01. Hamburg: Jogging - Volkslauf
Männer am Start von Volkslauf "Rund um die Alster". Der älteste Läufer Paul Dombrowski, 74 Jahre alt. Läufer in ZL. Läuferinnen. 2 kleine Mädchen als Zuschauerinnen, groß. Läufer läuft durchs Ziel. Paul Dombrowski am Ziel erhält Plakette und Urkunde.
(48 m)
02. Berlin: Horizonte 79 - Festival der Weltkulturen
Negergruppe musiziert auf dem Kurfürstendamm. Künstler aus Afrika unter den Spaziergängern auf dem Ku-damm. Leute in Straßencafé. Plakat "Horizonte" groß. Programm des Festivals. Schrifttum. Doppeldeckerbus bunt bemalt fährt. Kunsthalle Berlin. Ausstellung afrikanischer Kunst. Skulptur "Flußgöttin 1979". Moderne Malerei aus Nigeria und Tansania "Rushhour" in Nairobi. Beleuchtete Schrift: Akademie Der Künste. Theatergruppe der Experimentalbühne des syrischen Nationaltheaters bei Auftritt. Werkstatt und Verkaufsbasar im Völkerkundemuseum in Dahlem. Üben an Trommeln. Auftritt einer Tanzgruppe aus Madagaskar.
(74 m)
03. Bonn: Bundesgartenschau
Menschen am Landesteg von Rheindampfer. Bunte Gartenschau-Fahnen. Rosa Tulpen, groß. Menschen bildfüllend. Rosa und gelbe Tulpen. Blumenfelder. 2 Männer filmen Blumen und gehen in die Knie. Negerbesucher. Gartenschaubahn fährt. Ausstellung mit römischen Grabsteinen und Funden. Sardische Schäferhütte aus Italien. Japanischer Steingarten mit Tempel und kleinem See. Wasser rieselt über Steine. Mann mit Filmkamera, groß. Rheindampfer. Kleines ferngelenktes Paddelboot mit paddelnden Puppen und Ruderboot mit Puppen. Fernsteuerung. Lächelnde Zuschauer. Gelände der Gartenschau, Total.
(55 m)
04. Jugenddorf Celle
Bahnhof Friedland. Zug fährt ein. Aussiedler steigen aus. Familien auf dem Weg zum Lager Friedland. Lagerstraße. Einkleidung. Junge Menschen in der staatlichen Förderschule mit Kopfhörern beim Sprachunterricht. Gespräche in deutscher Sprache. Schüler O-Ton: "... und ihr, was macht ihr?" Gespräch zwischen zwei Schülern, stehend. Schüler O-Ton: "Heute läuft ein Indianerfilm, den möchte ich sehen. Gehst du mit? - Ich möchte gern mitgehen, aber ich habe leider kein Taschengeld mehr. - Das macht nichts, ich hab noch genug. Ich bezahle die Kinokarten." Christliches Jugenddorf Celle. Speiseraum. 3 junge Mädchen lernen in ihrem Zimmer. Lehrer an Tafel bei Physikunterricht. Lehrer O-Ton: "... Volt, Brigitte, wovon ist der Widerstand abhängig? - Der Widerstand hängt von der Länge und dem Querschnitt und dem Material ab. - Gut." Gesichter von jungen Mädchen, groß. Basteln in Werkstatt. Jungen beim Herstellen hübscher Holzarbeiten. Die Wassersportgruppe übt Seemannsknoten. Lehrer O-Ton: "Ein Auge aufdrehen, so sagt man in der Fachsprache ..." Musikgruppe musiziert. In Waldhorn spiegelt sich die Gruppe. Kamerarückfahrt von Waldhorn bildfüllend. Junge Wassersportler tragen Boote zu Wasser. Flötengruppe Bläsergruppe. Paddler auf Fluß.
