Sacherschließung
01. Hamburg: Internationales Chorfest
Sänger, groß. Junge singt, alte Frau singt, Mann singt. Männerchor mit Strohhüten. Alsterdampferanlegestelle am Jungfernstieg. Sänger am Jungfernstieg. Verschiedene Chore, Männer, Frauen und Kinderchöre. Schwenk von Michel zu Kinderchor. Zuhörer essen Eis auf den Treppen an Jungfernstieg. Totale der Sänger an der Alster.
(56 m)
02. EG-Forschungspolitik
Sonnenenergieauffangdächer des Sonnenkraftwerkes auf Pellworm. Schafe grasen zwischen den Aufbauten. Modellprojekt der EG wird in Betrieb genommen. Kurgäste klatschen. Kilowattmesser. Batteriestation. Beheiztes Schwimmbad des Kurzentrums durch Sonnenenergie. Kühe grasen auf Weide. EG-Sitzung. Ankunft Kohl winkend, neben Mitterand. Demonstranten mit Transparenten Europa darf nicht sterben. Konferenz. Kohl neben Genscher. Thatcher im Gespräch. Kohl, groß. Sitzung des Europäischen Rates in Stuttgart. Gruppenbild vor Schloß.
(62 m)
03. Herrenchiemsee
Ausflugdampfer auf dem Chiemsee. Kapelle am Ufer. Blick zu Schloß Herrenchiemsee. Springbrunnen, Wasserspiele, Skulpturen im Park. Prachtvolle Räume des Schlosses mit Besucherstrom. Goldene Figuren. Spiegelgalerie mit Deckengemälde.
Überladener Prunkbau des 19. Jahrhunderts
(44 m)
04. Stirbt der deutsche Wald?
Rauchschwaden über Industrielandschaft. Autoverkehr, dicht. Abgas aus Auspuff. Abgestorbene Bäume des Waldes. Kahle Äste, braune Nadeln, kranke Zweige. Forscher bei der Suche nach der Ursache des Waldsterbens im Labor. Anlegen von Kulturen und mikroskopische Bilder der befallenen Äste. Jugendliche fahren auf Wagen mit abgestorbenen Zweigen. Umweltschutzinformation an Ständen. Redner.
Transparent: Rettet Unseren Wald. Radfahrer starten zu Massenfahrt.
Plakat: Tag für Tag stirbt ein Stück Natur! Radeln durch den Wald.
(62 m)
05. Polarstern - Luxusliner der Wissenschaft
Die Polarstern, Flaggschiff der deutschen Forschung, am Kai. Das Schiff als schwimmendes Laboratorium mit Hubschrauberlandeplatz und Eisbrecherausstattung vor Ausfahrt in das Polareis mit internationalen Forscherteams. Maschinenraum. Modell des Schiffes im Versuchskanal der Schiffsbauversuchsanstalt. Versuche der Formgebung im Eis. Bug des Schiffes als Eisbrecher. Beladen vor der Expedition. Forschergruppen mit verschiedenen Aufträgen. Auslaufen der Polarstern.
(58 m)
06. Das deutsche Sportabzeichen
Fahrer und Fahrerinnen am Start zum 20 km Radfahren. Lockern der Muskeln auf dem Sportplatz. Sportler und Sportlerinnen reiferen Alters trainieren für das Sportabzeichen. Kugelstoßer, Kugelstoßerin. Laufen, Weitsprung, Langstreckenlauf der Männer. Radler auf der Strecke. Zeit wird bei Ankunft am Ziel genommen. Urkunde wird ausgegeben.
(58 m)
07. Windjammerparade
(Siehe D 311 / 7) Windjammerparade in der Kieler Förde. Zuschauer in Regenkleidung. Die Matrosen in den Wanten. Das deutsche Segelschulschiff Gorch Fock. Das größte noch fahrende Schiff der Welt, die Kruzenstern aus der Sowjetunion.
(44 m)
08. US-Sujet: Philadelphia in Krefeld
Aufmarsch von Girltruppe. Rodeo auf einem sich drehenden Kunststier.
