01. Goethe in Frankfurt - 150. Todestag Goethes
Bei Feierstunde singen Mädchen "Sah ein Knab ein Röslein stehn ... " Frankfurt: Liftfaßsäule mit Plakat von Goethe-Veranstaltungen. Trafo. Schaufenster mit Goethe-Büchern. Goethe-Denkmal. Goethes Geburtshaus am Großen Hirschgraben. Trafo zu den Fenstern seiner Wohnräume. Arbeitszimmer und Räume. Bücher. Gemälde: Goethe in Italien. Bilder zum Thema Goethe aus der Sicht der heutigen Zeit. Singen des Liedes "Sah ein Knabe ein Röslein stehn". Klatschen der Zuhörer.
(55 m)
02. Politisches Engagement von Jugendlichen
Demonstrationszug von Jugendlichen in Hamburg. Sitzung der Jusos mit Redner Zuhörer, groß. O-Ton: "... ansetzen müssen, an der Ideologie der Sozialpartnerschaft, und sagen müssen, wenn das Kapital heute die Last der Krise auf die Arbeiter abwälzen will, nein! Die Reichen sollen zahlen. Dies ist das, was wir wollen." Klatschen. Transparent Hochschulgruppe Harburg. Ole von Beust, Landesvorsitzender der Jungen Union, steigt aus seinen Wagen. Portal des Strafjustizgebäudes. Ole Von Beust geht zum Gebäude als Referendar der Rechtswissenschaft. Ole von Beust als Bürgerschaftsabgeordneter. Auf der Straße werden von Mitgliedern der Jungen Union Handzettel verteilt. CDU-Werbestand. Jugendliche bei der Säuberung eines verschmutzten Teiches.
(69 m)
03. Wasserburgen
(siehe D 282/3 und 11607) Wasserburg. Schwarzer Schwan putzt sein Gefieder. Teileinstellungen einer Wasserburg. Zeichnungen einer Wagenburg, einer Fliehburg, eine Höhenburg und einer Wasserburg. Wasserburg Vischering in Westfalen, erbaut 1271. Besucher gehen über Steg zur Burg. Der Burghof. Innenräume. Bett mit Alkoven. Gemälde.
D 282/3: Fahraufnahme Wasserschloss. Schwarzer Schwan putzt sein Gefieder, groß. Teilaufnahmen einer Wasserburg. Zeichnungen einer Wagenburg, einer Fliehburg, einer Höhenburg und einer Wasserburg, angelegt zum Schutz vor dem angreifenden Feind. Wasserburg Vischering in Westfalen, erbaut 1271. Holzsteg führt über das Wasser zur Hauptburg. Trüber Wasserspiegel. Burghof. Teileinstellungen des Gemäuers mit Kunstverzierungen. Reliefe, Figuren. Burg befindet sich heute in Staatsbesitz und wird als Museum eingerichtet. Innenräume originalgetreu restauriert. Schlafgemach. Gemälde mit Porträts früherer Bewohner. Schmuckfass, in dem bei Gefahr Kostbarkeiten im Wasser versenkt wurden. Die Wasserburg, total.
(38 m)
04. Das Ulmer Modell - Humanisierung des Krankenhauses
(siehe D 191/4) Technisches Gerät eines Krankenhauses. Computer. Patient liegt unter Röntgengerät. Die Universitätsklinik Ulm. Ärztebesprechung mit dem Personal. Patienten liegen im Bett. Bei der Visite spricht der Arzt mit den Patienten und erkundigt sich nach deren Befinden. Wöchentliche Stationskonferenz mit Ärzten und Schwestern, O-Ton: "Wie ist er zu Ihnen? - Freundlich, wir messen nur Blutdruck, das restliche, da versorgt er sich selber."
D 191/4: Das Kurhaus, der Kurpark, Totale der Stadt, Klinikgebäude. Innenaufnahme. Arzt betätigt Knopf. Patient liegt unter Röntgengerät. Patientin in Apparatur zum Messen der Lungenfunktion. Patienten bei verschiedenen Untersuchungen an modernen Geräten. Laboratorium. Computer gibt Karteikarte.
(60 m)
05. Frankfurt: Abwässerbeseitigung
Große Schlammentwässerungs- und Verbrennungsanlage. In Kläranlage werden Rückstände gereinigt und zu Verbrennungsanlage geführt. Die zentrale Schaltwarte steuert Anlage. Schaltbild. Verbrennung der Rückstände. Heißluftanlage. Elektrofilter filtern Schadstoffe heraus. Rückstandsasche.
