Sacherschließung
01. 25 Jahre deutsch-französischer Freundschaftsvertrag
Das Schloß von Karlsruhe. Deutsche Fahne auf dem Schloßturm. Politiker beider Länder bei Treffen u.a. Kohl, Genscher. Rückblick schwarz-weiß: De Gaulle und Adenauer unterzeichnen Vertrag. Umarmung.
Farbe: Wörner und der französische Verteidigungsminister unterzeichnen Vertrag über die gemeinsame Entwicklung eines Panzerabwehrhubschraubers. Kohl und Mitterand gehen nebeneinander. Hubschrauber startet. Autos an deutsch-französicher Grenze. Durchfahrt ohne Paßkontrolle. Städtepartnerschaften Glinde - San Sebastian Sur Loire und Trittau - Le Lorpux Botterau. Autozug fährt. Büro Air France. Banque Nationale de Paris. Renault. Jaques Weindepot. Airbus Montage bei MBB. Lufthansa Airbus auf Flugfeld. Europarakete Ariane. Raketenstart Ariane. Treffen der europäischen Regierungschefs. Margaret Thatcher, groß. Europaparlament Straßburg. Junge Deutsche und Franzosen bei Treffen des "Jugendwerkes". Segeln. Besuch eines Betriebes. Deutsch-französisches Manöver. Als Manöverbeobachter Wörner und Kohl. Brückenbau. Hubschrauber. Trier, Sitz der 1. französischen Panzerdivision. Junge Deutsche und Franzosen in Trier vor römischen Baudenkmälern.
(118 m)
02. Nordsee: Der Ölfresser Bottsand
Flugaufnahme des fahrenden Schiffes. Kameramann filmt aus Hubschrauber. Überwachung des Meeres aus der Luft. Rumpf des Hochseeschiffes klappt auseinander. Zwischen dem Doppelrumpf wird Öl aus dem Meer gesaugt. Nach Füllen der Tanks klappt Rumpf zusammen. Abtransport der Schadstoffe.
(60 m)
03. Köln: Rock. Roll Weltmeisterschaft
Jugendliche mit Luftballons klatschen im Takt der Musik. Kölner Dom. Rock 'n' Roll Tanzpaare. Schminken der Augen groß. Massage. Tanzen, Sprünge, Würfe. Siegerehrung. Sieger Marcia und Diego Chiodoni, Italien, 2. Brigitte Seibold und Jörg Heumann.
(52 m)
04. Köln: Chinesische Kollegin "Klarer Mond"
Werkzeugmaschinenfabrik. An der Fräsmaschine arbeitet chinesischer Ingenieur. Chinesin übersetzt deutsche Prospekte für China. Gemeinsames Einkaufen mit deutscher Kollegin an Gemüsestand. Chinesin und Deutsche kochen, Essen und hören klassische Musik. Chinesin schreibt auf chinesischer Schreibmaschine. Chinesin telefoniert.
(53 m)
05. München: Musikinstrumentesammlung im Stadtmuseum
Das Stadtmuseum, Außenansicht. Instrumente im Museum. Alte Instrumente, Geigen. Harfenspieler spielt. Kontra-Fagott wird gespielt Museumsdirektor Günther Joppig spricht O-Ton. Bach-Gemälde mit kleinem Horn. Rekonstruktion des Instrumentes. Professor Rudolf Güttler, DDR, spielt auf diesem Instrument Musik von Bach. Zuhörer groß.
(65 m)
06. Eissegeln auf dem Steinhuder Meer bei Hannover
Gegenlichtaufnahme bei untergehender Sonne von Seglern auf dem Steinhuder Meer. Fotos von Wettkampf vor 100 Jahren zwischen Eisseglern und dem Chikago-Express. Eissegler beim Herrichten ihrer Boote vor dem Rennen. Prüfen der Kuven. Aufziehen der Segel. Boote werden beim Start angeschoben. Boote in Rennen und beim Wenden. Einzelne Eissegler während des Rennens, groß. (Siehe D 209/8, selber Text)
(32 m)
07. US-Story - Springpferde für Amerika
Pferde auf der Weide galoppieren. Gestüt Paul Schockemöhle. Paul Schockemöhle reitet. Pferde in Boxen. Pferdetraining in Halle. Auktion in Ankum. Pferde werden vorgeführt. US-Käufer O-Ton. Springpferde. Auktionator O-Ton. Paul Schockemöhle, groß. Verkauf 350.000 DM. Sekt wird ausgeschenkt.