US-Volksfest zur Erinnerung der Auswanderer vor 300 Jahren nach USA und Gründung von Germantown, jetzt Philadelphia. Modell der Dreimastbark Concorde, mit der die Auswanderer aus Krefeld den Atlantik überquerten. Bilder der Siedlung. US-Vizepräsident George Busch spricht zum Gedenken der deutsch-amerikanischen Freundschaft. Bush O-Ton: "Ein Viertel der Amerikaner sind deutscher Abstammung und tragen zum Wohlstand und der Freiheit bei". Als Zuhörer u.a. Jochen Vogel, Helmut Kohl und Frau, Karl Carstens. Helmut Kohl O-Ton: "... daraus, Herr Vizepräsident, hat sich ein intensives freundschaftliches Verhältnis zwischen Deutschen und Amerikanern entwickelt. Von den Vereinigten Staaten gingen, und das will ich unterstreichen, gehen heute mit großer Kraft immer noch geistige Anstöße aus." Historischer Festumzug der Auswanderer. Volkstänze. Konfettiregen. US-Militärkapelle marschiert auf. Fallschirmabsprünge.
(71 m)
Sprechertext
01. Internationales Chorfest in Hamburg
"Wer mit holden Tönen kommt, überall ist der willkommen", stellte vor 200 Jahren der Dichter Goethe fest. Willkommen waren in Hamburg mit ihren holden Tönen 60.000 Sänger aus Europa und Übersee. Als Teilnehmer des deutschen Chorfestes ließen sie ihre Stimmen erschallen.
Im Zeitalter von High Fidelity und Quadrophonie nehmen sich die Sangesbrüder und -schwestern auf den Boulevards einer europäischen Großstadt eher nostalgisch aus. Aber für sie ist der eigene Gesang immer noch die beglückendste Art des Musizierens.
Singen heißt Verstehen, lautete das Motto des Chorfestes. In der Tat, alle Unterschiede in Sprache und Dialekt konnten die Harmonie der 60.000 nicht im geringsten stören.
02. EG-Forschungspolitik
Sonnenenergie - nach menschlichem Maßstab unerschöpflich. Ihren Überfluß ökonomisch zu nutzen, bemühen sich Wissenschaft und Technik. Auf der Nordseeinsel Pellworm steht seit kurzem Europas größtes Solarkraftwerk. Die Landwirtschaft stört's nicht: Schafe können auch weiterhin das wertvolle Weideland abgrasen.
Die 300-Kilowatt-Anlage ist ein Ergebnis europäischer Forschungspolitik, eines von 15 Modellprojekten, mit denen die Europäische Gemeinschaft die Entwicklung der Solarenergietechnik vorantreiben will.
Was zur Freude der Sommergäste so kinderleicht und - verglichen mit anderen Technologien - eher hausbacken aussieht, hat durchaus weitreichende Persepktiven. Noch machen die hohen Investitionskosten den Strom von der Sonne teuer. Aber auf längere Sicht kann er nicht nur in Europa die Energiegewinnung auf breitere Grundlagen stellen, sondern vor allem in den an Sonne reichen, aber an Wasser armen Gebieten der Welt.
Unmittelbarer Nutznießer der Solaranlage auf Pellworm ist das Kurzentrum, dessen Strom von der Sonne kommt. Was hier mit EG-Mitteln gebaut wurde, ist ein Beispiel für gemeinsames Handeln in Europa. Wenn die europäischen Länder im weltweiten technischen Wettbewerb Schritt halten und weiter Gewicht haben wollen, müssen sie ihre Fähigkeiten zusammentun. Das gilt für die Forschung wie für die Politik. Der europäische Gedanke darf nicht sterben, fordern die Bürger von den Politikern, denn in Zeiten wirtschaftlicher Schwierigkeiten ist die Gefahr eines Rückfalls in nationale Egoismen groß.
Der deutsche Regierungschef Helmut Kohl konnte zum Abschluß seiner halbjährlichen EG-Präsidentschaft jedoch Fortschritte beim politischen Zusammenschluß Europas in Aussicht stellen.
Das Solarkraftwerk auf Pellworm ist ein kleiner Baustein im gesamteuropäischen Konzept, unsere Zukunftsfragen auch durch Wissenschaft und Forschung zu lösen.
