01. Köln: 1. FC Köln - Mönchengladbach 3:1
Anstoß Köln. Zuschauer total. Pierre Littbarski schießt das 1:0 für Köln. Jubel. Zugabe-Rufe. ZL-Aufnahmen vor Kölner Tor. Götz schießt da 2:0 ZL. Zuschauer mit Kölner Fahnen. 3 Minuten später Hässler 3:0. Gegentreffer 3:1 durch Bruns in der 2. Halbzeit.
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(61 m)
02. Kernfusion in München Garching
Gebäude des Max Plank Institut für Plasmaphysik in München Garching. Wissenschaftlern an Computern. Rote Warnlampe. Trick: H-Atome. Fusion und Plasmabildung in Gefäß, das zu Ring zusammengebogen wird zu einem Torus. 10 Millionen heißes Plasma. Bau des dritten Torus Asdex Upgrade im Institut. Zusammenarbeit von Wissenschaftlern aus Sowjetunion, USA, Japan, Europa am Iter Institut.
O-Töne: Professor Dr. Jürgen Raeder. MP - Institut für Plasmaphysik München
Professor Dr. Ken Tomabuchi, Japan Atomic Energy Research Institut
Professor Dr. Chuck Flanagan, Oak Ridge National Laboratory USA
Professor Dr. Boris Kolbassov, IV. Kurchatov Institute for Atomic Energie
Computerzeichnung
(83 m)
03. Hamburg: Tante Ju
Ju 52 rollt aus. Fluggäste gehen über Rollfeld und steigen in Ju 52. Propeller dreht sich. Start mit 3 Propellern. Flug. Passagiere bei Flug. Luftaufnahme Hamburg. Piloten. Flug und Landung.
(69 m)
04. Kleiner Grenzverkehr
Das Eichsfeld. Duderstadt in DDR. Fachwerkhäuser. Trickkarte. Eichsfeld zwischen Kassel und Göttingen. Grenze Bundesrepublik - DDR. Bus fährt. Kleiner Grenzverkehr macht Grenze durchlässig. Kommunionsfest in Grenzdorf. Verwandte winken Bus bei Abfahrt zu.
(73 m)
05. 2000 Jahre Bonn
Der Rhein am Morgen. Bonn erwacht. Putzfrauen. Ladengitter gehen hoch. Schild: Bundeskanzleramt. Beethoven-Denkmal. Beethoven-Festkonzert. Geburtstagsgrüße: Das Commonwealth Grüsst Bonn 2000. Fahne: Bonn ist 2000. Büste Konrad Adenauer. Römische Büsten. Universität. Friedhof. Grabstein August Wilhelm Schlegel. Deutscher Stander an Mercedes. Wagentür wird geöffnet. Ausbau Regierungsviertel. Fahraufnahme. Chor Beethoven: Hymne an die Freude.
(81 m)
06. Wehrpflicht
Hamburg, Boehn-Kaserne. Wehrdienstpflichtige bei Ankunft werden registriert. Brigade-Kommandeur Oberst Farwick O-Ton: Kleiderausgabe. Bettenmachen. Kantine. Soldaten zeigen den jungen Wehrpflichtigen, was verlangt wird. Kriechen unter Stacheldraht, Sprung über Bretterwand. Junge Wehrpflichtige O-Ton.
(67 m)
01. Wehrpflicht
In die Boehn-Kaserne in Hamburg-Rahlstedt kamen, wie in alle Kasernen der Bundesrepublik auch, in diesen Wochen viele junge Leute, noch in Zivil. An einem der verschiedenen, über das ganze Jahr verteilten Termine rücken sie ein, um ihren Dienst bei der Bundeswehr zu beginnen.
Der Brigade-Kommandeur Oberst Farwick erläutert:
"Seit dem Aufbau der Bundeswehr vor über drei Jahrzehnten haben wir in Deutschland die allgemeine Wehrpflicht. Seit dieser Zeit sind über vier Millionen wehrpflichtige Soldaten in der Bundeswehr ausgebildet worden. Mit ihrem Wehrdienst leisten diese Soldaten einen wichtigen Beitrag für die Erhaltung des Friedens in Freiheit und bringen große persönliche Opfer."
Es ist sicher nicht angenehm, fünfzehn Monate seines Lebens nur dafür herzugeben, an Waffen ausgebildet zu werden, die man hoffentlich nie braucht. Und das auch noch meist weit entfernt von Verwandten und Freunden. Eine Bundeswehr von 495.000 Mann ist aber ohne Wehrpflicht für alle nicht aufrecht zu erhalten. Die Bundesrepublik Deutschland unterhält das größte und stärkste Truppenkontingent im europäischen NATO-Bereich. Zusammen mit ihren Verbündeten steht die Bundeswehr im Rahmen des Nordatlantik-Paktes zur Verteidigung von Frieden und Freiheit bereit.
