Sacherschließung
01. Berlin bereitet sich vor - 750 Jahre Berlin
Litfaßsäule 750 Jahre Berlin. Schwenk auf Gedächtniskirche. Bücherauslage Die Chronik Berlins. Druck von Werbeplaketten. T-Shirt mit Werbung. Siegessäule Kamerarückfahrt. Modell eines Vergnügungsparkes. Häuser werden instandgesetzt. Stuck wird in Stuckateurwerkstatt bearbeitet. Druck von Sonderbriefmarken in der Bundesdruckerei. Reisebus. Landkarte Berlin mit Zufahrtswegen.
Rückblick sw: Luftbrückenflugzeuge fliegen an und landen. Ausladen von Waren. Das Luftbrückendenkmal (Hungerkralle). Brandenburger Tor. Mauer. 750 Jahre Berlin - Das Buch zum Fest. Geldauszahlung an Bankschalter (2 Währungen). Autonummer B und JH DDR. Wachtposten an Grenzschranke, die sich öffnet. Funkturm West und Fernsehturm Ost. Das Schöneberger Rathaus, das Ostberliner Rathaus. Mauer. Mann mit Hund geht an Mauer entlang.
(90 m)
02. SAR - Search and Rescue
Massenunfall auf Autobahn. LKW's ineinander gefahren. PKW zerstört. Hubschrauber der SAR-Staffel der Bundeswehr landet. Bundeswehrärzte versorgen Verletzte. Eingeklemmter Fahrer. Arzt und Pilot rennen zu Hubschrauber. Hubschrauber startet und fliegt Verletzte in Krankenhaus. Einsatz im Hamburger Hafen. Arbeiter mit zerquetschter Hand wird zu Hubschrauber getragen und eingeladen. Hubschrauber startet. Flug über Autobahn. Umgestürztes Motorrad. Motorradfahrer liegt bewußtlos am Boden und wird versorgt. Schaulustige. Hubschrauberflug.
(65 m)
03. Kölner Radioschule - Deutsche Welle
Funkhaus Deutsche Welle. Schule für Rundfunkjournalisten der Dritten Welt. Journalist telephoniert. Unterricht am Bildschirm. Lehrer an Tafel. Arbeit mit Kopfhörern am Mischpult, am Schneidetisch, an Geräten. Tonstudio. Schüler an Mikrofon. Lehrgang dauert 3-4 Monate.
(53 m)
04. Tanzschule
Junge Mädchen steigen von ihrem Fahrrad und gehen zur Tanzschule. Junge Männer kommen mit Moped. Tanzen in der Tanzschule. Gruppentanz. Tanzlehrerin O-Ton erklärt den jungen Leuten das Tanzen traditioneller Tänze. Junge Männer fordern zum Tanz auf. Tanz auf der Tanzfläche.
(56 m)
05. Reit im Winkl
Schneelandschaft. Schlittenfahrt im Schnee. Schild Willkommen im Kurort Reit im Winkl. Dorfkirche. Bayernhäuser. Urlauber sonnen sich mit Sonnenbrille. Eiszapfen tauen. Wandgemälde. Mutter Gottes Bild. Skiurlauber warten am Skilift. Vorführung von Schuhplattler. Skischule für Kinder.
(46 m)
06. Oberstdorf: Nordische Ski-Weltmeisterschaften
Zuschauer bildfüllend. 50 km Skilanglauf der Männer: Zuschauer feuern an. Bewegungen der Skiläufer in ZL. Es siegt Maurilio de Zolt, Italien. Zieleinlauf. Läufer werden erschöpft in Decken gehüllt. Schlachtenbummler an Imbißbude.
Skispringen: Skispringer springen ZL. Kameramann verfolgt mit Kamera den Sprung. Es siegt Jiri Parma, CSSR. Reklame: Adidas, Fuji Film.
(61 m)
07. US- Bildhauer James Reinking
Das Rathaus in Hanau. Kunstwerke der Hugenotten aus dem 17. Jh. James Reineking geht im Schnee an einer von ihm geschaffenen modernen Skulptur in Park vorbei. (Halbkreis mit Viereck). Hofdurchgang in Köln. Schwenk über Werkzeuge. James Reiniking betritt seine Werkstatt. Fertigung von Modell in Holz in kleinem Maßstab. Metallteile werden gebogen. Herstellung von tonnenschweren Plastiken aus Metall. Versuche mit Modellentwürfen. Plastik von ihm auf Dach eines Hauses, im Hintergrund der Kölner Dom.
