Sacherschließung
01. Frankfurt: Internationaler Automobilsalon
Steuerrad,Scheinwerfer, Mercedes-Kühler, BMW 325 i. Gesichter von Männern im Wechsel geschnitten mit Autoscheinwerfer, Mercedes Stern, BMW, Radnabe. Plakat IAA 85. Besucher in der Ausstellung. Stand Mercedes Benz. Sportwagen. Limousine 420 SE. Daimler Motorrad von einst. Spitzentechnik von heute am gläsernen Modell. Armatur. Katalysator. Der teuerste Wagen der Ausstellung Porsche 959 für 450.000 DM. Stand VW, BMW, Motor, Elektronik.
(51 m)
02. Medienpolitik
1. Scheinwerfer blendet auf. Achtung Aufnahme. 3 Sat - aus Gebühren finanziert. Sprecher bei Programmansage. Kamera. Interview im Sender Mainz - ZDF - ORF - SRG.
2. Scheinwerfer blendet auf, SAT 1 - privatwirtschaftliches Fernsehen. Antenne in Ludwigshafen. Sendung. Monitore. Nachrichtensprecher. Spielfilm - kommerzielles Fernsehen.
3. Scheinwerfer blendet auf - RTL plus - Deutsches Programm aus Luxemburg - ohne Gebühren. Redakteure bei Programmsitzung. Mischung. Kabelfernsehprogramm.
(83 m)
03. Berufsziel: Tropeningenieur
Fachhochschule Köln. Studierender fährt auf landwirtschaftlicher Maschine. Photographenlabor. Ausbildungszweig Technologie in den Tropen. Vorlesung mit vielen Kommilitonen aus der 3. Welt. Wasserproben. Korrosion von Metallen wegen hoher Luftfeuchtigkeit. Prüfung von Kraftfahrzeugen zur Verwendung in der 3. Welt, in Bezug auf schlechte Straßen und Überlastung. Bambus als Bindung für Beton. Drucktest. Dreschmaschine, angetrieben durch Muskelkraft ohne Strom oder Dieselmotor. Wasserbau und Versuche zur Bewässerung.
(50 m)
04. Stadtbild Arolsen
Schloßpark mit Bäumen, Bänken, gepflegten Beeten. Das Schloß, erbaut vom Fürsten von Waldeck. Barocke Innenräume. Besucher bei Führung durch das Schloß. Kleine Häuser der Stadt. Die Freizeitakademie. Malausbildung im Freien.
(44 m)
05. Fußball Bundesliga: Werder Bremen-Eintracht Frankfurt 4:0
Bremen stürmt. Trainer Otto Rehagel auf Bank neben Rudi Völler. Torchance für Bremen mit Schuß am Tor vorbei. Enttäuschung bei Rehagel. Der Frankfurter Torhüter Pahl läuft aus dem Tor und foult Angreifer. Kutzop verwandelt Elfmeter zum 1:0 ZL-Torkamera. Zuschauerin ruft. Zuschauer stehen und klatschen. Vor der Pause schießt Pezzey das 2:0. Zuschauer, groß. Wiederholung in ZL. Rehagel, groß. Frankfurter Konter. Torwartabwehr. Rehagel gibt Anweisungen. Torchance wird vergeben. Aufgeregtes Publikum. Ecke für Bremen. Ordenewitz köpft das 3:0. Rehagel jubelt. Ordenewitz schießt das 4:0 in der 84. Minute ZL. Rehagel steht auf und klatscht.
(65 m)
06. Chorcamp Berlin
Der Marienplatz. Band spielt. Grillbude. Junge Leute feiern ein Straßenfest. Junger Mann schleppt Cello. Die Waldbühne. Das Europäische Jugendorchester mit 500 Stimmen - Chor des Chorcamps spielt die Auferstehungssymphonie von Gustav Mahler.