(66 m)
Sprechertext
01. 25 Jahre deutsch-franzöisischer Freundschaftsvertrag
Das Schloß von Karlsruhe - Schauplatz der jüngsten deutsch-französischen Konsultationen. Zweimal im Jahr stimmen die Regierungen beider Länder ihre Politik aufeinander ab. Die enge Zusammenarbeit beruht auf dem deutsch-französischen Freundschaftsvertrag, der in diesen Wochen 25 Jahre alt geworden ist. Mit diesem Vertrag hatten der damalige Bundeskanzler Adenauer und Staatspräsident de Gaulle den Schlußpunkt hinter die jahrhundertealte Rivalität und drei grausame Kriege zwischen beiden Völkern gesetzt. Damit sollte die Einigung Europas vorangetrieben werden. Auch in Karlsruhe wurde ein Vertrag unterzeichnet, diesmal im Verteidigungsbereich - über die gemeinsame Entwicklung eines Panzer-Abwehrhubschrubers.
Die Richtung geben die Politiker an. Bundeskanzler Kohl und Staatspräsident Mitterrand wissen natürlich, daß letztlich die Völker selbst über ihr Zusammenleben entscheiden. Was der Freundschaftsvertrag für die Menschen gebracht hat, läßt sich im Alltag beobachten. Wer über die Grenze will, wird durchgewunken. Paßkontrollen gibt es zwischen der Bundesrepublik und Frankreich nicht mehr. 1.300 Städtepartnerschaften sind ein Hinweis auf das dichte Geflecht fachlicher und privater Kontakte unterhalb der großen Politik. Frankreich und die Bundesrepublik, beide führende Industriestaaten, sind füreinander die bedeutendsten Wirtschaftspartner geworden. Tausende von nationalen oder gemischten Firmen arbeiten im jeweils anderen Land. In der Hochtechnologie ist es besonders die deutsch-französische Kooperation, die Europa einen Spitzenplatz im internationalen Wettbewerb sichert, zum Beispiel mit dem "Airbus".
Mit der Europa-Rakete "Ariane", wesentlich ein Gemeinschaftswerk von Franzosen und Deutschen, spielt Europa bei der wirtschaftlichen Nutzung des Weltraums eine wichtige Rolle. Die "Ariane" transportiert kommerzielle Nachrichtensatelliten und soll - wenn sich die Europäer einigen - bald auch eine Raumfähre ins Weltall tragen. Daß die Treffen der Regierungschefs der Europäischen Gemeinschaft zu einer festen Einrichtung wurden, geht ebenso auf eine deutsch-französische Initiative zurück wie die Direktwahl des Europäischen Parlaments in Straßburg durch die Bürger der EG-Staaten. Der Freundschaftsvertrag ist besonders für die Jugend in beiden Ländern wichtig geworden. Das damals gegründete "Jugendwerk" hat bis heute rund 5 Millionen junge Deutsche und Franzosen zusammengeführt. Das Programmangebot reicht von gemeinsamen Jugendlagern bis zum gegenseitigen Austausch von jungen Wissenschaftlern und Gewerkschaftsmitgliedern.
Zunehmende Bedeutung gewinnt die Zusammenarbeit in der Verteidigungspolitik. An dem ersten gemeinsamen Großmanöver im letzten Herbst waren 77.000 Soldaten beider Seiten beteiligt. Zur Zusammenarbeit gehört das Aufstellen einer gemischten Brigade, eine einheitlichere Ausbildung der Generalstabsoffiziere und die Gründung eines gemeinsamen Verteidigungsrats. Die erste französische Panzerdivision ist im Rahmen der westlichen Verteidigung in der Bundesrepublik stationiert. Ihr Sitz ist Trier, die mehr als zweitausend Jahre alte Stadt an der Mosel, an der Grenze zu Frankreich gelegen. Hier, auf uraltem Kulturboden, leben junge Deutsche und Franzosen vor, wie Europa einmal sein könnte: Eine Völkergemeinschaft, die Grenzen und alles Trennende hinter sich gelassen hat.
02. Der Ölfresser
Die Verschmutzung der Randmeere, vor allem mit ausfließendem Öl, ist eine immer noch nicht gebannte Gefahr. Besonders betroffen ist das deutsche Küstenvorfeld in Nord- und Ostsee. Da es zu den meistbefahrenen Seeschiffahrtsstraßen der Welt gehört, sind hier die Gefahren der Umweltverschmutzung besonders groß. Trotz Überwachung aus der Luft kann es zu Schiffsunfällen kommen und damit zum gefürchteten Auslaufen von Öl. Was ist dann zu tun? Der Ölteppich muß abgesaugt werden, bevor er an der nahen Küste schwere Schäden anrichtet. Mit Unterstützung des Bundesministeriums für Forschung und Technologie wurde dieser "Ölfresser" entwickelt, ein hochseefähiges Schiff, das sich in der Mitte auseinanderklappen kann wie eine überdimensionale Schere.
