01. Stadtporträt Flensburg
Totale Flensburg, Kamerarückfahrt. Schmale Straße zum Wasser hin. Kleine Häuser und moderne Hochbauten. Sitzung des Stadtrates unter Beteiligung der dänischen Stadträte. Einkaufsstraße. Dänisches Restaurant. Dänische Läden. Leute steigen aus Bus. Einkauf in Supermarkt von Grenzgängern. Mann legt zwei Weinflaschen in Einkaufswagen. Gedränge im Laden. Redaktion der dänischen Zeitung Flensborg Avis. Dänisches Gymnasium. Kindergesichter, groß. Det Lille Teater. Probe einer Amateurgruppe für Kinderstück. Schwenk über die Stadt.
(77 m)
02. 25 Jahre Bundeswehr
Manöver der Bundeswehr. Panzer fährt aus Wasser mit ausgefahrenem Geschütz und wendet wendig. Internationale Manöverbeobachter, unter ihnen östliche Militärs. Hubschrauber fliegt. Luftaufnahme der deutsch-deutschen Grenze zwischen den Machtblocks des Westens und Ostens. NATO-Fahnen. Schmidt und Genscher als Teilnehmer bei NATO-Konferenz. NATO-Übung. Soldaten an Geschütz. Fallschirmspringer. Verleihung des britischen Fallschirmsprungabzeichens in Südengland. Bundeswehr im Einsatz als Helfer bei Erdbebenkatastrophe. Ersatzdienstleistende betreuen behinderte Kinder und Kranke Menschen. Soldaten bei Sport. Bundeswehrangehörige in Stadtparlament mit politischem Engagement. Soldaten warten Panzer. Marineschiffe. Panzer. Start von Starfighter bei Nacht mit Düsenfeuer. Achtung: Teils Archivmaterial!
(80 m)
03. Maler Ernst Ludwig Kirchner
Porträt, Namenszug. Ausstellung seiner expressionistischen Bilder mit Motiven aus dem Großstadtleben. Farbenfrohe Gemälde mit ausdrucksstarken Gesichtern, nicht ohne Melancholie. Zwischenschnitte von Bilderbetrachtern. Männergesicht mit Brille, bildfüllend. Blonde junge Frau, groß. Junges Paar in lebhafter Diskussion. Flächenhafte Gemälde der späteren Epoche. Berlin-Motiv mit Brandenburger Tor. Frankfurter Dom, Schweizer Bergwelt.
(41 m)
04. Bieruniversität Weihenstephan
Auf Sockel ruht steinerner Löwe, groß. Technische Hochschule München - Zweigstelle. Schrift über Portal des ehemaligen Klosters Weihenstephan. Gemälde des Klosters um die Jahrtausendwende. 1865:Gebäude der ersten Brauschule. Studenten von heute im Hörsaal bei Unterricht, unter ihnen ausländische Studenten. Räume der angeschlossenen Staatsbrauerei, der ältesten Brauerei der Welt. Braukessel. Probe wird entnommen. Die Grundstoffe des Biers: Wasser, Gerste, Hopfen, Malz und Hefe. Studenten in Versuchsbrauerei und Labor mit Reagenzen bei Unterricht von Mikrobiologie, Ernährungswissenschaft. Ausschenken und Probieren von Bierproben.
(62 m)
05. Bonn feiert Beethoven
Beethoven-Büste hinter Bäumen getragen, wie sich fortbewegend und auf Karre Noten. Beethoven Symphonie Nr. 9 d-Moll. Orchester spielt und Chor singt: "Freude schöner Götterfunken". Programm des Beethoven-Festes 1980 mit stilisierter Fackel. Beethoven-Geburtshaus mit Gemälden, Klavier, Handschriften, Noten und Möbeln. Dirigent mit Chor und Orchester. Beethoven-Denkmal in Teileinstellungen und groß vor Kirchturm in Abenddunkel.
