01. Neumünster: Deutsche Meisterschaften im 25 km Langlauf
Spaziergänger und Jogging-Mädchen in Park. Jugendliche bei Ballspiel auf Wiese. Massenstart zum 25 km Langlauf. Hund (Boxer) richtet sich an Zaun aufgeregt auf. Laufende Beine. Läuferinnen. Laufen ZL. Läuferin ZL. Lauf durch Wald. Zuschauer am Wegerand klatschen. Läuferinnen laufen durch das Ziel.
(41 m)
02. Porträt Anke Fuchs
Bundesadler im Plenarsaal bildfüllend. Anke Fuchs auf der Regierungsbank bei Anwesenheit des Bundesarbeitsministers. Anke Fuchs im Fond ihres Dienstwagens im Gespräch, groß. Schwenk über Schild Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung - Minister - Parl. Staatssekretär.
Anke Fuchs in ihrem Arbeitszimmer am Schreibtisch bei Unterzeichnung von Post und bei Besprechung mit Mitarbeitern. Anke Fuchs, lachend, groß. Anke Fuchs verläßt Ministerium und besteigt Wagen. Anke Fuchs im Haus mit ihrer Familie, Mann, Sohn und Tochter beim Absprechen von Terminen für kommende Woche. Anke Fuchs als Vorsitzende der Arbeitsgruppe Sozialpolitik. Beim Spaziergang mit ihrer Familie am Rheinufer.
(62 m)
03. Bad Wildungen: Rehabilitation von Querschnittgelähmten
Rettungshubschrauber landet auf dem Dach der Werner Wicker Klinik. Krankenzimmer in der Spezialklinik für Querschnittgelähmte. Ärzte an Krankenbett. Patienten in Betten auf dem Bauch liegend bei gezielten krankengymnastischen Übungen. Ausfahrbarer Rollstuhl ermöglicht Zeichner das Arbeiten an Reißbrett. Behinderte in Übungsküche lernen Verrichtungen des täglichen Lebens: Gurkenschneiden, Rühren. Krankengymnastik in Rollstühlen und an Krücken. Sporttherapie: Bogenschießen im Rollstuhl. Basketballspiel im Rollstuhl. Schwimmen und Basketball im Wasser. Umsteigen von Rollstuhl in Auto.
(100 m)
04. Berlin: Die Teens
Die Teens im Aufnahmestudio. Singen und spielen "Eloise". Die Siegessäule, groß. Die Teens fahren in Kofferraum unter Siegessäule. Teens beim Essen in Straßenkaffee. Die Jungen beim Schularbeitenmachen und in der Berufsausbildung, am Telefon. Auftritt. Fans jubeln der Band zu. Hochgereckte Arme und Blumen.
(63 m)
05. Grenzstadt Helmstedt
Stadtbild Helmstedt, total, im Vordergrund fährt LKW auf Straße. LKW's an Zollgrenzstelle auf Parkplatz. Abfertigung der Wagen beim Zoll. LKW wird vor Durchfahrt durch die DDR verplombt. Fußgänger in Helmstedt in Einkaufsstraße. Kleinstadthäuser. Braunkohletagebau, Kraftwerk und Hochspannungsleitung. Grenzbefestigungen der DDR. Wachturm. DDR-Rentner in Zug bei Fahrt in den Westen. Bahnhofschild Helmstedt. Rentnerin wird auf Bahnsteig von Angehörigen begrüßt und umarmt. PKW-Schlange vor Abfertigungsstelle Helmstedt bei Durchfahrt durch Kontrollstelle. 2 Tramp-Mädchen.
(69 m)
06. Nürburgring: Veteranen-Rallye
(siehe D 240)
S/W Archiv: Autorennen in den 20er Jahren.
Col: Oldtimer heute. Kurbeldrehen und Anschieben der Oldtimer. Fanclubs veranstalten Rennen. Wagen im Rennen auf dem Nürburgring. Rennen im Sturzregen. Lachende Zuschauerinnen unter Regenschirm. Rennen im Zeitraffer. Zielrichter senkt Fahne. Reklame: Pepsi - Uniroyal Reifen - Ferode - Europa Möbel.
(50 m)
01.
Wenn in der Bundesrepublik Deutschland der Frühling anbricht, sind die Spaziergänger in den Parks und Grünanlagen nur noch eine geduldete Minderheit. Der gesundheitsbewußte Bundesbürger wählt ein schnelleres Tempo. Durch Lauf und Spiel in freier Luft verordnen sich vor allem Großstädter eine Entschlackungskur für Geist und Körper.
"Joggen" ist in Deutschland eine Volksbewegung. Auf manche wirkt das Laufen sogar wie eine Droge. Sie reisen zu jedem Volkslauf und Wettrennen an, um in der Gemeinschaft Gleichgesinnter dem Zivilisations-Streß davonzulaufen.
Der Sport hat sich auf diese Entwicklung eingestellt. Er bietet neben den klassischen Laufdisziplinen zunehmend Wettbewerbe über neue Distanzen an. Etwa über 25 km, eine Strecke, auf der gerade Frauen immer wieder beweisen, daß sie zu Ausdauer-Leistungen genauso befähigt sind wie Manner.
