01. Jugendfest in der Villa Hammerschmidt - Jugend überwindet Grenzen
Schwarzes und weißes Mädchen tanzend. Junge schwarze Frau schlägt auf Tamburin. Standarte des Bundespräsidenten. Die Villa Hammerschmidt. Richard von Weizsäcker im Gespräch mit Jugendlichen. Holländische Jugendgruppe bei Volkstanz. Gesichter schwarzer hübscher Jugendlicher. Polnische Gruppe singt und musiziert. Fotografie Von Weizsäcker zwischen Jugendlichen. Afrikanische Gruppe singt. Kuchen als Landesflaggen geformt und verziert. Bemalte Gesichter. Band Peter Herbolzheimer spielt. Zuhörer. Französischer Trompeter groß. Zuschauer klatschen. Can Can Tanz.
(70 m)
02. Hamburg: Internationale Verkehrsausstellung - IVA 88
IVA Flagge vor Fernsehturm. Internationale Fahnen, im Hintergrund Plaza Hotel. Besucher in Ausstellung. Verkehrstechnik der Zukunft. Bus, der elektrische Antriebsenergie an den Haltestellen speichert. Stromabnehmermasten werden ausgefahren. Bus fährt. Lufthansa Flugzeug. Zukunftautos. Ausstellungsstand Daimler Benz. Sicherheitsvorrichtung gegen Unfälle: Air Bag. Vorführung mit Puppen bei Aufprall. Minilok fährt. Magnetschienenbahn fährt. Anzeige 329 km.
(71 m)
03. Bauernhochzeit auf dem Alten Land
Obstblüten groß. Giebelschwenk Altenländer Haus. Trecker fährt in Hof. Biene auf Blüte. Hochzeitspaar tritt in historischer Hochzeitstracht aus Haus. Die Braut trägt den "Flunkkranz", einen mit Blüten übersäten Kopfschmuck. Hochzeitspaar in Kutsche. Reiter begleiten Kutsche und bilden Spalier. Umtrunk. Hochzeitspaar vor der Brautpforte. Brautpaar zieht moderne Hochzeitskleidung an. Gäste kommen. Hochzeitsessen. Briefumschläge mit Geld auf Geschenktisch. Brauttanz. Gäste tanzen. Brautpaar auf Galerie des Hauses. Braut wirft Brautkranz hinunter zu jungen Mädchen.
(56 m)
04. Berlin: Ausstellung "Für Augen und Ohren"
(Archiv D 306/5) Zusatzaufnahmen: Stephan von Kühne gestaltet mit Prüfgerät, Drähten und Elektronik hörbares Kunstwerk. Musikeffekte mit Orgelpfeifen. Milan Knizak, CSSR, zeigt, wie er mit beschädigten Schallplatten neue Musik entwickelt. Tönender Müll. Klangplastik "Stepptänzer", 2 Plastikbeine steppen nach Noten. Tap dancer.
(52 m)
05. Schwarzwald: Die Höllentalbahn
Einfahrt in Tunnel. Fahraufnahme. Bahn fährt durch Schwarzwald. Station. Zug fährt steil bergauf. Fahrt über Viadukt. Lokführer. Tunnel.
Streckenwärter O-Ton:
"In den Zeiten, in denen noch eine Dampflok fuhr, da war es im Höllental noch sehr gemütlich, vor allen Dingen in diesem Abschnitt. Da fuhren die Züge extra langsam, damit die Reisenden ein Bild vom Hirsch machen konnten."
Auf Felsen steht Hirsch-Monument. Bahnhof Hirschsprung. Bahnhof Himmelreich. Zug fährt in Freiburg ein. Ausfahrt aus Tunnel.
(62 m)
06. Wiesbaden: Reitturnier
Reiten vor Barockkulisse des Schloßes, ehemaliger Sitz der Herzöge von Nassau. Skulpturen. Wagen parken. Dressur. Zuschauer. Springreiter sitzt auf. Verkaufsstand für Reitzubehör. Reiter reißt Hindernis. Reiter auf Parcours und Abreitplatz. 2 Damen im Gespräch. Franke Sloothaak auf Aramis gewinnt den "Grossen Preis von Wiesbaden".
