01. Hamburg: Deutsche Curlingmeisterschaften
Putzen des Curling-Steins, Wurf und Eisfegen. Blick von oben auf das Spiel. Werfer und Wischer. Werferin groß. Siegerehrung. Sieger der Damenmannschaft Bayern mit Andrea Schöpp. Sieger der Herren-Mannschaft Bayern mit Rainer Schöpp.
(50 m)
02. Berufsfortbildung und Umschulung - Berufsförderungswerk
Neue Industrie, Computer, Automation. Stillstehende Räder von Förderturm. Bauarbeiter mauern. Häuserbau. Arbeitsamt. Wartende. Beratungsgespräch O-Ton. Lehrgangsteilnehmer bei Qualifizierungkursen des Berufsförderungswerkes. Programmsteuerung von Schaltungen für Industrie Roboter. Krankenbett mit Puppe. Infusionsgerät wird befestigt. Junger Mann in der Ausbildung als Altenpfleger O-Ton. Ausbildung von Zeichnerinnen in CSD "Computer Aided Design". Programmieren von Zeichnungsrobotern, Computerbilder entstehen. Bauzeichnerin O-Ton.
(86 m)
03. Die Saalburg bei Frankfurt
Außenmauer der Saalburg. Das naturgetreu wieder aufgebaute römische Kastell. Reste der römischen Bäder aus dem 2. Jahrhundert. Heizung. Zeichnung des Limes. Museumsleiter Dr. Dieter Baatz spricht O-Ton. Römischer Wegbau. Ausgrabungsfunde in Ausstellungsräumen. Skulpturen, handwerkliches Gerät, Hausrat, Münzen, Schuhe. Schulklasse bei Besichtigung.
(59 m)
04. Das technische Hilfswerk (siehe D 339/5, selber Text)
Blom und Voss. Männer verlassen an Feierabend das Werk. Elektroingenieur verbringt seinen Feierabend als Zugführer des Technischen Hilfswerkes bei Einsatzübungen. Wagen fahren aus. Männer steigen über Leiter in Haus und bergen Kind. Männer des TH in Schlauchbooten bei Bergung eines abgesunkenen Fahrzeuges, das mit Wind an Land gezogen wird. Autobahnverkehr. Mit aufgeblendeten Scheinwerfern fährt TH Fahrzeug zwischen den Spuren zu Unfallstelle und räumt Fahrbahn von Landung eines umgestürzten LKW.
(49 m)
05. Schmuckindustrie in Pforzheim
Rieselndes Gold. Pforzheim total. Schmuckschaufenster. Fußgänger bildfüllend. Juweliergeschäft. Schmückstück "Herz" groß. Ketten, Armreif, Schmetterling, Collier. Designer zeichnet Modell. Stanzmachine. Schmuckherstellung in Handarbeit. Goldschmiede bei der Arbeit. Diamanten werden eingesetzt von Juwelenfasser. Politeusen geben dem Schmuckstück Glanz. Qualitätskontrolle mit Mikroskop. Mann legt Frau Schmuckstück um.
(58 m)
06. Düsseldorf: Kunstsammlung Nordrhein Westfalen
Geschwungene Fassade des neuen Hauses der Kunst des 20. Jahrhunderts. Innenraum. Moderne Kunst. Chagall "Selbstbildnis", Geiger. Kubistische Bilder von Picasso. Schriftzug Picasso. George Grosz, Expressionist. Rene Magritte "Hund". Surrealistische Kunst. Besucher im Kunsthaus. Junge Leute.
Statement 1 Junges Mädchen - Bild Max Beckmann "Die Nacht"
Statement 2 Junges Mädchen - Bild Wassily Kandinski "Die Komposition"
Statement 3 Junger Mann - Roy Lichtenstein "Das große Gemälde".
Statement 4 Junges Mädchen - Jackson Pollock "Nummer 32"
Blick aus Museum auf Straße.
(75 m)
07. US Story: Amerika in deutschen Kinderzimmern
Hochbahn fährt. Lichtampeln. Straßenverkehr bei Nacht. Roboter marschiert. Ferngelenktes Auto, Tatzelwurm, Fahrzeug, das Wände hoch fährt. "Master of the universe" Schlangen, Drachen, Computerspiele. Kinder spielen. Roboter bringt Cola und Kaugummi. Kind auf Schaukelpferd mit Puppen.
