01. Hamburg:
Daviscup 1985 Deutschland-USA - Boris Becker auf dem Weg zur Weltspitze.
Boris Becker bei Aufschlag und Spiel ZL. Boris Becker steht in offenem Wagen und wird in seiner Heimatstadt Leimen nach Wimbledonsieg umjubelt. Er winkt von Balkon und erhält vom Bürgermeister den Ehrenring der Stadt überreicht. Eltern Becker lachend. Boris Becker geht auf Platz und spielt im Einzel gegen Telscher, USA. Zuschauer verfolgen den Ball mit den Augen hin und her. Zuschauer klatschen. Boris Becker in Pause. Gespräch mit Trainer. Spiel. Spieler nach dem Spiel am Netz. Zuschauer klatschen stehend. Die Spieler geben dem Punktrichter die Hand.
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(59 m)
02. Erdöl aus der Ostsee
Bohrinsel Schwedenecksee in der Ostsee bei Eckernförde. Einbringung des Bohrers unter strenger Beachtung von Umweltbestimmungen. Hubschrauber fliegt. Luftaufnahme der Bohrinsel. Überwachung der automatisch arbeitenden Bohrinsel mit Monitoren. Fernsehbild zeigt Arbeit der Bohrinsel.
(53 m)
03. Arbeitsmarkt und Sozialsystem
Arbeitlosigkeit in der Bundesrepublik Junger Mann mit Frau und 2 Kindern geht über Königsallee in Düsseldorf. Mann arbeitet auf Baustelle der Firma Henkel als Bauleiter für Bau eines Laboratoriums. Junges Paar mit Kindern in Straßencafe,. Berater auf dem Arbeitsamt berät jungen Mann. Antrag auf Arbeitslosengeld. Junger Mann arbeitet in Fabrik bei der Herstellung von Kunststofffolien. Friseuse frisiert jungen Mann.
(59 m)
04. Bundesgartenschau Berlin
Blumenbeet rot und weiß. Schmetterling auf Hortensienblüte. Ausstellungsbesucher gehen durch die Gartenschau. Blumen bildfüllend. Farbige Besucherin. Fernsehturm. Blick von oben auf das Gelände. Fahraufnahme Blumen. Getreideähren im Wind. Fahraufnahme Ausstellungsgelände. Überdachte Plätze mit modernen Glasdächern. Gärtner pflegen die Randbeete. Besucher ruhen auf Liegestühlen. Moderne Kunst.
(46 m)
05. Stadtporträt Augsburg
Bläser blasen von Turm. Blick auf Platz. Kirchen in Augsburg. Innenräume kunstvoll. 2000- Jahrfeier der Stadt. Ausstellung mit Fundstücken aus zwei Jahrtausenden. Das Fuggerhaus. Geburtshaus von Bert Brecht. Markt. Dom. Glasfenster. Totale.
(57 m)
06. Bochum: Herbert Grönemeyer im Ruhr-Stadion
Herbert Grönemeyer bei Lockerungsübungen vor Auftritt. 35.000 Fans verwandeln Fußballstadion in Rockpalast. Herbert Grönemeyer winkt Fans zu. Herbert Grönemeyer singt. Band spielt. Fans klatschen im Rhythmus. Fans reißen sich Kleider vom Leib. Herbert Grönemeyer verläßt winkend Bühne.
(57 m)
07. Oldtimer
Mann dreht an Autokurbel. Nummernschild VER-NS 33. Start von Oldtimern zu internationaler Ralley. Anschieben von Oldtimern. Zuschauer. Ein Talbot aus dem Jahr 1927 und ein altes Fahrzeug aus Frankreich. Pferd grast auf der Weide. Fans bei Pflege und Zusammenbau von Oldtimern. Auseinanderbauen eines Oldtimers in Werkstatt. Fehlende Ersatzteile müssen in Eigenbau hergestellt werden. 2 Männer steigen in Oldtimer und fahren auf Landstraße. Verschiedene Modelle von Oldtimern auf Fahrt. (siehe D 311/1,selber Text)
(49 m)
08. Frankfurt: Deutsch-amerikanisches Freundschaftsfest
Fallschirmspringer landen mit schwarz-rot-goldener Fahne und US-Fahne auf Festgelände. Rodeo. Lassowürfe. Mädchen tanzen Can Can in Festzelt. Negerband. Vergnügungspark. Auf Ehrentribüne der Bürgermeister von Frankfurt mit dem amerikanischen Kommandanten. Rodeoreiter auf Pferden und Stieren. Kälberfangen mit Lasso. Kinder jagen kleines Kalb.