(56 m)
07. US-Story: Die Friesen und Amerika
Abendstimmung auf Insel. Flagge der deutschen Auswanderer weht im Wind auf Pellworm. Landkarte Pellworm. Nordsee mit Insel am Horizont. Mädchentanzgruppe tanzt.
Statement Edlef Levsen (Vorfahren wanderten aus) O-Ton Möwenschwarm, Strandläufer, Steinbrocken am Strand. Statement Inselbürgermeister O-Ton. Schnittbilder Pellworm Monoöith Statement Dr. Joachim Reppmann, Historiker, O-Ton. Windmühle, Leuchtturm, Meer.
(61 m)
01. Jugendfest in der Villa Hammerschmidt
Auch dieses Jahr hatte der Bundespräsident wieder junge Menschen eingeladen. Das ist, seit Richard von Weizsäcker im Amt ist, schon fast Tradition in Bonn geworden.
2.000 junge Leute aus 39 verschiedenen Ländern tummelten sich auf dem Rasen und in den vorsorglich aufgestellten Zelten im Park der Villa Hammerschmidt. Besonders zahlreich waren in diesem Jahr die Jugendgruppen aus den Ostblockstaaten.
Richard von Weizsäcker fand schnell Kontakt mit seinen jugendlichen Gästen. Eingeladen waren Jugendgruppen, die sich besonders intensiv um internationale Verständigung bemüht hatten: Pfadfinder, Tanz- und Musikgruppen und junge Gewerkschaftler. Unentwegt stellte sich der Bundespräsident den Diskutierenden. Abrüstung, Umweltschutz und Frieden waren die Hauptthemen.
Trotz vieler ernster Gespräche und Fragen war das Jugendtreffen beim Bundespräsidenten in der Villa Hammerschmidt doch ein überwiegend heiteres Fest, ein zwangloses Treffen junger Leute untereinander und mit Politikern. Jeder traf jeden und manche Freundschaft wurde geschlossen.
Wer Lust hatte, hörte Musik, die junge Menschen über alle Grenzen anspricht, wie die Rhytmen der Band von Peter Herbolzheimer.
Die stärkste Gruppe stellten diesmal die jungen Franzosen, die mit Vorführungen in der Tradition ihres Landes besonders starken Anklang fanden.
02. IVA 88
Die IVA, die "Internationale Verkehrs-Ausstellung" in Hamburg erwies sich als Weltforum des Verkehrs. 3.000 Verkehrsexperten, die Verkehrsminister fast aller west- und osteuropäischer Staaten tauschten ihre Erfahrungen und Gedanken darüber aus, wie sich der Verkehr von Morgen entwickeln wird. Neue technische Entwicklungen wie dieser Bus, der elektrische Antriebsenergie an den Haltestellen speichert und deshalb auch besonders umweltfreundlich ist, ermöglichen neue Verkehrskonzepte.
Die stürmische Entwicklung des Luftverkehrs in den letzten Jahrzehnten, die immer stärker werdende Dichte im Straßenverkehr und die wachsende Zahl won Unfällen machen sowohl neue Oberlegungen in der Verkehrspolitik wie auch neue technische Lösungen nötig.
Eine wesentliche Rolle spielt dabei die Entwicklung von Sicherheitseinrichtungen im Auto wie der "Air-Bag".
Den Besuchern der IVA wurde im eigens eingerichteten "Autodrom" drastisch vor Augen geführt, welche zerstörerischen Kräfte beim Aufprall eines Autos frei werden.
Ein Fahrzeug, das auf der Straße genauso gut fahren kann wie auf der Schiene, ist die neue "Minilok". Sie dient dem Rangieren beim immer stärker werdenden Obergang vom Straßen- zum Schienenverkehr. Denn! Die Eisenbahn scheint überhaupt an Bedeutung zu gewinnen.