(50 m)
06. Lübeck: Handelshaus Tesdorpf
Motorboot fährt auf der Trave. Das Weinhandelshaus Tesdorpf. Große Traube über dem Portal. Carl Johann Tesdorpf, der Eigentümer, in seinem Arbeitszimmer. Weinprobe mit französischen Bordeaux- und Burgunder Weinen. Das Familienwappen. Gemälde des Firmengründers. Urkunde für Herrn Bürgermeister J. M. Tesdorpf.
S/W: Bilder des alten Lübeck. Weinfässer.
Col: Landwein wird aus Fass gezapft und von Kellermeister probiert. Büroangestellte bedienen EDV-Kundenkartei. Kartons im Versand. LKW fährt zur Auslieferung.
(57 m)
07. Motocross
Massenstart der Motocrossfahrer. Fahrer auf der Hindernisstrecke, bergauf, bergab, durch Kurven, über Bodenwellen. Zuschauer an der Rennstrecke. Sprünge über Bodenwellen, ZL. Start der Beiwagenmaschinen. Sturz kurz nach dem Start. Umgestürztes Fahrzeug wird aufgerichtet. Zuschauer bildfüllend. ZL-Sprünge. Kränze. Pokale und Schleifen an Tür.
(54 m)
08. US-Sujet: Deutsch-amerikanischer Studentenaustausch
Rhythmik-Seminar an der Universität. Austausch-Student Tom Hawley auf Fußboden sitzend. Studenten bei Übungen. Hawley unterhält sich an Tafel mit einer Studentin gestikulierend. Mittagessen im Saal, totale. Treffen der Fulbright-Stipendiaten in Berlin. Botschafter Arthur Burns am Rednerpult. Burns O-Ton: "... when the young people of our respective societies ..." Genscher und Hawley schütteln Hände und unterhalten sich. Hawley wird von Reporter an einem Bootssteg interviewt.
(63 m)
01.
Frankfurt und Johann Wolfgang von Goethe. Die Stadt der Banken und Konzerte und ihr Dichter, der schon zu Lebzeiten zum gemeinsamen Besitz des geistigen Europa zählte. Sein 150. Todestag wurde in vielen europäischen Landern zum Anlaß genommen, sich mit seinem Werk und Wirken auseinanderzusetzen. Natürlich auch in Frankfurt, wo Goethe 1749 geboren wurde, im großbürgerlichen Elternhaus am Hirschgraben.
Hier hat sich Goethe bis zu seinem 25. Lebensjahr wohlgefühlt, als frisch ernannter Rechtsanwalt, dessen lockere, angriffslustige Zunge gefürchtet war, und als literarischer Senkrechtstarter, dessen Dramen "Werther" und "Götz von Berlichingen" in aller Munde waren. Das Haus am Hirschgraben war in dieser Zeit Treffpunkt vieler deutscher Dichter und Gelehrter. Doch den unruhigen, erlebnishungrigen jungen Mann zog es hinaus aus der Enge seiner Vaterstadt. In Italien, so bekannte er später, sei er erst eigentlich zum Menschen geworden.
Goethe in Italien aus heutiger Sicht, mit Matthias Koeppel als Maler und Darsteller. Rund 20 Künstler waren aufgefordert, ihr Bild von Goethe in unserer Zeit zu entwerfen. Diese Ausstellung war Teil einer vielgestaltigen Veranstaltungsserie, mit der die Stadt Frankfurt prüfen wollte, wie viel Aktualität noch heute im Werk des Dichters steckt.
Heiderosen: Versuch einer Annäherung an Goethes "Heideröslein": ein Volkslied, das fast jeder deutsche Schüler kennt. An Geothe ist vieles, was lohnt, in Erinnerung zu behalten: etwa seine Forderung, daß der Einzelne sich zum freien Menschen ausbilden müsse, und sein Widerstand gegen jede Form von Nationalismus.
02.
Die politische Landschaft in der Bundesrepublik ist in Bewegung geraten. Daran hat die politisch engagierte Jugend einen großen Anteil. Meist reagiert sie spontan, sie protestiert und fordert. Sie engagiert sich auch in politischen Organisationen, wie zum Beispiel bei den Jungsozialisten, der Nachwuchsorganisation der Sozialdemokratischen Partei. Die Jungsozialisten versuchen in der täglichen Parteiarbeit Einfluß auf das Programm ihrer Mutterpartei zu nehmen. Stets in kritischer Distanz und häufig bestrebt, den Kurs ihrer Mutterpartei zu beeinflussen, etwa beim Kampf gegen die Arbeitslosigkeit in Deutschland: (Original-Ton) "Wir müssen ansetzen bei der Ideologie der 'sozialen Partnerschaft'. Wenn die Wirtschaft die Folgen der Arbeitslosigkeit auf die Arbeiter abwälzen will, dann sagen wir: 'Nein! Die Reichen sollen zahlen!'
