Sacherschließung
01. Glasbildhauer Hans Peter Kremer
Hamburg: Wanderausstellung Glaskunst. Blick durch rundes Glas über die Alster zu Jungfernstieg und auf Verkehr. Besucher in der Ausstellung. Kunstvolle Glasgegenstände, in denen sich das Licht bricht und spiegelt. Glasbildhauer Hans Peter Kremer in seinem Atelier der künstlerischen Bearbeitung von Glas. Glasschleifen und wechselnde Lichtbrechung im bearbeiteten Glas.
(53 m)
02. Spacelab
Die Erno Werke in Bremen. Herstellung des Weltraumlabors Spacelab. Das Labor im Modell. Techniker bei Verkabelung. Besprechung an Tisch. Darstellung im Modell. Geschlossene Kabine und freie Arbeitsplatte. Beginn der letzten Bauphase. Techniker prüfen das Zusammenspiel der einzelnen Geräte.
Trick: Zusammenbau von Spaceshuttle. Start Spaceshuttle mit Trägerrakete.
(54 m)
03. 30 Jahre Bundesrepublik Deutschland
Archivstory - Zusammenstellung siehe Produktionsplan.
Col: Bundeshaus Bonn. Bundesfahne. Mercedes-Vorfahrt vor Bundeshaus. Internationale Fahnen. Industrieaufnahmen: Laderaum mit großem Elektrokarren. Kraftwerkrelais. Freizeitsegeln und Schlauchboote. Containerschiff (Trafo). Hafenanlage. Luftballons werden fliegengelassen. Helmut Schmidt als Redner O-Ton: "... 3. Gefährliche Situationen durch Kompromißbereitschaft entschärfen."
S/W: (eingefärbt): Schwenk über Trümmerlandschaft. Drahtverhau über Schienenstrang. Östlicher Wachturm. 1949: Gründung der Bundesrepublik Deutschland. Bundeswirtschaftsminister Erhard mit Schutzhelm sieht durch dunkle Scheibe in Hochofen. Grenzschranken öffnen sich. Europajugend mit Europafahne.
Bruderkuß De Gaulle-Adenauer.
Col: Händedruck Brandt/Breschnjew (Ostverträge) Unterzeichnung der Verträge von Warschau durch Brandt und Gerek.
S/W: Reichstagsgebäude mit Schrift Dem Deutschen Volke.
Col: Mauer durch Berlin. Rheinbrücke mit Verkehr und darunter fahrender Lastkahn. Villa Hammerschmidt mit rotem Teppich auf Treppe, Luftaufnahme. Luftaufnahme Bonn mit Abgeordnetenhochhaus. Konferenzen. Schmidt/Carter an Konferenztisch. Palais Schaumburg. Teilnehmer des Wirtschaftsgipfels in Bonn (Gruppenaufnahme).
(81 m)
04. Kirmes in der Großstadt
Kettenkarussell. Loopingbahn. Frauenkirche in München. Straßenbahn fährt durch Stadt. Stockfischbude, Bierhumpen, Radis auf Tablett. Blick von oben auf Rummelplatz. Bierbrauerpferde. Amor mit Pfeil als Wegweiser zu 00. Biertrinker. Achterbahn. Kind auf Schoß mit Hähnchenknochen. Beleuchtete Buden. Kinderkarussell. Schießstandfiguren, Spiegelkabinett, Loopingbahn. Anschließen vor Kasse. Leute in Schiffschaukel, Mondlift, beleuchtete Karussells.
(52 m)
05. Dombauhütte Köln
Rheinufer mit Dom. Steinzerfall an der Fassade des Doms. Tauben und Taubendreck. Verwitterte Gesichter von Figuren. Restaurierung durch die Dombauhütte Köln. Stark verwitterte Teile werden ausgebaut und ersetzt. Dombaumeister Dr. Wolf im Gespräch mit Steinmetztechniker. Zeichnungen auf Reißbrett. Steinmetze bei Restaurierungsarbeiten in Werkstatt. Konservierung mittelalterlicher Malerei. Ausbessern der Glasmalerei der Fenster. Gerüst an Fassaden. Steinteile werden von Arbeitern auf Gerüst mit Flaschenzug transportiert. Blick von oben auf Domplatz. Teileinstellungen der kunstvollen Fassaden des Domes und des Portals. Totale.