(68 m)
07. US- Schüleraustausch USA-Deutschland
Junge Leute aus den USA auf dem Flughafen Rhein-Main nach Ankunft. Flugzeuge LH 401 from New York. Die jungen Amerikaner, Schüler, Studenten, oder junge Berufstätige warten auf das Gepäck. Sie sind Gast für 1 Jahr in Deutschland im Rahmen des deutsch-amerikanischen Parlamentsprogramms. Abgeordnete übernehmen die Patenschaft für je 1 Gast. Gehen zum Bus. Klaus Daweke,
Bundestagsabgeordneter, geht mit Cherry Webber aus Orlando, Florida zum Bundeshaus. Gespräche in der Halle mit Stoltenberg und Bundestagspräsident Philip Jenninger. Bundesadler, groß. Cherry Webber mit Daweke auf der Besuchertribüne des Bundestages. Stoltenberg am Rednerpult.
(56 m)
Sprechertext
01. IAA - Internationale Automobilausstellung in Frankfurt
99 Jahre ist es her, daß Gottlieb Daimler und Karl Benz unabhängig voneinander ihre ersten Motorwagen konstruierten. Das Auto hat nicht nur die Welt und das Leben vieler Menschen verändert - es ist auch noch immer faszinierend. Wie auf jeder Messe, werden auch in Frankfurt die Neuheiten bestaunt.
Der Ahnherr im Original: Daimlers Motorrad und Spitzentechnik von heute vom gleichen Unternehmen.
Im Mittelpunkt diesmal: der Katalysator zur Abgasreinigung. Seit die deutsche Bundesregierung 1983 zum Schutz der Umwelt das schadstoffarme Auto forderte, wetteifern in- und ausländische Hersteller in Sachen Sauberkeit.
Natürlich hat auch das teuerste Auto der Messe einen Katalysator. Stolzer Preis des Porsche 959: DM 450.000,--.
In Frankfurt wurde deutlich: die Industrie paßt sich den Forderungen der Zeit an. Moderne Autos sind nicht nur kraftvoll, schnell und bequem, sie sind auch leiser, langlebiger, sauberer und sicherer als ihre Vorgänger. Die Elektronik zieht ins Auto ein. Die Unkenrufe vom bevorstehenden Tod des Autos sind verstummt. Die Geschäfte gehen gut, neuer Optimismus kommt auf: Das Auto ist 99 Jahre jung.
02. Medienpolitik
Scheinwerfer an - so heißt es seit kurzem für immer mehr Fernsehprogramme in Deutschland.
Jeden Tag pünktlich um 18 Uhr beginnt 3 SAT. Über den europäischen Satelliten wird ein Programm aus drei Ländern verbreitet. 3 SAT ist deutschsprachiges Fernsehen für Österreich, die Schweiz und die Bundesrepublik Deutschland. Überall in Europa kann man - geeignete Antennen vorausgesetzt - dabeisein. Die technische Basis steht in Mainz. Auch der Wetterbericht ist international.
3 SAT ist kein kommerzielles Fernsehen. Es wird aus Gebühren finanziert. Dafür sehen die Zuschauer überall in Europa von Nachrichten über Sport bis zum Spielfilm alles, was Fernsehen attraktiv macht - ein internationales Programm in deutscher Sprache.
Licht an bei SAT 1, dem ersten kommerziellen deutschen Fernsehprogramm, das ohne Gebühren auskommen muß. Seit Beginn 1985 gehen die Signale über diese Antenne in Ludwigshafen 36.000 Kilometer hinaus zum Satelliten. Mit solchen Antennen empfängt man das Programm direkt aus dem Weltraum oder über Kabelnetze, in die es eingespeist wird.
Derzeit hat es das privatwirtschaftliche Fernsehen in der Bundesrepublik noch schwer. Die Zahl der Zuschauer ist klein und die Einnahmen aus Werbung sind gering. Noch über Jahre müssen die Pioniere des privaten Fernsehens mit finanziellen Verlusten rechnen. Doch nach langsamem Beginn wächst nun die Zahl der Kabelteilnehmer schnell.