Die SPD hat es nicht leicht mit ihrem Nachwuchs, auch deshalb nicht, weil dort meist Studenten und Akademiker den Ton angeben; sie haben neben pragmatischen Zielen eine Vorliebe für Programmdebatten.
Ole von Beust vertritt einen ganz anderen Typus. Zwar ist auch er noch in der Ausbildung, als Referendar der Rechtswisssenschaft, aber in der Politik setzt er auf meßbaren Einfluß und politischen Aufstieg. Er ist schon Abgeordneter in der Hamburger Bürgerschaft, dem Landesparlament und in seiner Partei - der Christlich Demokratischen Union - fest etabliert: als Landesvorsitzender der Jungen Union, der Nachwuchstruppe der CDU.
Der Einfluß der politischen Jugendorganisationen in ihrer Partei hängt auch davon ab, ob es ihnen gelingt, Wähler zu mobilisieren. Während die Jungsozialisten vor allem beim linken Teil der Jugend Anklang finden, wendet sich die Junge Union an die Mitte und den konservativen Bürger. Ihre Kontakte zu gesellschaftlichen Gruppen, zu Jugendverbänden und Freizeitclubs, sind stärker ausgeprägt. Mit bürgernahen Aktionen versucht sie, auf sich aufmerksam zu machen. Wenn die Junge Union dazu aufruft, einen verunreinigten Teich zu entrlimpeln und dabei selbst Hand mitanlegt, dann hat sie nicht nur den Umweltschutz im Sinn. Der Zweck ist auch Mittel, eine von vielen Methoden, den Bürger und Wähler anzusprechen und ihn politisch zu aktivieren.
03.
Deutschland ist noch immer reich an alten Schlössern und Burgen. In Westfalen trifft man häufig eine Sonderform an: die Wasserburg. Sie wird umgeben von einem natürlichen oder kúnstlichen Gewässer und bietet so doppelte Sicherheit. Burgen wurden gebaut, damit der Mensch Schutz vor dem Menschen findet. In frühen Zeiten schoben Menschen ihre Fahrzeuge zur Wagenburg zusammen, urn sich gegen einen Feind zu behaupten. Dann entstand die Fliehburg - ein Zufluchtsort. Endpunkt dieser Entwicklung waren die Höhenburg und die Wasserburg.
Zu den schönsten und am besten erhaltenen Wasserburgen gehört die Burg Vischering. Erbaut 1271 und seit 500 Jahren unverändert.
Ein Bischof von Münster hat sie gebaut. Später kam sie an ein Grafengeschlecht. Heute ist sie Staatsbesitz.
An die ehemaligen Bewohner erinnern Museumsstücke, wie dieses Faß, das in Krisenzeiten den Schmuck aufnahm und im Burggraben versenkt wurde. Die Menschen - so erkennt der Besucher - waren auch vor 500 Jahren nicht viel anders als heute.
04.
Humanisierung des Krankenhauses: ein häufig diskutiertes Thema auch in der Bundesrepublik Deutschland. Abkehr von der seel enlosen Apparatemedizin, so lautet die Forschung. Der Patient soll als Individuum, mit seiner eigenen Geschichte, seiner Herkunft und seiner seelischen Verfassung gesehen und behandelt werden. In der Universitätsklinik Ulm begann ein Ärzteteam vor 10 Jahren einen vielbeachteten Versuch.
Tägliche Morgenbesprechung zwischen Ärzten und dem gesamten Pflegepersonal, das in die Behandlung der Patienten voll einbezogen wird. Dieser wichtige Informations- und Meinungsaustausch über alies, was den einzelnen Patienten bewegt oder bedrückt, soll jedem Mitglied dieses Teams die Möglichkeit geben, über die rein medizinische Behandlung hinaus eine persönliche Beziehung zu den Kranken aufzubauen.
An die Stelle der üblichen Visite ist das Gespräch mit dem Patienten getreten. Die Ärzte reden nicht mehr über ihn, wie es sonst überwiegend geschieht, sondern mit ihm. Viele Krankenhauspatienten fühlen sich als Mensch nicht ernst genommen und klagen über mangelnde Information durch die Ärzte. Nach Umfragen wollen achtzig Prozent der Patienten über ihre Krankheit umfassend aufgeklärt werden. In Ulm stellen sie Fragen und erhalten Antworten.
In der wöchentlichen Stationskonferenz werden Schwestern und Ärzte vorübergehend selbst zu Patienten. Denn ihr Grundsatz, den Kranken als Seele-Körper-Einheit zu empfinden, bedeutet zugleich, daß sie ihre eigenen Gefühle im Umgang mit den Patienten bejahen. Das kann - etwa bei Schwerkranken - zum tiefen Mit-Leiden führen. Dann brauchen sie die Hilfe und Unterstützung in der Gruppe.
05.