(62 m)
01. Boris Becker auf dem Weg zur Weltspitze
Sein Aufschlagspiel hat ihn berühmt gemacht. Sein Überraschungssieg beim Wimbledon-Turnier, der inoffiziellen Weltmeisterschaft der Tennis-Profis, brachte ihn fast über Nacht in die kleine Spitzengruppe der Weltklasse-Spieler. Boris Becker ist freilich nicht nur ein erfolgreicher Sportler, er hat auch die Herzen der Menschen erobert - beim internationalen Publikum und in seiner Heimatstadt Leimen bei Heidelberg. Nach dem Wimbledon-Sieg wurde er wie ein Held gefeiert. Tausende waren gekommen, um den erst 17 Jahre alten Boris zu sehen, ihm die Hand zu schütteln oder ein Autogramm zu ergattern. Der Bürgermeister überreichte ihm den eigens entworfenen Ehrenring der Stadt, das Fernsehen übertrug das Ereignis live.
Hamburg-Rothenbaum. Davis-Pokal-Begegnung Bundesrepublik Deutschland gegen Vereinigte Staaten von Amerika. Noch nie in der 85jährigen Geschichte des Davis-Cup konnte eine deutsche Mannschaft die USA besiegen. Doch hatte nicht Boris Becker auch den ersten deutschen Wimbledon-Sieg geschafft? Die Nation fieberte ein Wochenende lang am Bildschirm mit, in zahlreiche Länder wurde direkt übertragen - Hamburg war zwei Tage lang Mittelpunkt der Tennis-Welt. Das erste Einzel gegen Teltscher entschied Becker klar für sich. Auch der Münchner Hansjörg Schwaier holte einen Punkt im Einzel. Doch beim Doppel waren die Amerikaner Ken Flach und Robert Seguso gegen die Deutschen erfolgreich. Jetzt kam es auf das letzte Einzel an, so spannend war ein Turnier selten.
Elftausend rund um den Centre Court und Millionen überall in der Welt sahen dann, wie Boris Becker genau 4 Wochen nach Wimbledon den entscheidenden Punkt holte - das amerikanische Team war geschlagen, die Bundesrepublik im Halbfinale um den Davis-Cup gegen die CSSR. Wie hatte Becker in London gesagt? Ich will die Nummer 1 werden.
02. Erdöl aus der Ostsee
Ein Badestrand an der deutschen Ostseeküste - und eine Ölbohrinsel in wenigen hundert Metern Abstand. Vertragen sich Ferienspaß und Ölförderung, Umweltschutz und Industrie auf so engem Raum? Hier schon, in der Schedenecksee bei Eckernförde. Hier stehen seit kurzem die modernsten deutschen Förderplattformen. Diese Männer leisten nicht nur einen Beitrag zu jenen etwa 5 Prozent des Rohöls, das aus eigenen deutschen Quellen kommt, sie praktizieren auch den strengsten Umweltschutz der Welt. Kein Tropfen Öl aus dieser Off-Shore-Bohrung kommt mit dem Wasser in Berührung. Und auch die Bohrkerne aus Sand und Gestein werden nicht zurück ins Meer geworfen, sondern an Land gebracht und sorgfältig gereinigt.
In 1.400 Metern Tiefe lagern hier 2,5 Millionen Tonnen förderbares Rohöl. 15 Jahre lang sollen die Plattformen Schwedenecksee A und B schwarzes Gold aus der Tiefe holen - die größte deutsche Ölquelle.
Die Urlauber am Strand nebenan müssen nicht fürchten, daß ausgetretenes Rohöl den hellen Sand in eine klebrige, stinkende Wüste verwandelt, in der Meerestiere und Vögel kläglich zu Grunde gehen - wie schon an vielen Küsten in der Welt. Zur Station an Land kommt das Öl durch eine Untersee-Pipeline, die selbst einem Erdbeben standhalten würde.
