Sacherschließung
01. Burg Eltz
Luftaufnahmen von Burgen am Rhein. Die Burg Eltz an der Mosel. Papiergeldscheine bildfüllend. Die Burg Eltz als Motiv des 500 DM-Scheines. Teileinstellungen der Burg. Besucher gehen zur Burg hinauf zur Besichtigung. Innenaufnahmen. Der Fahnensaal mit großem Kachelofen aus dem 16. Jahrhundert. Gemälde. Ritterrüstung. Blick in den Schloßhof. Restaurierungsarbeiten am Gemäuer.
(51 m)
02. Hannover: EG - Gipfel - Europäische Gemeinschaft
EG Fahnen. Schrift: 39. Tagung des Europäischen Rates. Helmut Kohl bei Ankunft
Helmut Kohl O-Ton, neben Genscher zur Presse:
"Bei der Bilanz gab es ein einmütiges Bekenntnis dazu, daß wir bereit sind, jede Chance zu nutzen, den Weg zur europäischen Union unumkehrbar zu machen"
Karte EG mit 12 Mitgliedstaaten seit 1987. Güterzug fährt über Brücke. LKW Verkehr auf modernen Straßen. Kranfahrt Hannover Messe. Autoverkauf. Autos auf Straße. Hörsaal. Studentengesicht, groß. Industrieproduktion. Chip-chasses, Schaltbilder. Computersaal. Autoroboter bei Montage. Philips Elektro. Frauen an Zeichenbrett. Rolltreppen.
Helmut Kohl O-Ton vor Presse:
"Wir sind uns alle darüber im klaren, daß der Binnenmarkt nur zu verwirklichen ist, wenn die Arbeitnehmer und ihre Organisationen Europa tatsächlich auch zu ihrem persönlichen Vorteil im besten Sinne des Wortes erfahren, und wenn wir auch die Tarifpartner mit einbeziehen."
(107 m)
03. Eberstadt: Die Hochspringer Elite
Hochspringer ZL. Bodenübung Carlo Thränhardt, Dieter Mögenburg. Zuschauer. Sprung des Chinesen Zhu Jian Hua (sprang als 1. Mensch 2,39 m im Jahr 1985). Dietmar Mögenburg springt ZL. Fotograf. Carlo Thränhardt springt ZL, reißt Stange mit der Hand, überspringt 2, 34 m und siegt. Zuschauer klatschen.
(59 m)
04. Wedel: Ochsenmarkt
LKW fährt vor Aufschrift Bullen aus Holstein. Bocksprünge beim Aussteigen. Ochsen stehen nebeneinander, von hinten. Der Markt, total. Elbufer. Denkmal Roland. Handschlag beim Handel. Kuhmaul, groß.
(45 m)
05. Stuttgart: Fraunhofer Forschungsinstitut Wissenschaft hilft Wirtschaft
Männer an Computern. Industrieroboter. Elektronik. Besuchergruppe. Gespräche. Vorführung von Montage von Autokühlerschläuchen mit rechnergesteuertem Automat. Textil: Computer entwirft Hose und fügt Stoff zu Endprodukt zusammen. Pilotprojekt einer menschenleeren Fabrik.
(53 m)
06. Schleswig Holstein: Ballettinternat Salzau
Schloß Salzau. Hände spielen Klavier. Tänzerin bei Training mit Lehrer.
Nikita Gsovski, Direktor der Schule, O-Ton:
"Internat, das bedeutet, einen geschlossenen harmonischen Raum, mit sehr viel künstlerischer und menschlicher Freiheit, aber mit zwei Zielen: einmal den öffentlichen Schulabschluß und einmal das Engagement an einem Theater zu finden. Und dieser Aufgabe werden wir im weitesten Sinne gerecht."
Schulunterricht. Übungsstunde im Ballettsaal an hoher Stange. Lauf durch die Räume. Freizeit, Essen, Üben einer Verbeugung.
(63 m)
07. US- Story: AFN Frankfurt (Allied Forces Network)
Rundfunksprecher. Mischpult. Soldat spricht. Bildmischung. Monitor. Videokassette wird eingelegt.
Ken Frowide O-Ton:
"AFN ist wichtig, weil die Soldaten so in Kontakt mit ihrer Heimat bleiben und bei ihrer Rückkehr keinen "Kulturschock" erleiden.
AFN Direktor Tom Baxter O-Ton:
"Alle wichtigen Nachrichten- und Magazinsendungen kommen via Satellit aus den USA. Schon deshalb haben wir einen freien Informationsfluß."