(58 m)
06. Miesbach: Musikgruppe "Popol Vuh"
3 junge Männer gehen durch Ort. 2 Dorfbewohner vor Haustür sehen den Männern nach. In altem Bauernhaus nehmen die jungen Männer elektronische Musik auf. Junger Mann trommelt. Junger Mann mit Kopfhörer stöpselt Kabel an Schalttafel. Tonband läuft. Die jungen Männer gehen durch Schneelandschaft. (Siehe auch DSP 198/4)
D 198/4: Junger Mann mit Kopfhörern stöpselt Kabel an Schalttafel. Anderer junger Mann trommelt mit den Händen auf Trommel. Zwei Dorfbewohner vor Haustür beobachten drei junge Männer, die durch Dorf gehen. Die drei jungen Männer bei Spaziergang durch die bayrische Schneelandschaft. Wald. Abendstimmung. Die Männer betreten altes Bauernhaus. Junge Leute sitzen auf dem Fußboden auf Kissen und hören elektronische Musik. Tonband dreht sich. Hände trommeln. Junger Mann stöpselt Kabel. Gesichter junger Zuhörer und Zuhörerinnen, groß.
(311 m)
07. Berlin: Eisspeedway
Motorradfahrer setzt Schutzhelm auf. Eisenschuh, groß. Gesichtsmaske. Schutzstiefel. Brustpanzer. Hand dreht an Gashebel. Auspuff. Spikes auf den Reifen der Motorräder. Start in Gruppen von 4 Fahrern auf der Eisstrecke. Kurvenfahrt. Mehrere Läufe. Zuschauer. Reklame: Sinalco Cola. Russischer Fahrer mit Pokal als Sieger.
(51 m)
Sprechertext
Glas, das Licht braucht, um zum Kunstobjekt zu werden. Von Hamburg aus ging eine vielbeachtete Sammlung zeitgenössischer Glaskunst als Wanderausstellung durch die Bundesrepublik. Das in Deutschland vorübergehend fast vergessene Handwerk, dem Glas durch Schneiden und Schleifen eine künstlerische Dimension zu geben, steht beim Publikum wieder hoch im Kurs.
Die meisten der jungen Glasmacher haben in ihren Arbeiten die Einflüsse der führenden Glaskünstler Skandinaviens und der Vereinigten Staaten aufgenommen.
Eine solide handwerkliche Ausbildung ist Voraussetzung, um das spröde Material Glas bildhauerisch gestalten zu können. Bevor sich der 31-jährige Hans Peter Kremer in einer kleinen rheinischen Stadt ein Studio einrichtete, legte er eine Meisterprüfung im Glaserhandwerk ab. Kremer hat sich auf ungefärbtes Glas spezialisiert. Mit facettenreichem Keilschliff arbeitet er die kristalline Struktur des Glases heraus.
Kreisförmige Scheiben aus klarem, manchmal auch grauem Glas, das durch den Schliff und zusätzlich eingefügte Linsen zu leuchten beginnt. Wenn der Betrachter seinen Standort wechselt, scheint sich wegen der wechselnden Lichtbrechung auch das Objekt selbst zu verändern. Der Eindruck von Bewegung entsteht: für Kremer Sinnbild seiner Kunst und der Kunst schlechthin.
In den ERNO-Werken für Raumfahrttechnik in Bremen läuft der count down für ein neues Weltall-Projekt. Die Mechaniker legen letzte Hand an das Raumlabor "Spacelab", das im kommenden Jahr mit der amerikanischen Weitraumfähre "space shuttle" ins All getragen werden soll. In einigen Wochen wird die US-Weltraumbehörde NASA das erste vollausgerüstete System erhalten.
Vor gut 4 Jahren erhielt das Bremer Werk den Auftrag, Europas erste bemannte und wiederverwendbare Raumstation zu bauen. Rund 50 Firmen in Europa und den USA liefern Teile. Die Bremer Techniker haben die Aufgabe, aus dem verwirrenden Puzzle technischer Bausteine ein funktionsfähiges System zu schaffen.
Spacelab besteht aus einer Kabine und einer offenen Arbeitspalette, auf der eine ganze Apparatur physikalischer Geräte aufgebaut wird. In der Kabine arbeiten die mitfliegenden Wissenschaftler. Sie heißen im Raumfahrt-Jargon "Nutzlastspezialisten".
In dieser letzten Bauphase geht es um das Zusammenspiel der einzelnen Geräte und Systeme. In tausenden von Tests wird es erprobt. Dabei hilft eine Datenverarbeitungsanlage, mit der auch ganze Probeläufe simuliert werden können.
In Florida werden "spacelab" und "space shuttle" zusammengebaut. Wenn auch die Raumfähre hält, was sie nach ihren Probeflügen verspricht, dann wird diese europäisch-amerikanische Flugeinheit ein neues Kapitel eröffnen: die ständige Nutzung des Alls als Himmel-Labor für noch ungelöste technisch-wissenschaftliche Probleme auf der Erde.
