01. Erich Honecker besucht die Bundesrepublik Deutschland
Roter Teppich wird gefegt und ausgerollt auf dem Flughafen Köln-Bonn. Interflug Maschine mit 2 DDR-Fähnchen rollt aus. Deutsche Fahnen nebeneinander. Honecker kommt Flugzeugtreppe hinunter und wird von Kanzleramtsminister Schäuble begrüßt. 7 weiße Mäuse vor der Wagenkolonne Mercedes. Händedruck Kohl-Honecker vor dem Kanzleramt. Ehrenformationen der Bundeswehr.
Rückblick sw: Potsdamer Konferenz Truman - Stalin - Churchill 1945. Farbe: Landkarte zeigt: Abtrennung der Gebiete östlich der Oder-Neisse. 4 Besatzungszonen unter einem Alliierten Kontrollrat. Berlin mit 4 Zonen, verwaltet von einer Alliierten Kommandantur. 3 Luftkorridore nach Berlin für die Westalliierten.
sw: Molotow verläßt Konferenz der Außenminister 1948, die Friedensvertrag für Deutschland vorbereiten sollte. Kalter Krieg, Berlin-Blockade. Luftbrücke. Sowjets verlassen den Alliierten Kontrollrat. Sowjetische Fahne wird eingeholt.
Farbe: Landkarte Deutsche Teilung. 7. 9. 1949 Gründung der Bundesrepublik Deutschland aus den drei Westzonen.
sw: Hissen der deutschen Fahne auf dem Bundeshaus Bonn. Entwurf des Grundgesetzes.
Farbe: 7.9.1949 Gründung der DDR-Karte sw: Stacheldrahtgrenze. Flüchtlinge. Mauerbau 1961
Farbe: Todesstreifen. Wachturm. Büro für Besuchs- und Reiseangelegenheiten. Antragsstelle. Besucherstrom an den Grenzübergängen Berlin. Reisezüge Helmstedt. Verwandtenbegrüßung. Treffen Honecker - Schmidt 1981 am Werbellinsee.
Honecker-Besuch 1987. Unterzeichnung von 3 Abkommen: 1. Zusammenarbeit in Wissenschaft und Technik 2. Verbesserungen im Umweltschutz 3. Zusammenarbeit bei Strahlenschutz
Empfang. Großaufnahme Honecker beim Zuprosten. Riesenhuber, Kohl. Schwenk Bankett in der Bonner Redoute. Tischrede Kohl O-Ton:
"Krieg und Gewalt dürfen nie wieder Mittel deutscher Politik sein. Wir achten die bestehenden Grenzen, doch die Teilung wollen wir überwinden auf dem Wege friedlicher Verständigung und Freiheit. Die deutsche Frage bleibt offen, doch ihre Lösung steht zur Zeit nicht auf der Tagesordnung der Weltgeschichte - und: Wir werden dazu immer auch das Einverständnis unserer Nachbarn brauchen."
(158 m)
02. Passau: Musikfestival der Jugend
Passau total. Großaufnahme jugendlicher Sängerinnen. Tanz auf dem Markt. Straßentrompeter. Volkstänze. Plakat: Festliche Tage der Europäischen Jugend 1987. Chor singt. Donaubrücke. Orchester spielt. Marionette spielt Geige. Dirigent und Geiger. Chor.
(68 m)
03. Witzenhausen : Fachhochschule der Internationalen Agrarwirtschaft
Witzenhausen Trafo. Fachwerkhäuser. Landwirtschaftsstudenten aus Afrika und Südamerika kommen aus Haus. Tropengarten der Fachhochschule. Studenten bei Unterricht. Gesichter farbiger Studenten, groß. Das Studium ist auf die Probleme der Entwicklungsländer zugeschnitten. Traktor wird fahrbereit gemacht. Studenten auf Versuchsfeld bei praktischem Unterricht.
(42 m)
04. Würzburg:
300. Geburtstag Johann Balthasar Neumann, Baumeister der Fürsten und Bischöfe Porträt Johann Balthasar Neumann. Die Würzburger Residenz mit den von Tiepolo ausgemalten Räumen. Brücke, Häuser. Das von Neumann erbaute Treppenhaus von Schloß Augustusburg bei Brühl. Skulpturen.