Archivbilder aus dem 2. Weltkrieg. Fernsehzuschauer. Progammzeitschrift des AFN. Deutsche Fernsehzuschauer müssen ihr Gerät auf US Norm umrüsten lassen, um AFN empfangen zu können.
Zuschauer-O-Ton:
"Ich habe fünf Jahre in den USA gelebt und kann jetzt meine alten Lieblingsprogramme weiter sehen."
(68 m)
Sprechertext
01. Burg Eltz
Deutschlands Burgen und Schlösser: touristische Anziehungspunkte seit alten Zeiten. Einige der schönsten Burgen liegen an Rhein und Mosel. Burg Eltz. Die größte und prächtigste von allen. Ihr Bild schmückt auch den Fünfhundertmarkschein.
Hoch über der Mosel empfängt sie ihre Besucher, viele tausend im Jahr. Dichter und Maler ließen sich von ihrem romantischen Zauber einfangen. Eltz ist eine der wenigen deutschen Burgen, die nie zerstört wurden. Seit 800 Jahren ist sie im Besitz der Grafen Eltz. Der "Fahnensaal" mit Spätgotischem Netzgewölbe und einem prächtigen Kachelofen aus dem 16. Jahrhundert.
Vielfalt der Stile und Kulturen. Der Weg durch die Zimmer und Säle führt durch die Kulturgeschichte der Mosellandschaft. Die Grafen Eltz haben Ihre Burg seit langem für die öffentlichkeit freigegeben. Sie brauchen die Eintrittsgelder der Besucher, um diese einmalige Anlage zu erhalten, von der Frankreichs Nationaldichter Victor Hugo einmal bemerkte sie sei die "deutsche Burg an sich" - die Burg der Burgen.
02. EG-Gipfel
Europäisches Gipfeltreffen in der norddeutschen Stadt Hannover. Unter den Vorsitz von Bundeskanzler Kohl bekräftigten die Regierungschefs der Europäischen Gemeinschaft das große gemeinsame Ziel: 1992 soll der europäische Binnenmarkt vollendet sein - als Vorstufe der politischen Einheit. Der zeitweise stockende Europazug ist unter der deutschen Präsidentschaft wieder in Fahrt gekommen.
"Bei der Bilanz gab es ein einmütiges Bekenntnis dazu, daß wir bereit sind, jede Chance zu nutzen, den Weg zur europäischen Union unumkehrbar zu machen".
Zwölf Staaten bilden seit 1987 die Europäische Gemeinschaft. Wenn in vier Jahren alle Grenzbarrieren zwischen diesen Ländern fallen, werden sich Menschen, Kapital und Waren frei bewegen können. Ein Binnenmarkt von 320 Millionen Europäern wird dann entstanden sein. Er könnte eine wirtschaftliche Schubkraft entwickeln, von der nicht nur Europa, sondern auch die Weltwirtschaft profitieren würde. Zwar ist die EG schon heute weltweit die größte Handelsregion, aber wegen der vielen nationalen Handelsbarrieren ein gefesselter Wirtschaftsriese. Zu den hohen Hürden, die noch wegzuräumen sind, zählt zum Beispiel die Harmonisierung der unterschiedlichen Steuern in den Mitgliedsstaaten.
Wer zum Beispiel ein Auto kauft, zahlt in der Bundesrepublik 14 Prozent Steuern, in Frankreich 28 und in Dänemark sogar 125 Prozent. Künftig soll überall der gleiche Steuersatz aelten und Autofahren insgesamt für jeden EG-Bürger gleich billig oder teuer werden.
Universitätsdiplome, Schulzeugnisse und Ausbildungsabschlüsse aller Art gelten künftig EG-weit. Dann kann zum Beispiel ein italienischer Abiturient in England studieren oder ein deutscher Informatiker eine Stellung in Frankreich annehmen.
Noch hemmt die Vielfalt der nationalen Vorschriften und Normen - etwa bei Industrieprodukten. Heute kann es vorkommen, daß ein für den europäischen Markt entwickeltes Produkt, etwa ein Rasierapparat, in zwölf Versionen hergestellt werden muß, damit die unterschiedlichen nationalen Normen erfüllt werden.
Befreit von solchen Vorschriften und Barrieren könnte der europäische Binnenmarkt eine Dynamik entfalten, die alien Mitgliedern der Gemeinschaft zugute käme. Ein voll angelaufener Binnenmarkt würde nach Berechnungen der EG-Kommission jährlich rund vierhundert Milliarden Mark mehr erwirtschaften und etwa fünf Millionen neue Arbeitsplätze schaffen.