In diesen Tagen wird die Bundesrepublik Deutschland 30 Jahre alt. Zwar haben die Bundesbürger auch manches an ihrem Staat auszusetzen - zum Beispiel Arbeitslosigkeit oder Energie- und Umweltprobleme. Trotzdem identifizieren sich die meisten Bundesbürger mit diesem Staat. Er ist politisch und wirtschaftlich stabil und zeigt die Fähigkeit, sich den modernen, sozialen Prozessen zu stellen.
Auch wenn die wirtschaftliche Stärke der Bundesrepublik oft überschätzt wird, ist sie sich ihrer Rolle als eines der führenden Industrieländer durchaus bewußt und weicht ihrer Verantwortung nicht aus.
Der Zweite Weltkrieg, ausgelöst vom nationalsozialistischen Regime, hinterließ zerstörte Städte und Industrien. Und diese Grenze quer durch Deutschland.
1949, vier Jahre nach dem Krieg, entstand im westlichen Teil des früheren Deutschen Reiches die Bundesrepublik Deutschland.
Der neue demokratische Staat setzte auf Frieden und Freiheit. Die soziale Marktwirtschaft wurde zum Motor des Wiederaufbaus. Gewerkschaften und Arbeitgeber fanden in den Jahren des Wiederaufbaus zur Sozialen Partnerschaft.
Außenpolitisch ging es darum, daß die Bundesrepublik ihren Platz in der Völkerfamilie fand. Die Aussöhnung mit Frankreich nach jahrhundertelanger Feindschaft war der vielleicht wichtigste Schritt auf dem langen Weg zur politischen Einigung des freien Europas.
Später folgte die Normalisierung des Verhältnisses mit den osteuropäischen Staaten. In den Verträgen von Moskau und Warschau verpflichteten sich alle Seiten zum Gewaltverzicht und zur friedlichen Regelung von Streitigkeiten.
Die Zukunft Berlins wurde vertraglich gesichert. Verträge regelten auch die Beziehungen zum zweiten deutschen Staat, der DDR.
In Bonn wird realistische Politik gemacht. Die Bundesrepublik begreift sich nicht als führende politische Macht. Andererseits stellt sie sich ihrer internationalen Verantwortung. Sie fördert die Entspannung zwischen Ost und West und leistet ihren Beitrag zur Lösung der Weitwirtschaftsprobleme und zum Ausgleich zwischen den Industriestaaten und den Ländern der Dritten Welt.
Fast jede Stadt, jede Landschaft hat einen anderen Namen dafür: Kirmes, Jahrmarkt, Rummel oder Dom. Ein Volksfest ist es allemal, und das beliebteste Massenvergnügen der Deutschen dazu: 160 Millionen Menschen, die dreifache Bevölkerung der Bundesrepublik, werden jährlich auf den rund 6.000 Volksfesten zwischen München und Hamburg gezählt.
Wer einige Stunden Urlaub vom Alltag macht und sich in das lärmende Treiben stürzt, erinnert sich kaum noch, daß diese Feste einen religiösen Ursprung haben. Sie waren - wie der traditionsreiche Hamburger Weihnachts-Dom - viele Jahrhunderte ein Beiwerk christlicher Festtage. In der Kirche hielt man Einkehr, auf der Kirmes schlug man über die Stränge.
Ein Hauch von Anarchie, der Wunsch, die üblichen Konventionen über Bord zu werfen, dazu die Versuchung, sich von raffinierter Schaustellertechnik schocken zu lassen: all dies mag zusammenklingen, wenn der deutsche Großstädter sich aufmacht, mit seinen Kindern wieder Kind zu werden und sich einfangen zu lassen von den glitzernden Verlockungen dieser ältesten Show-Branche der Welt.
Alarm am Rhein. Dem Kölner Dom droht Gefahr. Umwelteinflüsse, vor allem Schadstoffe der Luft, sorgen für unaufhörlichen Steinzerfall des bedeutendsten gotischen Kirchenbaus Deutschlands.
Die Dombauhütte Köln hat den Kampf gegen die Verwitterung aufgenommen. Stark angegriffene Bauteile werden durch neue, widerstandsfähigere Gesteinsarten ersetzt.
Geleitet werden die schwierigen und langwierigen Erneuerungsarbeiten von einem Steinmetztechniker und dem Dombaumeister Dr. Wolff.
