Sacherschließung
01. Bundestagswahl 1983
CDU: Helmut Kohl in der Parteizentrale der CDU umringt von Freunden und Reportern als Wahlsieger. Helmut Kohl O-Ton: "... Voraussetzungen eingetreten sind, die ich mir vorgenommen habe um die Politik fortführen zu können. Und in der Stunde des Sieges und in der Stunde der Freude tut es auch nötig, auf die Verantwortung hinzuweisen, die dieses Ergebnis mit sich bringt".
SPD: Enttäuschte Gesichter. Jochen Vogel O-Ton: "Wir sind die Opposition. Wir nehmen diese Aufgabe wahr, konstruktiv. Wir sind die gegebene Alternative als Opposition, und was dazu kommt das muß man abwarten."
Die Grünen: Versammlung. Petra Kelly als Rednerin neben Schilly.
FDP: Wahlplakate mit Genscher. Wahlplakate SPD, CDU. Börsengeschäft. Containerhafen. Werftarbeiter. Luftaufnahme Containerterminal.
(79 m)
02. Porträt der Firma Fahnen Fleck
Fahnen und Wimpel beflaggen Schiff. Sieger hält Pokal hoch. Olympiafahne wird gehißt. Geschäft Fahnen Fleck am Gr. Burstah seit 1882. Pokale. Abzeichen. Verkäufer im Gespräch mit Kunden. Seniorchef Heinz Fleck bei Beratung. Aussuchen von Stoff für Lufthansa Stewardessen. Produktionsraum. Zuschneiden und Nähen von Stoffen. Fahnen-Emblem wird ausgeschnitten. Handstickerin beim Einsticken von Zeichen. Stickautomaten sticken Abzeichen, gesteuert von Lochstreifen. Aus Maschinen kommen Embleme.
(58 m)
03. Mainz: Öko-Architektur
Über Verkehrsstraße führt Fußgängerbrücke grün bewachsen. Efeu rankt und trotzt den Autoabgasen. Grüne Pflanzen in Behältern. Wasser fließt über Naturgestein. Alte Bäume wachsen auf Brücke. Blick auf die Altstadt mit Dom. Grüne Brücke mit Menschen.
(39 m)
04. Berlin: Film - und Fernsehakademie
Gebäude des Fernsehsenders. Kamerateam geht davor. Studenten der Film und Fernsehakademie mit elektronischer Kamera interviewen Passanten, O-Ton. Ältere Dame äußert sich zur Programmgestaltung. Schneidetisch. Einkopieren von Titel an Tricktisch. Produktion eines Abschlußfilms nach Absolvieren der Akademie als Examensarbeit.
(50 m)
05. Schweinfurt
Drehkurbel des 1. Fahrrades wird gedreht. Alte Fahrräder. Geburtsstadt Schweinfurt. Stadtbild. Denkmal Friederich Rückert. Fußgängerzone. Fahrradindustrie. Firmen Kugelfischer, SKF und Fichtel und Sachs. Produktionsraum bei Fichtel Und Sachs. Kleinmotore für Fahrräder (Moped). Montage der Motoren. Arbeiter in der Frühstückspause beim Zeitungslesen. Arbeiterinnen am Fließband bei Herstellung von Einzelteilen. Herstellung von Stoßdämpfern und Kupplungen. Dauertest. Parkplatz vor Fichtel und Sachs mit vielen Fahrzeugen.
(57 m)
06. Schredder-Anlage (Verarbeitung von Schrottautos)
Archiv - Siehe D 288/4
Riesenkran wirft Autoteile auf Schrotthaufen. In Waggon werden Autowrackteile transportiert. Die Riesenhammerwalze der Anlage zerdrückt das Autowrack. Auf Förderband wird Schrott zu Magnetkammern und Absaugkammern transportiert. Hier werden die unterschiedlichen Materialien getrennt. Männer sortieren mit der Hand nach. Riesengreifer transportieren den Autoschrott auf Schrottberge.
(46 m)
07. Köln: Fußball 1. FC Köln - Borussia Dortmund 2:2
Klaus Allofs schießt für Köln das 1:0 nach 40 Sekunden. Jubel bei Spielern und Zuschauern. Fahnen werden geschwenkt. Ball im Tor. Sturmspiel. Torwartparade Harald Schumacher, ZL. Klotz, Dortmund, schießt an den Pfosten. Zuschauer bildfüllend.
