01. Vom Auto aufs Fahrrad
In Straßenverkehr fährt PKW neben Bus mit 2 Fahrrädern auf Dachgepäckträger. Fahrgäste gehen zu Treppe auf U-Bahnhof. HVV-Fahrradverleih. Junge Leute mit Leihfahrrädern vor Fahrt ins Grüne. Mann nimmt Fahrrad von seinem Autodach. Füße treten Pedale. Fahrradfahrer in Gruppen. Fahrradhandel. In Geschäft stehen Fahrräder zum Verkauf. Rad dreht sich, bildfüllend. Junge mit Kinderfahrrad. Fahrradzubehör. Diverse Fahrradmodelle. Fahrradfahrer im Straßenverkehr auf dem Weg zur Arbeit, zum Einkaufen, zur Schule. Kinder überqueren mit Rädern an Ampel Straße. Autos parken auf Fahrradwegen. Radfahrer umfahren die Autos. Radfahrweg mündet auf Hauptstraße ein. Demonstration von Radfahrern für mehr Rechte im Verkehr und Bau von Radfahrwegen.
(66 m)
02. Stadtporträt Ulm
Festumzug. Musikkapelle marschiert durch Stadt begleitet von Harlekinen und Leuten in historischen Trachten des 18. Jahrhunderts. Ulm mit Münster total. Das gotische Portal und die reich verzierte Spitze des mit 161 m höchsten Kirchturmes der Welt. Blick von oben auf die Dächer der Stadt. Bei traditionellem Spiel leistet der Bürgermeister auf dem Balkon des Rathauses alljährlich den Eid auf den Ulmer Schwörbrief von 1397 und verspricht ein redlicher Mann zu sein. Das Rathaus mit Wandgemälden und Uhr. Kleine mittelalterliche Altstadthäuser. Blumenkasten vor Fachwerkhaus, Kleine Brücke über die Donau. Karnevalsumzug auf der Donau mit Feuerwehrboot und geschmückten Booten, Karnevalsfiguren und Parolen.
(56 m)
03. Frauen in Männerberufen
Bus hält an Haltestelle. Amelie Heuser, 26 Jahre alt, steigt ein. Sie betritt Gelände der Luftwerft. Landendes Lufthansa-Flugzeug. Sie betritt ihren Arbeitsraum als einzige Funkelektroniktechnikerin der Lufthansa und kontrolliert und repariert elektronische Geräte. Junge Mädchen in der Lehrwerkstatt der Lufthansa beim Feilen und Drehen. Frauen als Datentypistinnen in Schreibsaal, als Fleischwarenverkäuferinnen, als Friseurinnen. Mädchen in Lehrwerkstatt als Schweißer und Ingenieure. Amelie Heuser auf dem Weg zur Kantine in Mittagspause. Sie ißt in Kantine zwischen lauter männlichen Kollegen. Lufthansa-Flugzeug startet.
(68 m)
04. Maler Horst Antes
(siehe D 252/5) Gemälde von Horst Antes mit dem Kopffüßer. Gemäldeausstellung. Horst Antes malt. Gemälde mit Kopffüßer-Figuren. Köpfe auf Säulenbeinen. Füßer mit Augen. Gemälde von Horst Antes, Trafo. Gemäldeausstellung Horst Antes in Hamburg. Porträt Horst Antes. Seine Gemälde mit Kopffüßer-Figuren, großäugig im Profil. Horst Antes malt, groß. Div. Gemälde.
(36 m)
05. Westberlin: Heinrich Hertz Institut - Nachrichtentechnik von morgen
Das Heinrich Hertz Institut Trafo. Foto: Heinrich Hertz, der Entdecker elektro-magnetischen Wellen bei Forschungsarbeiten. Wissenschaftler im Institut bei Erforschung neuer Methoden der Nachrichtentechnik. Mann telefoniert mit Telefon mit Spracherkennungssystem, das den Anrufer mit gespeicherten Computerdaten nach der Stimme identifiziert. Abruf von Ergebnissen eines Warentests über TV. Glasfasertechnikvervollkommnung. In eine Glasfaser werden 15.000 Fernsprechkanäle untergebracht. Austausch optische und akustischer Informationen. Das Institut mit Flachdach und Kuppel.