(79 m)
05. Lufthansa-Werft - Flugzeugteilüberholung
Große Flugzeughalle. Überholung von Jets Boeing 727 nach 14.000 Flugstunden. Arbeitsgruppe zerlegt bei Inspektion Maschine in Einzelteile. Triebwerkseinbau nach Überprüfung der Aufhängung und Überholung. Cockpit Überprüfung. Neuverkabelung der Instrumente. Ersatz durch neue Elemente. Neue Schalter für Triebwerke, neues Bedienungspult. Lackieren von Außenhaut. Start zum Prüfflug.
(52 m)
06. Ostfriesland
Wiese mit Gehöft. Meer. Fahraufnahme Wiese mit Kühen. Gehöft. Bauer pflügt. Land umflogen von Möwen. Mühle dreht sich an Wasserlauf. Friesische Häusergiebel und Hausfassaden in Stadt. Holzvertäfelte Friesenstube mit Delfter-Kacheln. Teetrinken. Tee wird über Kandiszucker aufgegossen. Schiffskutter. Krabbenfischer kehren heim. Möwe auf Ponton. Kleiner Hafen. Dünen. Badestrand mit Strandkörben. Badende. Wattwandern. Urlauberschiff. Leuchtturm vor Abendhimmel mit Möwe. Untergehende Sonne am Horizont.
(60 m)
"Jogging" auf dem Asphalt: Großstädter entdecken wieder ihre Beine. Die City von Hamburg war für Autos gesperrt, als ein paar tausend Hanseaten gemeinsam ausprobierten, ob sie das Laufen noch nicht verlernt haben.
Der Älteste im Feld: Paul Dombrowski, 74 Jahre alt. Er war - wie auch die meisten anderen - nicht von sportlichem Ehrgeiz geplagt, sondern hielt sich an die alte olympische Regel: Siegen bedeutet nichts, Dabeisein ist alles.
Der Volkslauf hat eine lange Tradition, besonders in den skandinavischen Ländern. Sich laufend vom Zivilisations-Stress zu befreien, das wurde weltweit fast eine Manie, als die Amerikaner auf den Geschmack kamen und eine griffige Formel für das Gesundlaufen prägten: Jogging.
Jogging heißt in Deutschland Trimm-Trab. 4, 5 Millionen Bundesbürger machen sich im Dienst ihrer Gesundheit regelmäßig auf die Beine. Einer von ihnen ist Paul Dom-browski, der seit Jahren keinen Volkslauf ausläßt, weil nichts so sehr den Spaß am Laufen steigert, wie hin und wieder öffentliche Anerkennung.
Afrikanische Klänge und Rhythmen auf dem Kurfürstendamm. 3 Wochen war West-Berlin Treffpunkt für rund 800 Künstler der Dritten Welt. "Horizonte 79", das 1. Festival der Weltkulturen. Ein Versuch der Nord- und Südländer, sich abseits des oft schwierigen wirtschaftspolitischen Dialogs durch Kultur und Kommunikation besser kennenzulernen.
Das Programm war breit gefächert - von Musik und Folklore, Tanz und Literatur bis zu Film und Theater. Momentaufnahmen der aktuellen Kultur-Situation in Afrika, Lateinamerika und Asien, wie sie in dieser Vielfalt bisher nicht zu sehen waren.
Ein Schwerpunkt: "Afrika südlich der Sahara". In der Kunsthalle wurde der Zuschauer überrascht von der Phantasie und dem Gestaltungsreichtum schwarzafrikanischer Maler und Bildhauer.
Flußgöttin 79. Eine nigerianische Arbeit nach indischem Vorbild.
Aus Tansania: moderne dekorative Malerei.
Mut zur Aktualitat und zu Alltagsszenen: Rush-hour in Nairobi.
Beeindruckend die Spontaneität und Spielfreude vieler Theatergruppen des Festivals. Oft wurden europäische Literaturvorlagen - etwa von Bertolt Brecht oder Peter Weiß - neu und unbefangen interpretiert, wie hier durch die Experimental-Blihne des Syrischen National theaters.
