01. Vietnam-Flüchtlinge in der Bundesrepublik
Vietnam-Flüchtlinge und Rote-Kreuz-Schwestern mit Kindern auf dem Arm kommen Flugzeugtreppe hinunter. Deutscher Fremdenpaß in Hand von jungem Mann. Vietnamfamilie auf Straße von deutscher Kleinstadt Roteburg. Vietnamesen an Fenster von Haus, Schwenk. Familie beim Essen mit Stäbchen. Bilder des Familienalbums werden betrachtet. Deutsch-Unterricht. Junge Lehrerin O-Ton: "Wo muß ich mich informieren, wenn ich wissen will, wie hoch die Temperatur ist?" Vietnamese: "Muß ich auf das Thermometer sehen." Gesichter von jungen Lernenden bei Sprachübungen. Junger Mann mit Frau und Baby auf dem Weg zum Arbeitsamt. Gespräch mit Vermittler. Vietnamese in Autowerkstatt bei Arbeiten an Wagen. Vietnamesische und Deutsche Kinder in Kindergarten. Oma holt Kinder ab. Deutsch-vietnamesisches Fest in Gastwirtschaft. Vietnamesen führen Tanz vor.
(97 m)
02. Biologische Landwirtschaft
Trecker fährt auf Hof ein. Arbeit mit Trecker auf Feld. Biene an Blume, groß. Biologischer Anbau. Würmer an Wurzeln von Pflanzen. Kohlkopf, groß. Anbau verschiedener Pflanzen auf Feld im Gegensatz zur Monokultur. Ähren bildfüllend. Kundin nimmt in Supermarkt Brot von Regal, das mit unbehandeltem Mehl hergestellt wurde. Biologisches Obst und Gemüse im Verkauf. Kartoffeln garantiert ohne Kunstdünger an Marktstand. Wurzeln.
(52 m)
03. Mosel
Weintrauben an Weinstock. Ernten der Trauben. Blick auf die Mosel im Spätherbst. Weinberge. Weinbauern mit Kiepe. Moselfrachter. Moselburg. Fachwerkhäuser. Moselstadt. Leute gehen von Ausflugsdampfer an Land, steigen aus Bus. Fußgänger in schmaler Straße. Eingang eines alten Weinhauses mit Schild (Weintraube). Schrift In vino veritas auf Faß. Kellermeister entnimmt Weinprobe aus Faß. Moselweine an Verkaufsständen. Mosellandschaft mit Cochem und Burg Cochem.
(59 m)
04. Musikhochschule Hannover - Staatliche Hochschule für Musik und Theater Hannover
Dirigent, groß. Chor. Musikstudenten mit Cello gehen zur Hochschule. Schallschutzsichere Bauweise des Gebäudes. Dirigent bei Probe mit Orchester. Schülerinnen beim Ballettunterricht im Nationaltanz. Bibliothek. Junger Mann blättert in Notenbuch. Einzelunterricht in Gesang. Lehrer an Klavier gibt Anweisungen. Einzelunterricht in Geige und Fagott. Chorsänger und -sängerinnen.
(83 m)
05. Hamburg: Delphinarium Hagenbeck
Aus Wasser taucht Delphin auf. Delphine betteln um Leckerbissen. Vorstellung der Delphine. Gruppensprung. Zuschauer. Lachender Junge. Delphine bei Tanz über dem Wasser. Delphin reicht Dompteur Flosse. Fischmahlzeit wird zubereitet und gewogen. Hochsprung aus dem Wasser zu Dompteur. Delphinsprung durch Reifen, ZL. Synchronsprünge ZL.
(41 m)
06. Berlin: Fußball Deutschland - Argentinien 2:1
Deutscher Schuß aufs Tor, ZL. Torkamera. Ball fliegt durch die Luft. Kopfball am Tor vorbei. Hansi Müller Nr. 10 im Angriff. Flanke zu Rumenigge. Torschuß 1:0 durch Allofs. Hansi Müller am Ball. Tor Rumenigge 2:0. Argentinien stürmt. Torschuß 2:1 ZL. Spielszenen vor dem argentinischen Tor. Trikottausch nach dem Spiel. Reklame: Echt Stonsdorfer - Metaxa - Granini.
(51 m)
Über die Stufen einer Gangway betreten sie ihr Zufluchtsland: Flüchtlinge aus Vietnam, die Hoffnungslosigkeit und Tod hinter sich gelassen haben. Ein deutscher Fremden-Paß war ihre Rettung. Die Bundesrepublik Deutschland gehört zu den Staaten, die den hilflosen Opfern eine neue Heimat geben.
Rund 13.000 Vietnamesen haben in der Bundesrepublik eine Bleibe gefunden. Sie werden als politische Flüchtlinge behandelt: Wohnung, Lebensunterhalt und Ausbildung bezahlt für eine Übergangszeit der Staat.
