01. Stadtporträt Aachen
Luftaufnahme Aachen und Dom (Szene aus "Der Rhein"). Schwenk Innenaufnahme zu Grabstätte Kaiser Karl des Grossen. Altstadtstraße mit Fußgängern. Quellen sprudeln. Junger Mann füllt Becher an Brunnen. Totale der Stadt Trafo. Industriebilder. Schokoladenfabrik, Herstellung von Aachener Printen und von Tüchern in Großweberei. Schaufensterbummel in der Altstadt. Kinder spielen an Brunnen. Skulpturen im Stadtbild. Aachener Reit- und Springturnier mit Taschentuchwinken. (D 203).
(67 m)
02. Hamburg: Schülerzeitung des Hansa-Gymnasiums Bergedorf
Das Hansa-Gymnasium in Bergedorf. Schüler und Schülerinnen im Schulhof. Redakteure bei Gestaltung der Schülerzeitung, Schulleiter erhält Manuskript vorgelegt. Deckblätter der Schülerzeitung "Der Wecker". Veranstaltung eines Schreibwettbewerbs für die Beiträge der Zeitung. Fotos der abgebrannten Aula der Schule. Kinder bei Schneeballschlacht. Schülerabordnung beim Bezirksamtsleiter Bergedorf im Gespräch wegen Wiederaufbau der Aula. Schüler bei Werbung in Geschäften für Anzeigen. Verteilung der Zeitung an Mitschüler.
(63 m)
03. Köln: Rosenmontag
Rosenmontagszug. Vorbeizug am Dom. Zuschauer schunkeln. Schunkeln auf Baumästen mit dem gesamten Baum. Narren tanzen. Schwellköpfe im Rosenmontagszug Thema: Ölkrise und Geburtendefizit. Bonbons und Süßigkeiten werden in die Menge geworfen. Straße voller Unrat und Papier nach Durchzug der Narren. Stadtreinigungsleute und Fahrzeuge beim Säubern der Straßen. Schwenk Kölner Dom.
(60 m)
04. Frankfurt: Eiweiß aus Erdöl bei Höchst
Industriegelände Frankfurt/Höchst. Gewinnung von Eiweiß aus Methanol in Versuchsanlage. Labor mit Reagenzen. Nährlösungen werden mit Bakterien angesetzt. Nach Wachsen der Nährlösung bis zu bestimmter Grenze beginnt zentral gesteuerte Massenproduktion. Fertiges Eiweißpulver. Kekse aus Methanol-Eiweiß. Angestellte an Schreibmaschine ißt Keks.
(53 m)
05. Berlin: Ausstellung "Für Augen und Ohren" in der Akademie der Künste
Figur von Tänzerin dreht sich nach den Klängen einer großen Spielorgel. Junge Mutter mit Kind auf dem Arm hört zu. Schallplatte mit Beschädigung dreht sich auf Teller. Metronom mit Auge schlägt hin und her. Blechscheppern, Gongschlagen, Ausstellungsbesucher.
(44 m)
06. Duisburg: Porträt Gewichtheber Rolf Milser
Großaufnahmen Standfotos Rolf Milser beim Gewichtheben. Rolf Milser vor dem Sportamt bei Ankunft zum Dienst und an seinem Schreibtisch. Steak brutzelt in Pfanne. Fleisch, Kartoffeln und Gemüse auf Teller. Milser beim Essen. Siegerpokale. Rolf Milser kommt aus Haus, auf dem Weg zum Training. Stemmen von Gewichten, Lockerungsübungen und Eintragungen beim Training.
(44 m)
07. Hannover: Eissegeln auf dem Steinhuder Meer
(siehe D 209/1) Gelegenheitsaufnahmen bei untergehender Sonne von Seglern auf dem Steinhuder Meer. Fotos von Wettkampf vor 100 Jahren zwischen Eisseglern und dem Chicago-Express. Eissegler beim Herrichten ihrer Boote vor dem Rennen. Prüfen der Kufen. Aufziehen der Segel. Boote werden beim Start angeschoben. Boote im Rennen und beim Wenden. Einzelne Eissegler während des Rennens, groß.
