01. Bundeskanzler Helmut Kohl in Moskau
Der Kreml. Begrüßung Michail Gorbatschow - Helmut Kohl. Hannelore Kohl mit roten Rosen neben Raissa Gorbatschowa. Publikumsbefragung in Moskau zum Besuch des deutschen Bundeskanzlers. Junger Mann. Arbeiter O-Ton. Empfang im Kreml. Kohl, Gorbatschow und Frauen gehen Treppe hinunter. Begrüßung von Gästen.
Archiv SW: 1955 Adenauer in Moskau 1. Fußball-Länderspiel einer deutschen Mannschaft in Moskau. Deutsche Spieler werfen Blumensträuße in Publikum. 1970: Brandt in Moskau "Die neue Ostpolitik" 1973: Bau der Pipeline für sowjetische Erdgaslieferungen in die Bundesrepublik.
Farbe: Kohl und Gorbatschow mit Delegationen bei Verhandlungen. (3 Mrd. Kredit für sowjetische Wirtschaft). Außenminister Töpfer, Kiechle, Riesenhuber unterzeichnen. Publikumsbefragung in Deutschland zum Besuch. Junger Mann. Mädchen. Herr in Mantel. Student.
Der Kreml. Deutscher Stander an Wagen. Kohl besucht Sacharow, Hannelore Kohl, Frau Bonner. Helmut Kohl O-Ton zu seinem Besuch. Deutsche Fahne an Botschaft. Gruppenbild Kohl, Gorbatschow, Hannelore Kohl, Dolmetscher. Händedruck Kohl - Gorbatschow.
(143 m)
02. Karlsschrein in Aachen
Der Aachener Dom. Innenaufnahme der Pfalzkapelle. Auf der Empore der Kaiserthron. Im Mittelpunkt des Altarraumes "Karlsschrein", der Sarg Karls des Grossen, der von Wissenschaftlern und Kunsthandwerkern 6 Jahre lang restauriert wurde. Der kostbare Schrein zwischen Blumen. Priester schwenken Weihrauch. Schrein wird verschlossen.
(43 m)
03. Werkstoff Keramik - Ceramitee 88 in München
Ziegelsteine - ein keramisches Produkt. Töpfe und Krüge aus Keramik. Keramische Fliesen in Ausstellung Ceramitee 88. Besucher. Fliesen auf Laufband. Schild: Neu. Brennofen. Neuartige Produkte aus Keramik. Automotor. Keramischer Auspuffkrümmer bei Porsche. Dr. Sperling, Institut für keramische Werkstoffe, O-Ton:
"Keramik ist der Werkstoff der Zukunft. Es hat außerordentliche gute mechanische und chemische Eigenschaften, es ist temperaturbeständig und zum Zweiten, ist der Rohstoff auf der ganzen Welt in ausreichender Menge vorhanden."
Keramische Werkstoffe. Isolatoren für Hochspannungsleitungen. Dünnwandige Röhren, Schrauben, Zahnräder, Dichtungsringe, Kugellager, Turbinenrad für Autoindustrie. Federn aus Keramik. Künstliches Hüftgelenk. Isolierung für Zündkerzen. Keramische Ventile in Wasserhahn. Stoffe aus Keramik, die nicht verbrennen können. Mann hält Brenner an Stoff. Schutzkleidung. Mann mit Handschuh hält glühenden Stahlbolzen in Hand.
(66 m)
04. Pädagogisch richtiges Spielzeug
(Siehe D 329/1) In Kindergarten spielen Kinder an Tisch mit Fischertechnik-Spielzeug. Kindergesichter, groß. Ingenieur Arthur Fischer in dem Konstruktionsbüro seines Werkes. Teile des Fischertechnik-Bausystems, in der Herstellung. Spielzeug-Bausatz. Sich drehende Kräne, Eisenbahnen und Karussels.