2. Halbzeit: Konter Dortmund, läuft über Burgsmüller. Zuspiel zu Klotz. Dieser köpft zum 1:1 ins Tor. Zuschauer springt auf und klatscht. Sturmlauf Köln. Immel wehrt Ball ab. Im Nachschuß erzielt Klaus Allofs das 2:1. Jubel, Jubel. Wenige Minuten vor Spielende Unaufmerksamkeit in der Kölner Abwehr. Klotz schießt den Ausgleich 2:2. Schumacher, ZL, geht zum Ball. Reklame: Jägermeister, Küppersbusch, Coca Cola, Dom Kölsch
(58 m)
08. US-Sujet: US-Pressecorps
Pressekonferenz in Bonn. Am Mikrofon Petra Kelly neben Schilly. Quartier der Journalisten im Pressezentrum. Tafeln: The New York Times, United Press International. Journalisten lesen Zeitung in ihren Büros. Zeitungsstand mit US-Zeitungen an Ständer: The Wall Street, Financial Times. US-Fernsehkorrespondent Harold Walker interviewt Petra Kelly O-Ton. Petra Kelly antwortet O-Ton. (englisch) EBC Redaktion in Bonn. Harold Walker überspielt Nachrichten über Satellit in US-Netz. Harold Walker auf Wahlparty der CDU, O-Ton.
(55 m)
Sprechertext
01. Bundestagswahl
Bonn - in der Parteizentrale der CDU. Gefeiert wurden ein grandioser Wahlsieg und Helmut Kohl. Im Herbst letzten Jahres war die SPD/FDP-Koalition auseinandergebrochen. Als Nachfolger Helmut Schmidts war Kohl Kanzler geworden. Aber er wollte durch vorgezogene Wahlen den Bürgern ein direktes Votum für oder gegen den Wechsel in Bonn ermöglichen. Das Ergebnis war eindeutig.
Helmut Kohl hat - in Koalition mit der FDP - eine solide Regierungsmehrheit hinter sich.
Enttäuschte Gesichter dagegen bei der SPD. Ihre Hoffnungen, schon nach kurzer Unterbrechung wieder die Regierung zu übernehmen, waren vergebens. Unter der Führung ihres Spitzenkandidaten Hans-Jochen Vogel geht sie nun in die Opposition.
Zur neuen Opposition gehören auch die Grünen, die erstmals in den Bundestag eingezogen sind. Da sie ihre Wähler vornehmlich durch außerparlamentarische Aktionen für den Umweltschutz gewonnen haben, darf man gespannt sein, ob sie sich auch als parlamentarische Kraft profilieren.
Im Brennpunkt des Wahlkampfes stand die Frage: Wie soll die Wirtschaftskrise überwunden werden? Besonders in der Wirtschafts- und Finanzpolitik trauten die Wähler mehr Kompetenz der CDU zu. Die Hauptparole der Regierungspartei hieß: "Jetzt den Aufschwung wählen".
Die neuesten Konjunkturdaten signalisieren Optimismus. Nicht nur an den Börsen belebte sich die Nachfrage. Industrie und Handel melden wieder mehr Aufträge. Über ein verbessertes Investitionsklima soll die Wirtschaft wieder in Gang gebracht und vor allem die Arbeitslosigkeit abgebaut werden; das sind die vorrangigen Ziele der neuen Regierung.
Natürlich: Wunder kann auch sie nicht bewirken. Schlielßich leidet die extrem exportabhängige deutsche Wirtschaft auch und vor allem unter der weltweiten Rezession.;-So erwarten die Bundesrepublik innen- und außenpolitisch schwierige Aufgaben: sicher ist, daß die Bundesrepublik auch nach den jüngsten Wahlen ein stabiler, berechenbarer Faktor in der Weltpolitik bleibt.
02. Porträt der Firma Fahnen-Fleck
Fahnen und Trophäen in aller Welt. Viele von ihnen kommen, was nur wenige wissen, aus einem unscheinbaren Geschäft in der Hamburger City. Fahnen-Fleck, ein hundert Jahre altes Familienunternehmen, ist der größte Hersteller und Lieferant von Symbolartikeln in Europa.
Für Abzeichen war Fahnen-Fleck schon immer Spezialist. Heute werden Fluggesellschaften mit kompletten Uniformen ausgestattet. Seniorchef Heinz Fleck bespricht auch im Computer-Zeitalter persönlich jedes Detail.
30.000 Artikel umfaßt die Produkt-Palette des Unternehmens. Wimpel und Fahnentücher, ob für einen Stammtisch oder für Staatsempfänge, haben noch immer einen hohen Symbolwert.