Die Familie Luc bereitet sich in der niedersächsischen Kleinstadt Rotenburg auf ihr neues Leben vor. Eine Brücke zu ihrer alten Heimat ist das Familienalbum. Jetzt gilt es, in der fremden Umwelt Fuß zu fassen. Keine leichte Aufgabe!
Unterricht in deutscher Sprache. Je jünger die Neubürger sind, desto leichter fällt ihnen das Lernen.
Sprachkenntnisse sind wichtig, damit sie später auf eigenen Beinen stehen können.
Die Familie Ly ist schon ein Stück weiter. Das Arbeitsamt bemüht sich, einen geeigneten Beruf für Herrn Ly herauszufinden; in seiner Heimat war er Architekt.
Deutschland soll für die Vietnamesen kein vorübergehendes Exil sein. Ihnen wird die vollständige berufliche und soziale Integration geboten. Sie werden in ihren alten Berufen arbeiten, oder neue erlernen können.
Gemeinsam mit deutschen Kindern spielen und lernen die kleinen Vietnamesen. Ihr ständiger Kontakt mit Gleichaltrigen in den Kindergärten erleichtert ihnen die Umstellung auf die fremde Umgebung.
Eine Gastwirtschaft vor den Toren Rotenburgs. Die Dorfbewohner haben zu ihrem Schützenfest auch die vietnamesischen Neubürger eingeladen. Ein deutsch-vietnamesisches Treffen, das das Verständnis füreinander vertiefen hilft.
Auch wenn die Vietnam-Flüchtlinge alle staatliche Hilfe erhalten: Sie sind auf Toleranz und Unterstützung ihrer Mitbürger angewiesen, damit sie in dem fremden Lebens- und Kulturkreis Wurzeln schlagen können.
Alternative Landwirtschaft - ein Schlagwort, das einen neuen Trend in der deutschen Landwirtschaft umschreibt. Mit dem Verzicht auf künstliche Düngemittel, auf chemische Insekten- und Unkrautvernichtung will eine kleine, aber wachsende Gruppe deutscher Bauern den Wunsch der Verbraucher nach gesunder Ernährung erfüllen.
Die Chemikalien, die Pflanzen schneller wachsen lassen, bringen häufig Gefahren für die Umwelt und menschliche Gesundheit mit sich. Beim biologischen Anbau von Getreide und Gemüse greift der Bauer auf eine jahrtausendalte Methode zurück: auf natürlichen Dünger und die Mehrfelderwirtschaft. Für den biologischen Landwirt sind Würmer und Käfer nützlich. Der regelmäßige Wechsel der Fruchtfolge erhält das Gleichgewicht der Natur und verhindert, daß sich - wie bei Monokulturen - eine einzelne Schädlingsart wie eine Seuche ausbreitet.
Allerdings ist die gesunde Ähre teurer. Getreidefelder ohne Kunstdünger bringen weniger Erträge und erfordern mehr Arbeitskräfte. Doch neuerdings sind viele Verbraucher bereit, einen Aufpreis für Brot zu bezahlen, das aus unbehandeltem Mehl gebacken wurde.
Mit, der Gründung einer eigenen Vertriebskette wollen Deutschlands Bio-Bauern künftig schneller und billiger liefern. Dann steht ihnen noch der Kampf gegen eingefahrene Kaufgewohnheiten bevor: Deutschlands Hausfrauen pflegen Obst und Gemüse nach Schönheit und Größe auszuwählen. Organisch gezogene Landwirtschaftsprodukte aber sind oft klein und unansehnlich.
Spätherbst an der Mosel, Zeit der Weinlese. Die Römer brachten vor 2000 Jahren den Wein vom Mittelmeer in die Mosellandschaft. Seither sind die Sonnenhänge im engen Tal der Mosel den Weinstöcken reserviert. Der Schiefer-Grund ist wie geschaffen dazu: er speichert die Sonne. Hier reifen Trauben heran, aus denen so mancher Jahrhundertwein gekeltert wurde.
Über 200 Kilometer lang zieht sich der Fluß in Schleifen an Hängen und Hügeln vorbei. In Frankreich entspringt er, im Rhein bei Koblenz mündet er. Natur- und Kulturlandschaft: zwischen Trier und Cochem taucht fast hinter jeder Flußbiegung ein Dorf, eine kleine stadt auf, mit verwinkelten Gassen und alten Fachwerkhäusern.
Wer Wein und Landschaft der Mosel liebt, kommt im späten Herbst hierher. Dann ist der große Trubel der Weinfeste vorbei. Nur am Wochenende reisen noch Ausflügler in Schiffen und Bussen an.