Dort wo es schon gesehen werden kann, hat das Programm Erfolg - nicht zuletzt der Filme wegen. Unterhaltung wird großgeschrieben.
Spot an bei RLT-plus im Nachbarland Luxemburg. Hier wird auch ein Programm von deutschen Redakteuren gemacht. RTL sendet auf zwei Wegen: konventionell über einen hohen Antennenmast und über den europäischen Satelliten in deutsche Kabelnetze. Gebühren gibt es nicht. Die neuen privaten Programme - hier die RTL-Nachrichten - wollen anders sein und das mit zunehmenden Erfolg. Das deutsche Publikum erwartet nach Jahrzehnten mit nur drei Programmen jetzt eine Vielfalt an Programmen - in Berlin sind es z.B. schon 18 Kabelkanäle. Nicht mehr Fernseh-Konsum - so bleibt zu hoffen - ist die Folge, sondern mehr Auswahl.
03. Tropeningenieur
Die Fachhochschule in Köln. Hier studieren fast 10.000 junge Menschen aus vielen Ländern für die Praxis - von Landwirtschaft bis Photographie. 1978 begann hier mit 22 Studenten eine ganz besondere Ausbildung unter dem Stichwort "Technologie in den Tropen". Der Abschluß heißt "Tropeningenieur".
Kommilitonen aus Ländern der Dritten Welt sind stark vertreten, wenn es um die Anwendung moderner Werkstoffe und Verfahren unter den oft schwierigen Bedingungen der Heimatländer geht.
Hohe Luftfeuchtigkeit bedeutet Korrosion von Metallen. Deshalb werden die entsprechenden Versuche gemacht.
Kraftfahrzeuge sind überall in der Dritten Welt großen Belastungen ausgesetzt, Z. B. durch Überladung und schlechte Straßen. In Köln lernen die künftigen Tropeningenieure, welche Konstruktion für welchen Zweck taugt.
Bambus zur Armierung von Beton. Im feucht-heißen Tropenklima ist dieser Verbindung oft besser als die mit Stahl, der rosten kann und auch viel billiger. Der Drucktest beweist die Qualität der Baumethode.
Eine Dreschmaschine unabhängig von elektrischem Strom oder Dieselmotor. Ein weiteres Beispiel aus Köln für Technik, die den Menschen unmittelbar nützt.
Ein Versuch zum Wasserbau, denn Bewässerung ist oft lebenswichtig. Die meisten der hier ausgebildeten Tropeningenieure wenden ihr Wissen später in der Heimat an.
04. Arolsen
Der Schloßpark von Arolsen, das man auch das hessische Versailles nennt.
Das Schloß in der norddeutschen Stadt lehnt sich deutlich an das große Vorbild in Frankreich an. Außen wie innen zeigt es den Geist des Barock: aus allen Möglichkeiten und Erfahrungen, aus Kunst und Natur ist ein einheitliches Werk entstanden, das seine Existenz dem Ehrgeiz des Fürsten von Waldeck verdankt.
Arolsen ist keine Adelsresidenz mehr. Tourismus prägt heute die Stadt mit ihren vielen historischen Bauten aus dem 17. und 18. Jahrhundert.
Und dafür läßt man sich etwas einfallen: hier befindet sich z.B. die einzige deutsche Freizeit-Akademie. Wo vor 200 Jahren die Fürsten wohnten, werden jetzt Feriengäste in der Kunst des Malens unterwiesen.
Die reizvolle Umgebung von Arolsen erlaubt viel Sport. Doch immer wieder führen die Wege zum Schloß, auch heute noch Mittelpunkt dieser kleinen Stadt.
05. Fußball
Fußball-Bundesliga: Werder Bremen gegen Eintracht Frankfurt. Bremen, der Tabellenführer, in weißen Trikots, stürmt von Anfang an. Trainer Otto Rehagel ist für seine offensive Strategie bekannt.
