01. 40 Jahre Luftbrücke Berlin - Blockade
Besatungssoldaten marschieren auf. Propellerflugzeug landet in Tempelhof. Militärkapelle spielt. US Flugzeug C 47 rollt in Halle. Aufschrift: Rosinenbomber. Männer steigen aus und werden begrüßt. Startende DC 4.
Archiv schwarz-weiß: Berlin während der Blockade. Anflug der "Rosinenbomber". Ausladen von Säcken. Ausgabe von Schulspeisung. Wasserflugzeug landet auf Wannsee. Flugzeugabsturz. Junge schenkt Pilot Flugzeug. Junge Frau dankt Pilot.
Farbe: Gedenkfeier in Tempelhof.
(59 m)
02. Insel Fehmarn
Fährschiff fährt und legt an. Bus verläßt Schiff, Wohnwagen, PKW's, Motorradfahrer. Fahrt über Fehmarn und Brücke. Landstraße. Schafe weiden. Alter Baum. Kornähren. Angeln. Häuser. Räucherkammer. Geräucherte Aale. Mann mit Fernglas. Reiher im Watt. Enten, Möwen, Fischerboote, Abendhimmel. Zug fährt über Brücke.
(58 m)
03. Berlin: Motorradzeit (siehe D 359/6, selber Text)
Motorradfahrer fahren spazieren. Hand gibt Gas, groß. Füße auf Pedal. Helm. BMW-Motorradwerke in Berlin. Produktionsbilder der Montage. Wassergekühlte 4-Zylindermaschine auf dem Prüfstand. Motorradfahrer fahren nebeneinander. Fahrt mit Soziusfahrerin. Spiegel blinken. Motorradfahrerin setzt Helm ab und ordnet langes Haar. Fahrt mit Scheinwerfern im Verkehr am Abend.
(47 m)
04. Flachsmarkt in Linn - Burg Linn
Trommler schlägt auf Trommel. Kapelle in historischer Tracht musiziert. Flachsdoggen der Grudstoff für Leinen. Spinnen. Der Festplatz. Besucher. Burg Linn. Seifenpressen. Messerschleifen. Mann mit Kind groß. Kinder malen auf Wiese. Männer schlagen Skulptur aus Stein.
(51 m)
05. Gleisbaumaschine (Material der Deutschen Bundesbahn)
Warnsignal wird geblasen. Zug fährt. Mann schwenkt Fahne. Güterzug fährt langsam und hält. Mit Gleisbaumaschine werden Schwellen auf Bahnkörper hochgehoben. Festwalzen von Schotter. Neue Schwellen werden verlegt. Männer schrauben die Schwellen fest.
(51 m)
06. Darmstadt: Stadt des Jugendstils
Trinkende Frau als Brunnenfigur. Mosaiken. Künstlerkolonie auf der Mathildenhöhe für Architekten, Maler und Kunstgewerbler. Sonnenuhr. Schwenk über Haus. Deckenfresken. Verzierte Säulen und Gitter. Jugendstilhäuser. Stuhl, Kunstgegenstände, Gläser und Möbel.
(62 m)
07. Rollkunstlauf
Paarlauf. Läuferinnen und Läufer gehen zu Eissporthalle. Gruppenlauf. Trainerin. Sprünge. Zuschauer. Die Jüngsten, Gruppe der 9-10 Jährigen beim Synchronlauf. Paarlauf. Einzelläuferin. Zuschauer klatschen.
Reklame: Coca Cola - Wasser Schützen - Fielmann.
(57 m)
08. US Lehrer in Schleswig Holstein
Der Bürgermeister von Lübeck begrüßt die Gäste O-Ton:
" ... bei Ihnen bedanken dafür, daß Lübeck die Freude hat, Sie hier begrüßen zu dürfen. Und ich hoffe, daß die Kontakte mit Schleswig Holstein vertieft werden können; ich wünsche Ihnen hier zunächstmal gute und schöne Gespräche. Vielen Dank."
Das Holstentor. Luftaufnahme Lübeck. Schloß Glücksburg. US Lehrerinnen O-Ton zu Schloß Glücksburg. Luftaufnahme. Lehrer besucht deutsche Verwandten in Kiel. Gang durch die Stadt. Ostsee. Fahrt im Motorboot über die Ostsee. Dunkelroter Himmel. Strand.
(53 m)
01. 40 Jahre Luftbrücke
Der Flughafen Tempelhof in West-Berlin: ein Luftbrückoweteran kehrt noch einmal auf den Flugplatz zurück, den er vor vierzig Jahren während der Berlin-Blockade rund um die Uhr angeflogen hat.
Die amerikanische C-47 gehörte zu der Luftflotte, mit der die westlichen Alliierten den sowjetischen Blockadering um Berlin überwunden haben. Die Berliner nannten diese Flugzeug, die ihnen das Überleben sicherten, "Rosinenbomber".