Geduld mit den Kunden und Aufgeschlossenheit für alie ihre Wünsche - darin besteht die Firmen-Philosophie. Einige der 120 Mitarbeiter beherrschen noch die Kunst der Handstickerei, Stich um Stich, mit kostbaren Materialien, für exklusive Fahnen und Uniformen.
Daneben produzieren heute modernste Stickautomaten Embleme für den internationalen Markt. In Lochstreifen ist das jeweilige Design gespeichert. "Symbole schaffen Kontakte", sagt Heinz Fleck. Da muß was dran sein, denn sein Kundenkreis reicht vom Persischen Golf über Afrika bis Lateinamerika. Für ein mittelständisches Unternehmen keine Kleinigkeit.
03. öko-Architektur
Ein Efeugewächs, das den giftigen Abgasen trotzt, die unter ihm ausgepufft werden. Für eine Fußgängerbrücke über eine vielbefahrene Straße in Mainz ist ein naturliebender Architekt ganz neue Wege gegangen. Sein Konzept wurde am Anfang nur als Kuriosität in der Lokalpresse belächelt. Sind andere Fußgängerbrücken nicht mehr als schmale Betonpfade, überbrückt hier ein grüner Platz die Straße, auf dem die Menschen Erholung suchen.
Alte Bäume mußten dem Neubau nicht weichen, sondern wurden zum Bestandteil der Brücke, von der man einen Blick auf die Altstadt von Mainz werfen kann.
Die "grilne Brücke" von Mainz: nicht nur eine ungewöhnliche Brücke, sondern ein einzigartiges Stück Bio-Architektur - eine grüne Lunge in der Großstadt - die vielerorts fehlt.
04. Film- und Fernsehakademie Berlin
Vor dem Gebäude des Fernsehsenders in West-Berlin ist ein Kamerateam wirklich nicht Besonderes. Diese jungen Leute aber sind keine Profis, sondern wollen das Filmemachen erst lernen. Sie sind Studenten der Film- und Fernsehakademie Berlin. Mit der elektronischen Kamera erproben sie sich bei Straßeninterviews.
Die staatlich finanzierte Filmakademie lockt viele Bewerber aus dem In- und Ausland an, aber nur wenige können aufgenommen werden. Dafür ist die personelle und technische Ausstattung optimal. Die Dozenten sind Medienwissenschaftler, erfahrene Regisseure, Kameraleute, Cutter und Tonmeister.
Hier werden Filmemacher ausgebildet, die später kreativ und unabhängig arbeiten wollen. Gefragt ist keine frühe Spezialisierung, sondern ein breites Spektrum technischer Grundkenntnisse, die für die selbständige Realisierung eines Films notwendig sind. Das reicht vom Spielfilm bis zur korrekten Einblendung eines Titels am Tricktisch.
Am Ende der dreijährigen Ausbildung steht die Probe aufs Exempel: jeder Student bekonmt Geld, um einen eigenen Abschlußfilm zu produzieren.
05. Schweinfurt
Zugegeben: von der Tretkurbel des ersten Fahrrades bis zur modernen Freilaufnabe war ein weiter Weg. Aber genial waren beide Erfindungen. Und ihre Heimat haben beide hier, in Schweinfurt. Ein Denkmal haben die Schweinfurter einem Dichter gesetzt - Friedrich Rükkert, aber ansonsten dreht sich in der nordbayrischen Stadt noch heute alles ums Rad.
Kugelfischer ist eine der drei großen Firmen, die diese Stadt prägen. SKF die andere. Und Fichtel & Sachs. Vom Firmengründer Ernst Sachs stammt die Idee, mit einem Kleinmotor das Fahrrad schneller und bequemer zu machen: geboren war das Moped. Zehn Millionen Sachs-Motoren haben bisher das Band verlassen.
Von den 30.000 Industrie-Arbeitsplätzen in Schweinfurt stellt Fichtel & Sachs allein 10.000. Seinen Weltruf verdankt das Unternehmen einer Konstruktion, die so genial war, daß sie noch heute nach dem gleichen Prinzip hergestellt wird: die Torpedo-Fahrradnabe -Antrieb, Freilauf und Bremse in einem Aggregat.
Ein zweites Standbein der Produktion bilden heute Stoßdämpfer und Kupplungen - hier im Dauertest.
Schweinfurt. Eine Stadt, die von Rädern lebt - die darauf baut, daß die Menschen nicht auf ihre fahrbaren Untersätze verzichten.