(58 m)
Sprechertext
01. Berlin bereitet sich vor
Die alte deutsche Hauptstadt Berlin wird 1987 ein besonderes Jubiläum feiern: Berlin wird 750 Jahre alt! Das Jubiläumssignet ist schon in Druck. Als Plakat, als Button oder auch auf T-Shirts wird es das ganze Jahr hindurch das Stadtjubiläum signalisieren.
Viele Gäste und Besucher haben sich schon angemeldet. Rund um die Siegessäule im Berliner Tiergarten werden Attraktionen in nie dagewesener Fülle aufeinander folgen, den ganzen Sommer lang. Eine große Freilichtbühne wird aufgeschlagen, und zwischen Siegessäule und Brandenburger Tor entsteht ein Vergnügungspark von Riesenausmaßen. Er soll ein Millionenpublikum faszinieren.
Auch die Häuser werden frisch herausgeputzt. Denn zur Jubiläumsfeier wird eine permanente Bauausstellung mit mehr als 100 Objekten veranstaltet. Auf vielen internationalen Kongressen und wissenschaftlichen Tagungen soll erforscht werden, ob nicht die Erhaltung alter Bauformen der bessere Weg sei für humanes Wohnen in den Millionenstädten von heute.
In der Bundesdruckerei Berlin läuft der Andruck für die Sonderbriefmarken, die zum Jubiläum erscheinen werden. Waren früher schikanöse Kontrollen an der Tagesordnung, so läuft heute der Reiseverkehr von und nach Berlin per Flugzeug, Eisenbahn oder über die Transitwege praktisch problemlos, obwohl Berlin inmitten der DDR liegt. Seit 1948 ist die Stadt geteilt.
Der freie Westteil mußte seitdem mehrfach seine Unabhängigkeit verteidigen, ganz besonders 1948 und '49, als das von seinen Landverbindungen abgeschnittene West-Berlin nur mit Hilfe der Luftbrücke der westlichen Alliierten überleben konnte. West-Berlin widerstand so dem Versuch der Sowjetunion, ganz Berlin beherrschen zu wollen. In 200.000 Flügen wurden damals 1,4 Millionen Tonnen Güter in die Stadt transportiert. Viele Piloten verloren dabei ihr Leben.
"Hungerkralle" nennen die Berliner das Denkmal der Luftbrücke, in Erinnerung an jene harte Zeit. - Doch das ist Vergangenheit. Schreckliche Gegenwart bleibt die_1961 vom Osten errichtete "Mauer", die den Weg der im Ostteil lebenden Berliner in den Westteil versperrt.
Wo gibt es das sonst in der Welt? Zwei verschiedene Jubiläumsschriften und zwei verschiedene Währungen in einer Stadt?
Verschiedene Nummernschilder für Autos, in einer Stadt? olizisten in zwei verschiedenen Uniformen?
Einen Funkturm West, einen Funkturm Ost?
Ein Rathaus im Westen, ein Rathaus im Osten? Alles ist doppelt in der gegen ihren Willen geteilten Stadt. Auch die Jubiläumsfeier wird es sein. Und darüber kann sich Berlin gar nicht freuen.
02. SAR - Search and Rescue
Massenunfall auf der Autobahn, es hat Verletzte und Schwerverletzte gegeben. Ein von der Polizei alarmierter Hubschrauber der S-A-R-Staffel der Bundeswehr landet. Die Männder in den orangefarbenen Overalls versorgen die Unfallopfer. Ein Lkw-Fahrer ist schwer verletzt hinter dem Lenkrad eingeklemmt. Das fliegende Ärzteteam der Bundeswehr leistet sofort die dringend erforderliche medizinische Hilfe.
Immer geht es bei den S-A-R-Staffeln um Minuten und Sekunden. S-A-R: Search and Rescue, Suchen und Retten; diese Buchstaben kennt in Deutschland jeder. Denn die S-A-R-Hubschrauber sind überall zur Stelle, wenn es gilt, Verletzte und Unfallopfer zu behandeln und schnell in die Krankenhäuser zu transportieren. Ursprünglich für Hilfsaktionen bei der Bundeswehr gedacht, fliegen sie heute 90 % aller Einsätze für zivile Aufgaben. Der nächste Einsatz führt in den Hamburger Hafen. Ein Hafenarbeiter hat sich die Hand zerquetscht.
Stumm und ratlos stehen seine Kollegen herum. Der Stabsarzt der S-A-R-Staffel entscheidet schenll: Der Mann muß sofort ins Krankenhaus.