Bonn: Die Heilige Stiege in der Kreuzberg Kirche Bonn. Gedenktafel für Johann Balthasar Neumann in der Marienkapelle Würzburg.
(48 m)
05. Duhner Wettrennen
Auslaufender Frachter vor dem Watt. Badegäste am Strand. Reiter am Strand. Wettstand. Start und Rennen. Das Wasser spritzt auf. Zuschauer, teils in Badedress. Galopp- und Trabrennen. Siegerpferd erhält Siegerkranz.
(55 m)
06. US-Dirigent Dennis Russel Davies in Bonn
Die Beethovenhalle. Streichinstrumente. Der neue Generalmusikdirektor des Orchesters der Beethovenhalle dirigiert bei Proben An American In Paris. Die 3-jährige Tochter Helen Davies dirigiert. Großaufnahme von Frau Renate Davies, lachend. Orchester spielt.
(59 m)
01. Honecker-Besuch
Auf dem Flughafen Köln-Bonn wurde diesmal der rote Teppich für einen Besuch besonderer Art ausgerollt. Der Staatsratsvorsitzende der DDR, Erich Honecker, wurde erwartet. Zum ersten Mal bei einem offiziellen Anlaß wehten die zum verwechseln ähnlichen Flaggen beider deutscher Staaten nebeneinander. Dieser erste Besuch eines Staatschefs der DDR in Bonn fand große Internationale Beachtung. Als der deutsche Bundeskanzler seinen Gast begrüßte, mögen beide an die schmerzvolle Entwikklung Deutschlands nach dem Kriege gedacht haben. Wie war es zur Teilung Deutschlands gekommen?
Auf der Potsdamer Konferenz im Sommer 1945 hatten die drei Siegermächte beschlossen, wie mit Deutschland zu verfahren sei. Nach Abtrennung der Gebiete östlich der Oder und Neiße, wo rund 10 Millionen Deutsche ihre Heimat hatten und vertrieben wurden, wurde das restliche Gebiet in vier Besatzungszonen eingeteilt und einem Alliierten Kontrollrat unterstellt. Berlin, inmitten der sowjetischen Zone, wurde in 4 Sektoren aufgeteilt, bekam einen Viermächtestatus und wurde von einer Alliierten Kommandantur gesondert verwaltet. Die West-Alliierten erhielten drei eigene Luftkorridore als ungehinderte Verbindung zum Westen. Der sowjetische Außenminister Molotow verließ schon 1948 die Konferenz der Außenminister, die einen Friedensvertrag mit Deutschland vorbereiten sollten. Es kam zum "Kalten Krieg".
Die Sowjetunion versuchte, durch die Blockade aller Landverbindungen, Berlin auszuhungern. Die Stadt mußte_1 Jahr lang durch die Luft versorgt werden. Die Sowjets verließen den Alliierten Kontrollrat für Deutschland und die Kommandantur für Berlin und holten demonstrativ ihre Flagge im Westteil Berlins ein. So zerbrach zunächst die Einheit der Hauptstadt Berlin. Die Stadt wurde am 6. September 1948 in West- und Ost-Berlin geteilt. Das politische Leben in Deutschland entwickelte sich im Schatten des globalen Ost-West-Konflikts getrennt. Aus den drei Westzonen enstandt am 7. September 1949 die Bundesrepublik Deutschland. Bonn wurde provisorische Hauptstadt. Ein Parlamentarischer Rat aus demokratisch gewählten Abgeordneten hatte eine Verfassung ausgearbeitet, das Grundgesetz. In ihm wurde die Einheit ganz Deutschlands als politisches Ziel verankert.
