01. Radioteleskop Effelsberg
Effelwiese mit Löwenzahn. Große Rundantenne des Radioteleskops in der Landschaft. Schwenkeinrichtung. Teileinstellungen des Riesenteleskops. Forscher und Wissenschaftler bei der Herstellung eines Radioatlasses nach empfangenen Signalen. Geräte. Messdaten, Zeiger, Schreiber, Blick aus Riesenteleskop.
(40 m)
02. 25 Jahre Europäische Gemeinschaft
(Ausland 25542 und Archiv) Volksfest anlässlich der ersten Wahlen zum europäischen Parlament. Jugendmusikkorps marschiert auf. Wahlplakate FDP, CDU, SPD. Mann mit Schiffermütze und Pfeife, groß.
S/W: Trümmer. Elendmenschen, Niederreißen der Grenzschranken durch Europajugend. 1957: Unterzeichnung der römischen Verträge. Palast außen.
Col: Internationaler Grenzverkehr zwischen EWG-Ländern ohne Aufenthalt. Güter werden verladen. Industriemesse. Landwirtschaftsmaschinen beim Pflügen und Ernten. Gurke in Einkaufsnetz. Melken mit Melkmaschine. Europäische Sicherheitskonferenz in Helsinki. Am Rednerpult Helmut Schmidt, Margaret Thatcher bei Ankunft zu EWG-Sitzung. EWG-Fahnen. Türkische Fahne.
(75 m)
03. München: Ausstellung Amerikanische Malerei
Ausstellungsraum mit Besuchern. Comic-Bilder bildfüllend. Marilyn Monroe. Gegenständliche Malerei und Pop-Art Bilder. Figurengruppen. Landschaften. Reiter in Landschaft. Coca Cola Deckel. Stadt. Pflanzen. Halle mit Besuchern.
(52 m)
04. Ochsenfurt: Abfallwärme
Brücke über den Main. Brückenstatuen. Kirche von Ochsenfurt. Junges Paar mit Kindern auf Bank. Gebäude der Zuckerfabrik. Auf Förderband werden Zuckerpakete gepackt. An großen Dieselgeneratoren der Fabrik wird Wärmepumpe installiert. Rohrleitungen zu Wärmespeichern auf dem Hof. Verlegung von Anschlussrohren zu Stadthäusern. Rathaus und Fachwerkhäuser. Fernwärmerohre in den Kellern der Häuser. Fabrik wird mit Abfallwärme der Produktion zum Wärmelieferanten der Stadt.
(47 m)
05. Hamburg: Schülermitbestimmung
Die Otto Hahn Gesamtschule. Kinder vor der Schule. Sitzung des Schülerrates mit 2 Vertretern aus jeder Klasse. Mädchen O-Ton wünscht Raucherraum. Abstimmung durch Armheben. Schülersprecher geht über Flur in Klasse und spricht mit dem Direktor.
Schülersprecher O-Ton: "Ich habe Ihnen die neue Pausenordnung mitgebracht, jedenfalls den Vorschlag vom SR und zwar sieht das folgendermaßen aus, das wir ... " Großaufnahme Direktor. Druck der Schülerzeitung Die Korrektur. Sitzung der Schülerkonferenz mit Lehrern, Schülern und Eltern. Schüler O-Ton: "... das irgendetwas herauskommt, das den Schülern wieder vorgesetzt wird und wieder nach dem Motto - nun macht mal schön".
(59 m)
06. Das Bremer Rathaus
Die Bremer Stadtmusikanten vor dem Rathaus. Das Renaissance-Rathaus. Innenaufnahmen. Lüster in Rathaussaal. Bürgermeister Koschnik bei Senatssitzung. Kostbare Gemälde. Das Goldene Buch der Stadt. Halle. Die Schatzkammer mit erlesenen Weinen. Der Rathauskeller mit Gästen. Sonnenpendel von großer Wanduhr schlägt. Kostbares Portal mit barocken Figuren. Hafenbild. Die Schaffermahlzeit mit Gästen.