(54 m)
06. Industriemuseum im Mäckingerbachtal
Besucher des Freilichtmuseums steigen aus Bus. In alter Bäckerei wird Brot nach alten Rezepten ohne chemische Zusätze gebacken, verkauft und von den Besuchern gegessen. Mühlrad dreht sich. Dampfgetriebene Getreidemühle in Funktion. In alter Hammerschmiede können Besucher schmieden. Schmieden von Sensenblatt. Prägen einer Gedenkmünze mit Münzprägemaschine.
(52 m)
07. Nürburgring: Großer Preis von Deutschland für Motorräder
Motorradfahrer auf dem Nürburgring. Eine beim Start, durch Karambolage, verunglückte Maschine gerät in Brand. Die Streckenfeuerwehr löscht. Schwarze Rauchwolken steigen auf. Rennen der 350 ccm Maschinen: Reporter vor dem Start um den Weltmeister der 250 ccm-Klasse Anton Mang. Start. Kurvenfahrt. An der Spitze fährt Anton Mang, verfolgt von dem Südafrikaner John Ekerold. Beide Fahrer in rasanter Fahrt in den Kurven. Kurz vor der Zielgeraden überholt Ekerold und siegt mit 20 m Vorsprung. Siegerehrung mit Pokalen. Ekerold hält seinen Babysohn hoch.
(55 m)
Vom Auto aufs Fahrrad: die Freizeit-Devise für eine wachsende Zahl von Bundesbürgern. Mit der Bahn oder dem Auto ins Grüne und dann aufs Fahrrad umsteigen - aufs eigene oder ein Leihfahrrad- Trimm-Dich-Welle, alternative Lebensmodelle und die hohen Benzinpreise haben diesen Trend bewirkt.
Die erste umfassende Studie über das Fahrrad im Straßenverkehr brachte jetzt eine Überraschung: das pedalgetriebene Zweirad ist neben den Füßen das meistbenutzte Verkehrsmittel in der hochmotorisierten Bundesrepublik.
Industrie und Handel profitieren schon seit Jahren vom Fahrradboom. Heute werden in der Bundesrepublik rund vier Millionen Fahrräder jährlich abgesetzt. Die meisten von ausländischen Herstellern, die früher als die deutsche Industrie den neuen Trend erkannten und jetzt den Markt mit Model len und Zubehör für jeden Geschmack beherrschen.
Von den 61 Millionen Bundesbürgern benutzen 8 Millionen das Fahrrad täglich: als Hauptverkehrsmittel für Fahrten zum Arbeitsplatz, zum Einkauf oder zur Schule, Für sie kommt aus finanziellen oder Altersgründen kein anderes Verkehrsmittel infrage: sie sind auf das Fahrrad angewiesen.
Lange war der Radfahrer ein Stiefkind der Verkehrsplanung. Die Straßen wurden fast ausschließlich für die Autos eingerichtet, Radwege für Straßenverbreiterungen geopfert. Die verbliebenen Radwege sind oft durch Autos verstellt oder münden unvermutet in eine Straße. Entsprechend hoch sind die Unfallzahleno Jährlich werden 2.000 Radfahrer im Straßenverkehr getötet.
Jetzt beginnen sich die bundesdeutschen Radfahrer zu organisieren und mit Kundgebungen und Demonstrationen für ihre Rechte zu kämpfen. Sie wollen mehr Radwege, damit sie - besonders in der Großstadt - künftig ungefährlich Sattel und Pedale nutzen können.
Einmal im Jahr bringen sich Ulms Fassbinder in Erinnerung: mit Umzug und Tanz, mit Musikkapelle und Harlekinen in historischen Trachten aus dem 18. Jahrhundert.
Das gewaltige Munster überragt die Stadt noch heute Vor 600 Jahren wurde es gebaut: eine Demonstration bürgerlichen Reichtums durch gotische Sakral-Kunst. Der Turm läuft in einer zerbrechlich wirkenden Spitze aus. Mit 161 Metern ist er der höchste Kirchturm der Welt.
Geschichte wird hier auch sonst gern beschworen. Der Bürgermeister legt jedes Jahr den Eid auf den Ulmer "Schwörbrief" von 1397 ab und verspricht, ein gerechter und redlicher Mann zu sein.
1.100 Jahre alt ist diese Stadt und reich an Baudenkmälern, von denen allerdings viele nach den Zerstörungen im letzten Weltkrieg wieder aufgebaut werden mußten. Lebenskraft hat Ulm bis heute bewiesen. Die idyllische Altstadt läßt kaum vermuten, daß Ulm vor wenigen Monaten mit 100,000 Einwohnern zu einer Großstadt herangewachsen ist.
