01. (113) Der neue Mann im Kabinett - Umweltminister Wallmann
Rhein. Kernkraftwerk. Umweltminister Walter Wallmann spricht in Wien vor Experten der Atomwirtschaft. Waldspaziergänger. Förster. Sterbender Wald, kranke Bäume. Kalk wird gesprüht als Schadstoffneutralisierer. Autoparkplatz. Katalysatoren, groß. Benzintanksäule verbleit und unverbleit. Wallmann bei Kabinettsitzung. Luftaufnahme Wald. Wallmann im Gespräch mit Minister für Erziehung und Wissenschaft Dorothee Wilms, groß. Kohlekraftwerk. Braunkohleabbau. Rauchende Schlote. Laborschiff auf dem Rhein bei Köln. Entnahme von Wasserproben. Wasserableitungen in den Fluß nach Klärung. Schlamm wird entnommen. Laboruntersuchungen des Rheinwassers. Angler am Fluß. Walter Wallmann O-Ton zu Sekretärin " ... Hinweis auf das Wasserhaushaltsgesetz im Zusammenhang mit den Abwasserabgaben ... " Wallmann arbeitet an seinem Schreibtisch. Sofort-Mappe vor ihm.
02. Die Wikinger in Schleswig
2 Straßenmusikanten als Wikinger gekleidet. Transparent der Wikingertage. Kleines Mädchen auf Schultern von Mann als Zuhörerin. Kleine Kuchen werden auf Rost gebraten. Blasebalg. Kindergemälde zum Malwettbewerb Wikinger. Im Hafen originalgetreu reproduzierte Schiff aus der Wikingerzeit. Hinterlassenschaft der Wikinger in Museum, aus Haithabu, dem bedeutendendsten Handelsplatz der Wikinger vor den Toren der Stadt. Schmuckstücke. Werkzeuge, Teile eines Wikingerschiffes. Weben auf Webstuhl. Ritterrüstungen und Kostüme mit Streitaxt und Büffelhorn.
(56 m)
03. Historische Bahnfahrt von Murnau nach Garmisch
Zugführer. Altmodischer Dampfzug bei Sonderfahrt. Abteile mit Holzbänken. Fahraufnahme der Landschaft. Zug fährt in Bad Kohlgrub ein. Kapelle spielt. Lokomotive wird besichtigt. Nachbildung des Adler, der 1. Lokomotive in Deutschland, fährt durch Ort. Kinder fahren auf Modelleisenbahn. Stadtkapelle spielt. Bahnhofvorsteher in historischer Uniform gibt Abfahrtzeichen. Zug fährt durch Berglandschaft.
(50 m)
04. Stuttgart: Fabrik der Zukunft - Planung der Wissenschaftler der Frauenhöfe Gesellschaft
Männergesichter groß, beobachten Maschinen-Automation. Leerer Fabriksaal. Maschinen bearbeiten Gußteile. Roboter führen Befehle aus. Würzburg: Siemens-Werk. An Fließband montieren Arbeiter Elektromotoren. Neue Halle mit Fertigungsstraße durch Roboter. Steuerungsraum. Zusammenbau von Motoren und Autositzen. Unternehmen mit moderner Fertigung und guten Produkten schaffen neue Arbeitsplätze und keine Arbeitslosen.
(64 m)
05. Naturkraftwerk Trave
Die Trave in Schleswig Holstein. Kleiner Fluß fließt zwischen Wiesen. Paddelboot auf dem Fluß. Stauwehr der Herrenmühle. Ehemalige Mühle erzeugt mit Wasserkraft Strom und versorgt 77 Haushalte mit Strom. Besitzer schmiert Turbine. Zuleitung von E-Mast zu E-Werk.
(42 m)
06. Rhein-Main-Donaukanal: Barfuß-Wasserski-WM-Lauf
Füße groß. Mann setzt Helm auf. Motorboot startet mit Barfußläufer. Sprünge über Schanze mit Fall und Stand. Figurenlauf. Zuschauer, groß. Wasser spritzt auf. Aufnahmen des Läufers aus dem Boot.