Der Ausstellungsbahnhof mit den eupopäischen Hochgeschwindigkeitszügen war jendenfalls die Hauptattraktion der IVA. Das Musterstück des neuen deutschen "Transrapid Europa" durchbrach alle konventionellen Vorstellungen davon, wie sich der Schienenverkehr der Zukunft entwickeln kann.
Der "Transrapid" schwebt - ohne Räder - auf extrem starken Magnetfeldern. Ausflüge zur Versuchsanlage in Ostfriesland überzeugten auch Skeptiker. Dies kann - so meinen viele Experten - das die Zukunft revolutionierende Verkehrsmittel werden. Die Frage, wer die milliardenschweren Investitionen für den bis zu 500 Kilometer schnellen "Transrapid" aufbringen kann, ist allerdings noch nicht beantwortet.
03. Bauernhochzeit
Das "schöne Alte Land" wird in diesem Lied besungen, der großte Obstgarten
Europas, nur wenige Kilometer südwestlich von Hamburg. Hier ist Tradition noch lebendig. Jakob und Martina Ueck geben sich in historischer Hochzeitstracht das Ja-Wort. Mit dem "Flunk-Kranz", dem mit Blüten übersäten Kopfschmuck, sind die Altländer Bräute schon vor Jahrhunderten vor den Traualtar getreten.
Zuhause erwartet - nach altem Brauch - die von Freunden und Verwandten geschmückte Braut-Pforte das junge Paar. Jakob Ueck ist Obstbauer, wie die meisten im "Alten Land" an der Elbe.
Diese Braut-Pforte wurde früher für jeden Altländer nur zweimal geöffnet: Zur Heirat und zum Begräbnis. Das hat sich natürlich geändert. Man muß ja schließlich nicht alles übernehmen, nur weil es Brauch ist. Für das Fest am Abend zieht man moderne Kleidung vor.
Eingeladen haben sie aber nach altem Brauch öffentlich, über die lokale Zeitung. Jeder kann kommen. Es ist hier üblich, daß die Gäste den jungen Eheleuten Geld schenken, verpackt in Briefumschlägen.
Der eigentliche Höhepunkt des Festes ist der Brautwalzer. Vor aller Augen beweisen die beiden symbolisch, daß sie in der Lage sind, im gleichen Takt durchs Leben zu gehen.
Um Mitternacht endet der große Tag für Jakob und Martina Ueck. Dann wird der Brautstrauß unter die jungen unverheirateten Frauen geworfen. Wer ihn fängt, wird die nächste Braut im Dorf sein. Ein bißchen Aberglaube ist schon dabei - aber vor allem viel Spaß.
04. für Augen und Ohren
Schon die alten Orchestrions sprachen Augen und Ohren der Zuschauer an, um sie herbeizulocken.
Visuelle Töne, tönende Visionen: Die Wechselbeziehung zwischen Musik und bildender Kunst reizte auch Stephan von Kühne zur Gestaltung gleichermaßen sichtbarer wie hörbarer Kunstwerke. Mit Prüfgerät, Drähten und elektronischen Bausteinen schuf er seine "Totem Tones", Orgelpfeifen mit Eigenleben
Der Phantasie sind bei diesem Kunst-Schöpfungen keine Grenzen gesetzt. Milan Knizak aus der :Tschechoslowakei zeigte auf einer deutschen Ausstellung, wie er durch Beschädigung von Schallplatten neuen Musik entwickelt.
Auch Geräusche und Leute der Umgebung werden bei der Gestaltung verarbeitet und manche Werke laden zum Mitmachen ein.
Die Besucher der Kunstausstellung mit dem Titel "Für Augen und Ohren" zeigen sich teils schockiert; teils interessiert und meistens amüsiert.
Ganz besonders amüsant: Die Klang-Plastik "Steptänzer", die schon wieder an die alten Orchestrions erinnert.
