Sacherschließung
01. Horizonte 85 - Südostasien in Berlin
Plakat Horizonte 85. Kurfürstendamm. Gedächtniskirche. Palast Museum Peking 12. Mai - 18. August 85. Gedränge am Eingang. Akademie der Künste. Schauspieler schminkt sich. Gedränge am Eingang. Junge blonde Fußgängerin. Weiß bemalter Schauspieler, groß. Trafo zwischen Türmen der Gedächtniskirche. Plakat Horizonte 85. Japanische Aufführung Szenenprobe. Aufführung von Puppentheater. Stierkampf. Besucher stehen Schlange vor der Volksbühne. Kostüme. Figuren des 12. Jahrhunderts. Junges Mädchen betrachtet Vase. Besucherin dunkelhaarig, mit Brille, geht in Ausstellung. Schrein. Gemälde. Schauspieler schminken sich in Garderobe. Theateraufführung in prächtigen Gewändern. Gestalt schwebt nach oben. Klatschen.
(97 m)
02. Krefeld: Zentrum der Textilindustrie
Schwenk Altbauecke Eduscho zu Fußgängerzone mit eleganten jungen Fußgängerinnen. Blick in Modeboutique. Mittelalterliche Darstellung von Webstühlen mit Webern und Weberinnen. Moderner Webstuhl in Textilfabrik computergesteuert. Strickmaschinen und Webstühle. Muster werden entworfen. Zeichenbüro. Farbproben. Textilien aus 5 Jahrhunderten in Textilmuseum. Schick gekleidet Dame bei Anprobe und auf Straße.
(67 m)
03. Bundeswehr kämpft gegen den Hunger
Ladegut wird zu Transportflugzeug auf dem Militärflughafen Wunstorf gefahren. Besatzung besteigt Flugzeug. Besatzung in Cockpit. Anrollen und Start von Propeller Transportflugzeug. Container wird von Eingeborenen entladen. Transportflugzeug startet von Landeplatz in Afrika zum Flug ins Landesinnere über Gebirge. Landung im Landesinneren von Äthiopien. Zeltstadt. Säugling schreit neben liegendem Mädchen. Flugzeug wird entladen. Eingeborene in langer Schlange bei Essensausgabe. Baby wird gefüttert. Pflügen des Bodens mit Ochsenpflug.
(68 m)
04. Alte Zechen als Kulturzentren
Förderturm läuft. Stillgelegte Fabrik- und Zecheneinrichtungen als Tennishalle, Jugendtreff, Künstlerwerkstatt. Alte Geräte und Maschinen werden restauriert.
(46 m)
05. München: 5 Jahre Europäisches Patentamt
Modernes Bürogebäude. 2 junge Frauen in Büro. Junge Frau nimmt Telefon ab: "Europäisches Patentamt, guten Tag." Mann diktiert französisch in Diktiergerät. Moderne Rohrpost transportiert Vorgänge. Akten auf Schreibtisch. Angestellte des Patentamtes beim Bearbeiten der Anträge. Begutachtung eingereichter Erfindungen von Fachleuten. Die 1. deutsche Patentschrift aus dem Jahr 1877. 100seitige moderne Patentschrift. Aus dem Archiv: Teppich aus Acrylglas mit batterieangetriebenen 40 Propellern. (siehe D 319/4, selber Text)
(51 m)
06. Augsburg: Kanu Slalom Weltmeisterschaft
Eiskanal von Augsburg. Kanufahrer im Wildwasser. Kanufahrer zwischen Slalomtoren. Zuschauermenge am Ufer. Ulla Steinle vom Deutschen Kanuverband auf der Strecke ZL. Zweier Kanu. Wildwasserfahrt, teils ZL. Boote werden zu Wasser gebracht. Fingergymnastik vor dem Start. Richard Fox, England, siegt im Einer Kajak. Teilnehmer aus der Bundesrepublik bildeten die erfolgreichste Mannschaft. ZL-Kanufahren.
(57 m)
07. US-Bremen: Leichtathletikländerkampf Deutschland-USA
Hochsprung ZL, Weitsprung ZL. Harald Schmid bei Lockerungsübungen vor dem Start. Zuschauer halbnah bildfüllend. 400 m Hürdenlauf: Es siegt Harald Schmid, nach dem Sieg umringt von Photographen. Hochspringerinnen.