(54 m)
05. Dortmund: Sechstagerennen in der Westfalenhalle
Hände an Lenker mit fingerlosen Handschuhen. Start. Kapelle spielt. Scheinwerfer über der Bahn. Zuschauer mit Zigarette. Einradfahrer. Hähnchengrill. Zuschauer mit Brille. Zuschauer trinkt Sekt. 2 blonde junge Zuschauerinnen. Radfahrer auf Bahn. Fahrer wird massiert. Zuschauer total. Glocke läutet. Reklame: Continental Versicherung - Dortmunder Bier - Karstadt - DAB.
(49 m)
06. Berlin: US Patrouille an der Mauer
Das Brandenburger Tor aus der Luft. Schwenk, Reichstag, Mauer. US Jeep fährt an Mauer entlang. US Soldaten im Gespräch. Mauerpatrouille. MG-Schütze am Gewehr. Blick über Mauer mit Fernglas.
(53 m)
01. Kohl in Moskau
Der Besuch des deutschen Bundeskanzlers Helmut Kohl bei Michail Gorbatschow in Moskau stand im Mittelpunkt internationalen Interesses. "Glasnost" in Moskau: Bereitwillig erzählen Passanten, was sie vom Treffen des deutschen Bundeskanzlers mit dem sowjetischen Parteiund Staatchef erwarten.
"Der Besuch des Bundeskanzlers ist gut, weil er dazu beiträgt, daß es keinen Krieg mehr auf der Welt geben wird."
"Ich wünsche, daß sich unsere bilateralen Beziehungen weiter entwickeln und verbessern."
"Ich bin Kriegsteilnehmer und weiß, was Krieg bedeutet. Ich erwarte Frieden - nur Frieden. Gott steh' uns bei, daß wir in Frieden leben können!"
Seit Jahrzehnten bemüht sich der Westen um Ausgleich mit der Sowjetunion. Durch die neue Politik Gorbatschows sind, wie der Bundeskanzler später vor den Deutschen Bundestag feststellte, Voraussetzungen "wie kaum jemals in der Nachkriegszeit für Fortschritte in Umgang zwischen West und Ost geschaffen". Der erste Schritt zur Verständigung war unter Bundeszanzler Adenauer schon 1955 erfolgt. Offizielle diplomatische Beziehungen wurden aufgenommen.
Der mit viel Hoffnung begonnene Austausch von gemeinsamen Kultur- und Sportveranstaltungen, wie z.B. das erste Fußball-Länderspiel einer deutschen Mannschaft in Moskau, führten während des Kalten Krieges zu einer ersten Annäherung. An das Treffen des Bundeskanzlers Willy Brandt 1970 mit dem damaligen sowjetischen Partei- und Staatschef Leonid Breschnew knüpften sich hochgespannte Erwartungen. Die "neue Ostpolitik" verbesserte das politische Klima.
Als größeres, gemeinsames Wirtschaftsprojekt kam 1973 das deutsch-sowjetische Erdgasgeschäft zustande. Über eine eigene Pipeline erreichen seitdem die sowjetischen Erdgaslieferungen die Bundesrepublik.
Auch bei der Begegnung zwischen Kohl und Gorbatschow wurden wirtschaftliche Vereinbarungen getroffen. Von deutschen Banken wird der sowjetischen Wirtschaft ein 3-Milliarden-Mark-Kredit zur Verfügung gestellt. Umweltschutz, Kernenergie und Weltraumforschung sind Felder, in denen künftig enger zusammengearbeitet werden soll. Mit solchen Initiativen will die Bundesrepublik die begonnene Öffnung der sowjetischen Politik und damit den Entspannungsprozeß fördern. Unberührt davon bleiben die unterschiedlichen Auffassungen in politischen Grundfragen, etwa die deutsche Wiedervereinigung oder die Situation Berlins, Probleme, die von Kohl in Moskau offen ausgesprochen wurden. Eine Haltung übrigens, die in der deutschen Öffentlichkeit auf breite Zustimmung stieß:
"Ich finde es gut, daß Kohl die Berlin-Frage angesprochen hat, obwohl er genau wußte, daß das auf Ablehnung stoßen wird."
