanzler Helmut Schmidt in Begleitung von Außenminister Dietrich Genscher im Nato-Hauptquartier. Ankunft und Teilnahme an Sitzung.
S/W: Urkunde des Nato-Bündnisses. Trümmer nach dem Krieg. 1955 unterzeichnet Adenauer den Beitritt der Bundesrepublik Deutschland zur Nato.
Col: Panzer im Gelände. Manöverstab vor Landkarte. Geschütze feuern. Start von Jagdbomber. Kriegsschiffe im Manöver. Die Bundeswehr als Helfer bei Naturkatastrophen. Einsatz bei Aufräumungs- und Hilfsmaßnahmen beim Erdbeben in Marokko und in der Türkei. Sanitätsfahrzeuge im Einsatz. Die Zonengrenze. Durchteilte Brücke über Fluß. Bundesgrenzschutzboote. Manöver mit Panzer. Hubschrauber. Als Manöverzuschauer Gäste aus dem Osten. Pioniere bei Brückenbau. Dömitzer Elbbrücke.
(65 m)
03. Rocklady Inga Rumpf, Hamburg
Inga Rumpf singt, groß. Abhören von Tonband. Inga Rumpf in ihrer Wohnung voller Pflanzen und Trödel. Inga mit Gitarre. Auftritt mit Band, Großaufnahme. Gesichter von Zuhörern groß. Inga Rumpf radelt in hautengen Lederhosen über die Reeperbahn. Inga blickt über die Elbe zu ausfahrendem Schiff.
(50 m)
04. Recycling- Wiederverwertung von Abfall und Umweltschutz
a. Duisburg:
Gewinnung von Rohstoffen aus Müll der Duisburger Kupferhütte. Riesengreifer transportieren Müll zur Aufbereitung. Weitertransport und Sortieren auf Förderbändern. Mann in Schutzanzug vor Hochofen. Aus Material wird Eisen, Kupfer, Nickel, Kobalt und Gold herausgefiltert.
b. Hamburg:
Aufbereitungsreaktor für Autoreifen und Kunststoffe, entwickelt von Wissenschaftlern der Universität Hamburg. In Sandwirbelbad wird Autoreifen in seine Bestandteile zurückgelegt, die in flüssiger Form aufgefangen werden.
c. Worms:
Kunststoffabfall wird in neue Fertigprodukte verwandelt. In Reißwolf werden Kunststoffsäcke und Behälter zerrissen. Schmelzvorgang und Weiterverarbeitung des gewonnen Materials zu Fußbodenplatten und Gitterrosten sowie Fertigteilen für Parkplätze und Straßen.
(59 m)
05. Berlin: Grüne Woche 1979
Fahnen vor dem Palais am Funkturm. Besucher in der Ausstellung. Kühe werden herumgeführt. Bulle mit Kette. Ponys in Stand. Ausgabe von Delikatessen. Schwarzwälder Kirsch wird ausgeschenkt. Obst und Blumenstand. Stände von Groß Britannien, Holland, Argentinien, Peru, Indien, Spanien, Kolumbien. Essen bei Balalaikamusik
(44 m)
06. Nürnberg: Aktionsraum im Germanischen Museum
Stadtbild Nürnberg. In Aktionsraum spielen Schüler mit blauen Handschuhen experimentelle Spiele mit den Händen. Spiele mit Ringen, Schläuchen, Plastikhüllen, Kunststoffbehältern. Lichtreflexexperimente mit Scheinwerfern, Projektoren. Mädchenköpfe groß.
(45 m)
07. Königssee: Rodel Weltmeisterschaft
Überprüfung der Schlitten und Schuhe der Fahrer vor dem Rennen. Start und Fahrt auf der Kunsteisbahn in Königssee. Rodlerstürze auf der eisigen Bahn. Junge Zuschauerin mit Dackel auf dem Arm am Rand der Rennstrecke. Siegerehrung für DDR-Rennrodler.