Die Sowjets hatten damals alle Verbindungen von West-Berlin nach West-Deutschland unterbrochen - außer denen durch die Luft. Die Lage der Bevölkerung schien aussichtslos. Wie sollte man durch die Luft eine Industriestadt mit 2,5 Millionen Einwohnern versorgen?
Die USA und Großbritannien nahmen diese beispiellose Herausforderung an und starteten das größte Lufttransportunternehmen der Geschichte, die "Luftbrücke".
Kohle für Heizung und Stromerzeugung und schlechthin alles, was Menschen zum Leben brauchen, wurde über die Luftbrücke nach Berlin geschafft, bis zu 10.000 Tonnen pro Tag. Die Versorgung der Bevölkerung war gesichert.
Die Flugzeuge landeten tags und nachts im Zweiminutentakt, auf trockener und nasser Piste. Es war ein gefährliches Unternehmen. 79 ihrer Besatszungsmitglieder kamen uns Leben.
Nach einem Jahr gab die Sowjetunion ihre Bockade auf. Daß die Berliner Bevölkerung und die westlichen Alliierten dem Druck gemeinsam widerstanden hatten, schuf ein neues Gemeinschaftsgefühl: Aus den Siegermächten waren schutzmächte geworden - ein Erlebnis, das die Bevölkerung und die westlichen Verbündeten seither einmal im Jahr gemeinsam feiern.
02. Fehmarn
Schiffe gehen, Schiffe kommen. Sommerzeit ist Reisezeit. Das spürt besonders die Insel Fehmarn, Endp unkt der Fähren auf der "Vogelfluglinie", der wichtigsten Nord-Süd-Verbindung von Skandinavien nach Mitteleuropa.
4 Millionen Menschen aus den nordischen Ländern durchqueren jährlich die kleine Insel. Fehmarn ist für die Skandinavier meist nichts anderes als ein willkommener Fährponton, der die Reisezeit erheblich verkürzt. Nach 10 Minuten zügiger Fahrt verläßt man die Insel auf der anderen Seite. Hat man die Fehmarn-Sund-Brücke passiert, liegt Eruopa vor einem.
Dem eilig Reisenden entgeht etwas. Denn Fehmarn, die einzige Insel der Bundesrepublik Deutschland in der Ostsee ist eine besonders schöne Insel. Ihr gutes Klima macht sie für viele zu einem beliebten Ferienziel. Nirgendwo sonst an den deutschen Küsten gibt es soviel Sonnenschein. Der gute Boden machte die Bauern in den 42 Dörfern wohlhabend.
Die Leute von Fehmarn wissen zu leben. Die Räucherkammern liefern die in allen Ostseeländern so beliebten Räucherfische, auf Fehmarn vor allem Räucheraal, eine Delikatessen, die sich keiner entgehen läßt.
Aber das Beste ist und bleibt die natürliche Schönheit der Insel. Geschützte Naturparks undüberwachte Vogelschutzgebiete wurden eingerichtet, um diese Schönheit auf Dauer zu erhalten.
03. Motorradzeit in Berlin
West-Berlin im Sommer: Rennpisten gibt's nur wenige. Die Easy Rider können ihre Pferdestärken nur in Grenzen spielen lassen. Dabei ist Berlin sozusagen Deutschlands Motorrad-Hauptstadt geworden, seit vor einigen Jahren die Bayerischen Motorenwerke, kurz BMW genannt, in Berlin investierten, eine moderne Zweirad-Fabrik bauten und 1.800 neue Arbeitsplätze schufen. Präzisionstechnik auf höchstem Niveau. 30.000 Maschinen rollen hier jährlich vom Band.
Stärkstes Stück in der Modellpalette: die Wassergekühlte Vierzylinder-Maschine, ein Geschoß mit 90 PS, schnell genug, perfekt genug, um jederzeit und überall in der Welt einen Spitzenplatz zu sichern.
Doch in Berlin baut man nicht nur Motorräder, man fährt sie auch gern. Das Motorrad hat besonders bei der jüngeren Generation viele Freunde gefungen und wurde Ausdruck eines eigenen Lebensgefühls.
04. Flachsmarkt in Linn
Der Flachs, der hier besungen wird, war über Jahrhunderte sozusagen das Lebenselixier des kleinen Städtchens am Fuß der Burg Linn bei Krefeld im Rheinland. Flachs ist der Grundstoff für Leinen.
Aber erst kam die billigere Baumwolle, dann die Chemiefaser. Leinen war "out" und zu teuer. Das Flachszentrum verlor seine Bedeutung.
Die Linner Bürger machten aus der Not eine Tugend und wandelten den Flachsmarkt um - in ein großes Volksfest, auf dem 500 Handwerker von altem Schrot und Korn ihre traditionelle Handwerkskunst vorführen. Linn ist heute der größte Handwerkermarkt Deutschlands. Damit hat Linn eine Attraktion, die 200.000 Besucher anzieht. Wer sein Wissen erweitern will, wie dies und jenes nicht industriell, sondern handwerklich hergestellt werden kann, für den ist der Flachsmarkt eine wahre Fundgrube.