(60 m)
07. US: München: Amerikahaus
Karolinenplatz. Das Amerikahaus. Bibliothek. Leser in Bibliothek. Sitzung des Teams des Amerikahauses. Bildschirmangaben über Bücher, Broschüren und Zeitschriften. Patchworkausstellung.
(49 m)
01. Der neue Mann im Kabinett
Die Natur braucht die Menschen nicht - aber die Menschen brauchen die Natur. Und deshalb ist Natur- und Unweltschutz für die Regierung von Bundeskanzler Kohl ein wichtiges feld der Politik. Dazu gehört die Sicherheit großltechnischer Anlagen, zuallererst der Kernkraftwerke. Der Kanzler war der erste Regierungschef, der nach dem sowjetischen Reaktor-Unfall von Tschernobyl cine internationale Konferenz anregte. Vor den Fernsehaugen der Welt trat wenig später Walter Wallmann vor die nach Wien einberufenen Experten. Helmut Kohls neu ernannter Unweltminister forderte den höchstmöglichen Sicherheitsstandard für alle Kernkraftwerke und mehr Zusammenarbeit hierzu.
Reaktorsicherheit ist nur ein Teil der Zuständigkeiten, die dem neuen Ressort der deutschen Regierung übertragen wurden. Der Wald ist in Gefahr. Schadstoffe in der Luft und der berüchtigte saure Regen haben viele Bäume krank werden lassen.
Eine Hilfe nur übergangsweise sind Dünger und Schadstoff-Neutralisierer wie Kalk. Solche Maßnahmen sollen dem Wald helfen durchzuhalten, bis weniger Schadstoffe die Luft belasten, etwa aus dem Autoverkehr. Kräftige Förderung durch den Staat und neue strenge Gesetze machen den Katalysator mehr und mehr zur Standardausrüstung der Kraftfahrzeuge. Rund 90 Prozent der Schadstoffe werden bei der Abgasreinigung zurückrkgehalten - die Belastung der Luft sinkt bereits.
In Deutschland lohnt sich jetzt die Rücksicht auf die Natur für jeden Autofahrer: bleifreier Kraftstoff ist dank Steuervergünstigung deutlich billiger als bleihaltiger.
Der neue Minister bei einer Sitzung des Kabinetts von Bundeskanzler Kohl. Weil Umweltschutz und Reaktorsicherheit im Interesse der nationalen und internationalen öffentlichkeit weit oben stehen, wird Walter Wallmann überall viel Aufmerksamkeit zuteil.
Der Wald und die Kohlekraftwerke. Die Bundesregierung hat in den letzten Jahren dafür gesorgt, daß die Anforderungen an die Entgiftung etwa der Kraftwerke wesentlich erhöht wurden, die die hier geförderte schadstoffreiche Braunkohle verbrennen. Nachdem die nötigen Gesetze erlassen sind, wird der Kampf um saubere Luft auch hier hoffentlich in ein paar Jahren gewonnen sein.
Der Rhein bei Köln. Von einem Laborschiff aus nehmen Wissenschaftler regelmäßig Wasserproben.
Die Abwässer, die Städte und Industriebetriebe in den Fluß einleiten, sind im Vergleich zu früher deutlich sauberer. Neue Kläranlagen sorgen dafür.
Viele Jahre lang meldeten die Wissenschaftler immer neue Horrorzahlen: Deutschlands größter Fluß, der Rhein, drohte endgültig zum toten Abwasserkanal zu werden, der tonnenweise Salze, Schwermetalle und Gifte aller Art zum Meer transportiert.
Doch der Rhein hat sich merklich erholt. Die Schadstoff-Fracht beträgt bei vielen gefährlichen Substanzen nur ein Zehntel dessen, was noch vor Jahren üblich war. Die Politik der Bundesregierung hat mit dafür gesorgt, zusammen mit den Nachbarstaaten. Ähnlich positiv wie für den Rhein ist die Bilanz für fast alle anderen Flüsse in der Bundesrepublik.
Jetzt gehen den Anglern Fische an den Haken, die man schon für ausgestorben hielt. Und der Minister in Bonn setzt sich dafür ein, daß moderne Zivilisation und intakte Natur kein Widerspruch sind.