Inzwischen hat diese neuartige Technik auch Skeptiker überzeugt: das Doppelrumpf-Klappschiff bietet mehrere Vorteile: Es kann schnell und ohne zeitraubende Umrüstungen für alle Arten von Verschmutzung der Meeresoberfläche eingesetzt werden. Durch den gespreizten Doppelrumpf kann der "Ölfresser" eine breite Fläche abräumen. Die beiden Rümpfe dienen dabei als Wellenbrecher. Die Wasseroberfläche zwischen den Rümpfen bleibt selbst bei bewegter See relativ ruhig. Da sich der Abstand der Rümpfe nach hinten immer mehr verringert, preßt sich das Öl von selbst in einer dicken Schicht zusammen. Deshalb sind nur kleine Absaugöffnungen nötig, was wiederum die Seefähigkeit des Schiffes erhöht. Nach Abschöpfen von 800 Kubikmetern sind die Tanks gefüllt. Der "Ölfresser", der für seine Arbeit nicht auf die Unterstützung durch andere Hilfsschiffe angewiesen ist, klappt sich wieder selbst zusammen und transportiert den aufgenommenen Schadstoff so schnell wie möglich ab.
03. Rock 'n Roll-Weltmeisterschaften
In Köln am Rhein trugen die besten Rock-Tänzer der Welt die zehnten Weltmeisterschaften im Rock 'n Roll aus. Dreihundert Profi-Tänzer aus zehn Ländern kämpften um den heißbegehrten Titel. Vom bloßen Tanzvergnügen hat sich der Rock 'n Roll im letzten Jahrzehnt zum hart erarbeiteten Hochleistungsport hin entwickelt. Die Rock-Tänzer aller Länder bemühen sich jetzt, ihren Sport als olympische Disziplin anerkannt zu bekommen. Seit sie in die verschiedenen nationalen Sportverbände aufgenommen wurden, fühlen sie sich in ihrem Anspruch auf olympische Ehren bestätigt. Mit verwirrend schneller Schrittechnik, Saltis und Todessprüngen zeigten die Tänzer zur Begeisterung der Zuschauer ein wahres Tanzsport-Feuerwerk.
Weltmeister wurde in Köln vor den Deutschen Brigitte Seibold und Jörg Heumann das italienische Paar Marcia und Diego Chiodoni.
04. Kollegin Klarer Mond
In einer Werkzeugmaschinenfabrik in der Nähe von Köln hat die Zusammenarbeit mit der Volksrepublik China eine sehr konkrete Form angenommen. An der Fräsmaschine steht Fräulein Jiey Yue Yu (sprich Tschié Jö Jüh). In Deutsch hätte ihr Name die Bedeutung von "Klarer Mond". Fräulein Yu (Jüh) ist Ingenieurin und Dolmetscherin. Ihre deutschen Kollegen haben schnell Freundschaft mit ihr geschlossen. Fräulein Jüh hilft der deutschen Firma, die Wirtschaftsbeziehungen mit China zu beleben. Ganz einfach und praktisch: Die deutschen Prospekte und Gebrauchsanweisungen müssen ins Chinesische übersetzt werden. Das Wichtigste ist,daß man gegenseitig versteht, wovon die Rede ist.
Mit dem alltäglichen Leben in Deutschland hat Fräulein Jüh keine Probleme. Gewiß: Da gibt es Schwierigkeiten, vor allem beim Essen. Die deutsche Küche ist für Menschen aus China nicht sehr bekömmlich. Aber seit Fräulein Jüh sich mit ihrer deutschen Kollegin Carolin angefreundet hat, ist dieses Problem gelöst. Die beiden kaufen gemeinsam ein und kochen auch gemeinsam. Carolin hat schon eine Menge von den Geheimnissen der chinesischen Küche gelernt. Beide verbindet außerdem die Liebe zu klassischer Musik. Europäische Musik zu hören, ist eine Lieblingsbeschäftigung von Fräulein Jüh, die übrigens gerne mit Messer und Gabel ißt, während die deutsche Freundin Stäbchen bevorzugt. Besonders faszinierend: Die chinesische Schreibmaschine, die einige tausend Schriftzeichen gespeichert hat. Gespräche mit dem fernen Heitmatland finden dank der positiven Entwicklung der Wirtschaftsbeziehungen fast täglich statt.
