01. Lufthansa Foto-Schau: Streiflichter Deutschland
Fotoausstellung mit Besuchern. Trafo. Alte Kirchenbank. Fachwerkbauten. Moderne Hochhausfassade. Meeresspiegelung, im Vordergrund Fischkutter an Anlegesteg. Abendlicht spiegelt sich über mit Folien überspannten Feld. Grenzzone DDR. In der Ausstellung junge blonde Betrachterin, seitlich, groß. Foto: Arbeiter mit Schutzhelm Trafo. Industriebild Kamerarückfahrt. Die Bilder werden abgenommen und verpackt. Einladen in Lufthansa-Transportraum. Starten von Lufthansa Maschine von links nach rechts.
(55 m)
02. Konjunktur und Sparprogramm der Bundesregierung
Passanten warten an Ampel an Straßenrand und gehen dann über Straße. Fußgängerszenen. Kabinettsitzung. Schmidt setzt sich neben Genscher. Matthöfer nimmt Akten aus Aktenkoffer. Fußgängerzone. Zigarettenschachtel auf Verkaufsbord. Spirituosen in Körben in Großmarkt. Krankenzimmer mit Patienten und Ärzten. Apotheken Schaufenster Trafo. In der Apotheke verpackt der Apotheker Medikamente. Eltern mit 2 Kindern beim Spaziergang. Vater mit kleiner Tochter auf Sitz vor sich bei Fahrradtour. Hausbau. Arbeitsamt. Arbeitslose sitzen auf Flur.
Auf Weltwirtschaftgipfel in Ottawa spricht Helmut Schmidt O-Ton: "Alle haben ihre Entschlossenheit gezeigt, Inflation und Arbeitslosigkeit zu bekämpfen, eine funktionsfähige Weltwirtschaft, einen funktionstüchtigen Welthandel, zu bewahren."
(64 m)
03. 450. Todestag Tilman Riemenschneider
Würzburger Brücke mit Statuen. Schild: Wirtshaus von Riemenschneider. Marktbesucher auf dem Marktplatz. Das gotische Portal der Bürgerkirche mit zwei Sandsteinfiguren Adam und Eva als Kopie von Riemenschneider-Werken. Ausstellung der Riemenschneider-Originale auf der Festung Marienberg. Grabplatte mit Porträt Riemenschneider. Ausstellung mit Leihgaben aus dem In- und Ausland. Altargruppe. Der Franziskusaltar. Kleine Alabaster Figur des Heiligen Hieronymus mit dem Löwen. Ausstellungsbesucher. Figuren des Wiblinger Altars, die für die Ausstellung zusammengefügt wurden, sich jedoch im Besitz verschiedener Sammlungen und Eigentümer befinden.
(63 m)
04. Funkausstellung Berlin
Die Messehallen am Funkturm und das Kongresszentrum. Besucher der Internationalen Funkausstellung. Neue technische Entwicklungen in Ausstellungshalle. Weltpremiere des Stereotons für TV. Fernsehbilder und Zuhörerin mit Kopfhörern. Bildtelefon über Glasfaserleitung. Junge Frau telefoniert. Modell des Satelliten-Fernsehens. Dagmar Berghoff spricht die Tagesschau. Audiovisuelle Entwicklungen. Wiedergabegeräte für Schall- und Bildplatte mit Lasertechnik. Auftritt einer Tanzgruppe.
(55 m)
05. Schrebergärten
Förderturm an der Ruhr, Schwenk zu Schrebergartengelände. Mann harkt in seinem Garten. Alter Mann spielt auf Hocker in Garten Ziehharmonika. Familie in Gartenlaube, Mann liegt auf Liegestuhl und liest. Bergarbeiter dirigiert unter Tage E-Lok mit Funkgerät. Schlachter mit Würstchen. Mann bindet in Kleingarten Blumen zusammen. Hochhäuser und Wohnsilos bildfüllend. Kleinbungalows in Gartengelände.
(39 m)
06. München: Ludwig-/Leopoldstraße
Blick auf die Straße mit Verkehr. Denkmal des Bayernkönigs Ludwig I., dem Erbauer der Straße. Freizeitmaler malen vor der Feldherrenhalle. Die Universität. Studenten vor dem Gebäude. Springbrunnen. Die Staatsbibliothek. Sandsteinfiguren griechischer Philosophen vor dem Gebäude. Springbrunnen. Breiter Treppenaufgang und Lesesaal. Das Siegestor am Ende der Straße und Beginn des Künstlerviertels Schwabing. Junge Leute sitzen in Straßenkaffees. Straßenhändler. Autoverkehr vor dem Siegestor.