Frauen: Rodlerin am Start und im Rennen. Wiegen vor dem Rennen. Kamera fährt mit Fahraufnahme bei hoher Geschwindigkeit des Rennens.
(56 m)
Wer hier Urlaub macht, sucht die Schönheit unversehrter Natur. Der Schwarzwald gehört zu den beliebtesten Feriengebieten in Deutschland: ein ausgedehntes Natur-Areal im Südwesten der Bundesrepublik, begrenzt vom Rheintal und der Schweiz.
An Feiertagen und auf Festen, die hier seit Jahrhunderten gefeiert werden, tragen die Schwarzwälder ihre alte Tracht. Brauchtum und Folklore werden nicht nur für die Touristen gepflegt. Wer im Schwarzwald geboren wurde, hat ein ungebrochenes Verhältnis zur überlieferten Tradition.
Für den Fremdenverkehr wurde der Schwarzwald Mitte des letzten Jahrhunderts entdeckt. Im Winter ist er ein Ski-Paradies, das Skiurlauber aus dem ganzen Bundesgebiet anlockt.
Unter Aufsicht erfahrener Skilehrer wagt sich hier mancher Urlauber zum ersten Mal auf die Bretter. Die sanften Hänge verleiten nicht zu sportlichem Ehrgeiz. Spaß und Erholung sind gefragt.
In den aus Holz gebauten Schwarzwaldhäusern ernähren Handwerk und Kunstgewerbe noch heute ihren Mann. Holzmasken, deren Stil und Aussehen auf frühchristliche Zeiten zurückweisen. Sie werden für den "Rottweiler Narrensprung" geschnitzt, einen 800 Jahre alten Fasnachtsbrauch.
Jedes Jahr ist die Stadt Rottweil Hochburg der alemannischen Fasnacht. Der "Narrensprung" erinnert an uralte Zeiten, als sich die Menschen mit bizarren Masken von ihrer Angst vor Dämonen befreien wollten.
Bundeskanzler Schmidt bei einem Besuch im NATO-Hauptquartier in Brüssel. In diesen Wochen besteht das nordatlantische Verteidigungsbündnis 30 Jahre. Diese Allianz zwischen zunächst 12 Ländern Europas und Nordamerikas wurde nach dem 2. Weltkrieg mit dem Ziel gegründet, einen neuen Krieg in Europa zu verhindern. Der letzte Weltkrieg hatte den Kontinent fast in den Abgrund gerissen.
1955 trat die Bundesrepublik Deutschland dem Bündnis bei. Sie verzichtete auf den Erwerb und Besitz von Atom-Waffen und unterstellte als einziger Mitgliedsstaat ihre gesamten Streitkräfte der Befehlsgewalt der NATO.
Der Verzicht auf nationale Eigenständigkeit hat sich bewährt. Für alle Partnerstaaten. Die enge Zusammenarbeit zwischen den Streitkräften von heute 15 Ländern erzwang Gemeinsamkeit in der Verteidigungskonzeption und in der Entspannungspolitik gegenüber den Ostblock-Staaten.
Die Bundeswehr gilt im Urteil ihrer Verbündeten heute als wichtiger Pfeiler der kollektiven Sicherheit. Ihre Verteidigungskraft, die regelmäßig in NATO-Manövern getestet wird, hilft den Frieden in Europa zu sichern.
In Friedenszeiten bewährt sich die Bundeswehr außerdem bei Naturkatastrophen. Nicht nur im eigenen Land. Nach den schweren Erdbeben in Marokko, in der Türkei und Italien haben ihre Soldaten geholfen, Menschenleben zu retten und die schlimmste Not zu lindern.
Die Teilung Deutschlands zwingt die Bundesrepublik in besonderem Maße, den scheinbaren Gegensatz von Verteidigungsbereitschaft und Entspannung in fruchtbare Politik umzusetzen.