Einen Monat später wurde auch die sowjetische Zone zu einem Staat in Deutschland. Am 7. Oktober entstand die DDR, die Deutsche Demokratische Republik, die Ostberlin als Hauptstadt wählte. Die sowjetische Zone wurde von Anfang an von Deutschlands Westen abgeriegelt. Jahrelang, auch nach Gründung der DDR, flohen trotzdem Bewohner Ostdeutschlands in hellen Scharen in den freien Westen, insgesamt rund 5 Millionen!. Man nannte es "eine Abstimmung mit den Füßen". Höhepunkt der Abriegelung war schließlich 1961 der Bau der Berliner Mauer, mit der Ostberlin die letzte Fluchtmöglichkeit nach Westen für die Bewohner der DDR verschloß. Mit dem Schießbefehl auf Flüchtlinge und der Anlage einer sogenannten "Neuen Grenze" mit Zäunen, Todesstreifen und Selbstschußanlagen schloß sich die DDR fast hermetsich ab.
Angesichts dieser unnormalen Realitäten versuchte die Bundesrepublik seither wenigstens Erleichterungen für die betroffenen Menschen zu erreichen. Dies gelang zunächst für die Berliner, dann für Bürger der DDR im Rentenalter und schließlich auch für die jüngeren DDR-Brüger. 1987 konnten bereits 3 Millionen Menschen aus der DDR die heißersehnte Reise in den Westen antreten. In der Bemühung um Entspannung in der Welt konnten inoffizielle Beziehungen zwischen den deutschen Regierungschefs nicht ausbleiben. Man traf sich, wie hier der ehemalige Bundeskanzler Helmut Schmidt mit Erich Honecker vor 6 Jahren am entlegenen Werbellinsee. Dort wurde der Gegenbesuch Honeckers vereinbart.
Mit dem Besuch hat ein neues Kapitel in den Beziehungen beider Staaten Deutschland begonnen. Unabhängig ihrer prinzipiell unterschiedlichen politischen Auffassungen wollen sie sich auf das Machbare im Rahmen der allgemeinen Ost-West-Beziehungen konzentrieren. Drei neue Abkommen konnten in Bonn unterschrieben werden, über die Zusammenarbeit in. Wissenschaft und Technik, über Verbesserungen im Umweltschutz und über die Zusammenarbeit beim Strahlenschutz. Den Abschluß des Besuchs in Bonn bildete ein Bankett in der Bonner Redoute. In seiner Tischrede faßte der Bundeskanzler Helmut Kohl die Grundfrage des deutsch-deutschen Verhältnisses unmißverständlich zusammen: "Krieg und Gewalt dürfen nie wieder Mittel deutscher Politik sein. Wir achten die bestehenden Grenzen, doch die Teilung wollen wir überwinden, auf dem Wege friedlicher Verständigung und Freiheit. Die deutsche Frage bleibt offen, doch ihre Lösung steht zur Zeit nicht auf der Tagesordnung der Weltgeschichte - und: Wir werden dazu immer auch das Einverständnis unserer Nachbarn brauchen."
02. Musikfestival der Jugend in Passau
Die bayerische Stadt Passau ist in jedem Sommer Treffpunkt einer musikbegeisterten Jugend aus aller Welt. Der junge Mann, der hier auf der Strasse eine "gute Trompete" spielt, kommt aus San Francisco, andere kommen aus Polen und Ungarn, aus Spanien und Israel und vielen anderen Ländern der Erde. 2.000 Interessierte Laien, passionierte Amateure und auch professionelle Musiker treffen sich zum musizieren, spielen und diskutieren.
Bei den "Festlichen Tagen der Europäischen Jugend" gab es trotz unterschiedlicher Sprachen und Lebensgewohnheiten ein fröhliches Miteinander bei Spiel und Tanz, und man redete und diskutierte über die Jugend dieser Welt. Im Mittelpunkt aber steht jenes klangvolle, wahre, tönende Esperanto, das jeder versteht: die Musik! Von Jahr zu Jahr mehr haben sich die "Festlichen Tage der Europäischen Jugend" zu einem über Europa hinaus bedeutenden Festival der internationalen Jugendbegegnung entwickelt.
03. Deutsches Institut für tropische Landwirtschaft
Witzenhausen ist nur eine kleine Stadt in Hessen und doch gibt es in der Fachwerk-Idylle einen Hauch von Internationalität. Denn viele Landwirtschaftsstudenten aus Afrika und Südamerika sind in Witzenhausen Mitbürger auf Zeit. Ihr Studienplatz ist die erste, vor 90 Jahren gegründete Schule für tropische Landwirtschaft. Seit 30 Jahren steht das Institut den Agrarstudenten aus aller Welt offen. Ein Drittel aller Studienplätze werden heute von Studierenden aus der Dritten Welt belegt.