(62 m)
01. Deutsche Curlingmeisterschaften
Glatt muß er sein, blankgeputzt wie ein Spiegel! Wer den 20 kg schweren Granitstein nicht hegt und pflegt, wer die Strecke nicht sorgfältig einpeilt, braucht beim Wettbewerb um die deutschen Curlingmeisterschaften gar nicht erst anzutreten. Denn: rutschen muß die Sache - zentimetergenau. Curling ist Mannschaftssport. Vier Spieler bilden ein Team, der Werfer, 2 "Wischer" und der "Skip" als Spielleiter. Unausgesetzt polieren die Wischer mit schnellen Bewegungen ihrer Besen das Eis vor dem gleitenden Stein, damit auch nicht das kleinste Krümchen den Lauf des Granitsteins hemmt.
Es gilt, den Stein ins Zielfeld, ins "Haus" zu bringen und die Steine der gegnerischen Mannschaft zu verdrängen. Gleitet der Stein zu schnell, schießt er über das Ziel hinaus. Läuft er zu langsam, hat er zuwenig Wucht, um die gegnerischen Steine zu verdrängen. Die Hamburger, die zu den Meisterschaften eingeladen hatten, hatten das Nachsehen. Die Deutschen Meisterschaften im Curling endeten in diesem Jahr wie ein bayerisches Familienfest. Siegerin bei den Damen war die Mannschaft mit Andrea Schöpp aus Riessersee und bei den Herren gewann die Mannschaft unter ihrem Bruder Rainer Schöpp.
02. Berufsfortbildung und Umschulung
Wie viele Industrieländer ist auch Deutschland in einer Phase tiefgreifenden Umbruchs in der Arbeitswelt. Während in den Wachstumsbranchen durch den Einsatz neuer Techniken Mitarbeiter mit neuer Qualifikation gesucht werden, nimmt die Zahl der Arbeitsplätze in anderen Bereichen ab, besonders in der Schwerindustrie und im Bauwesen. Viele der heute zweieinhalb Millionen Arbeitslosen können in den Berufen keinen neuen Arbeitsplatz finden, die sie einst gelernt haben. Die Bundesanstalt für Arbeit hat deshalb seit 1986 mit einer "Qualifizierungsoffensive" die Initiative ergriffen. Über die Arbeitsämter wurden tausende von Kursen zur beruflichen Fortbildung und Umschulung eingerichtet und finanziert. Damit ließ sich die Arbeitslosenzahl um 140.000 reduzieren.
"Ich habe als Feinmechaniker gearbeitet und möchte gerne einmal fragen, ob man mich da nicht weiterbilden kann?"
"Ich kann Ihnen hier mal ein Lehrgangsverzeichnis geben, aus dem Sie zunächst einiges Näheres entnehmen können ..."
Ein Beispiel aus der Praxis! CNC-Lehrgang, fachliche Qualifizierung an computer-gesteuerten Werkzeugmaschinen. Im letzten Jahr nahmen 530.000 Arbeitnehmer die verschiedensten Angebote zur beruflichen Fortbildung an. Zwei Drittel davon waren vorher arbeitslos. Um neue qualifizierte Fachkräfte für die Zukunft zu gewinnen, wirken alle zusammen: Der Staat, die Arbeitgeber und die Gewerkschaften zusammen im "Berufsfortbildungswerk", kurz BFW.
"Ich bin hier, um die neue Technik kennenzulernen und ich finde diese Einrichtung B F W in Ordnung. Es ist gut, daß es sowas gibt."
Finanziert werden diese umfangreichen Maßnahmen von der Bundesanstalt für Arbeit mit jährlich 4 1/2 Milliarden Mark! Wer an den Qualifizierungskursen teilnimmt, wird bezahlt, um seinen Lebensunterhalt bestreiten zu können. Doch einfach sind die Lehrgänge nicht. Es kostet viel Mühe, z.B. die Programmsteuerung von Schaltungen für Industrieroboter zu erlernen. Wer durchhält, hat jedoch gute Chancen. Doch es geht nicht nur um technische Berufe. Mehr und mehr werden in Zukunft Fachkräfte bei Dienstleistungen und sozialen Berufen gebraucht, z.B. für die Altenpflege.