Ulm nutzt seine Lage an der Donau, diesem großen, grenzüberschreitenden europäischen Fluß, nicht nur wirtschaftlich, Ein Sommertag gehört dem "Nabada", eine Art Karnevalsumzug auf dem Wasser. Mit phantasievoll geschmückten Booten, mit grotesken Pappfiguren
und herausfordernen Parolen verulken die Ulmer Behörden und Politiker: ein lärmendlustiges Vergnügen, zu dem jedesmal zehntausende von Touristen anrelsen.
Amelie Heuser, 26 Jahre alt. Sie lebt und arbeitet in Hamburg. Eine von 9, 5 Millionen berufstätigen Frauen in der Bundesrepublik Deutschland.
Was Amelie Heuser von den meisten Frauen unterscheidet: sie hat einen typischen Männerberuf gewählt. Und sie hat Erfolg gehabt. Vor 2 Jahren machte sie ihren Facharbeiterbrief für Funkelektronik. Auf der Hamburger Werft der Deutschen Lufthansa prüft und repariert sie elektronische Geräte.
Die Lufthansa gehört zu den deutschen Unternehmen, die jungen Mädchen, die es zu den Metall-Berufen zieht, eine Chance geben. In der Grundausbildung lernen sie - wie alle anderen Lehrlinge - feilen, drehen, fräsen. Dann folgt. die Fachausbildung. Bei der Lufthansa arbeiten heute Frauen als Fachkraft oder Meisterin in verschiedenen Metallbereichen, etwa als Flugzeugmechanikerin oder in der Motorenwerkstatt.
Der Tend zu typischen Männerberufen ist relativ neu. Die große Mehrheit unter den weiblichen Schulabgängern wählt nach wie vor traditionelle Lehrberufe im Dienstleistungsbereich. Der Mangel an Ausbildungsplätzen und das Beschäftigungsrisiko in diesen Berufen haben manche Mädchen umdenken lassen: Weshalb sollten sie in technischen Berufen nicht dasselbe leisten können wie die Männer?
Noch gibt es Vorurteile gegen weibliche Schweißer und Ingenieure. Nicht bei den Ausbildern. Nach ihrer Auskunft sind Mädchen oft geschickter und ehrgeiziger und überflügeln die männlichen Lehrlinge in der theoretischen Ausbildung.
Amelie Heuser ist die erste Funkelektronikerin der Deutschen Lufthansa. Ihr Erfolg in einem bisher den Männern vorbehaltenen Beruf widerlegt traditionelle Vorurteile. Soziologen und Arbeitswissenschaftler sind heute davon überzeugt, daß es auch volkswirtschaftlich dringend geboten ist, die kaum genutzte Talentreserve der Frauen stärker als bisher für technische Berufe zu erschließen. Firmen wie die Lufthansa, die auf qualifizierten Nachwuchs angewiesen sind, unterstützen diese Entwicklung.
Hin und wieder zieht er durch deutsche und ausländische Museen und fasziniert oder irritiert seine Betrachter - ein klobiger Zwerg, der in seinen vielfältigen Verkleidungen und Abwandlungen erkennbar immer derselbe ist: der "Kopfftüßler" von Horst Antes, einem der bekanntesten deutschen Maler. Der vielfach preisgekrönte Künstler lebt zurückgezogen in Karlsruhe. Spekulative Sinndeutungen seiner Kunstfigur sind ihm zuwider, "Mein Kopffüßler", so sagt er, "das bin auch ich. Eine Figur, die ich mit Anspielungen, Gedanken, Wünschen und Ängsten fülle, bis ich mich darin wiedererkenne."
Wuchtiger Schädel und Saulenbeine: der Ur-Typ der Antes-Figur. Brutales und Kindliches, Bedrohliches und Idyllisches vermischen sich auf rätselhafte Weise Antes malt seinen Kopffüßler rund 50 mal im Jahr und behält die meisten Varianten für sich, obwohl sie auf Kunstmessen hoch gehandelt warden.
Das Heinrich-Hertz-Institut in West-Berlin, Benannt nach dem Entdecker der elektromagnetischen Wellen, begann es vor 50 Jahren mit der Erforschung von Schwingungen. Damals ging es um die Verbesserung der Rundfunktechnik.
Heute werden hier die Kommunikationssysteme der Zukunft erprobt. Für die Post, das Fernsehen und die Elektronikindustrie erforschen die Berliner Wissenschaftler die Nachrichtentechnik von morgen und entwickeln sie zur Serienreife. Wie dieses Spracherkennungs-System, das den Anrufer mit Hilfe gespeicherter Computer-Daten identifiziert.