Die Dombauhütte mit ihren modernen Steinmetz- und Bildhauerwerkstätten kann auf eine 700jährige Bau-Tradition zurückblicken. Heute gehören ihr neben hochqualifizierten Steinmetzen und Steinbildhauern, neben Schmieden und Schlossern, mehrere Spezialisten für die Konservierung mittelalterlicher Glasmalereien an. Sie reinigen in mühsamer Detailarbeit die kostbaren Fenster der Chorkapellen und präparieren sie gegen Verwitterung.
Besonders gefährdet: die Nordfassade. Die Strebebogen des Querhauses drohen einzustürzen.
Die traditionelle Methode der Steinerneuerung wird in Köln durch Großversuche mit chemischen Steinschutzmitteln ergänzt. Die Renovierung ist ein Wettlauf mit der Zeit. Sie kann nur gelingen, wenn eine weitere Luftverschmutzung gestoppt wird.
Die Einwohner von Miesbach gewöhnten sich nur zögernd an sie. Denn die jungen Leute fallen nicht nur durch ihre Kleidung im Dorfbild auf. Noch ungewohnter ist das, was sie in einem gemieteten Bauernhaus treiben.
Unter sorgfältig restauriertem Fachwerk sind die "Popol-Vuhs" - wie sie sich nennen - auf der Suche nach einer neuen Klangwelt. Ihr Pfadfinder ist ein Synthesizer, ein kompliziertes elektronisches Gerät, mit dem sie vor geladenen Gästen musikalisch meditieren.
7 Milliarden Klänge glauben sie ihrem Synthesizer entlocken zu können. Ihre Musikexperimente in der bayerischen Ferienlandschaft sind inzwischen bis nach Amerika gedrungen. 2 erfolgreiche Obersee-Tourneen haben die "Popol-Vuhs" schon hinter sich.
Auch so kann man ein Motorrad rennmäßig bewegen, auf glattem Eis, mit spikesbewehrten Reifen: Eisspeedway.
ImWest-Berliner Eisstadion Wilmersdorf, wo vor 2 Jahren die besten Eisschnellläufer der Welt ihre Titelkämpfe bestritten, fochten diesmal die schnellsten Motorradfahrer ihre Kurven-Duelle aus. Halbfinale der Eisspeedway-Weltmeisterschaft 1979.
Jeweils vier Fahrer bestreiten einen Lauf. Geschützt durch dicke Lederkleidung, zwängen sie ihre 60 PS-starken Maschinen viermal durch das Eisoval. In den Kurven balancieren sie auf den Stahlnägeln ihrer Reifen.
Gleich starke Maschinen ohne Bremsen und Schaltgetriebe: da zählt allein Geschicklichkeit und schnelle Reaktion.
Seit 1966 tragen die Eisspeedway-Spezialisten Weltmeisterschaften aus. Ebenso lange dominieren die Fahrer aus der Sowjetunion. Sie können ganzjährig trainieren, weil sie in ihrem großen Land zu jeder Jahreszeit irgendwo eine Eispiste finden. Auch in Berlin standen sie auf dem Siegertreppchen.
Personen im Film
Adenauer, Konrad ; Brandt, Willy ; Breschnjew, Leonid ; Erhard, Ludwig ; Gaulle de, Charles ; Gierek, Conrade Edward ; Schmidt, Helmut ; Carter, Jimmy ; Kremer, Hans Peter ; Wolf
Orte
Bad Wimpfen ; Berlin ; Bonn ; Braunschweig ; Bremen ; Hamburg ; Köln ; Miesbach ; München ; Schleswig ; Schwarzwald
Themen
Wintersport ; Kunstausstellung ; Jubiläum ; Musikstil ; Sachindex Wochenschauen ; Grenze DDR/BRD, Grenzen ; Hobby ; Industrie ; Fahnen ; Freizeit, Freizeitgestaltung ; Fußball ; Motorsport ; Musikalische Veranstaltungen ; Pakte ; Politische Veranstaltungen ; Raketen ; Raumfahrt ; Reklame ; Rückblicke ; Schiffahrt ; Spoprt-Ehrungen ; Sportpublikum, Sport-Zuschauer ; Städtebilder: Deutschland ; Tiere (außer Hunde) ; Bauwerke ; Kraftfahrwesen, Kraftfahrzeugwesen ; Kunst ; Urlaub ; Verkehr: allgemein ; Verträge ; Flugzeugwesen, Flugwesen ; Berufe ; Luftaufnahmen ; Ausstellungen ; Gedenktage, Jubiläen, Geburtstage ; BRD/Bundesrepublik Deutschland ; 01 16 mm-Projekt ; Industrie ; Sport-Ehrungen ; 10 Findbuch Deutschlandspiegel
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Periodika (G)
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