Das Studium dauert 3 Jahre. Es ist speziell auf die Probleme der Landwirtschaft in den tropischen Regionen eingerichtet. Hörsaal, Gewächshaus, Versuchsfeld: Das sind die drei Hauptstationen der Ausbildung. Auf diese Weise werden Theorie und Praxis ständig miteinander verbunden. Denn das Ziel ist, die Studenten so auszubilden, daß sie nach ihrem Examen sofort eine praktische berufliche Aufgabe übernehmen können. Die fertigen Landwirtschaftsexperten kennen Traktoren und Bewässerungsanlagen, beherrschen die Grundlagen der Viehzucht, wissen alles über Wachstumsbedingungen von Tropengewächsen wenn sie als Agrar-Ingenieure zurück in ihre Heimatländer gehen.
04. Johann Balthasar Neumann
Johann Balthasar Neumann. In Franken, der Landschaft am Main, gedenkt man des 300. Geburtstages dieses genialen Architekten, ganz besonders in Würzburg, wo Johann Balthasar Neumann als Baumeister der Fürstbischöfe sein bekanntes Werk schuf, die Würzburger Residenz, die mit ihren von Tiepolo ausgemalten Innenräumen von der UNESCO in die Liste der 112 bedeutendsten Bauwerke der Welt aufgenommen wurde.
Neumann war ein Universal-Genie des Barock. Er baute Festungswerke und Kirchen ebenso wie Fabriken, Straßen oder Brücken. Wie kaum ein anderer Architekt prägte er eine ganze Landschaft. Allein die Zahl seiner Bauten ist kaum zu überschauen, von der Qualität gar nicht zu reden. Er legte Kanalisationen an, baute Geschäftshäuser und Hotels, die bis heute genutzt werden, aber er entwarf und baute auch Wohnhäuser für jedermann. Im Rheinland baute er für seinen Herrn, den Bischof, das Treppenhaus von Schloß Augustusburg bei Brühl, heute Schauplatz der großen Empfänge der Bundesregierung bei wichtigen Staatsbesuchen. Auch die Heilige Stiege in der Bonner Kreuzberg-Kirche ist Neumanns Werk, nur ein Beispiel seiner vielen Kirchenbauten. Johann Balthasar Neumann starb 1753, 66 Jahre alt in Würzburg. Eine Gedenktafel in der Marienkapelle erinnert an den genialen Architekten und Künstler.
05. Duhner Wattrennen
Wo die großen Seeschiffe die Elbe verlassen, bei Cuxhaven, liegt das Seebad Duhnen, beliebt bei allen Feriengästen. Duhnen ist der Schauplatz eines der ungewöhnlichsten Pferderennen der Welt, der Pferderennen auf dem Meeresgrund! Am frühen Morgen rauschten hier noch die Meereswogen an den Strand - 4 Stunden später treten an gleicher Stelle die Rennpferde in Startposition, die nur auf einer Seekarte angegeben werden könnte! Im schnell aufgeschlagenen Zelt werden Wetten abgeschlossen. - Nach dem Start merkt man am aufspritzenden Wasser aus Lachen und Tümpeln, die das Meer stehen ließ, daß man sich an ungewöhnlichem Ort befindet - ungewöhnlich zumindest für Pferderennen. Abgesehen von der Kleidung der Zuschauer ist alles wie beim richtigen Rennen.
40.000 Besucher wurden diesmal vom Duhner Wattrennen angelockt, 90.000 Mark setzte das Wettbüro um, und 150 Pferde gingen in 9 Galopp- und Traberrennen an den Start des 1.400 Meter langen Ovals, das die Veranstalter eilig in dem feuchten Wattboden abgesteckt hatten. Das Duhner Wattrennen hat in Deutschland Tradition. Vor 85 Jahren wurde es zum erstenmal veranstaltet. Mit der Siegerehrung muß man sich beeilen. Denn schnell setzt die Flut wieder ein und das Meer bereitet sich wieder im Wechsel der Gezeiten über dem Watt aus.