(55 m)
07. Kiel: Optimisten-Regatta
Kleine Optimistenboote liegen Kieloben bunt nebeneinander. 10-13 jährige Jungen beim Herrichten ihrer Boote. Segel werden befestigt. Erwachsene helfen beim Tragen zum Wasser. Optimisten-Regatta auf der Kieler Förde. Wende und Boje in rauher See. Jungen ziehen ihr Boot an Land. Siegerehrung für strahlende Sieger.
(55 m)
01.
Streiflichter, Spiegel ungen, Momentaufnahmen: ein Land und seine Menschen, portraitiert mit den Mitteln der Fotografie. Elf namhafte deutsche Fotografen reisten durch ihr Land und befragten mit der Kamera deutsche Wirtlichkeit '81. Sie fanden ein Land der Vielfalt und der Gegensätze.
Stimmungen, Gefühle, das Gesicht der Landschaften und Jahreszeiten: sensible Annäherungen an die Realität unter Verzicht auf jede aufdringliche Botschaft. Zunächst waren es Bundesbürger, die auf dieser Ausstellung in Frankfurt und Köln ihr Bild von Deutschland überprüften.
Jetzt geht die Lufthansa-Foto-Schau auf Wanderschaft, über die ganze Welt. "Streiflichter Deutschland" - so lautet ihr Titel, wenn sie im Ausland gezeigt wird.
Mit dem Flugzeug springt die Ausstellung von Land zu Land, von Stadt zu Stadt: von Damaskus nach Nairobi, von Tokio nach Rio de Janeiro. Sie wird die Schönheiten, aber auch die Beschädigungen dieses Landes im Herzen Europas zeigen und einige Ansichten von der Lebensart und dem Wesen seiner Menschen vermitteln.
02.
Die Bundesbürger warten auf bessere Zeiten, wie alle Welt. Inzwischen müssen sie den Gürtel enger schnallen. Bei stagnierender Wirtschaft, steigender Arbeitslosigkeit und hohen Haushaltsdefiziten ist Sparen jetzt die Devise. Über dieses Ziel sind sich alle Parteien einig. Über den einzuschlagenden Kurs wurde heftig diskutiert: in welchen Bereichen und in welcher Höhe sollen staatliche Ausgaben gestrichen werden? Lassen sich durch Steuererhöhungen weitere Kürzungen vermeiden? Die Koalitionsregierung einigte sich darauf, staatliche Leistungen einzuschränken, Steuer-Privilegien zu beseitigen und die Steuer für Genußmittel zu erhöhen. Für Tabakwaren und Alkohol muß der Verbraucher tiefer in die Tasche greifen.
Die soziale Sicherung des Bürgers bleibt grundsätzlich erhalten - aber auch Kranksein wird teurer. Die Krankenkassen werden für manche medizinische Lei stung weniger bezahlen als bisher. Erholungskuren für Arbeitnehmer werden eingeschränkt, und an den Kosten für Medikamente muß sich der Bürger künftig stärker beteiligen. Besonders umstritten ist die vorgesehene Kürzung des gerade erst erhöhten staatlichen Kindergeldes.
Steuererleichterungen gibt es dagegen für Bürger, die bauen wollen, und für Investitienen in Forschung und Industrie. Davon erhofft man sich Wachstumsimpule für die Wirtschaft. Weitgehend geschont werden im Augenblick noch die Arbeitslosen. Die Unterstlitzungszahlungen bleiben ungekürzt, aber ihrer mißbräuchlichen Inanspruchnahme wird ein Riegel vorgeschoben. Das Konjunktur- und Sparprogramm der Bundesregierung zieht die Folgen aus den weltwirtschaftlichen Turbulenzen und steht im Einklang mit den Beschüssen des Weltwirtschaftsgipfels in Ottawa. Dort hatten sich die sieben größten Industriestaaten gemeinsame wirtschaftspolitische Ziele gesetzt ...
Dazu Bundeskanzler Schmidt: - "Alle haben ihre Entschlossenheit gezeigt, Inflation und Arbeitslosigkeit zu bekämpfen, eine funktionsfähige Weltwirtschaft, einen funktionstüchtigen Welthandel zu bewahren ..."
03.