Mit Hilfe modernster Steuerungstechnik wird der wertvolle Rohstoff gereinigt und auf seine Zusammensetzung hin analysiert. Per Fernsehbild wird hier die automatisch arbeitende Bohrinsel überwacht.
Umweltschutz und Industrie - kein Gegensatz, wenn man es richtig macht.
03. Arbeitsmarkt und soziales System
Das ist Theodor Soldat mit seiner Frau Beate und den Kindern Arne und Maren beim Einkaufsbummel auf der Königsalle in Düsseldorf. Es gibt viel zu sehen, denn die Familie Soldat ist neu in dieser Stadt.
Die Chemiefirma Henkel. Hier hat der Bauingenieur Theodor Soldat einen neuen Arbeitsplatz gefunden. In einem großen Unternehmen gibt es immer etwas aufoder umzubauen. Als Bauleiter für ein neues Laboratorium trägt er viel Verantwortung, muß stets dabei sein - doch die Arbeit macht wieder Spaß. Der 37jährige hat sein berufliches Schicksal selbst in die Hand genommen, als er merkte, daß in seiner alten Branche, dem Wohnungsbau, keine Zukunft für ihn war. Ein Land mit inzwischen mehr Wohnungen als Haushaltungen, braucht nun einmal nicht mehr so viele Bauleute wie in den Aufbaujahren. Die Kinder sollen einen guten Start ins Leben haben - deshalb hat sich Vater beruflich neu orientiert, wie über 5 Millionen Arbeitnehmer in der Bundesrepublik, die jedes Jahr einen neuen Job finden. Da ist Beweglichkeit gefragt, Anpassung an den Wandel der Volkswirtschaft.
Das Arbeitsamt hilft dabei - dieser Metallarbeiter hat seinen Job verloren. Der Beamte sagt ihm wie er Unterstützung bekommt, und seine Chancen auf einen neuen Job vergrößern kann: hinzulernen, sich besser qualifizieren - auf Kosten des Arbeitsamtes.
Peter Wels war arbeitslos - jetzt packt er's wieder an. Das Arbeitsamt hat ihm eine neue Stelle in einer Firma vermittelt, die Kunststoff-Folien herstellt. Das ist eine Wachstumsbranche. Hier werden Leute gebraucht. Auch Peter Wels kommt vom Bau. Ein neues Gesetz, das zeitlich befristete Arbeit ermöglicht, brachte ihn hierher - seine Chancen, unbefristet arbeiten zu können, stehen gut. In der deutschen Wirtschaft entstehen trotz Rationalisierung wieder zusätzliche Arbeitsplätze, die Zunahme der Arbeitslosigkeit ist gestoppt. Peter Wels und seine Verlobte, Friseuse von Beruf, wollen bald heiraten.
04. Bundesgartenschau
Wir sind in Berlin. Die geteilte Stadt ist in diesem Sommer noch mehr als sonst Attraktion für Touristen aus aller Welt. Die Menschen kommen nicht nur aus Interesse für die Industriestadt Berlin, nicht nur der Kultur wegen oder der Politik, sie kommen der Natur wegen.
Zum ersten Mal ist die alte deutsche Hauptstadt Gastgeber für die Bundesgartenschau - nicht nur Leistungsbeweis des Gartenbauhandwerks, sondern städtebauliche Chance. Hier im Berliner Süden sollten Industriebetriebe und Mietskasernen hochgezogen werden. Jetzt ist ein bleibender großer Erholungspark entstanden, die erste Neuanlage seit nun über 50 Jahren. Millionen von blühenden Blumen, drei Hügel, ein Aussichtsturm, dazwischen ein See von 10 Hektar.
Und inmitten all der Natur die Kunst. 2.000 Veranstaltungen an den 177 Ausstellungstagen sollen das Publikum aus aller Welt fesseln: Theater, Musik, Tanz und bildende Kunst in jeder Form.
Die Berliner, die seit dem Ende des Krieges inmitten der kommunistischen DDR wie auf einer Insel leben müssen, kommen in hellen Scharen und die Touristen aus aller Welt wundern sich, wieviel Natur es in dieser Stadt gibt.
05. Augsburg
Augsburg im Jahre 1985. Man feiert das 2000jährige Bestehen der Stadt.