Jetzt ist der letzte Jahrgang reif für die Weinprobe. Der Kellermeister prüft, was der Wein verspricht, der in großen Fässern reift.
Wenn die Ernte gut war, können sich die Weintrinker auf fast 1 Million Hektoliter freuen: auf einen Mosel, der als spritziger, prickelnder Wein liberall in der Welt seine Liebhaber findet.
Wenn die Studenten singen und musizieren, dringt kaum etwas nach draußen: Hannovers "Staatliche Hochschule für Musik und Theater" wurde so gebaut, daß sie neben funktionalen und ästhetischen Kriterien auch die neuen Schallschutzgesetze berücksichtigt.
Hannover ist die modernste unter den insgesamt 16 Musikhochschulen, an denen Deutschlands musikalischer Nachwuchs ausgebildet wird. Viele der 700 Studenten ziehen den Beruf des Musiklehrers vor. Doch die meisten lockt später das freie Engagement: Als Musiker oder Tanzer, als Schauspieler oder Dirigent.
In Hannover ist kein Schulzeugnis, sondern Talent gefragt. Strenge Auslese soll hohes Leistungsniveau garantieren. 75 % der Bewerber fallen bei der Aufnahmeprüfung durch. Den anderen zeigt das 8-semestrige Studium die Grenzen ihrer Begabung. So mancher muß in dieser Zeit Abschied vom Traum einer gefeierten Solistenkarriere nehmen.
Einzelunterricht beansprucht fast 90 % der Studienzeit. Nur so kann hohes technisches Können erarbeitet werden.
Jeder zehnte Student kommt aus dem Ausland, vor allem aus Japan, wo Deutschland noch immer als das Land der Musik gilt.
Hoffnung und Idealismus gehören auch im Zeitalter des Professionalismus zum Musik- und Theaterstudium. Eine gute Ausbildung ist noch lange keine Beschäftigungsgarantie. So sind z.B. mehr als tausend Chorsanger und fast 15.000 Schauspieler in der Bundesrepublik z. Zt. ohne festes Engagement.
Ihre Stimmen sind nicht akademisch ausgebildet, aber ihr Singsang ist nicht weniger ausdrucksstark. In Hamburgs Tierpark Hagenbeck haben sie einen Tummelplatz: Delphine, die intelligentesten und sprungkräftigsten Meeresbewohner.
Für Kinder sind die schwimmenden Säugetiere so etwas wie Fabelwesen. Im Fernsehen, aus Büchern haben sie erfahren, zu welchen Leistungen diese freundlichen Tiere fähig sind. Jetzt erleben sie staunend, daß alles wahr ist, was sie über Delphine erfuhren. Hamburgs Delphin-Dompteure gingen bei amerikanischen Kollegen in die Lehre und bauten dann eine Show mit faszinierenden Dressur-Akten auf.
Jeder Delphin hat seine persönliche Speisekarte. Die springenden Artisten wollen bei Laune gehalten werden. Was sie zu ihren Leistungen befähigt, bleibt dem Laien verschlossen. Vielleicht ist es ihr Gehirn, das immerhin ein halbes Pfund mehr wiegt als das ihres menschlichen Dompteurs.
Der Fußball-Weltmeister zu Gast in der Bundesrepublik Deutschland. Argentinien ließ seine stark verjüngte Elf in Berlin von den deutschen Profis testen.
Auch bei den Deutschen ist die alte Star-Garde abgetreten. Neue Spieler kämpfen um einen Stammplatz in der Nationalmannschaft. Für bei de Teams, den Wei tmeister und den Ex-Weltmeister, war es wichtig herauszufinden, ob sie wieder so weit sind, an die Glanzzeiten vergangener Tage anzuknüpfen.
Die deutschen Spieler - in weiß - spielen Offensivfußball. Viele Angriffe fädelt bei ihnen der Mann mit der Nr. 10 ein: Hansi Müller, in dem manche den Nachfolger für den Weitklassespieler Franz Beckenbauer sehen. Das erste Tor fällt später als erwartet: Torjäger Allofs schießt es zu Beginn der 2. Halbzeit.
Ein Tor, das Auftrieb gibt. Hansi Müller zieht weiter seine Kreise. Eine unvermutete Flanke und Rummenigge köpft ein zum 2:0!
Jetzt drängen die Argentinier. In der Mitte laufen sie sich immer wieder in der deutschen Abwehr fest. Doch wenn sie über die Flügel gehen, wird es für die Deutschen gefährlich - wie in der 84. Minute.
Mit 1:2 endet das Kräftemessen der beiden Spitzenteams. Trotz ihres Sieges gilt für die deutsche Nationalelf das gleiche wie für das argentinische Team: Beide sind noch ein gutes Stück von ihrer weltmeisterlichen Form entfernt.