"Horizonte 79" ging neue Wege, um Publikum und Akteure zueinander zu bringen. Eine Ausstellung im Völkerkundemuseum Dahlem mit Werkstatt und Verkaufsbasar afrikanischer Musikinstrumente zog viele Interessierte an. Jeder konnte mitmachen.
Tradition und Gegenwart, vereint in Gesang und Tanz aus Madagaskar. Das Festival in Berlin soll künftig alle 2 Jahre wiederholt werden. Experiment und Ereignis, das zum besseren Verständnis zwischen Völkern und ihren Kulturen beitragen will.
Bonn spricht durch die Blume - einen ganzen Sommer lang. Rund 7 Millionen Besucher aus dem In- und Ausland werden zur Internationalen Bundesgartenschau links und rechts des Rheins erwartet.
Seit mehr als 50 Jahren gibt es diese grünen Ausstellungen in deutschen Großstädten. Am Anfang nur ein gärtnerischer Leistungswettbewerb, sind sie heute ein Mittel der Stadtplanung, um zentralgelegene Erholungsgebiete und Freizeitparks für die Bevölkerung zu schaffen.
Heute gehört zu den Blumen- und Blüten- Festivals auch ein kulturelles Beiprogramm. Bonn beispielsweise besann sich auf seine Römerzeit und stellt Grabsteine und andere historische Funde aus.
Auch das Ausland ist dabei. Italien hat eine sardinische Schäferhütte aufgebaut.
Ein großzügiges Geschenk machten die Japaner: sie errichteten einen ihrer berühmten Steingärten, mit Wasserfall und kleinem See. Dafür schifften sie in Containern 500 Tonnen Steine über das Meer.
Die Bonner haben ihr neues Freizeitzentrum am Rhein schon in Besitz genommen und nutzen es auf ihre Weise.
Bonns Stadtplaner haben die Chance der Bundesgartenschau genutzt: sie pflanzten der erst vor wenigen Jahren um einige Gemeinden und Dörfer erweiterten Hauptstadt ein neues grünes Herz ein.
Friedland in Niedersachsen: Empfangsstation für deutsche Spätumsiedler aus den osteuropäischen Staaten. Die meisten stammen aus Polen. Familien, denen ein deutschpolnischer Vertrag die Möglichkeit eröffnete, in die Bundesrepublik auszureisen. Sie kommen mit großen Erwartungen in ihre neue Heimat.
Brigitte Piechowski, 17 Jahre alt, traf mit ihren El tern vor einem Jahr in Deutschland ein. In der staatlichen Förderschule bereitet sie sich gemeinsam mit anderen jungen Spätumsiedlern auf ihren neuen Lebensabschnitt vor. Dazu gehört das Erlernen der deutschen Sprache.
Viele Kinder können nur gebrochen deutsch, denn sie sind in Polen qeboren und aufgewachsen. Im christlichen Jugenddorf Celle, wo auch die Förderschule untergebracht ist, leben und lernen rund 300 Kinder und Jugendliche. Sie machen - wie gegenwärtig Brigitteden deutschen Hauptschul-Abschluß, wechseln dann auf eine weiterführende Schule oder beginnen mit ihrer Berufsausbildung. Brigitte Piechowski will noch die Realschule besuchen und dann eine kaufmännische Lehre anfangen.
Sport, Basteln und Spielen: ein breit gefächertes Freizeitangebot für alle Altersklassen lockt die Neuankömmlinge aus ihrer anfänglichen Reserve und hilft ihnen bei ihrer sozialen Integration.
Erfolgserlebnisse starken das Selbstvertrauen. Die Wassersportler des Jugenddorfes wurden schon mehrmals Landessieger von Niedersachsen.