Bei deutschen Meisterschaften geben natürlich die in Vereinen organisierten Spitzensportler den Ton an. Aber das kümmert die fast 5 Millionen Jogger wenig, die überall in der Bundesrepublik regelmäßig ihre Runden drehen.
02.
Frauen in der Politik. Zum Beispiel Anke Fuchs. Sie sitzt auf der Bonner Regierungsbank, wenn der Arbeitsminister verhindert ist. Nach Amt und Funktion ist sie sein Vertreter - eine Frau von 40, die in der Bundesrepublik als Beispiel für jene Frauen gilt, die sich in der von Männern geprägten Welt der Politik einen vorderen Platz erobert haben.
"Parlamentarischer Staatssekretär" lautet der offizielle Titel von Anke Fuchs. Ihr politischer Weg in die Führungsetage des Bonner Arbeits- und Sozialministeriums ist typisch für eine sozialdemokratische Karriere. Ihr Vater war Gewerkschafter und später Bürgermeister von Hamburg. Vom Vater hat sie beides übernommen: das soziale Engagement und den Willen, in einem Staatsamt ihre politischen Ziele zu verwirklichen. Eine Berufspolitikterin, aber keine, die ihr ganzes Leben an die Politik gegeben hat. Anke Fuchs ist verheiratet und hat zwei Kinder.
An jedem Sonntag wird der Terminkalender für die kommende Woche abgesprochen, damit das Ehe- und Familienleben nicht zu kurz kommt. Auch der Ehemann hat seine Termine -als Vertreter des Bundeslandes Bremen in Bonn.
Die Politikerin aus Hamburg gilt in Bonn als gradlinig und nüchtern. Die Partei vertraute ihr jüngst den Vorsitz der wichtigen "Arbeitsgruppe Sozialpolitik" an, die mit ihren Zukunftsentwürfen oft von der offiziellen Régierungspolitik abweicht.
Die sachliche Kompetenz von Anke Fuchs hatte für ihre Wahl den Ausschlag gegeben.
Die Übereinstimmung von Leben und Politik, auch im Grundsätzlichen, daran glaubt Anke Fuchs. Für sich selbst hat sie schon erreicht, wofür sie politisch streitet: die Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei gleichen Rechten und Chancen für die Frau.
03.
Wenn der Rettungshubschrauber im Anflug ist, sind in der Werner-Wicker-Klinik alle notwendigen Vorbereitungen getroffen. In dieser modernsten deutschen Spezialklinik für Querschnittgelähmte weiß man aus der Praxis, daß es in manchen Fällen auf Minuten ankommt. Dann kann nur eine schnelle Operation verhindern, daß der Druck der verletzten Wirbel auf das Rückenmark weitere Nervenzellen schädigt. Die Kunst des Chirurgen vermag heute viel. Aber die schwerste Arbeit ist dem Patienten aufgegeben: er muß den Schicksalsschlag verarbeiten und sich auf ein neues, ein reduziertes Leben vorbereiten - auf ein Leben als Schwerbehinderter inmitten einer Welt von Gesunden.
Gezielte krankengymnastische Obungen stärken die heilgebliebenen Nerven- und Muskelfunktionen. Darauf baut ein vielfältig abgestuftes Rehabilitations-Programm auf. Am Ende steht ein Ziel, das noch immer mehr Wunsch als Wirklichkeit ist: die Wiedereingliederung des Querschnittgelähmten in seine Familie, in die Gesellschaft, in den Beruf.
Neue Hilfsmittel sind in letzter Zeit entwickelt worden. Etwa dieser ausfahrbare Rollstuhl, mit dem z.B. ein querschnittgelähmter Zeichner seinen Beruf wieder ausüben kann. Diesen Stuhl haben sich die Orthopäden der Werner-Wicker-Klinik ausgedacht, auch diese Küche, die so ausgestattet ist, daß sich der an den Rollstuhl Gefesselte weitgehend allein versorgen kann.
Bei ihrer Wiedereingliederung in den Beruf sammeln Querschnittgelähmte und andere Schwerbehinderte manchmal bittere Erfahrungen. Zwar sind in Deutschland alle Betriebe, die mindestens 16 Mitarbeiter haben, durch Gesetz verpflichtet, 6 Prozent ihrer Arbeitsplätze für Schwerbehinderte bereitzuhalten. Aber fast die Hälfte dieser Betriebe macht von der gesetzlichen Möglichkeit Gebrauch, sich von dieser Verpflichtung freizukaufen.
Sport-Therapie: Sie zielt nicht nur auf die Stärkung bestimmter Muskelpartien ab, sondern hilft, das beschädigte Selbstwertgefühl des Behinderten wieder aufzurichten und ihm durch kleine Erfolgserlebnisse neuen Lebensmut zu geben.