"Also, es wäre schlimm, wenn sie aneinander vorbei reden würden! Ich glaube eigentlich, daß für alle was rauskommt."
"Für Deutschland erhoffe ich mir eigentlich auch eine Verbesserung des Verhältnisses zwischen der DDR und der Bundesrepublik durch diesen Besuch."
"Die Frage ist eben, ob sich was in den nächsten 20 Jahren wirklich verändert - oder ob das nur ein Ansatz ist, der verebbt."
Hoffnung, daß sich in der Sowjetunion tatsächlich etwas bewegt, darf der Westen haben. Sehr großes öffentliches Interesse erregte ein Treffen zwischen Bundeskanzler Kohl und dem vor einiger Zeit aus der Verbannung nach Moskau zurückgekehrte Regimekritiker Sacharow und dessen Frau. Der deutsche Regierungschef zeigte sich anschließend von den Treffen tief beeindruckt:
"Die Begegnung eben war doch menschlich sehr - sehr bewegend. Es ist ein ganz großartiges Paar und man kann nur - ich sag's einmal sehr einfach formuliert - den Hut ziehen vor so viel Mut und so viel gelebter Menschlichkeit. Das, was ich gestern abend hier gesagt habe, ist einmal mehr bestätigt worden: Daß die Achtung vor den Menschenrechten, Respekt vor Menschen, Menschlichkeit, die beste Grundlage auch dafür ist, daß Vertrauen zwischen den Völkern wird."
Für das Jahr 1989 wurde ein Gegenbesuch Gorbatschows in Bonn verabredet. Hoffnung also für die Fortsetzung des Entspannungsprozesses.
02. Karlsschrein
Der Dom zu Aachen ist der älteste noch erhaltene Kirchenbau Deutschlands. Sein Herzstück ist die berühmte Pfalzkapelle, die Kaiser Karl der Große für seine Residenz Aachen am Ende des 8. Jahrhunderts bauen ließ. Auf der Empore: der alte Kaisenthron, so aufgestellt, daß die mehr als 50 Kaiser, die ihn im Laufe der Jahrhunderte bestiegen, für alle in der Pfalzkapelle sichtbar waren.
Im Mittelpunkt des Altarraumes steht nun wieder der "Karlsschrein", der Sarg Karls des Großen, des Kaisers, der die Grundlagen des heutigen Europa schuf. Der kostbare Schrein aus Gold und Silber, 1215 von rheinischen Künstlern geschaffen war im letzten Krieg so stark in Mitleidenschaft gezogen, daß er zu zerfallen drohte. Sechs Jahre lang brauchten Wissenschaftler und Kunsthandwerker, um das kostbare Werk zu retten und für die Zukunft zu erhalten. In einer feierlichen Zeremonie kehrte nun der mehr als 750 Jahre alte Karlsschrein an seinen angestammten Platz in der Aachener Pfalzkapelle zurück.
03. Werkstoff Keramik
Ziegelsteine sind ein keramisches Produkt, sogar ein sehr altes. Auch Töpfe und Krüge konnte man schon im frühesten Altertum aus Keramik herstellen - und Fliesen gibt es auch schon seit Jahrhunderten. Was - außer der industriellen Fertigungstechnik - ist neu am Werkstoff Keramik? Neu ist, daß sich keramische Grundstoffe dank wissenschaftlicher Werkstofforschung und höchsten Brenntemperaturen in eine fast unbegrenzte Zahl neuartiger Produkte verwandeln lassen. Dieser Automotor zura Beispiel würde ohne Keramik weniger leisten. Die keramischen Auspuffkrümmer geben dem neuesten Porsche-Modell zusätzliche Kraft.