Minister Wallmann hat zwar in gerade einem halben Jahr schon politische Weichen gestellt, doch ein wirklich eigenes Büro hat er noch nicht. Er ist "Untermieter" beim Bundeskanzler - keine Zeit für Haussuche, die Umwelt geht vor.
02. Die Wikinger in Schleswig
Wir sind in der ältesten Stadt Nordeuropas, in Schleswig. Das bis heute rätselhalfte Volk der Wikinger gründete die erstmals 804 erwähnte Siedlung. Bei ihren "Wikinger-Tagen" erinnern sich die Schleswiger ihrer Vorfahren. Handwerker und Künstler spielen nach, wie die Nordmänner gelebt haben mögen.
Die berühmten Wikinger-Schiffe - Thema des Malwettbewerbs für die Kinder.
Im Hafen originalgetreu rekonstruierte Schiffe. Mit solchen offenen Booten erreichten die Wikinger lange vor Columbus Amerika.
Hier, vor den Toren der Stadt Schleswig, lag einmal Haithabu, der bedeutendste Handelsplatz der Wikinger. Im neuen Museum werden ihre Hinterlassenschaften gezeigt: Haffen, Schnuckstücke und Dinge des täglichen Gebrauchs.
Ein Original-Wikingerschiff wurde erst 1980 aus dem Schlick des Hafens geborgen.
Das Volk der Wikinger hatte seine Blütezeit von etwa 800 bis 1100 nach Christus. Die Nordmänner waren geschickte Handwerker und erfolgreiche Kaufleute, deren Handelswege vom Schwarzen Meer bis nach Grönland reichten. Vor allem jedoch waren sie Krieger, vor deren Raublust und Grausamkeit halb Europa zitterte.
So mögen sie ausgesehen haben - die Streitaxt in der einen, das Büffelhom mit Bier gefüllt in der anderen Hand. Ihr Name war Programm: das Wort Wikinger bodeutet Pirat.
03. Von Murnau nach Garmisch
Eine Fahrt mit der Eisenbahn durch ein romantisches Stück Bayern.
Es ist kein gewöhnlicher Zug. Lokomotive und Wagen sind fast schon technische Antiquitäten. Sie stammen aus den ersten Jahren des Jahrhunderts und werden nur noch für Sonderfahrten wie diese eingesetzt. Die Fahrgäste am Bord wollen ihre Liebe zur alten Eisenbahn mit dem Erlebnis der Voralpenlandschaft verbinden.
Die Station Bad Kohlgrub ist gerüstet für den historischen Sonderzug und seine Passagiere.
Zuerst bietet sich Gelegenheit, die letzten zwei der Lokomotiven zu bestaunen, mit denen der elektrische Zugbetrieb einst begann. Eine Nachbildung des legendären "Adler", des ersten Dampfrosses in Deutschland überhaupt, fährt die Touristen durch das Städtchen. Für die Kinder steht eine robuste Modellbahn bereit.
Die Stadtkapelle spielt auf, der Bahnhofsvorsteher hat die Uniform seines Vor-Vorgängers angelegt. Nostalgische Erinnerungen an die gute alte Zeit der Bahn werden in Deutschland immer beliebter - wie hier in einer der schönsten Landschaften Süddeutschlands.
04. Fabrik der Zukunft
Der Mensch und die Maschine - ein gutes Team oder Konkurrenten? Die Wissenschaftler der Fraunhofer-Gesellschaft in Stuttgart stehen weltweit mit an der Spitze bei der Arbeit an der menschenleeren Fabrik. Automaten sollen in Zukunft anstelle von Menschen gefährliche oder eintönige Arbeit verrichten - wie hier beim Bearbeiten von Gußteilen.
Eine Femsehkamera macht den Rcboter sehend. Durch Vergleich mit gespeicherten Bildem kann der Automat verschiedene Gegenstände unterscheiden - der intelligente Hoboter funktioniert zumindest hier im Labor bereits.
Würzburg in Bayern. Hier liegt eines der Werke des Elektrounternehmens Siemens.
Noch montieren viele fleißige Hände am Fließband mit Tag für Tag den gleichen Handgriffen kleine Elektranotoren. Nach bisherigen Vorstellungen wird hier rationell und auf hohem Niveau der Fertigungstechnik produziert. Doch die Zukunft hat schon begonnen.