15.000 Querschnittgelähmte leben gegenwärtig in der Bundesrepublik. Jährlich kommen etwa 1.000 hinzu. Die meisten hatten einen Verkehrs- Oder Arbeitsunfall oder verunglückten beim Sport. Das kann jedem zustoßen. Diese Einsicht verdrängt der Durchschnittsbürger gern. Aber damit verdrängt er auch den behinderten Menschen selbst. So urteilen viele Behinderte, die sich mit einem Leben im Rollstuhl abgefunden haben, aber nicht damit, von der Gesellschaft nur als Menschen zweiter Klasse akzeptiert zu werden.
04.
Sie sind alle erst urn die 16 Jahre alt und doch schon erfahrene Musiker der Rock-Szene: die "Teens" aus Berlin, fünf Schüler und Lehrlinge, die auf Ausbildungshilfe oder Taschengeld getrost verzichten konnen. Denn sie sind längst mehrfache Schallplatten-Millionäre.
Mit 13 Jahren kamen sie auf den Einfall, einmal auszuprobieren, was man in Deutsch¬land eine "amerikanische Karriere" nennt: ganz unten zu beginnen und schnell nach oben zu kommen. Nach den Schularbeiten übten sie im leeren Klassenzimmer. In Jugendkneipen wagten sie sich an die Öffentlichkeit. Ihre Musik kam an. Das Fernsehen meldete sich, die Musikindustrie wurde aufmerksam. Die fünf blieben cool, gingen weiter zur Schule oder begannen eine Berufsausbildung. Dafür sorgten schon die El tern. Ihren Durchbruch schafften sie als Freizeitmusiker.
Das sind die Teens heute, drei Jahre nach dem Start: umjubelt von ihren Fans auf Deutschland- und Europatourneen, in den Hitlisten der deutschen Rockmusik ganz oben. Wenn ihr Erfolg anhält, wollen sie den Absprung wagen und nur noch Berufsmusiker sein.
05.
Grenzstadt Helmstedt, an der Bruchstelle zwischen den beiden deutschen Staaten gelegen. Hier beginnt die wichtigste Transitstrecke durch das Gebiet der DDR: eine Lebensader für West-Berlin, das wegen seiner Insellage auf den ständigen Zustrom von Waren und Gütern angewiesen ist. Die LKW müssen vor der Fahrt durch die DDR verplombt werden. Das geschieht unzählige Male am Tag: denn über Helmstedt rollt ein Großteil der Güter, die per LKW von und nach Berlin geschafft werden - rund 9 Millionen Tonnen im Jahr.
Grenzlage - das bedeutet immer auch Randlage. Den Nachteil, am Rand des Wirtschaftsraumes Bundesrepublik zu liegen, versucht Helmstedt auf verschiedene Art zu überwinden. Im Braunkohletagebau, einem traditionellen Wirtschaftszweig dieser Region, gelang sogar ein Brückenschlag nach drüben. Die Grenze verläuft mitten durch die alten Abbaugebiete, aus denen heute Kraftwerke beiderseits der Grenze ihren Brennstoff beziehen. Bonn und Ost-Berlin einigten sich auf den gemeinsamen Abbau der grenznahen Lager. Kuriose Folge: der Grenzverlauf wird ständig hin und her verlegt. Aber sonst bleibt es bei der von der DDR angelegten Grenzbefestigung mit Türmen, Zäunen und Selbstschuß-Automaten - eine makabre Attraktion für westliche Touristen.
Alte Bürger aus der DDR auf Verwandtenbesuch in der Bundesrepublik. Die DDR erlaubt ihnen erst im Rentenalter eine befristete Ausreise. Der Bahnhof Helmstedt ist der erste Treffpunkt für Deutsche aus Ost und West.
Der ungehinderte Reiseverkehr zwischen der Bundesrepublik und West-Berlin ist für die Lebensfähigkeit der Stadt genauso wichtig wie die Versorgung mit Gütern. In Helmstedt beginnt und endet die wichtigste der Transitstrecken, die jährlich 24 Millionen Menschen in beiden Richtungen benutzen.
06.
So haben unsere Großväter in den 20er Jahren dem Automobil-Rennsport ein Millionen-Publikum erobert.
Ein halbes Jahrhundert später werfen ihre Enkel die Pistenveteranen wieder an. Morgan, Lagonda, Mercedes, Alfa Romeo, Bugatti: Klangvolle Namen aus einer Zeit, die das Auto noch als Symbol des Fortschritts bewunderte. Energiekrise und Umweltverschmutzung waren damals noch keine Probleme, die die Freude am Auto trübten.
In der Bundesrepublik sorgen sich Fan-Klubs um die Rennsport-Veteranen. Sorgfältig restauriert und herausgesputzt, dürfen die Oldtimer hin und wieder hinaus auf vertraute Pisten, zum Beispiel auf den Nürburgring. Dann sind stets auch Engländer dabei, die ihre dreirädrigen Morgan-Wheeler mit reinem Alkohol zu 160 Stundenkilometern zwingen.
Auch ein Sturzregen kann die Museumsstücke nicht beirren: damals wurde eben noch Qualität gebaut. Trotzdem: richtig ausfahren wollen die Piloten ihre kostbaren Veteranen lieber nicht. Ihnen reicht es, sich in der Phantasie auszumalen, was in ihren alten Rennern steckt.