(41 m)
Der Dom zu Aachen: vor 1200 Jahren der geistige Mittelpunkt eines geeinten Europas. Karl der Große, den Deutsche und Franzosen als ihren politischen Stammvater beanspruchen, hat den achteckigen Kuppelbau errichten lassen. Hier liegt er seit dem Jahre 814 begraben.
Das Grabmal des Kaisers, dessen Reich damals die Kerngebiete des heutigen Frankreichs und Deutschlands umschloß, wird als politisches Vermächtnis empfunden. Mit dem Karls-Preis ehrt die Stadt Aachen europäische Politiker, die sich um die Einigung des Kontinents verdient gemacht haben.
Aachen war 700 Jahre die Krönungsstadt der deutschen Könige. Wenig ist aus dieser Zeit geblieben. Das meiste hat der Zweite Weltkrieg zerstört. Die heißen Thermalquellen erinnern an die Anfänge der Stadt. Sie wurden vor 2000 Jahren von den Römern erschlossen. Heute sind es Kurgäste, die Gesundheit aus den alten Brunnen trinken.
Aachen hat mit Industrie und Gewerbe Anschluß an die neue Zeit gefunden. Schokolade ist ein Markenartikel, besonders in Form der Aachener Printen.
Auch die Aachener Tuche haben sich durch unverwüstliche Qualität einen Namen erworben.
Niederländer und Belgier sind ständige Gäste in Aachen. Ihre Länder liegen nur wenige Autominuten entfernt. Sie kaufen ein und bummeln durch die Altstadt, in der die vielen Brunnen und Skulpturen eine leise Sehnsucht nach südländischer Lebensart vermuten lassen. Der berühmt-berüchtigte Casanova soll während seines Aufenthalts in Aachen sehr gastfreundlich aufgenommen worden sein.
Für Pferdesportliebhaber ist Aachen ein bekannter Name: als Austragungsort des Aachener Reit- und Springturniers, das einmal im Jahr die Weltelite vereinigt. Viele Weltmeisterschaften sind auf diesem Parcours entschieden worden.
Das Hansa-Gymnasium im Hamburger Vorort Bergedorf. Eine von vielen Schulen in der Bundesrepublik, in der Schüler für Schüler Zeitungen machen.
Die Redakteure machen und vertreiben ihre Zeitung in eigener Verantwortung. Auch Schülerzeitungen müssen sich an die Pressegesetze halten. Behörden und Schulverwaltung sind verpflichtet, den Redakteuren Auskunft zu geben. Eine Zensur ist verboten. Allerdings müssen Schüler-Redakteure genauso wie ihre hauptberuflichen Kollegen sachlich und wahrheitsgetreu berichten. Andernfalls kann der Schulleiter, dem die Zeitung vor Auslieferung vorgelegt werden muß, den Vertrieb auf dem Schulgelände untersagen.
"Wecker" heißt diese Schülerzeitung. Aufgeweckt werden sollen vor allem die Mitschüler. Ihre persönlichen Probleme, ihre Schwierigkeiten mit Schule und Elternhaus werden von der Zeitung aufgegriffen.
Um die Hansa-Schüler an ihre Zeitung zu binden, veranstaltet die Wecker-Redaktion regelmäßig Schreibwettbewerbe.
Vor etlichen Jahren brannte die Aula der Schule ab. Weil nichts geschieht, machten die "Wecker"-Redakteure den Neubau einer Aula zu ihrem Dauerthema und werben bei den Kommunalpolitikern um Unterstützung. Auch der Bürgermeister von Bergedorf weiß schon im voraus, was sie wollen, wenn sie um eine Unterredung bitten.