"Also, ich lerne Altenpflege, weil ich in meinem alten Beruf keine Chance mehr gesehen hab'."
Hier werden Zeichnerinnen in CAD ausgebildet, in 'Computer Aided Design', im Programmieren von Zeichnungsrobotern. Das millionenschwere Programm zur Fortbildung und Umschulung ist kein Allheilmittel im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit. Aber es ist eine der wichtigsten Maßnahmen. Die Teilnehmer selbst wissen das am Besten.
"Ich bin Bauzeichnerin und habe keinen Arbeitsplatz mehr gefunden und habe durch's Arbeitsamt diese Fortbildungsmaßnahmen hier zum CAD am Computer gekriegt. Ich hoffe, damit wieder in meinem Beruf arbeiten zu können."
03. Die Saalburg
Römisches Mauerwerk, mitten in Deutschland. Nicht weit entfernt von Frankfurt am Main erhebt sich als Touristenattraktion ersten Ranges die Saalburg, ein naturgetreu wiederaufgebautes römisches Kastell. Originale Teile aus dem 2. Jahrhundert sind die Reste der römischen Bäder und der kunstvoll angelegten Heizung. Die Saalburg war Teil des "Limes", des mächtigen Befestigungssystems aus Erdwällen, Wachtürmen und Kastellen, das vom Rhein über den Main bis zur Donau reichte und das römische Reich gegen die Germanen schützen sollte. Der Museumsleiter, Prof. Dr. Dieter Baatz, erläutert seinen Besuchern gern, was sie hier sehen können:
"Heute ist die Saalburg ein vielbesuchtes Museum, in dem Sie einmal den römischen Wehrbau selbst betrachten können - er ist ja wieder aufgebaut worden - und in den Ausstellungsräumen eine Fülle der verschiedensten Ausgrabungsfunde. Sie zeigen nicht nur, was die Besatzung dieses Limes-Kastells an Waffen hatte, sondern auch, was sie an handwerklichem Gerät benutzte. Denn diese Einheit des römischen Heeres, die hier lag, war weitgehend selbständig. Sie konnte bauen - in Holz, in Stein. Sie konnte alle Bedürfnisse des täglichen Lebens selbst bestreiten. Das wird hier dokumentiert durch eine Fülle von Handwerksgerät. Ebenso finden Sie natürlich eine Menge von Hausrat aller Art, Münzen natürlich - Kleidungsreste sogar - Schuhe."
Dank des anschaulichen Materials aus der römischen Geschichte ist die Saalburg ein bevorzugtes Ziel ganzer Schulklassen. Die Römer hatten ihr Kastell schon im Jahr 233 aufgegeben. Danach geriet es, inmitten der Wälder des Taunus, völlig in Vergessenheit. Erst um 1900 wurde es restauriert, nicht zuletzt dank großzügiger Geldspenden aus Amerika.
04. Das Technische Hilfswerk
THW: Diese Buchstaben stehen für "Technisches Hilfswerk", einer zivilen Organisation in der Bundesrepublik Deutschland. Ihr Ziel: Hilfe leisten auf technischem Gebiet bei Unfällen, Unglücken und Katastrophen. Mehr als 70.000 freiwillige Helfer aus den unterschiedlichsten Berufen kommen regelmäßig zu Übungen zusammen. Sie opfern ihre Freizeit, um zu lernen, wie man anderen beisteht. Denn der Leitgedanke des Technischen Hilfswerks lautet: helfen wollen ist gut, helfen können ist besser.
Sie müssen Stege, Abstützungen und Behelfsbrücken bauen, und Tauchpumpen, Kompressoranlagen, Rahmen und Brunnenbohrmaschinen bedienen können. Im Ernstfall, etwa bei großen Sturmfluten in Norddeutschland, mußten die Leute des Technischen Hilfswerks oft tagelang rund um die Uhr mit anpacken. Die Einsätze kommen unvermutet und unregelmäßig, wie hier bei der Bergung eines LKW. Heute sind sie weit über die Grenzen der Bundesrepublik hinaus bekannt. Überall in der Welt hilft das Technische Hilfswerk bei Katastrophen. Es ist überall da zur Stelle, wo es gebraucht wird.