Zehntausende junger Spätumsiedler sind in den letzten Jahren in die Bundesrepublik gekommen. Ihre persönlichen Neigungen und Talente werden gefördert, wo immer es möglich ist. Einrichtungen wie das Jugenddorf Celle helfen ihnen beim Start in ihr neues Leben.
Lufthansa-Werft Hamburg, wichtigste technische Basis zur Überholung von Flugzeugen in der Bundesrepublik Deutschland. In Dock 5 werden Mittelstrecken-Jets vom Typ Boeing 727 nach rund 14.000 Flugstunden überholt. Bei dieser umfassenden Inspektion zerlegen Arbeitsgruppen die Maschine praktisch in ihre Einzelteile.
Ob haarfeine Risse am "nackten" Rumpf oder gelockerte Nieten, Verformungen oder Verschleißerscheinungen - den Spezialisten entgeht nichts.
Nach Überprüfung der Triebwerksaufhängung werden die Düsen wieder angebaut. Die Teilüberholung gewährleistet verstärkte Sicherheit und Wirtschaftlichkeit im Flugbetrieb.
Veränderungen im Cockpit. Nach Entfernung der Pilotensitze und der Wandverkleidung beginnen Flugzeugmechaniker. Radio-, Elektro- und Instrumenten-Fachleute ihre Arbeit. Es wird nicht nur neu verkabelt. Instrumente und Bauteile werden durch neue leistungsstärkere Elemente ersetzt.
Die Feuerschalter für die drei Triebwerke des Jets - bislang in Armhöhe, jetzt über dem Kopf des Piloten montiert, wo sie besser zu erreichen sind.
Eine weitere wichtige Umrüstung: das Bedienungspult zwischen den Pilotensitzen - in neuer übersichtlicherer Version.
Letzte Lackierungsarbeit an der Außenhaut. Nach gut zwei Wochen ist die Teilüberholung abgeschlossen, die 727 auf den modernsten technischen Standard gebracht. Nach einem Prüfflug erhält sie ihr O.K. - zum neuen Start.
Das Meer, Deiche und schwere Wiesen bestimmen diese Landschaft im Norden Deutschlands: Ostfriesland. Es liegt abseits der Verkehrsströme und Ballungsgebiete. Den Menschen, die hier leben, sagt man Freiheitsliebe, Verschlossenheit und Eigensinn nach. Aus Landwirtschaft und Schiffahrt bezogen die Friesen über viele Generationen ihren Lebensunterhalt. Das weite, ebene Land ist reich an Zeugnissen nordisch-bäuerlicher Kultur.
Auch in den Städten schlägt der Puls der Zeit ruhiger als anderswo. Von den Fremden - und dazu zählen sie seit tausend Jahren auch alle anderen Deutschen - haben sie nie viel gehalten. Sie bleiben unter sich und genießen ihr "Nationalgetränk" - schwarzen Tee. Sie trinken ihn stark und süßen ihn mit Kandiszucker. Gerühmt wegen ihrer behaglichen Wohnkultur sind die Friesenstuben mit ihren kostbaren Möbeln, bemalten Fenstern und Delfter Kacheln.
Die kleinen idyllischen Häfen an der Küiste haben ihre frühere Bedeutung für den Seehandel verloren. Die Fischer spezialisieren sich auf Krabben, Wenn sie ihre Fänge anlanden, sind auch die Touristen zur Stelle: sie haben Krabben als Delikatesse schätzen gelernt.
Dem Fremdenverkehr haben die Ostfriesen ihre der Küste vorgelagerten Inseln überlassen. Die Inselstrände werden wegen ihrer familiären Atmosphäre geschätzt. Seit Generationen macht hier die Bevölkerung aus dem Westen Deutschlands Urlaub.
Der Kampf gegen das Meer, dem sie ihr Land abgerungen haben, hat die Mentalität der Friesen geprägt. Dem Urlauber, besonders wenn er aus der Großstadt kommt, gefällt der herbe Reiz dieser Landschaft, über der ein eigentümli ches, ständig wechselndes Licht liegt.