Schülerzeitungen müssen sich selbst finanzieren. Außer Spenden und dem Verkaufserlös sind es hauptsächlich Geschäftsanzeigen, mit denen die Redakteure ihr Blatt über Wasser halten. In den Geschäften an der Hauptstraße akquirieren sie Anzeigenaufträge.
Für Lehrer und Behörden sind Schülerzeitungen nicht immer eine reine Freude. Denn es gehört zum Selbstverständnis der jungen Journalisten, daß sie jeden Mißstand in der Schule in ihrem Blatt anprangern. Aber der Anspruch von Schülern auf ein eigenes, unabhängiges Sprachrohr im Schulbereich wird heute von den meisten Lehrern akzeptiert und unterstützt.
Ein Wahlspruch muß her, wenn der Kölner Karneval auf seinen Höhepunkt zusteuert. Vor hundert Jahren erhielt der Kölner Dorn seine beiden Türme. Dieses runde Jubiläum übernahmen die Narren und Jecken als Motto für ihren diesjährigen Rosenmontagszug. Einmal im Jahr haken sich die Kölner unter und lachen der Welt ins Gesicht.
Karneval und Fasching: ein uralter Brauch in Deutschland. Für einige Tage soll die Welt nicht so sein wie sie ist. Dann gilt die Devise: der wahre Weise ist der Narr.
Mit den "Schwellköppen" - das sind Großfiguren aus Holz und Pappe - werden Politik und Politiker auf den Arm genommen. Da muß die Ölkrise für harmlos-derbe Späße ebenso herhalten wie das allseits beklagte Geburten-Defizit der Bundesbürger.
Ein Festkomitee und Karnevalsvereine organisieren diesen Frohsinn für Millionen. Dabei wird an den überlieferten Bräuchen eisern festgehalten. Undenkbar wäre etwa, auf die "Kamelle" zu verzichten: auf die süßen Bonbons, die tonnenweise in die Menge geworfen werden.
Gleich hinter dem letzten Wagen beginnen die Kolonnen der Stadtreinigung mit ihrer Arbeit - rosenmontag-erprobte Trupps, die wissen, was sie erwartet: Flaschen, Bretter, Papier und Plastiktüten - 1000 Kubikmeter Karnevals-Müll, eingerechnet manchen müden Zecher, der sich nicht rechtzeitig aus dem Staube machte. In knapp drei Stunden ist der Rosenmontagszug nur noch eine Erinnerung - bis zum nächsten Jahr.
Im Frankfurter Industrieviertel Höchst macht seit kurzem eine biochemische Fabrik den Hühnern Konkurrenz. Für die künstliche Produktion von natürlichem Eiweiß wurde diese Versuchsanlage gebaut. Sie gewinnt aus dem Rohstoff Methanol rund 1.000 Tonnen hochwertiges Protein im Jahr. Die Hauptarbeit leistet dabei ein bestimmter Mikroorganismus, den die Frankfurter Wissenschaftler aus vielen Bakterien-Stämmen ausgesondert haben. Im Laboratorium wird dieses Bakterium kultiviert. Es besteht zu 80 % aus Eiweiß.
In einer Nährlösung wächst das Bakterium im Eiltempo. Alle zwei Stunden verdoppelt es sich. Wenn eine bestimmte Menge erreicht ist, beginnt die Massenproduktion - zentralgesteuert. Der Kohlenwasserstoff Methanol kann aus Erdöl, Kohle oder sogar aus Holz gewonnen werden. Er ist das ideale Nahrungsmittel für die Mikroorganismen.
Diese Versuchsanlage wurde mit staatlicher Unterstützung entwickelt. Denn die Gewinnung von Eiweiß aus preiswerten Rohstoffen gilt als erfolgsversprechende Chance, bald Millionen von Menschen vor dem Verhungern zu bewahren. In Frankfurt wird aus einem Kilogramm Methanol ein halbes kg hochwertiges Eiweiß gewonnen. Das bräunliche Pulver wird heute noch als Futtermittel-Zusatz verwendet. Wahrscheinlich wird es bald auch für die menschliche Ernährung freigegeben. Die Frankfurter Mitarbeiter lassen sich schon jetzt Backwaren mit Methanol-Eiweiß schmecken.