3000 m Lauf: Lauf im Regen. Doug Padilla, USA, siegt vor Thomas Wessinghage. Weitsprung: Sabine Everts springt und winkt enttäuscht ab. Sprung Wendy Brown USA (Farbige) -
Dreisprung: Weltrekordler Willie Banks springt ZL. Reklame: Kodak.
(52 m)
Sprechertext
01. Horizonte '85: Südostasien in Berlin
Berlin im Sommer: über 300.000 Besucher, viele eigens angereist, sahen die Veranstaltungen von Horizonte '85, das nun schon dritte Festival der Weltkulturen. Diesmal im Mittelpunkt: Ost- und Südostasien, seine Theater, seine Musik, seine Malerei. Berlin als Stätte der Begegnung von Ost und West, als Ort des Dialogs mit der Jahrtausende alte Kultur Asiens.
Das Puppenspiel Xi'an aus China.
Nicht weniger umlagert: die Schätze aus der verbotenen Stadt, eine Ausstellung mit 126 erlesenen Stücken aus dem Palast-Museum in Peking. Versicherungswert dieser Auswahl des größten Museums der Welt: 200 Millionen Mark.
Ein kleiner Teil des längsten Bildes der Weltkunst: die Reise des Mandschu-Kaisers Kang Xi durch das Reich der Mitte.
Vor der Berliner Volksbühne stehen die Besucher Schlanqe für ein weiteres Ereignis: die Künstler des Kabuki-Theaters aus der japanischen Hauptstadt Tokio schlüpfen in ihre Rolle, werden Figuren aus dem 12. Jahrhundert, als in Japan zwei Sippen um die Vorherrschaft kämpften. Hinter viel Schminke und pompösen Gewändern agieren nur Männer. Für Frauen ist Kabuki tabu.
Der fliegende Abgang des Hauptdarstellers ist eine Berliner Uraufführung. Die moderne Bühnentechnik macht es möglich.
02. Zentrum der Textilindustrie: Krefeld
Was in Krefeld zuerst auffällt: das Straßenbild wird geprägt von eleganten Boutiquen und modisch gekleideten Frauen. "Samt- und Seidenstadt" nannte man Krefeld schon im Mittelalter. Die Leinen- und Tuchweber schufen mit ihren Handwebstühlen durch ein halbes Jahrtausend den Wohlstand der Stadt. Im 19. Jahrhundert löste der mechanische Webstuhl eine Revolution aus. In den neuen Tuchfabriken begann das Zeitalter der Massenproduktion. Erstmals konnten sich auch breite Volksschichten modisch kleiden.
Nach vielem Auf und Ab freut sich Krefeld heute über einen neuen Aufschwung. Noch vor zehn Jahren schien die ganze deutsche Textilindustrie am Ende. Billige Importe aus asiatischen Ländern überschwemmten die Bundesrepublik, viele Firmen machten Pleite. Mit einer beispiellosen Rationalisierung und Modernisierung verhinderte die Branche ihren Untergang. Unwirtschaftliche Maschinen wurden verschrottet und dafür hochmoderne Automaten, Computer und Roboter aufgestellt.
Gleichzeitig schrumpfte die Zahl der Beschäftigten urn die Hälfte. Nicht billig, aber dafür gut und stets auf der Höhe der schnellebigen Mode: diese Motto erwies sich als Erfolgsrezept. Krefelds Werkstätten sind ein Beispiel dafür, wie sich Inspiration und handwerkliches Können mit moderner Technologie verbinden.
Computer übertragen den Entwurf des Designers in ein Programm für die Computer der Webautomaten.
Ein anderer Computer liefert die Strukturanalyse von Farbproben - eine Voraussetzung für die gleichmäßige Färbung vieler tausend Meter Stoff.
Nicht selten holen sich Krefelds Designer Anregungen im Textilmuseum, dem größten in Deutschland, wo der Farben- und Formenreichtum von 5 Jahrhunderten zum schöpferischen Studium einlädt.
Mode aus Krefeld trägt man heute auch in Paris, London oder New York: für die alte Textilstadt am Niederrhein eine Aufmunterung, wieder an Ihre Zukunft zu glauben.