Die Stadt Würzburg sonnte sich im Glanz ihres berühmtesten Bürgers: Tilman Riemenschneider. Er war einer der größten und volkstümlichsten Bildhauer des Mittelalters. 300 Jahre hatten die Würzburger ihn vergessen. Als man Anfang des 19. Jahrhunderts seinen Grabstein entdeckte, wurde die Kunstkritik und dann auch das breite Publikum wieder auf den gotischen Meister aufmerksam. Seine Sandsteinfiguren von Adam und Eva vor der Bürger-Kirche sind nur Kopien. Als zu kostbar gel ten heute seine Skulpturen und Schnitzwerke, als daß man sie Wind und Wetter aussetzen würde. Auf der Festung Marienberg waren 8 Wochen die Originale zu besichtigen, im Rahmen einer Ausstellung zum 450. Todestag von Riemenschneider Auch die wiederaufgefundene Grabplatte mit dem Portrait des Künstlers wurde gezeigt. Diese bisher bedeutendste Ausstellung der Frühwerke Riemenschneiders mit Leihgaben aus dem In- und Ausland fiel zeitlich mit dem Abschluß eines groß angelegten Forschungsprojekts zusammen. Kunsthistoriker, Restauratoren und Naturwissenschaftler hatten vier Jahre lang rund 100 Werke aus der Frühzeit Riemenschneiders untersucht. Werke, die teils ihm, teils Zeitgenossen zugeschrieben wurden. Überraschende Erkenntnisse wurden gewonnen. So ist der "Franziskusaltar", der bisher als Werk eines unbekannten Meisters gait, eindeutig eine Arbeit Riemenschneiders.
Riemenschneiders Kleinplastiken, wie diese Alabasterfigur des Heiligen Hieronymus mit dem Löwen, machen deutlich, was seine Zeitgenossen an ihm bewunderten: seine - wie es in einer alten Chronik heißt - "gar zierliche und meisterliche Schnitzarbeit".
Das Schicksal des "Wiblinger Altars" zeigt, wie begehrt Riemenschneiders Werke schon früher waren. Der Altar konnte nur für die Zeit der Ausstellung vollständig gezeigt werden. Seine einzelnen Figurengruppen sind schon Anfang des 19. Jahrhunderts in verschiedene Kunstsammlungen abgewandert.
04.
Im neuen Berliner Kongreßzentrum und in den Messehallen am Funkturm lockte die "Internationale Funkausstellung" auch diesmal hunderttausende von Besuchern an. Alle zwei Jahre wird hier die weltgrößte Messe der Unterhaltungselektronik ausgerichtet. Aus dem ganzen Bundesgebiet reisen dann Video- und HiFi-Fans an, um neue technische Entwicklungen und Trends aufzuspüren. Weltpremiere hatte in Berlin der Stereoton für das Fernsehen: Eine deutsche Entwicklung, der die starke japanische Konkurrenz erstmals seit vielen Jahren nichts entgegensetzen kann.
Das bald serienreife Kommunikationssystem der Zukunft stellte die Bundespost vor: Ober eine Glasfaserleitung kann der Kunde nicht nur fernsehen und Radio hören, sondern auch ein Bildtelefon betreiben sowie Telegramme und andere Texte aufgeben und empfangen - weltweit, wenn das Satelliten-Fernsehen kommt. Über eine kleine Parabolantenne werden sich Millionen von Menschen schon bald unzählige Programme ins Haus holen können.
Die Faszination des Mediums und seiner Macher ist ungebrochen. Wenn die deutschen Fernsehanstalten auf offener Bühne Sendungen produzierten, drängte sich das Publikum.
Neue audiovisuelle Entwicklungen versprechen hochste Hör- und Sehgenüsse. Digitaltechnik revolutioniert die Schallplatte und die Video-Software. Ein Laserstrahl sorgt für unerreichbar gehaltene Wiedergabequalität bei der Schallplatte und bei der Bildplatte. Auch hier liegen Europas und Japans Elektronik-Industrie im harten Wettbewerb. Der Verbraucher hat den Nutzen davon: Schon bald kann er als sein eigener Programmdirektor Sendungen in Studio-Qualität produzieren.
05.
Im Schatten von Fördertürmen und Hochöfen ein paar Quadratmeter Freiheit im Grünen: der Kleingarten, die Laubenkolonie - früher Ruhe-Reservat für Rentner und Industriearbeiter.