Die Akademie der Künste in West-Berlin präsentierte eine Ausstellung für Augen und Ohren: visuelle Töne, tönende Visionen: eine Bestandsaufnahme der alten Wechsel-Beziehung zwischen Musik und Bildender Kunst.
Die Versuche, Musik sichtbar zu machen, gehen bis auf die Musikautomaten des Rokoko zurück. Heute versteht etwa der Tschechoslowake Milan Knizak unter Mechanisierung der Musik die absichtliche Beschädigung von Schallplatten - er hört dann eine ganz neue Musik.
Neue Töne und Geräusche - teils befremden sie, teils machen sie neugierig oder sogar aggressiv. Die Avantgarde unter den Tonschöpfern scheut keinen Weg, um den Zuhörern neue Klangwelten zu erschließen.
Die Ausstellungsbesucher, besonders die jungen, zeigten sich eher wißbegierig als schockiert. Auch zum Mitmachen wurden die Besucher aufgefordert. Wer auf Distanz blieb, hatte auf dieser mit Leihgaben aus dem In- und Ausland bestückten Schau zumindest die Chance, seine Hörgewohnheiten einem amüsanten Test zu unterziehen.
Ein Mann, den viele den geborenen Sieger nennen.
Rolf Milser ist der stärkste Mann in Deutschland. In der Stadt Duisburg ist er zu Hause. Hier lebt und arbeitet er. Wenn er arbeitet. Das Duisburger Stadtamt hat dem gelernten Schlosser einen Schreibtischposten verschafft. Milser darf kommen und gehen, wann er will. Wichtiger ist der Stadt, daß Milser Rekorde stemmt. Und das tut er fleißig, seit 1972. Gut ernährt und - wie seine Freunde sagen - mit einem sonnigen Gemüt begabt, hat Milser in dieser Zeit über 100 Rekorde gestemmt. In seiner Gewichtsklasse, dem Mittel-Schwergewicht, hälter mit 222,5 Kilogramm den Weltrekord im Stoßen.
Auf gute Ernährung legt Milser Wert, seitdem ihm bei den letzten Olympischen Spielen in Montreal der schlimmste Fehlgriff seiner Laufbahn unterlief. Er hatte versucht, sich in die nächstniedere Gewichtsklasse herunterzuhungern und brach dann im ersten Duell mit Muskelkrämpfen zusammen.
Im Training wuchtet Milser täglich 70 Tonnen Eisen hoch. Seine Ziele sind immer noch hoch gesteckt. Denn mit 29 Jahren hat er als Gewichtheber seinen sportlichen Höhepunkt noch vor sich.
Ein Wintertag mit Wind und Sonne auf dem Steinhuder Meer - Zeit der Eissegler, die einen ebenso ambitionierten wie alten Sport betreiben. Vor 109 Jahren forderten in Amerika zwei Eissegler sogar den Chicago-Express zur Wettfahrt heraus - und gewannen.
Die heute benutzten Wettbewerbsgeräte sind allerdings erst 20 Jahre alt. Ihre Grundform wurde von Ingenieuren und Technikern gemeinsam entwickelt. Nur bestimmte Details, z.B. der Schliff der Kufen, sind nach wie vor das Geheimnis jedes Eisseglers.
Bis zu 130 Kilometer in der Stunde erreichen die Segler. Das spiegelglatte Eis des Steinhuder Meeres bei Hannover bietet dafür ideale Bedingungen.
Heute haben die Eissegler keinen Ehrgeiz mehr, andere Verkehrsmittel zu Wettfahrten herauszufordern. Sie hoffen auf Kälte und Wind. Dann gehören ihnen die großen Seen in Norddeutschland ganz allein.