Schon in den ersten Minuten eine Torchance für Bremen. Doch Glück für Frankfurts Torhüter Pahl ... Enttäuschung beim Trainer.
Auch der nächste Angriff führt noch nicht zum Ziel, obwohl allmählich die Überlegenheit der Bremer spürbar wird.
Stimmung kommt auf, als Kutzop in der 21. Minute einen Elfmeter verwandelt. Vorausgegangen war ein Foul vom Frankfurter Torwart.
Vor heimischer Kulisse drehen die Bremer jetzt erst richtig auf: Kurz vor der Pause heißt es 2:0 durch Pezzey. Schon 2 Tore in der 1. Hälfte. Ist das bereits das Aus für Frankfurt?
Rehagel scheint sich da noch nicht so sicher zu sein, denn er weiß, ein Spiel ist erst in der 90. Minute gewonnen.
Die Frankfurter Konter in der zweiten Halbzeit bleiben ohne Erfolg.
Doch für Werder folgt prompt die nächste Torchance.
Das Bremer Publikum ist anspruchsvoll und ungeduldig. Es will viele Tore sehen.
Schon bahnt sich der dritte Treffer an. Diesmal ist der junge Ordenewitz erfolgreich.
Sein Trainer freut sich - doch selbst das 3:0 scheint ihm nicht genug zu sein. Und in der 84. Minute bekommt der z. Z. erfolgreichste Coach der Bundesliga, was er will: das vierte Tor für Bremen schießt wieder Ordenewitz.
4:0 für Bremen. Jetzt kann Otto Rehagel zufrieden in die Kabine gehen.
06. Chorcamp
Der Mariannenplatz in Berlin. 500 junge Leute aus Ost und West feiern ein Straßenfest. Eines haben sie gemeinsam: die Liebe zur Musik.
Am nächsten Tag in der Waldbühne, dem großen Open-Air-Theater in Berlin. Das "Europäische Jahr der Musik" soll mit dem "Europäischen Jugendorchester" und einem 500-Stimmen-Chor gefeiert werden. Deshalb hatte Berlin die jungen Sänger zu einem "Chor-Camp" eingeladen, um eine festliche Aufführung vorzubereiten. Es wurde ein vielbeachteter Beginn der alljährlichen Festwochen unter Leitung von Claudio Abbado.
Auf dem Programm: die Auferstehungssymphonie von Gustav Mahler. Kein leichtes Werk für die jugendlichen Musiker und ihr Publikum.
1987 soll alles noch größer werden: ein Chorcamp mit einem noch zu gründenden Weltjugendorchester in Berlin.
Personen im Film
Stoltenberg, Gerhard ; Daweke, Klaus ; Jenninger, Philip ; Webber, Cherry ; Kutzop ; Ordenewitz ; Pahl, Georg ; Pezzey ; Rehagel, Otto ; Völler, Rudi
Orte
Bad Arolsen ; Berlin ; Bonn ; Bremen ; Frankfurt ; Hamburg ; Köln ; Wunstorf
Themen
Internationale Automobilausstellung ; Sachindex Wochenschauen ; Hochschulwesen ; Entwicklungshilfe ; Fernsehen ; Fußball ; Musikalische Veranstaltungen ; Politische Veranstaltungen ; Raumfahrt ; Reklame ; Rundfunk, Fernsehen ; Schulen, Schulungen ; Sport-Details, Fouls ; Sportpublikum, Sport-Zuschauer ; Städtebilder: Deutschland ; Bauwerke ; Kraftfahrwesen, Kraftfahrzeugwesen ; Menschen ; Flugzeugwesen, Flugwesen ; Berufe ; Ausstellungen ; Fernsehen (vgl. 3.9.4.1 Film) ; 01 16 mm-Projekt ; 10 Findbuch Deutschlandspiegel
Gattung
Periodika (G)
Genre
Monatsschau