Für die Arbeitnehmer in der Gemeinschaft darf der Binnenmarkt keine Nachteile bringen, etwa durch Angleichung der Löhne und Arbeitsbedingungen auf niedrigem Niveau. Der erreichte Standard soll erhalten bleiben. Deshalb werden die Arbeitnehmer und ihre Gewerkschaften mit darüber entscheiden, wie das Europa von morgen aussehen wird.
"Wir sind uns alle darüber im klaren, daß der Binnenmarkt nur zu verwirklichen ist, wenn die Arbeitnehmer und ihre Organisationen Europa tatsächlich auch zu ihrem persönlichen Vorteil im besten Sinne des Wortes erfahren, und wenn wir auch dieTarifpartner mit einbeziehen".
03. Die Hochspringer-Elite
Einstimmung auf den Höhenflug. Alle Fasern des Körpers auf dieses eine Ziel ausgerichtet: höher zu springen als alle anderen.
Einmal im Jahr trifft sich die Welt-Elite der Hochspringer in Eberstadt bei Heidelberg. Die Atmosphäre ist spannungsgeladen, fast wie in einer Boxarena. Dicht gedrängt, in Tuchfühlung mit den Athleten, warten die Zuschauer auf den Sprung, der neue Maßstäbe setzt. Wie vor drei Jahren, als der Chinese Zhu Jian Hua hier als erster Mensch die Höhe von 2 Meter 39 überquerte. Diesmal begnügte er sich rait 2 Meter 24. Wollte er sich kurz vor den Olympischen Spielen nicht in die Karten sehen lassen?
Olympiasieger Dietmar Mögenburg war durch eine Verletzung ira linken Fußgelenk gehandicapt. Deshalb ließ der Berliner Vorsicht walten und beschränkte sich auf eine Demonstration seiner makellosen Technik. Die Internationale Konkurrenz zeigte an diesem Tag ein unausgeglichenes Bild. Viele Flugmanöver mißlangen.
Höher als Carlo Thränhardt ist bisher keiner gesprungen: 2 Meter 42. Der Mitinhaber des Weltrekords trat in Eberstadt mit bandagiertem Knie an: Meniskusschaden. Trotz seines lädierten Sprungbeins schaffte Thränhardt 2 Meter 34. Das reichte für den Sieg im Hochsprung-Meeting von Eberstadt.
04. Ochsenmarkt
Fünf Uhr früh in Wedel, einer kleinen Stadt vor den Toren Hamburgs. Mit dem ersten Hahnenschrei beginnt der Auftrieb zum alljährlichen Ochsenmarkt. Seit 500 Jahren verkaufen die Bauern der Umgebung hier ihre Ochsen. In Schleswig-Holstein ist die Landwirtschaft nach wie vor ein wichtiger Wirtschaftszweig. Jedes zehnte Kilo Rindfleisch für die Bundesbürger wird im nördlichen Bundesland produziert. Qualität macht den Preis. Die Viehhändler lassen sich nichts vormachen, die Bauern aber auch nicht. Handeln gehört zum Geschäft.
Der Ochsenmarkt liegt an der Elbe, dort wo die Kühe in alten Zeiten übergesetzt wurden, zura Transport in weit entfernte Gebiete. Seit der Ochsenmarkt abgehalten wird, wacht der Roland über den Marktfrieden an diesem Ort. Schriftliche Verträge gab es damals nicht, ein Handschlag genügte. So wird es auch heute gehalten.
Stimmung muß sein beira Feilschen um den Preis. Und sie steigt auf ihren Höhepunkt, wenn nach Marktende jeder glaubt, er habe den anderen über den Tisch gezogen.
05. Wissenschaft hilft Wirtschaft
In der Hochtechnologie rücken Wissenschaft und Wirtschaft immer enger zusammen. Industrieroboter sind ein Beispiel für angewendete Wissenschaft. Auch die deutsche Industrie nutzt zunehmend Forschungsdrang und Phantasie der Wissenschaftler. Zu den privaten Forschungsinstituten, die zu gesuchten Partnern der Wirtschaft geworden sind, gehört das Fraunhofer-Institut in Stuttgart, benannt nach einem bekannten Wissenschaftler des 19. Jahrhunderts.