03. Herrenchiemsee
Eine knappe Autostunde von München entfernt - der Chiemsee. Wegen seiner Größe wird er auch das "bayrische Meer" genannt. Eine angemessene Kulisse für ein Schloß. Auf der Insel Herrenchiemsee entstand erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts ein Prunkbau, der nach den Vorstellungen König Ludwig II. ein "bayrisches Versailles" werden sollte. Hierin dokumentiert sich die Mentalität des Bauherrn, der in nostalgischer Schwärmerei einem Herrscher der langst vergangenen Barockzeit, dem französischen Sonnenkönig Ludwig XIV., nachzueifern suchte.
Hauptraum des Schlosses ist die große Spiegelgalerie mit 24 Standleuchtern, 33 Kristallüstern und reichen Deckengemälden.
Ludwig II. von Bayern wollte das absolute Königtum verherrlichen und gab zu diesem Zweck Unsummen für Bau und Ausstattung phantastischer Schlösser aus. Hier in Herrenchiemsee hielt er sich ganze 23 Tage auf. Seinen Zeitgenossen gait diese Verschwendung nur als Zeichen beginnender geistiger Umnachtung. Heute ist durch die 600.000 Touristen, die jährlich kommen und staunen, der Fortbestand dieser Märchenwelt finanziell gesichert.
04. Stirbt der deutsche Wald?
Gesund ist sie gewiß nicht überall - die Luft, die uns zum Atmen bleibt. Abgase aus Schornsteinen von Industrie- und Wohngebäuden sowie aus den Auspufftöpfen der Autos bemerken wir Menschen oft zu spät. Der Wald ist sensibler. Das Baumsterben hat in der Bundesrepublik Deutschland wie in vielen anderen Ländern dramatische Ausmaße angenommen. Mehr als die Hälfte aller Tannen und bis zu 30 Prozent der Fichten sind in manchen Gebieten geschädigt.
Wissenschaftler, wie hier am botanischen Institut der Münchner Universität, suchen fieberhaft nach den Ursachen des Waldsterbens. Die Zusammenhänge sind komplex, die Erklärungsversuche zahlreich. Es überwiegt die These, daß Luftschadstoffe, in erster Linie Schwefeldioxid und Stickoxide, die Hauptquellen des Übels sind. Mikroskopische Aufnahmen zeigen, wie gesunde Wurzelteile von krebsartigen Geschwüren überwuchert werden.
Saurer Regen, sterbender Wald und die absehbaren katastrophalen Folgen für das ökologische Gleichgewicht sind zum zentralen Umweltschutzthema von politischen Parteien und Bürgerinitiativen geworden. Es ist "fünf vor zwölf", erklärte die Regierung und hat mit neuen Vorschriften zur Reinhaltung der Luft dem Exodus des Waldes den Kampf angesagt. Die eingeleiteten Maßnahmen betreffen Großfeuerungsanlagen und Verbrennungsmotoren. Sie reichen nach Meinung vieler Naturschützer aber nicht aus und müssen durch internationale Vereinbarungen ergänzt und verschärft werden.
Die Rettung des Waldes gleicht einem Wettlauf mit der Zeit, den im industrialisierten Europa kein Land im Alleingang gewinnen kann. Denn die Luft - auch wenn sie verunreinigt ist - kennt keine staatlichen Grenzen.
05. "Polarstern" - Luxusliner der Wissenschaft
Auf diesem Schiff buchen vornehmlich Universitäten ihre Passagen. Die "Polarstern" - Flaggschiff der deutschen Forschungsflotte, konzipiert für den Einsatz im Polareis. Schwimmendes Laboratorium, Operationsbasis für Hubschrauber und Eisbrecher in einem. Die 20.000 PS-starken Motoren erscheinen eher bescheiden. Das eigentliche Geheimnis der "Polarstern" wurde in einer Schiffsbau-Versuchsanstalt ausgetüftelt. In zahlreichen Modellversuchen fand man die optimale Form des Schiffes. Da bei vielen Eisbrechern die Antriebsaggregate durch zerbrochenes Eis lahmgelegt wurden, lautete das Testziel, das Eis seitlich wegzudrücken. Der leicht konkav gewölbte Bug gilt als besonderer Clou der "Polarstern". Innen doppelt verstärkt frißt er sich auch noch durch 5 - 6 Meter dicke Eisbarrieren. Falls das Schiff trotzdem festläuft. können es 20 Tonnen Wasser - zwischen Back- und Steuerbord hinund hergepumpt - wieder freischaukeln.