Zu den Manövern im Bundesgebiet werden regelmäßig auch Beobachter der Ostblockstaaten
eingeladen. Die NATO garantiert der Bundesrepubl ik Sicherheit. Sie ist zugleich die Basis für politische Verhandlungen über Abrüstung und Truppenireduzierung: eine Chance also für den friedlichen Brückenschlag nach Osteuropa.
Inga Rumpf. Deutschlands ruppige Rock-Lady. Privat wirkt sie verträumt und schutzbedürftig. Ihre Hamburger Wohnung hat sie mit Trödel, Grünpflanzen und alten Möbeln wie eine Fluchtburg eingerichtet. "Ich ziehe mich oft bei Rotwein und Kerzenschein in mich selbst zurück" bekennt Inga "und führe Selbstgespräche, die dann später Material für meine Songs abqeben".
Ihre Songs: das sind Reflexionen über Alltagsprobleme, über Begegnungen mit Menschen, über Kinder und ihre eigene Kindheit. Das meiste, was ihr widerfuhr, hat sie als Kampf empfunden. Und kampferisch-aggressiv sind daher auch ihre Lieder, in denen sich ihr Publikum, die Großstadt-Jugend, wiedererkennt und verstanden fühlt.
Inga Rumpf, Tochter eines Seemanns, stammt aus einem Hamburger Arbeiterviertel. Dort wurzelt der proletarische Rock-sound ihrer Musik. "In Deutschland habe ich alles erreicht, was möglich ist" sagt Inga. Jetzt will sie auf die international Szene. Sie träumt von einer Reise über den Atlantik, von einer neuen Karriere im Ursprungsland des Rock und Blues.
Recycling, die Wiederverwerung von Abfall, damit die Umwelt geschont und Rohstoffe eingespart werden: eine Aufgabe, die sich immer drangender besonders den Industriestaaten stellt. Erstes Beispiel: die Gewinnung von Rohstoffen aus den Rückstanden bei der Herstellung von Schwefelsäure: dafür wendet die Duisburger Kupferhütte schon seit mehr als 100 Jahren ständig verfeinerte Verfahren an. Diese Trenn- und Aufbereitungsmethoden machen es inzwischen möglich, aus den Rückständen nicht nur das Roheisen, sondern alle darin enthaltenen Metalle herauszulösen und in reiner Form der Industrie zur Wiederverwendung anzubieten. 62 Millionen Tonnen Rückstande hat die Kupferhütte seit ihrer Gründung verarbeitet. Aus Abfall wird Eisen, Kupfer, Nickel oder Kobalt. Und Gold: 1000 Kilogramm im Jahr.
Ein 2. Beispiel: Wissenschaftler der Hamburger Universität haben einen Aufbereitungs-Reaktor für alte Autoreifen und Kunststoffe entwickelt. Sein Funktionsprinzip: in einem hocherhitzten Sandwirbelbad werden die großen Moleküle des Gummi in die kleinen Moleküle seiner Ausgangsstoffe zerbrochen. Als Benzin, ÖL und Naphthalin tropft der Autoreifen in die Auffanggefäße. Nach diesem Prototyp soil bald eine technische Großanlage gebaut werden.
Einen Schritt weiter geht eine kleine Firma in Worms: Kunststoffabfall verwandelt sie nicht erst in Rohstoffe, sondern gleich in neue Fertigprodukte.
Diese Anlage zerreißt und schmilzt das Altmaterial und stellt daraus Fuftbodenplalten, Gitterroste für den Gartenbau und Fertigteile für Straßen und Parkplätze her.
Die ständig wachsende Kunststoffproduktion belastet mehr und mehr die Umwelt. Recycling ist eine der erfolgversprechenden Methoden, die Zerstörung unserer Umwelt aufzuhalten.
Einmal im Jahr bittet die Welt in West-Berlin zu Tisch: als wohl größte Agrarschau führt die Internationale Grüne Woche Produzenten und Verbraucher zusammen. Sie alle pflegen den grünen Termin vorzumerken; denn hier können sie sich über die neuesten Erkenntnisse der Agrar- und Ernährungswirtschaft informieren.