In Frankfurt ist seit einem Jahr die größte Schlammentwässerungs- und -verbrennungsanlage Europas in Betrieb. Über Druckleitungen werden die Rückstände von 1,6 Millionen Menschen aus mehreren Klärwerken hierher transportiert, dann entwässert, verdickt und verbrannt: 3.500 Kubikmeter pro Tag.
Diese Anlage gilt in mehrfacher Hinsicht als Vorbild. So wurde den Architekten zur Auflage gemacht, auch ästhetische Gesichtspunkte zu berücksichtigen. Die wenigen Arbeitsplätze mußten alle Forderungen moderner Arbeitsplatzforschung erfüllen. Überwacht und gesteuert wird die gesamte Anlage von einer zentralen Schaltwarte aus.
Beispielhaft ist vor allem das Prinzip, das hier verwirklicht wurde. Die Anlage kommt ohne jede Primärenergie wie Öl oder Kohle aus. Alle Energie, die für die Schlammentwässerung und Verbrennung nötig ist, fällt beim Verbrennungsvorgang ab. In fünf Vortrocknungsetagen wird der Schlamm durch Zuführung von Heißluft allmählich so trocken und heiß, daß er sich in den Wirbelschichtöfen dann von selbst entzündet. Der Rauch
ist ohne Rückstände. Große Elektrofilter und eine sogenannte Rauchgaswäsche filtern alle Schadstoffe heraus. Eine umweltfreundliche und energiesparende Methode, Klärschlamm zu beseitigen. Von den 3.500 Kubikmetern, die hier täglich verarbeitet werden, bleibt diese Asche zurück: sie füllt ganze drei Container.
06.
In Lübeck, der alten Hansestadt an der Trave, steht das zweitälteste Handelshaus Deutschlands: die Weinhandelsfirma Tesdorpf, gegründet 1678.
Seit mehr als 300 Jahren ist sie im Familienbesitz. Carl Johann Tesdorpf führt sie in der achten Generation. Er hat den selben Vornamen wie der Firmengründer, und er tut auch dasselbe: er importiert französischen Burgunder und Bordeauxwein, lagert und pflegt ihn und verkauft ihn wieder. Die Firmentradition verlangt, daß stets ein Tesdorpf die Weinprobe von jeder neuen Lieferung nimmt.
Von Krisen und Kriegen blieb dieses kleine Unternehmen unberührt. "Fromm, rechtschaffen, maßvoll" - so lautet der Wahlspruch des Firmengründers. Als der Wein Wohlstand brachte, entwickelten die Tesdorpfs Gemeinsinn und politischen Ehrgeiz. Einer brachte es zum Bürgermeister, ein anderer wurde - fast 200 Jahre später - Vormund der Schriftstellerbrüder Heinrich und Thomas Mann.
Früher kam der Wein ausschließlich in Fässern aus Frankreich. So wird heute nur noch schlichter Landwein angeliefert. Dann prüft der Kellermeister den Wein nach Altväterart, während oben im Büro eine EDV-Anlage die Kundenliste zusammenstellt.
Frühzeitige Spezialisierung auf bestimmte Anbaugebiete, Pflege und Lagerung von Spitzenweinen, Suche nach neuen Vertriebswegen und ständige Kundenpflege: dies sind die Grlinde für den Geschäftserfolg dieses alten Handelshauses. Auch der Standort Lübeck trägt dazu bei. In dem milden Seeklima mit seinen geringen Temperaturschwankungen reift französischer Rotwein so gut, daß Tesdorpf auch Kunden in Frankreich beliefert.
07.
Motocross: unter alien Motorsportarten, die in der Bundesrepublik betrieben werden, hat dieser Geländesport zur Zeit den meisten Zulauf. Bis zu 15.000 Zuschauer sind zur Stelle, wenn Motocross-Fahrer Spezialmaschinen über eine abgesteckte Hindernisstrecke jagen.
Eine richtige Motocross-Piste muß mit Hindernissen förmlich gespickt sein. So viele Bodenwellen, Rinnen, Hügel und Steilhänge gibt die natürliche Landschaft meist nicht her. Dann wird mit künstlichen Hindernissen nachgeholfen.
Auf Motorrad-Gespannen müssen zwei Artisten ihre Bewegungen sychronisieren. Nicht ganz einfach, wie man sieht.
Unfälle verlaufen fast immer glimpflich. Dafür sorgt schon die Geschwindigkeit, die in der Regel unter 50 Stundenkilometer bleibt. Daß dieser Sport trotzdem ein großen Publikum anzieht, erklärte ein Motocross-Routinier so: "Wir bieten den Zuschauern eine perfekte Show. Falls sich an der Spitze nichts dramatisches abspielt, gibt es auch im Mittelfeld genug zu sehen. Auch dort wird hautnah gekämpft, weit gesprungen und spektakulär gedriftet."