01. Der deutsch-französische Freundschaftsvertrag
Neben Bundeskanzler Kohl betritt Staatspräsident Mitterand Saal. Rückblick S/W: Adenauer und De Gaulle unterzeichnen deutsch-französischen Freundschaftsvertrag.
Col: Soldatenfriedhof. Deutsch-französische Partnerstädte-Schilder: Glinde - Saint Sebastian, Trittau - Le Leroux Battereau. Autogrenzverkehr. Wanderer. Münster Straßburg. Wirtschaftliche und technische Zusammenarbeit. Forscher in Raum. Start des gemeinsamen Nachrichtensatelliten Symphonie: Treffen von Jugendlichen des deutsch-französischen Jugendwerkes auf dem Großsegler Passat im Lübecker Hafen. Segelkurs. Mitterand, Stücklen, Carstens, Kohl bei Ankunft im Plenarsaal des Deutschen Bundestages. Mitterand spricht vor dem Deutschen Bundestag O-Ton.
Auf der Regierungsbank Kohl, Genscher und die Minister des Kabinetts. Klatschen. Mitterand verläßt Rednerpult. Carstens steht auf und gibt ihm die Hand.
(93 m)
02. Hamburg: Kunstausstellung "Schinkel und Berlin"
Kunsthalle. Porträt von Karl Friederich Schinkel, dem bedeutendsten Architekten des 19. Jahrhunderts. Besucher in der Ausstellungshalle. Mobiliar und Bühnenentwurf zu "Die Zauberflöte". Utopischer Architekturentwurf mit hohen Säulenbauten. Seine Bauten in Berlin als Baumeister der Königin wurden weitgehend zerstört und wieder aufgebaut.
(57 m)
03. Karlsruhe: Rettungsdienst "Stiftung Björn Steiger"
Hubschrauber der deutschen Rettungsflugwacht auf Startplatz vor Krankenhaus. Männer der Besatzung laufen nach Einsatzbefehl zu Hubschrauber. Start und Flug. Männer laufen nach Landung zu einsamen Haus. Wiederbelebungsversuche an altem Mann. Einsatzzentrale gibt Einsatzmeldung durch O-Ton. Piloten springen auf und laufen zu Hubschrauber. Unfallstellen und Unfallrettungsdienst bei 1. Hilfe. Massenkarambolage.
(59 m)
04. Fernwärme aus Müll
Müllwagen fährt im Schnee. Er entleert Müll in große Verbrennungsanlagen. Der erzeugte Dampf dreht Turbinen, die als Stromerzeuger Strom und Fernwärme liefern. Gewächshäuser in der Nähe der Verbrennungsanlage. Heizwasser fließt in den Röhren des Gewächshauses. Blumenanpflanzung. Begonien weiß und rot, groß.
(60 m)
05. Hannoversch Münden
Zusammenfluß von Fulda und Werra zur Weser. Stadtblick Hannoversch Münden im Schnee. Fachwerkbauten der Altstadt. Wohnbauten dienten früher als Lagerhäuser. Wiederherstellung baufälliger Häuser. Innenräume mit Holzbalken. Figur des Dr. Eisenbarth, eines Chirurgen der Barockzeit. Jährlich geht Mann in Kleidung des Dr. Eisenbarth durch die Stadt. Ausstellung von Kunsthandwerk im Schloßmuseum. Kunstvoller Teller und Krug. Schloßportal.
(52 m)
06. Westberlin: Eisspeedway Weltmeisterschaft
Start der Motorradfahrer auf dem Eis. Kurvenfahrten. Fahrzeuge mit langen Spikes in den Rädern und schwerem Motor. Max Niedermaier, Bayern, mit seinem Motorrad. Start von 4 Fahrern, Rennen. Zuschauer wenden die Köpfe bildfüllend. Schräglage in den Kurven. Mit gepolsterten Knien legen die Fahrer die Maschinen in die Kurven über das Eis. Sturz. Motorrad prallt gegen Strohballen am Streckenrand. Zuschauerinnen. Aus Außenseiterposition werden die Deutschen Max Niedermaier und Weber Weltmeister. Max Niedermaier und Weber mit Siegerkranz und Pokal.
(54 m)
07. US-Sujet: Hamburg: Amerikanische Ballettänzerin an deutscher Oper
Training des Balletts der Staatsoper Hamburg mit Lynn Charles, 1. Solistin. Staatsoper Hamburg. Lynn Charles geht zur Oper. Sie gibt Interview. Lynn Charles O-Ton: "Unterschied der Arbeitsatmosphäre USA-Deutschland" Schminktisch, Ballettschuhe. Lynn Charles tanzt mit Ballettmeister Truman Finney. Probe aus der 3. Symphonie von Gustav Mahler.
(70 m)
01. Deutsch-Französischer Freundschaftavertrag
Man feierte zusammen. Bundeskanzler Helmut Kohl und Präsident Françóis Mitterrand in Bonn. Man feierte unter Freunden. Der Anlaß liegt 20 Jahre zurück.