03. Bundeswehr kämpft gegen den Hunger
Wunstorf, ein Militärflugplatz in Norddeutschland. Medikamente und andere Versorgungsgüter werden zu einem Transportflugzeug gefahren. Es ist 7 Uhr morgens, in einer Stunde soll die "Transall" starten. Ihre Reise wird über mehrere tausend Kilometer führen - in die Hungergebiete Afrikas.
Die Bundesrepublik Deutschland gehört seit langem zu dem Kreis westlicher Industrienationen, die den Opfern der Dürrekatastrophe in Äthiopien und im Sudan helfen. Die deutsche Luftwaffe schafft die Hilfsgüter über eine Luftbrücke nach Afrika und sorgt dort auch für ihre Verteilung. Zum Beispiel in Äthiopien.
Massawa am Roten Meer: Sammelstelle für die internationale Hilfe und Stützpunkt von zwei ständig stationierten deutschen Maschinen, die die Hilfsgüter übernehmen und in die Hungergebiete transportieren - meist unwegsame Regionen, ohne Straßen und Flugplätze. Bevor die deutsche Luftwaffe diese Aufgaben übernahm, baute sie zunächst die Infrastruktur und Logistik des Verteilungssystems auf.
Der Flug führt Hunderte von Kilometern über trockenes,wild zerklüftetes Bergland. Dann geht die Maschine auf einem Landeplatz irgendwo tief im Landesinnern nieder. Die "Transall" gehört zu den wenigen Flugzeugen, die auf unbefestigten Naturpisten landen können.
Viele Bauern und Nomaden sind vor dem Hunger in Zeltstädte geflüchtet, die vom Internationalen Roten Kreuz errichtet wurden. Aber auch hier wären sie verloren ohne den ständigen Nachschub von Nahrungsmitteln und Medikamenten.
Die Versorgung klappt, dank der deutschen Soldaten, die sich für den humanitären Einsatz in Afrika freiwillig gemeldet haben. Das Grundproblem dieser Menschen können allerdings auch sie nicht lösen: hier wie auch sonst in der Sahel-Zone geht es darun, die Bodenerosion zu stoppen, die Überweidung zu verhindern und eine neue Landwirtschaft aufzubauen. Afrika muß sich wieder selbst ernähren können.
04. Alte Zechen als Kulturzentren
Noch vor 20 Jahren drehten sich überal im Ruhrgebiet die Förderräder der Kohlezechen. Doch die moderne Industrie braucht immer weniger Kohle und deshalb immer weniger Bergwerke. Was tun mit alten, stillgelegten Zechen?
In Essen ist ein Sportzentrum entstanden mit Tennishalle in der alten Waschkaue; ein paar Kilometer weiter ein Kulturzentrum mit Restaurant in der früheren Bergarbeiter-Kantine und Theatersaal im Maschinenraum.
Die Jugendlichen dieses alten Arbeitsbezirks von Essen haben ihren Treffpunkt an jener Stelle, von wo aus manche ihrer Väter und Großväter ein Leben lang 1.000 Meter in die Tiefe fuhren, um Kohle zu brechen.
Auch die Künstler haben im Kulturzentrum Zeche Carl einen ebenso ungewöhnlichen wie reizvollen Raum zur Präsentation ihrer Werke gewonnen.
Überall im Industriegebiet an der Ruhr bemühen sich Städte und eigens gegründete Bürgervereine, die alten Bergwerke als Denkmäler der Wirtschaftsentwicklung zu erhalten und zu pflegen. Dabei geht es nicht nur um die Geräte und Maschinen, die hier mit viel Mühe für die Nachwelt restauriert werden.
Die Leute von der Ruhr wissen, daß die Uhr für viele Zechen abgelaufen ist. Doch die Schönsten wollen sie erhalten, damit man sehen kann, wie es einmal war.
05. 5 Jahre Europäisches Patentamt
Ein Stück gemeinsames Europa in München. Seit 1977 arbeitet das Europäische Patentamt für elf Staaten.