Wer Mitglied in einem Kleingartenverein wird, erwirbt den Anspruch auf die Nutzung eines kleinen Grundsücks, auf dem er seine Freizeit in frischer Luft verbringen kann: eine geruhsame Fluchtburg nach dem Streß des Arbeitstages. Wie dieser Bergarbeiter, der untertage eine E-Lok dirigiert, setzen sich immer mehr Bundesbürger nach getaner Arbeit und am Wochenende in die gepachtete Idylle ab. Die Kleingartenkolonie ist zur Erholungsoase für Millionen von Gartenfreunden geworden, die auf ihrer Parzelle teils Blumen züchten, teils Obst und Gemüse anbauen.
Besonders Hochhausbewohner wünschen sich ein Stück Natur, ein "grünes Zimmer" als Ausgleich zum Wohnen in Beton. Sie verändern das gewohnte Bild der Kleingartenkolonien: Ziergärten und Mini-Bungalows statt der Gemüsebeete und Gartenlauben. Der Prokurist neben dem Schichtarbeiter, eine klassenlose Gesellschaft im Grünen.
06.
Münchens Ludwigstraße. Die Baumeister, die sie im 19. Jahrhundert errichtet haben, orientieren sich an der italienischen Renaissance. Bis heute blieb die Prachtstraße, die Bayerns König Ludwig I. bauen ließ, fast unverändert. Berufs- und Freizeitmaler suchen hier ihre Motive - etwa die Feldherrnhalle, vor 150 Jahren der Loggia dei Lanzi in Florenz nachgebaut.
Auch die Universität entstand in dieser Zeit. Der Bayernkönig hatte sie für 1500 Studenten vorgesehen und dabei die Anziehungskraft seiner Stadt auf junge Leute unterschätzt. Heute ist die Münchner Uni mit rund 40.000 Studenten die größte in der Bundesrepublik.
155 Meter Palastarchitektur: die Staatbibliothek. Griechische Philosophen, in Sandstein gearbeitet, ermuntern zum Aufstieg in die Höhe gesammelten Wissens: 3 Millionen Bände warten in den durch elegante Zweckmäßigkeit überraschenden Räumen auf Leser.
Am Ende der Ludwigstraße steht das Siegestor, das Ludwig I. nach dem Vorbild des Konstantin-Bogens in Rom errichten ließ. Dahinter beginnt das Amlisier- und Künstlerviertel Schwabing, eine schon legendäre Freistatt für Lebenskünstler aller Art. Ihr besonderes Flair erhielt sie zu Beginn unseres Jahrundets, als Dichter, Journalisten und Maler hier auftauchten und Schwabing zu einem Treffpunkt der geistigen und künstlerischen Avantgarde Deutschlands machten. Ein Schwabing-Bummel gehört ins Besuchsprogramm jedes Touristen, von denen viele nur deshalb nach München kominen, weil sie neugierig auf das "Klein-Paris" an der Isar sind.
07.
Wenn das Boot zu Wasser getragen wird, legen Erwachsene noch Hand an. Danach muß der Segler Nachwuß allein beweisen, was er kann: 10-13-Jährige, die in der sogenannten "Optimisten-Klasse" Regatten segeln.
In den 60er Jahren entstanden die ersten Optimisten-Jollen in Heimarbeit. 2.30 Meter lange und 1.20 Meter breite Boote, die Anfängern die Chance geben sollten, in regulären Wettbewerben ihre Kräfte zu messen und so viele Erfahrungen zu sammeln, daß sie eines Tages gut vorbereitet auf die großen Bootsklassen übersteigen könnten. Damals wurde besorgte Kritik laut: Freizeitsegeln ja, aber kein Wettsegeln für Zehnjährige. Die Kinder scherten sich nicht urn den Erwachsenen-Streit, sondern begannen mit der Optimisten-Jolle regattamäßig zu segeln - wie hier auf der Kieler Förde.
Inzwischen sind viele Jung-Segler schon Regatta-Routiniers. Auch bei rauher See liefern sie sich Positionskämpfe wie die Großen.
Heute gibt es allein in der Bundesrepublik 120 Vereine mit 4000 gemeldeten Booten. Auch international hat sich die Optimisten-Klasse durchgesetzt. Sogar Weitmeisterschaften tragen die Nachwuchs-Segler inzwischen aus. Und natürlich genießen sie es genauso wie die Großen, wenn sie nach einem Erfolg auf dem Siegertreppchen stehen dürfen.