Konrad Adenauer, der erste deutsche Bundeskanzler und Charles de Gaulle unterzeichneten 1963 den Deutsch-Französischen Freundschaftsvertrag. Der spektakuläre Kuß der beiden Staatsmänner besiegelte eine geschichtliche Wende.
Davor lagen Gräber. Die Soldatenfriedhöfe, die die Kriege hinterlassen haben, erinnern noch heute daran, daß es zwischen den beiden Nachbarvölkern eine lange Zeit gab, für die das Wort "Erbfeindschaft" gait.
Heute ein alltägliches Bild auf deutschen und französischen Straöen: 2.000 Städte haben über die Grenze hinweg Partnerschaften gebildet. Europäische Städte. Die deutsch-französische Zusammenarbeit hat sich seit ihrem Beginn als tragender Pfeiler eines vereinten Europas verstanden, auch wenn der Weg zu einer politischen Union Europas noch weit ist.
Das Wichtigste: wie fühlen die Menschen? Natürlich sind die Franzosen Franzosen und die Deutschen Deutsche geblieben. Doch die offenen Grenzen, das Reisen hin- und herüber, die kulturellen Kontakte sind ihnen längst selbstverständlich geworden.
Am intensivsten hat sich die wirtschaftliche und technische Zusammenarbeit entwickelt. Bilateral ist der deutsch-französische Handel der zweitgrößte in Europa und der drittgrößte in der Welt. Das verschafft Gewicht.
Ein Beispiel: der gemeinsame Nachrichtensatellit Symphonie. Bei Lübeck an der Ostsee. Ein alter Großsegler ist zu einer regelmäßigen Begegnungsstätte junger Franzosen und Deutscher geworden. Über 5 Millionen Jugendliche hatten bisher durch das Deutsch-Französische Jugendwerk Gelegenheit, einen Blick ins Nachbarland zu werfen und auf diese Weise die Fragwürdigkeit nationaler Vorurteile zu erkennen. So auch bei gemeinsamen Segelkursen.
Präsident Mitterrandim Deutschen Bundestag. Für die Deutschen, so sagte Bundeskanzler Kohl, ist die deutsch-französische Aussöhnung das wichtigste Ergebnis der Nachkriegsgeschichte. Der franzäsische Präsident erklärte, es sei der Auftrag der heute verantwortlichen Politiker, das fortzusetzen, was ihre Vorgänger nach dem Kriege begannen: die Zusammenarbeit für den Frieden.
02. Schinkel und Berlin
Die Hamburger Kunsthalle war Schauplatz eines kulturellen Ereignisses, das auch politisches Aufsehen erregte. Karl-Friedrich Schinkel, der bedeutendste deutsche Architekt des 19. Jahrhunderts, wurde in einer Ausstellung gewürdigt, die aus der DDR in die Bundesrepublik kam. Eines der wenigen Beispiele für gesamtdeutschen Kulturaustausch. Das Gesamtwerk Schinkels zeigt die geschichtlichen und kulturellen Gemeinsamkeiten beider deutscher Staaten.
Die 700 in Hamburg vorgestellten Exponate gaben einen Eindruck von der Universalität des großen preußischen Baumeisters und Städteplaners Schinkel: vom Mobiliar über den Bühnenentwurf für Mozarts Oper "Die Zauberflote" bis hin zu seinen utopischen Architekturentwürfen, deren visionare Kraft bis heute als unerreicht gilt.
Schinkel plante und baute vor allem das königliche Berlin. In der heute geteilten Stadt wurden manche seiner Bauten wiedererrichtet, einige wenige hattan den Krieg überstanden.
Schinkels Werk hat seine Wurzeln in der klassischen Antike. Er selbst prägte eine ganze Epoche.
03. Rettungsdienst "Stiftung Björn Steiger"
Ein Rettungshubschrauber vor einem Einsatz. Standort: ein Krankenhaus in der süddeutschen Stadt Karlsruhe. Die Besatzung: Pilot, Notfallarzt und Rettungssanitäter. 20 Kilometer entfernt hat ein 78jähriger Mann einen Herzinfarkt erlitten. Nur bei schnellster ärztlicher Hilfe hat er eine hauchdünne Chance.
Die Einsatzzentrale. Modernste Kommunikationsmittel. Keine Sekunde wird verschenkt. Denn ob im Straßenverkehr, am Arbeitsplatz oder im Haushalt: jede Minute verunglücken Menschen.
Hier reichte auch der nur wenige Minuten dauernde Transport des Arztes nicht aus. Der Mann war tot. Aber in ungezählten Fallen hat gerade diesesschnelle System der Unfallhilfe Menschen gerettet, die sonst hätten sterben müssen.
Die Rettungshubschrauber gehßren zu einem umfassenden Rettungsdienst, der von einem Mann aufgebaut wurde, der seinen Sohn verlor, weil der Unfallarzt zu spät kam. Seitdem hat der Vater von Bjorn Steiger - so der Name des Jungen - viele Millionen Mark Spenden gesammelt und Notruftelefone an Autobahnen und Fernstraßen, Krankenwagen, Funk- und medizinische Geräte angeschafft. Dieser Rettungsdienst unterstutzt heute entscheidend die staatlichen Einrichtungen, das Rote Kreuz und andere Hilfsorganisationen in der Bundesrepublik bei der Unfallrettung.