(56 m)
07. Offenbach: Cornelia Hanisch - Weltmeisterin im Florettfechten
Cornelia Hanisch bei Waldlauf. Sie unterrichtet in Berufsschule. Hanisch O-Ton: "Wir hatten ja durchgenommen, daß die Salmonellenerkrankung gefährlich sein kann ..." Cornelia Hanisch beim Training mit Trainer Horst Christian Tell. Trainingskampf. Absetzen der Schutzhaube und Gruß nach dem Kampf.
(53 m)
01.
In der Eifel, einem kleinen Mittelgebirge in der Nähe Bonns, arbeitet seit 10 Jahren das größte bewegliche Radioteleskop der Welt. Seine Rundantenne hat einen Durchmesser von 100 Metern, die 3200 Tonnen Stahl und Eisen können mit mathematischer Präzision in alle Himmelsrichtungen gedreht werden.
Mit diesem Ohr ins All konnen die hier arbeitenden 170 Wissenschaftler Radiosignale aus der Entstehungszeit der Welt empfangen, Signale, die vor rund 15 Milliarden Jahren ausgesendet wurden. Zur wissenschaftlichen Erfolgsbilanz der Radioastronomen und Astrophysiker gehört die Herstellung eines Radioatlas, der die Radiostrahlung des ganzen Himmels erfaßt. Die Wissenschaftler entdeckten in anderen Milchstraßen-Systemen Moleküle, die den Spekulationen über Lebensformen im All neuen Stoff lieferten, und sie näherten sich dem Geheimnis der Entstehung der Welt, dem vermuteten "Urknall". In Zukunft wollen die Wissenschaftler von Effelsberg ihre Zusammenarbeit mit ausländischen Radioteleskopen noch verstärken. Durch Zusammenschluß aller Radioteleskope der Welt wird die Erde dann von Zeit zu Zeit ein einziges Riesenteleskop, das gleichzeitig Signale aus den fernsten Zonen des Alls auffangen kann.
02.
Volksfest in den Städten Europas anläßlich der ersten Wahlen zum Europäischen Parlament. Im März 1982 waren genau 25 Jahre vergangen seit der Unterzeichnung der "Römischen Vertrage", dem Gründungsdokument der Europäischen Gemeinschaft. Die Idee eines vereinten Europas war in den Trümmern des Zweiten Weltkriegs geboren worden.
Der Krieg hatte Europa zerstört, die Menschen waren am Ende ihrer Kräfte. Nach einem Jahrtausend ständiger Kriege und Konflikte hatten die Europäer genug. Aufbruch in ein vereintes Europa, in eine gemeinsame Zukunft ohne nationalen Egoismus und trennende Grenzen, hieß die Parole.
In Rom wurde 1957 das wirtschaftliche Fundament für ein vereintes Europa gelegt. Die Bundesrepublik, Frankreich, Italien, Belgien, Holland und Luxemburg vereinbarten einen gemeinsamen Markt, in dem zunächst alle Wirtschafts- und Handelsschranken und später auch die politischen Barieren fallen sollten.
Heute sind die Grenzen zwischen den Mitgliedsstaaten bedeutungslos geworden. Die Europäer haben Freizügigkeit und können sich in jedem EG-Staat Arbeit suchen oder eine Firma gründen. Die Europäische Gemeinschaft ist eine wirtschaftliche Macht geworden, die ihren Bürgern Wohlstand und soziale Sicherheit bietet. Natürlich gab es auch Rückschläge und Fehlentwicklungen, etwa beim gemeinsamen Agrarmarkt. Die stabile und preiswerte Versorgung der 270 Millionen Verbraucher wird mit unvernünftig hohen Subventionen erkauft. Hier wieder Ordnung zu schaffen, wird allgemein als die bisher schwerste Bewährungsprobe der Gemeinschaft angesehen.
Auf der Europäischen Sicherheitskonferenz in Helsinki vertraten die EG-Staaten zum ersten Mal eine gemeinsame außenpolitische Position. Auch zum Nahost-Problem spricht die Gemeinschaft mit einer Stimme.