Weniger das Fachinteresse als die Hoffnung auf neue Genüsse und Gaumenfreuden lockt dagegen die Berliner in die Messehallen. Gern übernehmen sie die ihnen zugedachte Rolle, eine Woche lang Testmarkt für die Verbrauchergewohnheiten der Deutschen zu sein.
Die Länder der Dritten Welt und Lateinamerikas haben längst den Marketing-Wert der Berliner Schau entdeckt: sie nutzen die Grüne Woche als publikumswirksames Schaufenster für ihre Landwirtschaftsprodukte. Gute Kunden sind die Bundesbürger ohnehin. Aber aus guten Kunden kann man ja noch bessere machen.
Fast 600.000 Berliner ließen sich diesmal mit festen und flüssigen Kostproben verwöhnen. Die meisten der über 1.000 Aussteller aus 35 Ländern verabschiedeten sich von Berlin mit einem guten Gefühl. An Aufträgen wird es nicht mangeln: die Bundesrepublik ist der größte Nahrungsmittel-Importeur der Welt.
Nürnberg, die Stadt Albrecht Dürers: der Kunst verpflichtet - bis in die Moderne.
Schon vor Jahren richtete das Germanische Nationalmuseum als erstes in der Bundesrepublik einen Aktionsraum für experimentelle Spiele ein - eine von Behörden, Lehrern und Schülern erdachte Alternative zum überlieferten Kunstunterricht. Psychologen, Kunsterzieher und Pädagogen gehen hier gemeinsam neue Wege: im Spiel, in der spontanen Aktion sollen Schüler Kunst als Prozeß und Produkt verstehen lernen.
Spielmaterial sind Industrie-Abfälle. Auch die moderne Kunst nutzt sie als Ausgangsmaterial. Multivisuelle Experimente mit Scheinwerfer und Dia-Projektoren, mit Film-, Fotografie- und Fernsehtechnik geben dem Spiel neue Dimensionen.
Abschließend wird über die Aktionen reflektiert; im Gespräch in der Gruppe werden die Protokolle, Filme und Tonbandaufnahmen ausgewertet. Das Nürnberger Aktionszentrum ist zum Vorbild für ähnliche Einrichtungen in Deutschland geworden, die das Ziel verfolgen, durch künstlerisches Tun junge Menschen an die Kunst heranzuführen.
Das Aufwärmen der Kufen ist verboten. Jeder Schlitten wird vor dem Start penibel überprüft, damit sich kein Sportler unerlaubte Vorteile verschafft. Weltmeisterschaften der Rennrodler auf der Kunsteisbahn in Königssee.
Die Eisrinne war hervorragend präpariert: zu schnell für manche Rodler.
Alle Stürze gingen glimpflich aus. Die schnellen Männer wissen ihre Kunststoffhaut zu retten.
Rodler aus 18 Staaten wagten sich in den Eiskanal: eine artistische Mutprobe, bei der Hundertstel Sekunden entscheiden, wer schließlich auf dem Siegertreppchen steht.
Frauen auf dem Schlitten. Sie starten zwar - wie in den meisten Sportdisziplinen getrennt, stehen aber den Männern in Leistung und Ehrgeiz kaum nach.
Eine Strecke aus Kreiseln und Kurven, 1200 Meter lang. Die Schnellsten waren nach 49 Sekunden unten. Sie kamen auch diesmal wieder aus Italien und den beiden deutschen Staaten. - Das technisch perfektionierte Sportgerät hat dem Rodeln nichts von seinem urtümlichen Reiz genommen. Wenn der Fahrer sich mit seinem 22 Kilogramm schweren Schlitten in den Eisschacht fallen läßt, muß sein Körper wie ein Seismograph auf die Fahrtsignale reagieren. Denn der Schlitten hat weder Steuer noch Bremsen. Allein durch blitzschnelles Verlagern seines Körpergewichts steuert sich der Rennrodler heil ins Ziel.