04. Fernwärme aus Müll
Ein Müllvagen, der ein Kraftwerk mit Brennstoff versorgt. Vor einigen Jahrzehnten undenkbar. Heute sind sich die Industrieländer der Umweltschäden bewußt, wenn nan den Abfall einfach in großen Deponien auftürmt.
Besser als im Müll buchstäblich zu ersticken ist es, ihn zu verbrennen - und Energie zu gevinnen. Der Haushaltsabfall von 650.000 Menschen vandert durch diesen Speicher. Er ist Teil einer der modernsten Müllverbrennungsanlagen, die in den letzten Jahren in der Bundesrepublik entstanden sind.
Müll besitzt etwa den gleichen Heizvert wie die teure Braunkohle. Die heißen Rauchgase, die bei der Verbrennung entstehen, durchströmen einen Kessel und verdampfen dort das in Rohren umlaufende Uasser. Der überhitzte Dampf treibt zwei Turbinen-Generatoren an, die jährlich über 100 Millionen Kilowatt Strom erzeugen. Die Anlage funktioniert als Kraftwerk und als Heizkraftwerk. In unmittelbarer Nachbarschaft: Gewächshaüser, auf deren riesiger verglaster Fläche die Gärtnereien auch im Winter ihre Blumen züchten können. Für ausreichende Wärme sorgt das Heizwasser, das durch die Rohre direkt aus dem Müllkraftwerk in die Gewächshäuser fließt.
Und die Abwärne, die früher verpufft wäre, beheizt auch die 270 Haushalte dieses Dorfes. Umweltschutz und kostengünstige Energiegewinnung sind hier eine selten harmonische Verbindung eingegangen.
05. Hannoversch Münden
Wo sich die beiden Flüsse Werra und Fulda zur Weser vereinigen, liegt Hannoversch Münden, eine der schönsten Fachwerkstädte in Norddeutschland
Eine Steinbrücke führt den Besucher in den fast vollständig erhaltenen Kern der jetzt 800 Jahre alten Stadt. Das Schnitzwerk mit dem für Münden typischen Schiffstau-Ornament kündet von Wohlstand vergangener Zeiten und seinem Quell, dem Schiffsverkehr. Die Wohnbauten in der Altstadt dienten früher als Lagerhäuser: wegen der Hochwassergefahr mußten die Waren statt im Keller auf dem Dachboden aufbevahrt werden. Heute teilt man die alten Gebäude in anspruchsvolle Wohnungen auf. BauäMllige Häuser werden nicht abgerissen, sondern mit hohem Aufwand wiederhergestellt. Die renovierten Häuser sind beliebt, denn die Mündener wohnen gem nitten in der Stadt.
Doktor Eisenbart ist die bekannceste Figur der Stadtgeschichte. Ein Chirug der Barockzeit, der als Wanderarzt herumzog und in Münden starb. Als Komödienheld feiert er jedes Jahr seine Auferstehung.
Hannoversch Münden zieht viele Touristen an. Im Schloßmuseum kann der Besucher altes Kunsthandwerk bewundern: Fayencen und Netzkeramik. Zu den Verehrern der Stadt zählte der Weltreisende und Naturforscher Alexander von Humboldt. Für ihn war Münden einer der sieben schönstgelegenen Städte der Welt.
06. Eisspeedway-Weltmeisterschaftsfinale
Finale der Mannschafts-Weltmeisterschaften im Eisspeedway in West-Berlin. Sieben Nationen waren am Start, pro Team zwei Fahrer in insgesamt 40 Läufen.
Eisspeedway-Motorrädern sieht man ihre Kraft nicht an. Aber in den spexiellen Fahrgestellen hängt ein 500 Kubikzentimeter-Motor, der, mit Methanol statt Benzin getrieben, bit zu 60 PS entvickelt. In die Reifen sind 2,8 Zentimeter lange Spikes eingelassen. Die deutschen Fahrer, hier der Landwirt Max Niedermaier aus Bayern, lumen als Außenseiter zum WM-Finale. Favorisiert war vieder die Sowjetunion, die bisher, von zwei Ausnahmen abgesehen, sämtliche Weltmeister stellte.
Bis zu 130Kilometer pro Stunde schnell rasen die Fahrer um das Eisoval. Herkömmliche Schaltgetriebe fehlen den Maschinen ebenso wie Bremsen. Das Tempo wird mit dem Motor gedrosselt. In der extremen Schräglage stützen sich die Fahrer mit ihren gepolsterten Knien ab. Und kommt es zu einem Sturz, wird meistens Schlimmeres verhindert durch Strohballen am Bahnrand und eine Reißleine am Handgelenk der Fahrer, die den Motor sofort zum Stillstand bringt.
In West-Berlin siegte David über Goliath. Am Ende standen die Deutschen Niedermaier und Weber, von den Zuschauern frenetisch gefeiert, sensationell als neue Weltmeister fest.