Ein Pinienzapfen ist das Symbol Augsburgs. Die Stiefsöhne des römischen Kaisers Augustus, Drusus und Tiberius, sollen ihn aus Italien mitgebracht haben. Im Jahre_15 v. Chr. marschierten sie über die Alpen hierher und gründeten die Stadt - so berichtet es die Sage. Ein ganzes Jahr feiern die Augsburger nun das Jubiläum, obwohl gar nicht sicher ist, daß ihre Stadt wirklich nur 2000 Jahre alt ist. Einige Funde beweisen jedenfalls, daß auch vor Ankunft der legendären Römer am Zusammenfluß von Lech und Wertach Menschen lebten - ist Augsburg vielleicht 3000 Jahre alt? Bürger und Touristen kümmert das nicht, sie fühlen sich wohl in Augsburg - heute eine wohlhabende Industriestadt mit viel Lebensqualität.
Eine große Ausstellung mit Fundstücken aus 2 Jahrtausenden erinnert an die Geschichte der Stadt und an ihre Gründer.
Für das Jubiläum erstrahlen viele Bauwerke in neuem Glanz - die prächtigen Kirchen, die Häuser der mittelalterlichen Handelsherren Fugger oder das Geburtshaus des Schriftstellers Bert Brecht.
06. Herbert Grönemeyer
Das Ruhr-Stadion in Bochum. Herbert Grönemeyer bereitet sich hinter der Bühne auf seinen Auftritt vor. 35000 warten in zum Rock-Palast gewordenen Fußball-Stadion auf einen neuen Helden der deutschen Musik-Szene. In dieser Stadt, vor diesem Publikum hat der 28jährige Grönemeyer so etwas wie ein Heimspiel - er stammt aus Bochum, sein Song über diese Stadt ist zum Heimatlied des Ruhrgebiets geworden. Da gehen alle mit.
Eigentlich ist er Schauspieler. Sein Durchbruch war der Film "Das Boot", die Geschichte der Mannschaft eines deutschen U-Bootes im 2. Weltkrieg - bis zum bitteren Ende. Sein Publikum hier weiß nichts von Krieg und Elend. Ein Open-Air-Konzert ist Vergnügen, ist Gelegenheit mit Gleichaltrigen. zusammen Musik zu genießen. Die Probleme der Welt, die in Grönemeyers Lieder-Texten durchaus vorkommen, sind für die Jugendlichen weit weg.
Seine Tournee durch Deutschland ist ausverkauft, nicht nur im heimatlichen Bochum. 10 Jahre harte Arbeit des Schauspielers machen sich jetzt bezahlt. Er ist ganz oben - die Nummer 1 der deutschen Rock-Musik.
07. Oldtimer
In einem Lande, in dem bald jeder 2. Bürger - Babies und Greise eingeschlossen - sein eigenes Auto hat, muß man sich etwas einfallen lassen, um noch aufzufallen.
Das große Interesse der Zuschauer bei den immer zahlreicheren Veranstaltungen mit Fahrzeugen aus Großvaters Zeiten zeigt: Alte Autos sind in. Was Krieg, Rostfraß und Schrottplatz überstanden hat, ist heute eine gefragte und bestaunte Seltenheit.
Spezialwerkstätten sind die erste Station der Oldtimer auf ihrem Weg zu neuem Glanz. Oft ist ihr Zustand nach vielen Jahren der Verwahrlosung eher trostlos, doch mit Tüftlergeist und nicht wenig Geld nähern sich die alten Karossen Schritt für Schritt ihrem Originalzustand. Größtes Problem dabei: Wo findet man passende Ersatzteile oder die Konstruktionszeichnungen und Beschreibungen von damals, wenn man Teile nachbauen muß?
Es dauert oft 5 Jahre oder mehr, bis so eine alte Kiste wieder flott ist. Die stolzen Oldtimerfans sind oft junge Leute aus Berufen, die wenig mit dem Auto zu tun haben - vom Computerfachmann bis zum Dekorateur arbeiten sie in Clubs miteinander für ihr großes Hobby, die Auto-Veteranen. Bei der Ausfahrt am Wochenende reichen dann 30 oder 40 Kilometer Geschwindigkeit völlig aus. Schließlich soll die Umwelt die rollenden Museumsstücke gebührend zur Kenntnis nehmen können.