Per Knopfdruck Text- und Bild-Informationen abrufen: Dieser Service für TV-Kunden wird vom deutschen Fernsehen schon erprobt. Der Zuschauer kann zum Beispiel vor Kauf eines Wirtschaftsgutes die gespeicherten Ergebnisse eines Warentests abrufen.
In der Glasfasertechnik nimmt das Institut eine Spitzenstellung ein. In einer einzigen Glasfaser brachten die Wissenschaftler 15.000 Fernsprechkanäle unter. Mit Hlfe der Digital-Technik entwickelten sie ein sogenanntes Breitband-Kommunikationssystem, das im Alltag vielfältige Dienste leisten kann. Optische und akustische Informationen können auf diese Weise ausgetauscht werden.
Hier überspielt ein Techniker seinem Kollegen eine Zeichnung und spricht mit ihm Änderungen ab.
Auftragsforschung, die über Entwicklung gebrauchsfertiger Systeme bis zur Einrichtung von Arbeitsplätzen geht: "reine" Wissenschaft wird im Heinrich-Hertz-Institut nur dann betrieben, wenn sie konkrete Fortschritte für den Menschen verspricht.
Ein Freilichtmuseum, das in dieser Art einmalig in Europa ist. Eine Viertelmillion Besucher im Jahr besichtigt im westfälischen Mäckingerbachtal tausend Jahre technische Kulturgeschichte. Alles hier ist echt und unverfälscht - auch das Brot, das nach altem Rezept ohne die heute üblichen chemischen Zusätze gebacken wird, in einer alten Bäckerei, die - wie alle Gebäude und Werkstätten - an dieser Stelle originalgetreu wieder aufgebaut wurde.
Brot frisch aus dem Ofen - eine willkommene Stärkung beim Wandern durch technische Epochen. Vor 20 Jahren wurde hier das erste technische Denkmal aufgestellt. Rund 70 folgten bisher: historische Werkstätten und Fabriken, die einmal einen umfassenden Oberblick über die Entwicklung von Handwerk und früher Industrie in dieser Region vermitteln werden. Alle Anlagen - auch diese dampfbetriebene Getreidemühle von 1825 - sind voll funktionsfähig.
Einen zusätzlichen Reiz bietet das Museum jenen Besuchern, die die Anlagen nicht nur besichtigen, sondern auch ausprobieren wollen. Wie diese alte Hammerschmiede, in der man sich eine Sense schmieden kann.
Oft begreift man eine Sache erst, wenn man sie selbst macht. Wer sich in der Münzpräge eine Gedenkmedaille prägt, hat nicht nur ein Souvenir, sondern auch Industriegeschichte konkret erlebt.
Motorrad-Festival auf dem Nürburgring: Höhepunkt und Abschluß der diesjährigen Rennsportsaison. 6 Weitmeistertitel winkten, entsprechend hoch war der Ehrgeiz.
Eine Karambolage beim Start der Viertelliter-Klasse. Es sah schlimmer aus als es war. Die beteiligten Fahrer blieben unverletzt, die Streckenfeuerwehr hatte den Brand bald unter Kontrolle.
In der 350 Kubikzentimeter-Klasse drückten die Rennsport Fans dem jungen Anton Mang die Daumen. Frischgebackener Weltmeister in der 250er-Klasse, wollte er nun den Doppelerfolg.
Hochgeschwindigkeitsjagd auf dem knapp 23 Kilometer langen Eifelkurs. Schärfster Rivale von Mang war der in Deutschland lebende Südafrikaner John Ekerold, der vor diesem entscheidenden letzten Lauf punktgleich mit Mang an der Spitze lag. Noch führt Mang knapp vor seinem Verfolger.
Auch in dieser Klasse war die gesamte Weltelite an den Start gegangen. Aber das Rennen bestimmten Mang und Ekerold. Kurz vor der Zielgeraden gelingt es dem Südafrikaner, Mang zu überholen. Ganze 20 Meter trennten den jungen Deutschen am Ende vom zweiten Weltmeistertitel. Daß Mang auch künftig mit seinem Rivalen rechnen muß, das unterstrich Ekerold auf seine Weise: er präsentierte seinen Sohn - als Beleg dafür, daß er in Deutschland ... Wurzeln geschlagen hat.