Kinder und junge Familien besuchen den Markt besonders gern. Soviel zwanglosen Anschauungsunterricht bekommt man sonst in Jahren nicht.
So blieb der uralte Linner Flachsmarkt glücklicherweise erhalten, wenn auch in anderer Form und als Markt der Volks- und Kunsthandwerker mit anderem Inhalt.
05. Gleisbaumaschine
Schienen und Gleisanlagen sind schwersten Belastungen ausgesetzt. Sie müssen von Zeit zu Zeit erneuert werden. Doch dann können keine Züge mehr fahren. Eine neue Gleisbaumaschine hilft jetzt der Deutschen Bundesbahn, die notwendigen Reparaturen ohne allzu große Beeinträchtigung der Fahrpläne in kürzester Zeit auszuführen.
Die "PM 200" erledigt alles automatisch. Der 300 Tonnen schwere Gigant reißt vorne die alten Schienen und Schwellen ab und frißt das alte Material in sich hinein, samt Schotter und Unterbau.
Was sie vorne abgerissen und weggestaut hat, baut sie hinten funkelnagelneu wieder auf - hier die neuen Schwellen.
320 Meter Strecke kann die "PM 200" am Tag erneuern. Die Deutsche Bundesbahn kann auf diese Weise die notwendigen Reparaturen an ihrem Schienennetz gründlicher und wirtschaftlicher durchführen als bisher - zur Freude der Reisenden aber auch viel schneller.
06. Darmstadt - Stadt des Jugendstils
Dekorative Sinnlichkeit als Ausdruck des Strebens nach erhöhtem Lebensgenuß: der Jugendstil. Um die Jahrhundertwende schuf sich die schöngeistige Elite ein eigenes Zentrum - auch in Deutschland. Die kleine Residenz Darmstadt wurde zur "Stadt des Jugendstils", nachdem der letzte Großherzog von Hessen hier junge Menschen ihre Träume von einem neuen Lebensstil verwirklichen ließ.
Die Architekten, Maler und Kunstgewerbler - der älteste ist damals 32 - schaffen sich auf der Mathildenhöhe zum Wohnen und Arbeiten den Rahmen selbst. Der Großherzog sorgt für materielle Unabhängigkeit.
In dieser Freiheit entstehen ab 1900 Skulpturen, Möbel, Lampen, Schmuck, bis hin zum Kaffeelöffel - ästhetisch und doch sehr unterschiedlich angelegt mit der Betonung auf weichen Linien und überraschen neuer Ornamentik.
Der Architekt Olbrich schafft, wie er sagt, "die Wohnhäuser der Künstler gleich einem friedlichen Ort, zu dem nach des Tages emsiger Arbeit von dem Tempel des Fleißes herabgestiegen wird, um den Künstler mit dem Menschen einzutauschen."
Die kurze Jugenstilepoche hat das hessische Darmstadt geprägt. Deshalb wurden mit großem Engagement und Aufwand die Kriegseinwirkungen auf der Mathildenhöhe beseitigt. Gegenwärtig rekonstruiert man das älteste Haus der Künstlerkolonie. Es will die bisher in Depots verwahrten einzigartigen Objekte der Öffentlichkeit zugänglich machen - und so jene schöpferischen Erneuerungsversuche am Anfang unseres Jahrhunderts vor dem Vergessen bewahren.
07. Rollkunstlauf
Eiskunstlauf im deutschen Sommer? Das Bild trügt. Diese beiden tanzen nicht auf Schlittschuhen.
Auf Rollschuhe weicht aus, wer die Kunst der gleitenden Bewegungen auf harter Eisfläche so sehr liebt, daß er auch im Sommer nicht darauf verzichten mag. Das beliebte Roller-Skate von heute hat eine lange Tradition. Rollschuhe gibt es schon seit fast 200 Jahren und sportliche Wettkämpfe damit seit 70 Jahren. Einmal im Jahr treffen sich 100 Jungen und Mädchen aus der ganzen Bundesrepublik, um aus ihrem Kreis die Besten zu finden.
Rollkunstlaufen ist erheblich schwieriger als Eiskunstlaufen. Die Rollen und der feste Boden geben mehr Widerstand als scharfe Kufen auf dem Eis. Die hohe Anlaufgeschwindigkeit für Doppel- und Dreifachsprünge ist mit Rollschuhen nicht zu erreichen.
Hier die Jüngsten, 9 - 10 Jahre alt. Im Synchronlauf sammeln sie, noch etwas unbeholfen ihre ersten Wettkampferfahrungen.
Erst bei den Meisterläufern wird deutlich, wie eng verwandt Roll- und Eiskunstlauf sind. Die Regeln sind übrigens in beiden Sportarten die gleichen.
Seit 1950 gibt es auch Weltmeisterschaften. Führend im Rollkunstlauf sind die Vereinigten Staaten und Deutschland. Die Beliebtheit und die Publikumsattraktivität des Eiskunstlaufes hat der Rollkunstlauf nie erringen können, aber für viele Stars auf dem Eis war er Sommertraining und Sprungbrett zum Ruhm.