Für die Dritte Welt ist die inzwischen um Großbritannien und andere Staaten erweiterte Gemeinschaft ein wichtiger Handels- und Wirtschaftspartner geworden. Die Europäische Gemeinschaft leistet nicht nur die meiste Entwicklungshilfe, sondern sie hat als Ausdruck ihrer liberalen Wirtschaftspolitik auch die meisten Zölle auf Waren aus Entwicklungsländern abgeschafft.
03.
Eine vielbeachtete Ausstellung in diesen Wochen in München: Amerikanische Malerei von 1930 bis 1980.
Zusammengestellt vom Direktor des New Yorker Whitney-Museums, markierte die Ausstellung die beiden wichtigsten Epochen in der amerikanischen Malerei dieses Jahrhunderts: Die 30er Jahre, als sich die amerikanischen Maler mit der europäischen Avantgarde auseinandersetzten und dabei viele Stilmittel übernahmen, und die 50er Jahre, in denen sich die amerikanische Kunst vom europäischen Vorbild löste und ihrerseits mit Popund Op-Art die internationale Kunstszene zu dominieren begannen.
Die üblichen Stilbegriffe sind auf die meisten Arbeiten der 70er Jahre kaum nochanwendbar: inhaltlich treten Landschaften und Stilleben wieder hervor, formal setzt der Hyperrealismus neue Akzente. Kunstkerwer unter den Besuchern dieser Ausstellung entdeckten vieles, was ihnen von der europäischen Kunstszene vertraut ist.
04.
Ochsenfurt, eine kleine mittelalterliche Stadt am Main, Neubauten wurden nur am Ortsrand erlaubt, der alte Stadtkern blieb unversehrt. Umweltschutz wird hier großgeschreiben, und wenn dafür moderne Technologie benutzt werden kann, um so besser. Die große Zuckerfabrik vor den Stadttoren hatte die sogenannte Abfallwärme ihrer Maschinen viele Jahre ungenutzt als Dampf durch den Fabrikschonstein entweichen lassen. Bis die Ochsenfurter auf den Einfall kamen, mit dieser Wärme ihre Altstadt zu heizen. Die Diesel-Generatoren der Fabrik wurden entsprechend umgerüstet und mit einer Wärmepumpe kombiniert.
Auf dem Hof wurden Wärmespeicher und Nacherhitzer installiert. Durch die zentrale Rohrleitung fließt jetzt 90 Grad heißes Wasser in die Altstadt.
1981 wurden die Anschlußrohre in die Altstadthäuser verlegt. Die Kosten dafür teilten sich die Stadt und die Zuckerfabrik, die für die Lieferung der Wärme bezahlt wird. Ende des Jahres waren die ersten 600 Haushalte angeschlossen. Auch kommunale Einrichtungen wie das Rathaus werden jetzt mit Fernwärme geheizt. Für die Stadt und ihre Bewohner hat sich das Abfallwärme-System bezahlt gemacht. Das Beheizen der Häuser und Wohnungen ist um fast 50 Prozent billiger geworden, und die Luftverschmutzung nahm durch Verringerung der privaten Heizungsanlagen deutlich ab.
05.
Die Otto-Hahn-Schule in Hamburg: eine sogenannte Gesamtschule, in der die Kinder von der fünften Schulklasse an bis zum Abitur bleiben können. Im Rahmen dieses als modern geltenden pädagogischen Konzepts wurde auch das Verhältnis Schüler-Lehrer-Eltern neu bestimmt. Die Schüler dürfen jetzt bei manchen Entscheidungen mitreden, und sie machen kräftig Gebrauch davon, etwa im Schülerrat, in dem zwei Vertreter jeder Klasse sitzen.
Der Schülerrat vertritt die Interessen der Schüler gegenüber der Schulleitung. Ob es nun um die Errichtung eines Raucherzimmers für Schüler geht oder um eine neue Pausenordnung, um die Leistungsbeurteilung durch die Lehrer oder um Fragen der Unterrichtsgestaltung: die Schüler haben ein Recht darauf, ihren Standpunkt gegenüber der Schulleitung vorzutragen.