Die Arbeiter packen mit an und tragen ihren bewußtlosen Kollegen zum Hubschrauber. Bis zu viermal am Tag sind die Ärzte und Piloten der S-A-R-Staffeln im Einsatz, sehr oft unter schwierigsten Bedinungen. Das Landemanöver fordert das ganze Können der Piloten. Die Ärzte müssen in Minuten entscheiden, was zu tun ist.
Der nächste Einsatz an diesem Tage: Ein Motorradfahrer prallte bei einem Ausweichversuch gegen einen Baum. Der junge Mann ist bewußtlos und hat innere Verletzungen. Doch der Stabsarzt vom S-A-R-Team ist zuversichtlich: Trotz der schweren Verletzungen hat der Verunglückte gute Chancen zu überleben, wenn er schnell ins Krankenhaus gebracht werden kann. So wie dieser Motorradfahrer verdanken tausende von Bundesbürgern den Luftrettern der Bundeswehr ihr Leben.
03. Kölner Radioschule
Gut bekannt in aller Welt ist die "Deutsche Welle" mit ihrem Rundfunkprogramm in vielen Sprachen. Weniger bekannt ist, daß die Deutsche Welle in Köln eine Schule für Rundfunkjournalisten aus Ländern der Dritten Welt betreibt. Anmeldungen kamen bisher aus 80 verschiedenen Ländern vor allem aus Asien, Afrika und Latein-Amerika.
1.300 Mitarbeiter ausländischer Radiostationen wurden bisher ausgebildet, wobei nicht nur journalistisches, sondern auch technisches Grundwissen vermittelt wird. Neben der Theorie steht die "Praxis des Machens". Die Schüler verpassen keine Gelegenheit zu praktischen Übungen. Auch unser Team wurde sofort einem Interview unterworfen.
Die Arbeit der Deutschen Welle bei der Ausbildung von Rundfunkjournalisten wird finanziert vom Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit. Ausgewählt werden die Schüler von den Vertretern der Carl-Duisberg Gesellschaft, die auch die Flugtickets bezahlt. Die Schüler selbst bekommen 1.000 DM im Monat als Spesen. Ein Lehrgang dauert 3 bis 4 Monate.
Jetzt werden auch Techniker ausgebildet. Sie bleiben am längsten an der Kölner Radioschule. Ihr Training dauert ein ganzes Jahr. Die fachliche Schulung von Mitarbeitern für den Hörfunk ist für die Länder der Dritten Welt besonders wichtig. Denn das Radio ist in der Regel das einzige Medium zur Übermittlung von Informationen jeder Art, von Nachrichten, kulturellen Programmen bis hin zu Meldungen über das Gesundheitswesen oder über die Märkte und Preise.
04. Tanzstunde
Die Zeit, als die Jugend in Deutschland wie überall auf der Welt überkomme gesellschaftliche Formen als Ausdruck des "Establishments" rundweg ablehnte, scheint vorbei zu sein. Unerwartet steht Konventionelles wieder hoch im Kurs, z.B. die gute, alte Tanzstunde.
Das heißt: Etwas anders als früher ist es schon! In der Kleidung bleibt Lässigkeit angesagt, und man liebt den Unterricht in größeren Gruppen. Aber die klassischen Benimm-Regeln auf dem Tanzparkett finden wieder Anklang und werden im Unterricht ausdrücklich gewünscht und gelernt.
Neben modernen Tänzen sind auch die alten Standard-Tänze wieder gefragt, so daß die Tanzlehrer ihren Schülern Modernes und Konventionelles gleichermaßen beibringen müssen. Alle Tanzstunden bestätigen: Die Nur-Rock-Zeit ist out. Die jungen Leute suchen wieder den Kontakt miteinander, den nur der Paartanz bieten kann. Anders als früher wünscht die junge Generation die verschiedenen Formen des Gesellschaftstanzes nebeneinander zu haben und kein: Entweder - oder ... beim Tanzvergnügen.
05. Reit im Winkl
Wenn Winter ein richtiger Winter ist, dann ist er's bestimmt in Reit im Winkl. Der ungewöhnliche Name des bayrischen Dorfes aus 3 Wörtern erklärt das meteorologische Phänomen:
Der schneesicherste Winterkurort Deutschlands ist vom Wetter genau deshalb so begünstigt, weil er tatsächlich "im Winkel" liegt, in einem Winkel nämlich der Chiemgauer Alpen, die das vorzeitige Eindrigen warmer Föhnwinde ebenso verhindern wie starke Kaltlufteinbrüche.