05. Musikinstrumentensammlung
Von den zahlreichen Sammlungen in den Münchener Museen war eine bisher bei Wenigen bekannt: Die Musikinstrumentensammlung im Stadtmuseum. Dabei ist sie mit 6.000 Instrumenten eine der umfangreichsten Ausstellungen von Klangkörpern aller Kulturen und aller Zeiten. Doch wer - außer Fachleuten - wirft mehr als nur einen Blick auf die seltsamen, aber doch toten Instrumente? Musikinstrumente muß man nicht notwendigerweise sehen, man muß sie hören! Seitdem die Museumsleitung Klangproben auf alten Instrumenten anbietet, ist die Besucherzahl sprunghaft gestiegen. Schon aus bloßer Neugier wollen viele hören, wie zum Beispiel ein Kontra-Fagott klingt.
Sammeln und restaurieren ist nur eine Seite der Arbeit von Museumsdirektor Günther Joppig. Wichtiger ist, die alten Klänge wiederzufinden. "Wir wenden uns deshalb besonders aktuellen Problemen der Instrumentenkunde zu. Ich habe hier ein besonderes Beispiel aus der Bach-Zeit, das mysteriöse Instrument des Stadtpfeiffers Gottfried Reiche. Dieses zierliche Horn mit seinen vielen Windungen ist verschollen. Es gibt nur dieses eine Gemälde. In Leipzig hat man jetzt versucht, nach dieser Abbildung das für die Bach-Pflege so wichtige Instrument zu rekonstruieren." Weltpremiere nach 250 Jahren! Professor Rudolf Güttler aus der DDR spielt vor Münchener Publikum die Musik von Johann Sebastian Bach auf dem Instrument, für das sie geschrieben wurde. Das Museum wird so zum Schnittpunkt von Gegenwart und Vergangenheit.
06. Eissegeln
Ein Wintertag mit Wind und Sonne auf dem Steinhuder Meer: Wenn der Frost das Eis klirren läßt, ist die Zeit der Eissegler gekommen. Dies ist nicht allzu oft der Fall. Doch wenn es soweit ist, nutzen die Eissegler jeden Tag, um ihre aerodynamischen Schlitten und Segel auf's Steinhuder Meer bei Hannover zu bringen, das in Wirklichkeit übrigens kein Meer, sondern der großte Binnensee in Norddeutschland ist.
Es ist nicht einfach, die Segelschlitten zu manövrieren. Schon bei leichter Brise erreichen sie atemberaubende Geschwindigkeiten. Bei bis zu 130 km/h lassen Kälte und Fahrwind den Atem stocken. Das spiegelglatte Eis des Steinhuder Meeres bietet ideale Bedinungen für das Eissegeln - wenn der Winter nur kalt genug ist.
Personen im Film
Adenauer, Konrad ; Gaulle de, Charles ; Kohl, Hannelore ; Genscher, Hans Dietrich ; Güttler, Rudolf ; Heumann, Jörg ; Joppig, Günther ; Mitterand, Francois ; Seibold, Brigitte ; Thatcher, Margaret ; Wörner, Manfred
Orte
Bonn ; Frankfurt ; Hamburg ; Karlsruhe ; Köln ; München ; Nordsee ; Steinhuder Meer ; Trier ; Würzburg
Themen
Rock`n`Roll ; Politik ; Sachindex Wochenschauen ; Bundesgrenzschutz ; Bundeswehr ; Eissegeln ; Grenze DDR/BRD, Grenzen ; Handel, Geldwesen ; Industrie ; Kameraleute, Kameramänner ; Erziehung, Jugend ; Europa, EVG, EWG ; Fahnen ; Musikinstrumente ; Oel ; Pakte ; Photographen ; Politische Veranstaltungen ; Raketen ; Raumfahrt ; Rückblicke ; Schiffahrt ; Schönheitspflege ; Tanz ; Umweltschutz, Umweltverschmutzung ; Bauwerke ; Kraftfahrwesen, Kraftfahrzeugwesen ; Manöver ; Menschen ; Verträge ; Zivildienst ; Flugzeugwesen, Flugwesen ; Archäologie ; Augen ; Ausländer ; Ausstellungen ; Gedenktage, Jubiläen, Geburtstage ; Umweltschutz ; Musikinstrument ; 01 16 mm-Projekt ; Industrie ; 10 Findbuch Deutschlandspiegel
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