Direkter Vertreter der Schüler ist der von ihnen gewählte Sprecher, der jederzeit Zugang zum Schulleiter hat. Das seit langem liberalisierte Klima an den deutschen Schulen hat auch viele neue Schülerzeitungen entstehen lassen: eigene, unabhängige. Sprachrohre der Schüler, worin sie Mißstände in der Schule anprangern oder sozialpolitische Probleme aufgreifen. Eine Zensur dieser Zeitungen ist gesetzlich verboten.
Ein wichtiges Entscheidungsgremium ist die sogenannte Schulkonferenz, in der Lehrer Schüler und El tern zusammenarbeiten. Hier geht es um die Gesamtinteressen der Schule, zum Beispiel gegenüber dem Staat. Nicht selten machen dann Lehrer, Schüler und El tern gemeinsam Front gegen die Behörden.
06.
Nicht nur Touristen, auch Kunsthistoriker rühmen es als Sehenswürdigkeit: das Renaissance-Rathaus von Bremen, eines der schönsten Zeugnisse norddeutscher Baukunst
Von hier aus wird die große Hafenstadt seit 1410 regiert. Den Bürgermeister und Senat stellen seit Kriegsende die Sozialdemokraten. In den Jahrhunderten davor bestimmten Reeder und Kaufleute die Geschicke der Stadt, die es immer verstanden hat, sich aus den Kriegen und Konflikten ihrer Zeit herauszuhalten.
Im Gegensatz zu vielen anderen historischen Rathäusern in Deutschland, die nur noch
der Repräsentation dienen, schlägt hier der Puls der modernen Zeit: eine voll funktionsfähige Regierungszentrale, die gleichwohl liebenswerte Traditionen pflegt. Etwa die Schatzkammer.
Der Schatz ist nicht Gold oder Silber, sondern Wein. Der hier in Flaschen und Fässern gelagerte alte kostbare Rebensaft dient einem doppelten Zweck: verdiente Bürger erhalten ihn als Dank derStadt anstelle der in Bremen verbotenen Orden. Und im Ratskeller hilft er den legendären Ruf zu erhalten, den dieses Gewölbe bei Weinkennern hat.
Da das Rathaus nie zerstört wurde, haben sich Zeugnisse fast aller Kunst- und Kulturepochen seit der Renaissance erhalten - wie dieses mit barocker Schnitzkunst geschmückte Portal.
Seiner maritimen Tradition fühlt sich Bremen besonders verpflichtet. Bei deutschen Politikern und Wirtschaftsführern gilt es als große Ehre, einmal an der alljährlichen "Schaffermahlzeit" teilzunehmen, zu der Bremens Reeder, Kapitäne und Kaufleute ins Rathaus einladen. Seit 1545.
07.
Spitzensportler in der Bundesrepublik Deutschland. Zum Beispiel Cornelia Hanisch, Weltmeisterin im Florett-Fechten.
Das ist der Berufsalltag der Weltmeisterin: die 29-jährige "Conny", wie sie genannt wird, ist Lehrérin an einer Berufsschule in Offenbach.
Am Nachmittag sind Biologie, Deutsch und Wirtschaftskunde - die Unterrichtsfächer der Lehrerin - vergessen. In einer Fechtschule trainiert Cornelia Hanisch Kondition und technischen Standard.
Vor fünf Jahren gelang ihr der Druchbruch, mit der Silbermedaille bei den Fechtweltmeisterschaften. 1979 wurde sie zum ersten Mai Weltmeisterin. Ihr Trainer Horst-Christian Tell hat sie zur Weltspitze geführt. Daß ihr verbissener Erfolgszwang fremd ist, daß sie zum Fechten bei allem sportlichen Ehrgeiz ein eher spielerisches Verhältnis hat, macht sie besonders sympathisch. "Ich muß Spaß an der Sache haben," sagt sie, "sonst werde ich aggressiv!" Ihre Entscheidung, weiterzufechten, gilt jeweils nur für ein Jahr.
Ob sie auch im nächsten Jahr international weitermacht, wird sich im Sommer entscheiden. Dann will Cornelia Hanisch ihren Titel bei den Weitmeisterschaften in Mexiko verteidigen.