(68 m)
06. Deutsche Drachenfliegermeisterschaft in Bayern (Hängegleiter)
Drachenflieger legt Halterungsgürtel um. Start im Lauf über schmales Brett und Absprung in den Abgrund. Gleiten von Drachenflieger über Berge und Seen. Steuern durch Gewichtsverlagerung. Zuschauer am Landeplatz sehen nach oben. Punktlandung nach Streckenflug. Drachenflieger am Himmel. Drachenflieger landet im Abseits.
(59 m)
01. Flensburg
Flensburg an der Ostsee, die nördlichste Stadt der Bundesrepublik Deutschland. Die Grenzlage zu Dänemark hat ihre 800jährige Geschichte geprägt und bestimmt auch heute das kulturelle und politische Leben. Eine starke dänische Minderheit lebt hier in friedlicher Nachbarschaft mit der deutschen Mehrheit. Im Stadtrat nehmen die Dänen 20 Prozent der Sitze ein. Im parlamentarischen Kräftespiel geben sie oft den Ausschlag.
Flensburg wurde über Jahrhunderte von dänisch-deutschen Herrscherhäusern regiert. 1867 fiel es zunächst an Preußen und dann an das Deutsche Reich. Die vielen dänischen Namen zeigen dem Besucher, daß er sich in einer zweisprachigen Stadt aufhält.
Bei der Bevölkerung in den grenznahen Gebieten Dänemarks sind Einkaufsfahrten nach Flensburg beliebt. Hier kauft sie hauptsächlich solche Waren ein, worauf - wie bei Spirituosen und Zigaretten - in Dänemark hohe Verkaufssteuern liegen.
"Flensborg avis", das Sprachrohr der Flensburger Dänen, die zwar die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen, sich aber kulturell Dänemark zugehörig fühlen. Ihnen wurden nicht nur politische Sonderrechte eingeräumt, damit sie ihre Interessen ansreichend vertreten können, sondern sie erhielten auch alle Möglichkeiten, um ihre kulturelle Eigenständigkeit zu bewahren. Die dänischen Schulen, daruter ein Gymnasium, belegen das, aber auch die vielen Vereine, Büchereien und ihr buntes Musik- und Theaterleben.
Im "Kleinen Theater" der Dänen gastieren hin und wieder auch Ensembles aus Dänemark. Aber meist üben und spielen hier ihre eigenen Amateurgruppen. Zur Weihnachtszeit probten die Flensburger Dänen gerade ein Stück für ihre Kinder.
Dänen und Deutsche leben in Flensburg nicht nebeneinander, sondernmiteinander. Flensburg ist Brlicke zwischen Deutschland und Skandinavien und Symbol für das Oberwinden von Grenzen zwischen EG-Ländern.
02. 25 Jahre Bundeswehr
Internationale Militärbeobachter, auch aus dem Ostblock, sind oft Gäste, wenn die Streitkräfte der Bundesrepublik Deutschland Manöver abhalten. Vor 25 Jahren wurde die Bundeswehr gegründet, als Antwort des Westens auf die Politik der Sowjetunion. Mitten durch Deutschland verläuft die Grenze zwischen Ost und West. Hier stehen sich die beiden Militärblöcke gegenüber. Die Bundesrepublik suchte und fand Schutz in der NATO, dem westlichen Verteidigungsbündnis. Als einziger Mitgliedstaat unterstellte sie ihre Streitkräfte der Befehlsgewalt der NATO. Heute gehört sie zu den Hauptstützen der westlichen Verteidigung in Europa. An den politischen Entscheidungen im Bündnis ist die Bonner Regierung wesentlich beteiligt.