In einer neuen Halle nebenan wird eine neue Fertigungsstraße mit Computer-gesteuerten Robotern aufgebaut - ein guter Schritt hin zur fast menschenleeren Fabrik. Personal wird hier demnächst nur noch zur Steuerung und Überwachung benötigt. Die 50.000 Kleinmotoren werden überwiegend automatisch hergestellt.
Herz und Hirn der Roboter sind Computer, deren Programme zu den gehüteten Geheimnissen dieser Fabrik der Zukunft znählen.
Wie hier bei Siemens halten Rcboter schon seit Jahren zunehmend in deutschen Industrieunternmehmen Einzug. Sie befreien immer mehr Menschen von ungesunder und monotoner Arbeit und sichern zugleich durch Kostenvorteile die internationale Wettbewerbsfähigkeit deutscher Erzeugnisse. Hier sind es Elektromotoren, die für viele Zwecke in die Welt gehen. Arbeitslos wird hier der Roboter wegen niemand. Im Gegenteil: Unternehmen mit modernster Fertigung und intelligenten Produkten schaffen in Deutschland neue Arbeitsplätze.
05. Amerika-Haus München
Der Karolinenplatz mitten in München, der Hauptstadt des Freistaates Bayern.
Das Amerika-Haus, Teil der weltweiten "United States Information Agency", die in über 100 Ländern mit eigenen Einrichtungen das Verständnis für die USA fördern will, nicht zuletzt mit Hilfe amerikanischer Literatur und zahlreicher Zeitungen und Zeitschriften, mit denen es hier in München gleich nach dem Krieg begann. Viele Deutsche empfanden nach Isolation und Zensur der Nazi-Diktatur das freie Lese-Angebot als ein "geistiges Care-Paket", wie damals eine Zeitung schrieb.
Der Direktor ist Amerikaner - schließlich trägt der US-Steuerzahler alle Kosten. Doch das Team des Amerika-Hauses ist bunt deutsch-amerikanisch gemischt. Das hat sich bewährt, weil so die deutsche öffentlichkeit besser angesprochen werden kann.
Längst haben Bildschirm und Computer Einzug gehalten: hier sind Informationen aus amerikanischen Medien gespeichert.
Vor allen Studenten nutzen das Angebot, das Bücher, Broschüren und Zeitungen ergänzt.
Veranstaltungen jeder Art - von Konzert über die politische Diskussion bis zur Dichterlesung - locken jeden Monat 2.000 Besucher ins Münchner Amerika-Haus.
Ein Beispiel ist diese Patchwork-Ausstellung, die schon vielen Desuchern Anregung zum Selbermachen gegeben hat. Auch das gehört zum Auftrag des Kulturzentrums: ein glaubwürdiger Botschafter Amerikas und zugleich Teil des kulturellen Lebens in Deutschland zu sein - das Amerika-Haus München schafft das seit nun 40 Jahren.
06. Barfuß-Wasserski
Auf die Füße kommt es an und den kühlen Kopf natürlich.
Und dann geht es los zu einem der vielen Läufe der Barfuß-Wasserski-Weltmeisterschaft auf dem Rhein-Main-Donau-Kanal in Bayern. Nach Meisterschaften in Australien, Mexiko und den USA sind die Cracks dieses jungen Sports zum ersten Mal in Europa.
Tausende wollen sehen, ob und wie es gelingt, bei genau 72 Kilometem pro Stunde ohne Bretter auf dem Wasser zu gleiten und dabei waghalsige Sprünge zu zeigen.
Die Figuren sind - wie beim normalen Wasserski - genau definiert und werden mit Punkten bewertet. Aber zuerst heißt es: Stehenbleiben, oben bleiben.
Australier und Amerikaner sind führend im Barfuß-Wasserski, besonders beim Trick- und Figurenlauf sind sie kaum zu übertreffen.
Doch selbst die Besten unter den 100 Aktiven, die nach Bayern kamen, finden sich oft genug im statt auf dem Wasser wieder. Wenn schon der Sieg den Amerikanern nicht zu nehmen war: Barfußwasserski hat hier auf Anhieb viele neue Freunde gefunden.