Die Gäste des Kurortes und die Skiläufer wissen das zu schätzen. Seit fast hundert Jahren zieht Reit im Winkl Gäste an. Heute freuen sich die Besucher besonders, daß der alte Ort mit der schönen Dorfkirche trotz des Fremdenverkehrs seinen bayrischen Charakter bewahrt und auf modernistische Großbauten verzichtet hat.
In Reit im Winkl schlägt das Herz alt-bayrisch. Hier - so sagt man wenigstens -wurde vor langer Zeit sogar der bayrischste aller Tänze erfunden: der Schuhplattler!
Einen Winter wie aus dem Bilderbuch kann hier jeder jedes Jahr erleben. Beim Kinderslalom hat übrigens einst eine Rosi Mittermaier die Grundlage für ihre olympischen Goldmedaillen gelegt. Sie ist die berühmteste Einwohnerin in Reit im Winkl.
06. Nordische Ski-Weltmeisterschaften Oberstdorf
Oberstdorf im Allgäu, das südlichste Dorf Deutschlands, erlebte bei den Internationalen Nordischen Skiweltmeisterschaften einen noch nie dagewesenen Ansturm von Sportlern und Eesuchern. 360.000 Ski-Fans wurden in den zehn Tagen der Wettkämpfe gezählt. Sie kamen, urn die 400 besten Läufer und Springer aus 29 Nationen in den nordischen Disziplinen zu erleben. Herausragend: der 50-Kilometer-Langlauf der Männer! Er gilt als "Marathon der Skiläufer" und fordert höchste physische Leistungen.
Große Überraschung für alle: Sieger wurde der Italiener Maurilio de Zolt, ein Feuerwehrmann aus Belluno, der sich gegen alle erschöpften Konkurrenten druchsetzte. Mit einem Alter von 36 Jahren wurde er der älteste Gewinner einer Weltmeisterschaft im modernen Skisport!
Zur besonderen Freude der ausländischen Zuschauer hatte Oberstdorf dafür gesorgt, daß stets auf eine "echte bayrische Brotzeit" zurückgegriffen werden konnte. Schneeluft macht bekanntlich hungrig. Höhepunkt waren- wie immer - die Wettbewerbe im Skispringen. 21 Sender aus 17 Ländern berichteten weltweit, nach Skandinavien und den USA, aber auch nach China und Australien - und natürlich für Europa und die Sowjet-Union. 20.000 Zuschauer füllten. Die weiträumigen Tribünen vor der 70-Meter-Schanze. So schön, wie es unsere Filmkamera in Zeitlupe kann, konnten sie die Skispringer natürlich n i c h t betrachten.
Das Springen brachte eine zweite Überraschung: Jiri (sprich: Dschirdschi) Parma aus der CSSR holte sich die Goldmedaille! Damit knüpfte der tschechoslowakische Skiverband wieder an seine großen Erfolge an.
Personen im Film
Reineking, James ; Parma, Jiri ; Zolt de, Maurillo
Orte
Berlin ; Dortmund ; Düsseldorf ; Hanau ; Hannover ; Köln ; München ; Oberstdorf ; Odenwald ; Reit im Winkl
Themen
Funk ; Berlin, auch Westberlin ; Reit im Winkl (Bayern) ; Sachindex Wochenschauen ; Banken, Bankwesen ; Bibliotheken ; Börse ; Briefmarken ; Buch, Bücher ; Bundesgrenzschutz ; Bundeswehr ; Denkmäler ; Glücksspiel ; Grenze DDR/BRD, Grenzen ; Handel, Geldwesen ; Handwerk ; Hobby ; Kameraleute, Kameramänner ; Entwicklungshilfe ; Fernsehen ; Freizeit, Freizeitgestaltung ; Nachrichten, Nachrichtenwesen ; Photographen ; Raumfahrt ; Reklame ; Rückblicke ; Rundfunk, Fernsehen ; Schulen, Schulungen ; Ski, Skilauf, Skispringen ; Sportpublikum, Sport-Zuschauer ; Städtebilder: Deutschland ; Tanz ; Unfälle ; Bauwerke ; Kraftfahrwesen, Kraftfahrzeugwesen ; Kunst ; Landkarten ; Medizin ; Urlaub ; Veterinärmedizin ; Zivildienst ; Flugzeugwesen, Flugwesen ; Berufe ; Gedenktage, Jubiläen, Geburtstage ; Skisport ; 01 16 mm-Projekt ; 10 Findbuch Deutschlandspiegel
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