05. Die Höllentalbahn
Mit der Bahn durch die Hölle! Keine Angst, das einzig "teuflische" an dieser 36 Kilometer langen Bahnlinie durch den Schwarzwald ist der Name. Doch der kommt nicht von ungefähr. Heute noch spüren die Reisenden, warum das unwegsame Höllental bis ins vorige Jahrhundert als gefährlich galt. Gleich am Anfang geht es steil bergab. Deshalb muß jeder Zug zuvor eine Bremsprobe ablegen.
Nur so kann er die steilste Eisenbahnstrecke Deutschlands sicher meistern.
Geschafft! Doch jetzt geht es erst richtig los. Was früher noch als bedrohlich galt, lockt heute Scharen von Urlaubern. Rund 300.000 von ihnen bringt die Höllentalbahn jährlich wohlbehalten an ihr Feriendomizil. Aber eigentlich ist das Fahren und das Ins-Land-Schauen wichtiger, als das Ankommen. Die Herzen der Hobby-Fotografen schlagen höher beim Anblick der alten Bahnhöfe.
Immer enger wird das Tal, der Fotograf kommt nicht mehr zur Ruhe. Früher, erinnert sich ein alter Streckenläufer, war das noch anders: "In den Zeiten, in denen noch eine Dampflok fuhr, da war es im Höllental noch sehr gemütlich, vor alien Dingen in diesem Abschnitt. Da fuhren die Züge extra langsam, damit die Reisenden ein Bild vom Hirsch machen konnten".
Der Hirsch, so die Sage, rettete sich durch einen tollkühnen Sprung über diese Schlucht vor seinen Verfolgern. Der Bahnhof nebenan hat davon seinen Namen! Hirschsprung. Noch ein Motiv!
Wer das finstere Höllental hinter sich gebracht hat, wird belohnt: Er landet geradewegs im "Himmelreich". Der kleine Bahnhof ist 100 Jahre alt, so alt, wie die Strecke selbst.
Wem die abwechslungsreiche Höllenfahrt, die nur 25 Minuten dauert, zu kurz ist, der steigt am Ende der Strecke in Freiburg am besten gleich wieder ein. Kluge Köpfe kaufen eine Rückfahrkarte. Oder besser: Eine Zehnerkarte. Es lohnt sich.
06. Reiten vor Barockkulisse
Wiesbaden hat bei den Freunden des Pferdesports den Ruf, die Stadt mit dem schönsten Turnierplatz Europas zu sein. Kein Wunder, hier - oder zumindest ganz in der Nähe - hat schon der sagenumwobene Kaiser Barbarossa seine Turniere geritten. Monarchische Pracht spiegelt heute das barocke Residenzschloß der ehemaligen Hcrzöge von Nassau, zusammen mit dem Park, eine wirklich einmalige Kulisse für die Reiter - und nicht nur für sie!
Von dieser Athmosphäre werden mehr Zuschauer aus dera Ausland angelockt, als von irgendeinem anderen Turnier in Deutschland.
Sportlich war das Wiesbadener Turnier ein wichtiges Kräftemessen der internationalen Reiter-Elite vor den olympischen Sommerspielen. Außer den Dressurreitern nahmen auch die Springreiter im roten Rock die Wiesbadener Kulisse zum Anlaß, letzte Feinheiten auszuprobieren, ohne die Konkurrenten dabei allzu sehr in die Karten schauen zu lassen. Für die deutschen Reiter im internationalen Feld galt es ohnenhin als Olympia-Qualifikation. Ihre Hauptkonkurrenten in den 22 verschiedenen Prüfungen kammen aus Großbritannien, Irland, Belgien, Österreich und der Schweiz.
Die meist sehr fachkundigen Zuschauer sahen hervorragende Leistungen. Franke Sloothaak auf "Aramis" holte sich den "Großen Preis von Wiesbaden" mit null Fehlern. Das Reitturnier vorm Herzogschloß erfüllte auch dieses Jahr die Erwartungen der 20.000 Besucher.