"Keramik ist der Werkstoff der Zukunft. Es hat außerordentlich gute mechanische und chemische Eigenschaften, es ist temperaturbeständig und - zum Zweiten - sind die Rohstoffe auf der ganzen Welt in ausreichender Menge vorhanden. - Man muß natürlich wissen, wie man das macht. Isolatoren für Hochspannungsleitungen kann man leicht formen. Aber dünnwandige Röhren oder gar Schrauben, Zahnräder, Dichtungsringe und Kugellager sind nicht so einfach herzustellen. Bis Produkte, wie diese Turbinenräder für die Autoindustrie, (oder sogar Federn aus Keramik!) den technischen Anforderungen genügen, ist jahrelange Forschung nötig. Auch in der Medizin hilft Keramik: Diese künstlichen Hüftgelenke haben sich in der Chirurgie längst bewährt.
Und schließlich: die Mikroelektronik! Träger der komplizierten Schaltungen sind dünne Keramikplättchen. Sie isolieren auf kleinstem Raum. Schon seit langem isoliert Keramik die vertrauten Zündkerzen. Keramische Ventile in Wasserhähnen arbeiten besser und sind dazu noch verrottungsfest. Die neueste Errungenschaft sind Stoffe aus Keramik. Keramikstoffe können nicht verbrennen. Das macht sie für Schutzbekleidung besser geeignet, als die umweltgefährdenden Asbeststoffe. Keramik kann viel vertragen und in Zukunft noch vieles leisten.
04. Pädagogisch richtiges Spielzeug
Für die Entwicklung von Kindern ist Spielen außerordentlich wichtig. Daher soll ihr Spielzeug pädagogisch wertvoll sein. Das heißt: es soll die Phantasie anregen, ihr handwerkliches Geschick herausfordern und muß überdies robust sein. Der schwäbische Ingenieur und Erfinder Arthur Fischer suchte nach Spielzeug mit diesen Eigenschaften, als er vor 30 Jahren die
Kinder seiner Mitarbeiter und Geschäftsfreunde zu Weihnachten beschenken wollte. Als er keines fand, erfand er eines: einen Nylon-Baustein, der an allen sechs Seiten mit anderen Steinen verbunden werden kann. Aus diesem Baustein entwickelte er Baukästen, die heute in aller Welt als "Fischer-Technik" bekannt sind.
Die Fischer-Werke im Schwarzwald zählen heute zu den bedeutendsten Spielzeugherstellern in der Bundesrepublik. Im großen Forschungs- und Entwicklungszentrum wird immer neues Spielzeug erfunden. In Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Instituten wird das Spielzeug technischen und pädagogischen Tests unterzogen. Erst wenn es voll ausgereift ist, kommt es auf den Markt. Die meisten Maschinen für die Produktion dafür hat der schwäbische Tüftler Fischer ebenfalls erfunden. Pädagogisch richtiges Spielzeug für alle Altersstufen: nach diesem Motto entstehen im Schwarzwald Baukästen, die mit schlichten Bausteinen beginnen und bei anspruchsvollen Systemen mit Solar- und Computer-Technik enden.
05. Sechs-Tage-Rennen
Sechs-Tage-Rennen in der Dortmunder Westfalenhalle! Ein Rennen, zu dem vdiesmal die Nachwuchsfahrer besonders eifrig gemeldet hatten: Jedes zweite der aus 2 Mann bestehenden Radsport-Teams trat zum erstenmal bei einem Rennen der 6 Tage und 6 Nächte an. Sie brachten frischen Wind und damit die lang vermißte Spannung ins Rad-Spektakel.
Denn ein großes Spektakel, ein "Ereignis", wo man unbedingt dabei sein muß, waren 6-Tage-Rennen immer und sind es geblieben. 55.000 Zuschauer, weit mehr als erwartet, feierten im Innenraum und auf den Rängen. Im Runden-Karussel der Räder vermischen sich Sport und Unterhaltung zu einer Atmospähre, der man sich schwer entziehen kann. Dabei sein, Leute sehen, Typen studieren - und vor allem selbst gesehen werden, das ist für den größten Teil des Publikums das Wichtigste in den sechs langen Nächten.
Erst beim Schluß-Sprint der letzten Nacht überwiegt das sportliche Interesse. Die "Six-Days" von Dortmund gewann das australisch-englische Favoritenpaar Danny Clark und Tony Doyle. Sie wurden stürmisch gefeiert.