Die militärische Zusammenarbeit mit vierzehn Bündnispartnern hat sich eingespielt. Einige NATO-Staaten haben Truppen in der Bundesrepublik stationiert, andere schicken ihre Soldaten zu gemeinsamen Übungen hierher. Die Verteidigungskraft der Bundeswehr wird von der NATO hoch eingestuft. Bei bündnisinternen Wettbewerben belegen die Bundeswehrsoldaten meist vordere Plätze - wie hier beim Erwerb des britischen Fallschirmspringerabzeichens in Südwest-England.
Der einzige Ernstfall für die Bundeswehr war bisher ihr Einsatz bei Naturkatastrophen. Nach Erdbeben in Italien, Marokko und der Türkei halfen ihre Soldaten, Menschenleben zu retten und die schlimmste Not zu lindern. Als einziges Land der Welt hat die Bundesrepublik das Recht auf Wehrdienstverweigerung in ihre Verfassung aufgenommen. Wer aus
Gewissensgründen den Dienst an der Waffe verweigert, muß einen zivilen Ersatzdienst leisten, meist in karitativen und sozialen Einrichtungen.
Der Wehrpflichtige gilt als "Staatsbürger in Uniform". Ober seine Bürgerrechte wacht ein vom Parlament eingesetzter Wehrbeauftragter. Politisches Engagement ist erwünscht. An vielen Standorten der Bundeswehr gibt es Soladten, die in ihrer Freizeit in Stadträten und kommunalen Parlamenten mitarbeiten. Sie helfen auf ihre Weise mit, die Bundeswehr in die Gesellschaft zu integrieren.
Die Bundesrepublik steht verteidigungspolitisch vor denselben Problemen wie andere Staaten. Sie ist unverändert bemüht, ihren Einfluß im Bündnis und in internationalen Gremien geltend zu machen, um zu einer Rüstungsbegrenzung und Abrüstung zu gelangen.
03. Ernst Ludwig Kirchner
Ernst Ludwig Kirchner. In diesem Jahr wäre er 100 Jahre alt geworden. Seinen Ruhm als führender Vertreter des deutschen Expressionismus hat er nicht mehr erlebt. Ausstellungen in Deutschland und Europa zeigten in diesem Jahr Leihgaben vieler internationaler Museen. Kirchners Hauptthema war lange das Großstadtleben. In glühenden Farben und mit bewegten Pinselstrichen hielt er fest, was er die "Spannungen" der modernen Welt nannte.
Später näherte sich Kirchner der Form- und Farbsprache Picassos: einfache Farbflächen, lineare Verschlingungen bestimmten die Bildgestaltung. In alien Malperioden unverändert blieb sein Kunstprinzip, die Welt, die ihn umgab, in farbige Hieroglyphen umzusetzen. Das menschliche Gesicht war neben Gruppenporträts, Stadt- und Landschaftsansichten sein bevorzugtes Motiv.
Ein Bild war für Kirchner ein selbständiger Organismus neben der Natur. Mit ihr setzte er sich in seinen letzten Jahren auseinander, in der Schweizer Alpenwelt, wo er 1938, unheilbar krank, aus dem Leben schied.
04. Bier-Uni Weihenstephan
In Bayern - wo sonst - steht Deutschlands älteste Bier-Universität: Weihenstephan. Das einstige Kloster, heute eine Zweigstelle der Technischen Hochschule München, hat wesentlich dazu beigetragen, den Ruf deutschen Bieres in alle Welt zu tragen. Schon um die Jahrtausendwende brauten hier Mönche ihr erstes Bier. 1865 zog die erste Brauschule ein.
Aus der geheimnisvollen Kunst von einst ist eine Wissenschaft geworden. Welcher Biertrinker weiß schon, daß die begehrte Schaumblume des frischgezapften Getränkes von der Struktur des Eiweißes im Bier abhängt.