06. Auto-Shredder-Anlage
Wir kennen den Vorteil der Motorisierung; langsam erst lernen wir auch ihre Probleme kennen. Allein in der Bundesrepublik Deutschland fallen jährlich 1,5 Millionen schrottreifer Wagen an. In sogenannten Shredder-Anlagen endet für viele ihr Autoleben. Diese Anlagen, ursprünglich in den USA entwickelt, gewinnen in der Bundesrepublik zunehmend an Bedeutung.
Die bis zu hundert Kilo schweren Hämmer und Walzen bilden das Kernstück des überdimensionalen Reißwolfs. Wirft man ihm einen Pkw zum Fraß, dauert es nur zwanzig Sekunden, bis er ihn zerkleinert hat.
Srderbänder transportieren den Schrott in Magnettrommeln und Absaugkammern. Hier werden die unterschiedlichen Materialien getrennt. Was die Maschine nicht scheidet, wird von Hand nachsortiert. Die Industrie braucht sauberen Schrott.
Die Shredder-Anlage kann eintausend Pkw am Tag verarbeiten: Abfallbeseitigung und Recycling im Großmaßstab. Daß dieses Verfahren sich auch wirtschaftlich lohnt, beweisen die Zahlen. Aus einer Million Autowracks werden unter anderem 570.000 Tonnen hochwertiger Eisenschrott gewonnen.
07. Fußball-Bundesliga: Köln - Dortmund
40 Sekunden ist das Spiel alt, da landet der Ball zum ersten Mal im Netz. Klaus Allofs schießt aus 28 Meter Entfernung einen Freistoß, und im Bundesliga-Spiel 1. FC Köln gegen Borussia Dortmund heißt es eins zu null für Köln.
Die Kölner Elf, in weißer Spielkleidung, zeigt auf vollig durchnäßtem Rasen vor eigenem Publikum den druckvolleren Fußball.
Dortmunds gefürchtetes weiträumiges Angriffsspiel bleibt zunächst ohne Wirkung. Und kommt der Ball bis in den Kölner Strafraum, dann landet er meistens in den Armen des ausgezeichneten Torhüters Schumacher.
Dann aber ein Riesenglück für Köln bei diesem Schuß des Dortmunders Klotz: Fußballbillard mit Bande. Köln kann die Führung in die Pause retten.
In der zweiten Halbzeit geht Borussia Dortmund zur Sache. Ein schneller Konter landet bei Burgsmüller, der setzt sich durch, flankt und Klotz drückt den Ball mit der Stirn ins Netz: eins zu eins.
Natürlich wollen die Kölner jetzt zeigen, wer Herr im Hause ist. Dortmunds Schlußmann Immel kann einen Schuß nur kurz abwehren, und Allofs markiert im Nachschuß das zwei zu eins.
Nun glauben die Kölner, den Sieg in der Tasche zu haten. Aber wieder einmal bewahrheitet sich die alte Fußballer-Wahrheit, daß der Ball rund ist und ein Spiel 90 Minuten dauert. Wenige Sekunden vor dem Abpfiff vertändeln die Kölner den Ball im eigenen Strafraum und erneut kommt Klotz zum Schuß. Zwei zu zwei, und Dortmund nimmt einen wichtigen Punkt aus einem schon verloren geglaubten Spiel mit nach Hause.
Personen im Film
Burgsmüller ; Kohl, Hannelore ; Fleck, Heinz ; Genscher, Hans Dietrich ; Kelly, Petra ; Schilly ; Vogel, Jochen ; Walker, Harold ; Allofs, Klaus ; Immel, Eike ; Klotz ; Schumacher, Toni
Orte
Berlin ; Bonn ; Frankfurt ; Hamburg ; Köln ; Lübeck ; Mainz ; Schweinfurt
Themen
Studiengang ; Sachindex Wochenschauen ; Banken, Bankwesen ; Börse ; Denkmäler ; Ehrungen ; Handel, Geldwesen ; Industrie ; Interviews ; Fahnen ; Fernsehen ; Filmschaffen ; Fußball ; Nachrichten, Nachrichtenwesen ; Presse, Pressekonferenzen ; Reklame ; Rundfunk, Fernsehen ; Schiffahrt ; Sportpublikum, Sport-Zuschauer ; Städtebilder: Deutschland ; Umweltschutz, Umweltverschmutzung ; Bauwerke ; Kraftfahrwesen, Kraftfahrzeugwesen ; Verkehr: allgemein ; Wahlen ; Berufe ; Luftaufnahmen ; Sport ; Architektur ; 01 16 mm-Projekt ; Industrie ; 10 Findbuch Deutschlandspiegel
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