Letzte Vorbereitungen für eine Expedition an den nördlichen Packeisrand. Beteiligt sind Ozeanographen, Biologen und Geologen aus 7 europäischen Ländern, den USA und Kanada.
Seismographische Messungen auf dem Meeresgrund hat die englische Forschungsgruppe übernommen. Tiefseeströmungen im Eismeer sind das Arbeitsgebiet der Franzosen an Bord.
Und von deutschen Wissenschaftlern werden zur Erforschung atmosphärischer Einflüsse auf die Ausdehnung des Packeises Schallsignalmessungen vorbereitet.
Als "Luxusliner der Wissenschaft" oder lapidar als "Traumschiff" macht die Polarstern Schlagzeilen. Die Forscher an Bord sehen das nüchterner. Auf sie wartet harte Arbeit.
06. Das Deutsche Sportabzeichen
Wie beim Start zur Tour de France sieht das nicht gerade aus. Und dennoch steht aus der Sicht der Teilnehmer ein mindestens ebenso spannendes Rennen bevor. Die 20 Kilometer, die sie strampeln müssen, gehoren zu den Leistungsanforderungen des Deutschen Sportabzeichens. Je nach Alter und ob Mann oder Frau, liegt die Norm zwischen 45 und 85 Minuten. Wahrlich nicht weltrekordverdächtig. Aber hier soll die ganze Familie mitmachen können.
Ein bißchen trainieren - das könnte auch jeder für sich allein. Aber das Sportabzeichen hilft dem Ehrgeiz etwas auf die Sprünge. Und so vergießen Manager neben Arbeitern, Rentner neben Schulbuben ihren Schweiß und kontrollieren sich gegenseitig, damit nicht geschummelt wird.
Leichtathletik, Schwimmen, Radfahren oder Ski-Langlauf gehören zu diesem Mehrkampf für Hobbysportler, bei dem sich in der Bundesrepublik jährlich rund 700.000 Bürger abrackern.
Trotz Urkunde gehtes natürlich lockerer zu als im Spitzensport. Dafür ist beim Sportabzeichen auch noch kein Doping-Fall bekannt geworden.
Die Radfahrer sind immer noch unterwegs. Schnelle Zwischenspurts haben manch einen zermürbt und das Feld auseinandergerissen. 70 Jahre ist das Deutsche Sportabzeichen jetzt alt, aber immer noch jünger als die ältesten Teilnehmer. Für die Förderung des Breitensports eine wichtige Einrichtung. Und sie macht Spaß.
07. Windjammer-Parade
Viele tausend Menschen lassen sich auch durch Regen von einem selten gewordenen Schauspiel nicht abhalten: Wenn die Windjammer paradieren, werden an Land die Stehplätze knapp.
Sie treffen sich regelmäßig - Groß- und Kleinsegler aller Kategorien und aus aller Welt. Aber ein bißchen Wind ist schon nötig, damit auch die Stars unter den Seglern - die Windjammer - die Segel von den Masten und Rahen lassen.
Immer wieder ein besonderer Blickpunkt in der Armada: das deutsche Segelschulschiff "Gorch Fock". Bis heute schwören erfahrene Seeleute auf eine Ausbildung auf den Nachfahren der alten Lastensegler, von denen noch am Anfang unseres Jahrhunderts 3.500 in den entferntesten Winkeln der Welt unter Segel fuhren.
"Allein geht wenig", heißt es auf diesen Schiffen; deshalb gehören Teamgeist, Selbstdiziplin und Toleranz zu den moralischen Kategorien an Bord.
Seefahrerromatik? Oh ja, sagen die Matrosen der Windjammer, aber nur, wenn wir mal Zeit haben, darüber nachzudenken - und das ist selten.
Personen im Film
Kohl, Hannelore ; Genscher, Hans Dietrich ; Mitterand, Francois ; Thatcher, Margaret
Orte
Berlin ; Hamburg ; Herrenchiemsee ; Kiel ; Krefeld ; Mainz ; Pellworm ; Stuttgart
Themen
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