05. Schmuckindustrie Pforzheim
Gold. Reines, echtes Gold. Pforzheim, am Nordrand des Schwarzwalds, hat ein ganz besonderes Verhältnis zu diesem kostbaren Edelmetall: Fast drei Viertel des bundesdeutschen Schmucks werden hier hergestellt. Nicht weniger als 89 Betriebe mit 6.300 Beschäftigten haben sich dem hochkarätigen Gewerbe verschrieben. Das funkelnde Angebot ist daher äußerst vielfältig, wenngleich Schmuck "made in Pforzheim" den Ruf hat, im Design eher konservativ zu erscheinen. Ausnahmen bestätigen die Regel, wie dieses Collier mit dem vielversprechenden Namen "Diamantflirt".
Die Entwicklung neuer Modelle beginnt - beim Designer. Seine Aufgabe ist es, ausgefallene Ideen mit dem internationalen Standard des Pforzheimer Schmucks zu einem neuen Werk zu vereinen. Obwohl in Serie prodziert, werden erstklassige Qualität und Exklusivität garantiert, dafür sorgen niedrige Stückzahlen und die überwiegende Handarbeit. Die Goldschmiedekunst blickt in Pforzheim auf eine Tradition zurück, die bis ins 18. Jahrhundert reicht. Nicht selten waren schon die Urgroßeltern eines dieser Goldschmiede im selben Gewerbe tätig.
Nach dem Feilen und wiederholtem Prüfen kann der Flirt mit den Diamanten beginnen. Mit scharfem Auge und ruhiger Hand setzen die Juwelenfasser die kleinen Edelsteine ein, bevor das Collier unter den Händen ausgebildeter "Politeusen" seinen wahren Glanz zu entfalten beginnt. Nach der strengen Qualitätskontrolle verläßt der Diamantflirt Pforzheim, um irgendwo auf der Welt seinem Namen alle Ehre zu machen.
06. Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen
Eine geschwungene, polierte Granitfassade; ihre Eleganz paßt zu Düsseldorf. Das neue Haus für Kunst des 20. Jahrhunderts - architektonisch zurückgenommen und funktionell, mit natürlichem Oberlicht für alle Etagen - so hat es das dänische Architektenteam gewollt. Die "Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen" will kein repräsentativer Querschnitt durch die moderne Kunst sein; vielmehr sind es herausragende Einzelstücke, die in Jahrzehnten gesammelt wurden - nach der Maxime des eigenwilligen Direktors: "Das Kunststück heißt nicht kaufen, sondern nicht kaufen." - Chagalls Selbstbildnis und sein "Geiger".
Eine außergewöhnliche Vielzahl kubistischer Picassos. George Grosz, Expressionist, ein Ankläger seiner Zeit. Highlights des Surrealismus, zum Beispiel René Magritte. Durch nichts lenkt die Architektur den Besucher ab, durch keine postmodernen Schnörkel. Wer es wünscht, dem gibt das Museum Anregungen. Besonders viele junge Leute setzen sich den divergierenden Eindrücken aus. Mögen sie moderne Kunst, haben sie einen Favoriten gefunden bei ihrem Rundgang?
"Mir hat das Bild von Max Beckmann am besten gefallen! "Die Nacht", und zwar durch die extreme Darstellung der Figuren, vor allem der aggressiven Gesichtszüge." "Also, mir hat das Bild von Wassily Kandinsky am besten gefallen, mit dem Titel "Die Komposition X", und zwar deswegen, weil es eine gewisse Fröhlichkeit ausdrückt durch die Buntheit der Farben und so die Phantasie eigentlich sehr anregt." "Das Große Gemälde" von Roy Lichtenstein finde ich sehr schön, weil es zeigt, wie Farbe und Strichführung ein Bild lebendig machen können." "Die 'Nummer 32' von Jackson Pollock, weil eigentlich das Auge so auf der Suche nach einem Schwerpunkt ist, nach einem Motiv, und man feststellt, daß ständige Bewegung in dem Bild ist."
Spontane Reaktionen auf die Kunst unserer Zeit - die Maßstäbe ihrer Urteile sind unterschiedlich; doch eines wurde erreicht, was Kunst leisten soll: die Phantasie anregen!