Von den 300 Studenten in Weihenstephan kommt ein Viertel aus dem Ausland. Ihr Studium dauert vier Semester. Die angeschlossene Staatsbrauerei - sie produziert seit dem Jahre 1040 und ist die älteste Brauerei der Welt - nutzen die Studenten als eine Art Gegenkontrolle für das, was sie in ihrer kleinen Versuchsbrauerei und in den Labors gelernt haben. Die Grundstoffe des deutschen Bieres sind seit 1516 vorgeschrieben: Wasser, Gerste, Hopfen, Malz und Hefe.
Dieses gesetzliche Reinheitsgebot schließt chemische oder andere Zusatze aus. Trotz der wenigen Grundstoffe ist Bierbrauen kompliziert. Reststammwürze, Alkohol- und Hopfengehalt, Farbe und Kohlensäureanteil müssen stimmen, damit ein wohlschmeckendes Getränk entsteht. Deshalb werden die Studenten nicht nur in Brauereitechnik, sondern auch in Mikrobiologie, Ernährungswissenschaft und sogar in Datenverarbeitung ausgebildet.
Nur 25 Prozent der Studenten erlernen die schwierige Kunst, einfaches Bier zu machen. Die anderen geben vor dem Studienabschluß auf. Wer es schafft, wird als diplomierter Brautechniker aus Weihenstephan von Bierbrauereien in aller Welt umworben.
05. Bonn feiert Beethoven
Eine stilisierte Fackel symbolisiert den Freiheitsdrang des Komponisten, den die Bundeshauptstadt als ihren gräßten Sohn ansieht. Das alljährlich veranstaltete Beethovenfest feiert den großen Musiker, der vor 210 Jahren in Bonn geboren wurde.
Das Geburtshaus: hier hat Beethoven die ersten 21 Jahre seines Lebens verbracht und seine ersten Kompositionen, Klavier-Trios und Klaviersonaten, geschrieben. Vor 10 Jahren wurde das Haus in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt. Die hier ausgestellten Dokumente, Handschriften, Original-Partituren und Instrumente von Beethoven ziehen jährlich über einhunderttausend Besucher an.
Beethoven vertritt in der Musikgeschichte den neuen Musikertypus des unabhängigen, von keinerlei Amt oder Stellung gebundenen, freischaffenden Künstlers. Die Welt verdankt ihm unvergängliche Musik.
06. Drachenfliegen
Das Fliegen mit dem Hängegleiter, faszinierend schon immer und jetzt auch sicherer. Zumindest in der Bundesrepublik. Seit 2 Jahren ist für die 8.000 deutschen Drachenflieger ein Fallschirm vorgeschrieben. Seither ging die Zahl der tödlichen Unfälle auf 5 bis 6 im Jahr zurück. Nach dem letzten Check-up: Angstsekunden vor dem Start. Davon sind auch erfahrene Flieger nicht frei. Beim Lauf in den Abgrund - so sagen sie - verbraucht man seinen ganzen Mut. Doch dann, nach den ersten Metern freien Schwebens, ist alle Angst verflogen.
Vom 1.700 Meter hohen Tegelberg im Freiflug durch die Alpen. Zur ersten Europameisterschaft im Hängegleiten waren Drachenflieger aus fünf Ländern gekommen. Außer Konkurrenz flogen, angelockt durch das Gebirgspanorama Bayerns, Drachenpiloten aus Australien, Haiti und den USA.
Der Drachenflieger steuert sein Gerät nur duch Gewichtsverlagerung. Seitdem der Hängegleiter Ende der 60er Jahre als Abfallprodukt der amerikanischen Raumfahrt auf den Markt kam, wurde er ständig verbessert. Heute ist er sicher und ausgereift. Sogenannte Flatterstürze sind jetzt ausgeschlossen, und sogar aus einem Sturzflug richtet sich der Gleiter von selbst wieder auf.
Punktlandung, Bojen- und Streckenflug: für Hängegleiter fand man ähnliche Wettbewerbsregeln wie für andere Fluggerate. Und auch hier gilt: nicht der Sieg ist die Belohnung, sondern das Flugerlebnis.