Angesichts des Wettbewerbs mit den anderen Technologie-Riesen in Amerika und Asien hat Europa erfolgreich rechtliche und bürokratische Hindernisse aus dem Weg geräumt: Beamte aus den beteiligten Ländern sorgen hier in München vielsprachig doch gemeinsam dafür, daß Erfindungen in einem Wirtschaftsraum von fast 300 Millionen Menschen durch Patente geschützt werden. Mit dieser Sicherheit im Rücken können die Ideen von Europas Erfindern schneller und besser zu erfolgreichen Produkten für den Weltmarkt werden.
Der Computer gibt Auskunft, ob die Erfindung wirklich neu ist oder ob nicht vielleicht frühere Patentrechte verletzt werden - alle zugänlichen Patente der Welt sind hier gespeichert. Fachkommissionen prüfen die Anträge in regelmäßigen Sitzungen - über 30.000 Anmeldungen neuer Ideen sind im Jahr zu bearbeiten.
Die deutsche Patentschrift Nummer 1 von 1877. Damals begann in Europa ein beispielloses Wachstum auf dem Felde technischer und wissenschaftlicher Neuerungen - heute zählt man im Archiv des Europäischen Patentamts in München über 15 Millionen Akten, und es werden täglich mehr.
Manche Ideen wurden Welterfolge, dieser batteriegetriebene Teppich war ein Flop - er fliegt weiterhin nur im Märchen.
06. Kanu-Slalom-Weltmeisterschaft in Augsburg
Der berühmte Eiskanal von Augsburg: Austragungsort der 85er Weltmeisterschaft im Kanu Slalom. Aus 20 Nationen kommen die Kanu- und Canadierfahrer, die im Einzel und Doppel um die Titel kämpfen.
An den Ufern der 600 Meter langen Wildwasserstrecke verfolgen drei Tage lang fast 20.000 Zuschauer den Kampf der Sportler gegen Strömung und Gischt - und gegen die Uhr. Wenn auch die Damen - hier Ulla Steinle vom Deutschen Kanuverband - mutig aufholen, so ist doch Wildwasserfahren noch immer ein Männersport.
Hier in Augsburg lassen sich Strömung und Wassermenge genau einstellen. Stets gleiche Bedingungen sind ideal für den sportlichen Wettkampf. Seit die Strecke_1972 für die Olympischen Spiele gebaut wurde, ist sie Vorbild für ähnliche Anlagen überall in der Welt. Für die Sportler heißt das: ihre Leistungen sind besser vergleichbar, die Ergebnisse gerechter.
Letzte Gymnastik vor dem nächsten Start. Die Finger dürfen nicht klamm werden im eiskalten Wasser. An der Schleuse beginnt die Wettkampfstrecke.
Die Zuschauer sahen spannenden Sport bei großartigem Wetter. Hier fährt Richard Fox aus Großbritannien seinem Sieg im Einer-Kajak entgegen.
Mit drei Gold-, drei Silber- und einer Bronzemedaille waren die Teilnehmer aus der Bundesrepublik Deutschland diesmal die erfolgreichste Mannschaft bei der Weltmeisterschaft im Kanu-Slamlom. Nun hoffen alle, das dieser schöne Sport bald wieder olympische Disziplin wird.
Personen im Film
Banks, Willie ; Brown, Wendy ; Everts, Sabine ; Fox, Richard ; Padilla, Doug ; Schmid, Harald ; Steinle, Ulla ; Wessinghage, Thomas
Orte
Augsburg ; Berlin ; Bremen ; Essen ; Krefeld ; München ; Wunstorf
Themen
Textilindustrie ; Krefeld ; Patent ; Modellflieger ; Zeche ; Sachindex Wochenschauen ; Bundesgrenzschutz ; Bundeswehr ; Industrie ; Kajak, Kanu, Wildwasser ; Entwicklungshilfe ; Fußgänger ; Orden, Auszeichnungen, Ehrungen ; Paddeln ; Raumfahrt ; Reklame ; Sportpublikum, Sport-Zuschauer ; Städtebilder: Deutschland ; Bauwerke ; Kulturelle Veranstaltungen ; Menschen ; Verkehr: allgemein ; Wildwasser ; Zivildienst ; Flugzeugwesen, Flugwesen ; Berufe ; Ausstellungen ; Afrika ; Leichtathletik ; Kanusport ; 01 16 mm-Projekt ; Industrie ; 10 Findbuch Deutschlandspiegel
Gattung
Periodika (G)
Genre
Monatsschau