Vertreter der Industrie oder staatlicher Behörden sind ständig Gast in den 35 Instituten der Fraunhofer-Gesellschaft. Sie informiern sich über Forschungsergebnisse, deren industrielle. Anwendung nutzbringend sein könnte. Meist aber geht es um direkte Auftragsforschung, um sogenannte Problemlösungen der industriellen Fertigung. Wie hier bei der Montage von Autokühler-Schläuchen. Das war bisher nur in Handarbeit zu leisten. Jetzt kann diese Arbeit ein rechnergesteuerter Automat übernehmen.
Für die Textilindustrie ließen sich die Fraunhofer-Wissenschaftler rechnergesteuerte Fertigungssysteme einfallen, die alle Planungs- und Produktionsschritte miteinander verknüpfen. Der Computer entwirft die Hose und fügt die Stoffteile zum Endprodukt zusammen. Zum Arbeitsgerät eines Modedesigners wird künftig auch der Bildschirm gehören.
Die zunehmende Automatisierung wirft soziale Fragen auf, die noch der Lösung harren. Aber dieses in Stuttgart vorgestellte Pilotprojekt - eine menschenleere Fabrik - wird wohl unsere Zukunft mitbestimmen.
06. Ballettinternat Salzau
In der Abgeschiedenheit des einstigen Grafensitzes Salzau reift der begabte Nachwuchs für das deutsche Ballett heran. Das schleswig-holsteinische Ballettinternat bildet Mädchen und Jungen zwischen acht und achtzehn Jahren aus.
Rund 25 Eleven lernen und leben in dem restaurierten Herrenhaus. Denn für den Direktor der Schule, Nikita Gsovski, ist die Ausbildung zura professionellen Ballettänzer untrennbar mit dem Internatsleben verknüpft.
"Internat, das bedeutet, einen geschlossenen harmonischen Raum, mit sehr viel künstlerischer und menschlicher Freiheit, aber mit zwei Zielen: einmal den öffentlichen Schulabschluß und einmal das Engagement an einem Theater zu finden. Und dieser Aufgabe werden wir im weitesten Sinne gerecht."
Der Schulunterricht wird im Haus gegeben. Danach stehen die "exercises" auf dem Programm, die Übungsstunden im Ballettsaal. Der Tagesablauf ist streng geregelt, von den Schülernwird Hingabe, Disziplin und Fleiß verlangt. Schweißtropfen fließen, und manchmal auch Tränen - wenn die Kamera nicht hinschaut.
Die Ballettstangen in Salzau sind extrem hoch. Eine Herausforderung, die Gliedmaßen bis an die Grenze ihrer Belastbarkeit zu dehnen. Stundenlange Unterwerfung unter die strenge Form verlangt nach Lösung durch ungezügelte Bewegung. Freie Zeit, sie ist knapp bemessen in einem Ballett-Internat.
Das tägliche harte Pensum hat nicht die Fröhlichkeit aus den Gesichtern vertrieben. Der Traum von einer Tänzer-Karriere hilft vieles ertragen. Die Eleven von Salzau wissen, das sich ihre Plage lohnt. Das Abschlußdiplom an dieser Ballettschule öffnet den Weg in die großen Opern- und Schauspielhäuser.
Personen im Film
Kohl, Hannelore ; Baxter, Tom ; Genscher, Hans Dietrich ; Gsovski, Nikita ; Reppmann, Joachim ; Mögenburg, Dietmar ; Thränhardt, Carlo ; Zhu, Jian Hua
Orte
Bonn ; Burg Eltz ; Eberstadt ; Frankfurt ; Hamburg ; Hannover ; Pellworm ; Pforzheim ; Schleswig ; Schleswig Holstein ; Stuttgart ; Wedel ; Witzenhausen
Themen
Hochsprung ; Wirtschaft ; Politik ; Burg Eltz (Rheinland-Pfalz) ; Sachindex Wochenschauen ; Denkmäler ; Eisenbahnwesen ; Hände ; Handel, Geldwesen ; Hochschulwesen ; Industrie ; Europa, EVG, EWG ; Fahnen ; Fernsehen ; Forschung ; Presse, Pressekonferenzen ; Rundfunk, Fernsehen ; Schulen, Schulungen ; Sportpublikum, Sport-Zuschauer ; Tanz ; Tiere (außer Hunde) ; Bauwerke ; Landkarten ; Leichtathletik, Jogging, Volkslauf ; Menschen ; Verkehr: allgemein ; Viehwirtschaft, Viehzucht ; Wissenschaft ; Ballett ; Europa (allgemein; EG) ; 01 16 mm-Projekt ; Industrie ; 10 Findbuch Deutschlandspiegel
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