In den ersten Tagen ihrer Dienstzeit können die jungen Wehrpflichtigen erst noch einmal zuschauen, was von ihnen verlangt werden wird. Wie beurteilen sie selber ihre Verpflichtung zum Wehrdienst?
"Also ich hab' eigentlich nur das Problem mit der Zeit - daß ich eben fünfzehn Monate hier sein muß, und daß mein berufliches Fortkommen doch eben eingeschränkt ist - weil ich doch Abitur vorher gemacht habe und das ein erheblicher Zeitverlust für mich ist."
Und haben Sie Probleme mit den Wehrdienst?
"Probleme wie sie wohl jeder hat. Wie gesagt: das ist 'ne Wehrpflicht! Wenn's die nicht gäbe, wär' ich sicherlich nicht hier. Aber da es sie gibt, müssen wir hier durch, als notwendiges Übel."
"Ich bin zur Bundeswehr gegangen und leiste meine fünfzehn Monate hier ab, weil ich meine, daß man hier in der Bundesrepublik viele Freiheiten hat und Rechte - und dann da eben auch die Pflicht auf sich nehmen muß, diese Freiheiten und Rechte zu verteidigen."
02. Kernfusion in München - Garching
Max-Planck-Institut für Plasmaphysik in München-Garching! Hier arbeiten Hunderte von Wissenschaftlern an dem Versuch, die Energie-Probleme für das nächste Jahrtausend zu lösen - und zwar durch kontrollierte Kernfusion.
Es ist dieselbe Energie, die auch die Sonne seit fünf Milliarden Jahren leuchten und strahlen läßt. Wenn diese Experimente zum Erfolg führen, wären alle Probleme der Energiebeschaffung für die Menschheit gelöst. Rohstoff wäre einfaches Wasser.
Atomkerne, hier Wasserstoff, sind positiv geladen.
Wenn sie verschmelzen, wird Energie freigesetzt. Um die die Atomkerne umgebende Elektronenhülle mit negativer Ladung aufzuheben, wird Wasserstoff auf zehn Millionen Grad erhitzt. Die Elektronen lösen sich dann von den Kernen ab: Das ist Plasma. Starke Magneten umschließen das Rohr und bilden ein Kraftfeld, so daß das zehn Millionen Grad heiße Plasma die Wände nicht zerschmilzt. Schließlich biegt man das röhrenförmige Gefäß zu einem Ring zusammen: zu einem Torus.
Im Max-Planck-Institut in München-Garching entsteht zur Zeit mit Milliardenaufwand der dritte, weiterentwickelte Torus, der ASDEX UPGRATE. Doch es geht noch weiter. Wissenschaftler aus der Sowjetunion, den Vereinigten Staaten, Japan und Europa arbeiten in München zusammen am ITER-INSTITUT, dem Internationalen Torus-Experiment. Sie hoffen, daß ihre Nachkommen einmal ein Fusionskraftwerk fertigstellen können.
Prof. Dr. Jürgen Raeder: "Wir wollen eine Anlage der nächsten Generation bauen - und diese Anlagen sind inzwischen so groß und wahrscheinlich so teuer, daß ein einzelnes Land mit diesem Problem kaum fertig werden kann."
Prof. Dr. Ken Tomabuchi: "An diesem Projekt arbeiten zehn Spezialisten aus der Sowjetunion, zehn aus den USA, zehn aus Europa und zehn aus Japan."
Prof. Dr. Chuck Flanagan: "Ich bin vom Oak Ridge National Labaratory der Vereinigten Staaten, arbeite am ITER-Programm, speziell bei Analyseaufgaben, auch den Kostenschätzungen."
Prof. Dr. Boris Kolbassov: "Wie Chuck Flanagan bin ich im System-Analysebereich tätig. Ich hoffe, daß die Zusammenarbeit der Wissenschaftler aus aller Welt helfen kann, dieses komplizierte wissenschaftliche Problem zu lösen."
Ob Ost, ob West, in München-Garching arbeiten alle zusammen an Entwürfen für die Energietechnik der Zukunft - für das nächste Jahrtausend.
03. Tante JU
Die Winterpause für den Luftfahrtveteranen ist vorbei - und schon sind alle Flugkarten ausverkauft! Denn: ein Flug mit der "Tante JU", dem mehr als fünfzig Jahre alten Traditionsflugzeug der Lufthansa vom Typ "Junkers JU 52-3m", ist ein Erlebnis, das sich viele Fluggäste in Deutschland nicht entgehen lassen wollen.
Gemächlich geht's zu: schneller als 180 Kilometer pro Stunde fliegt die alte Tante JU nicht. Und bei einer Flughöhe von nur 800 Metern kann man die Aussicht auch viel besser genießen als in den modernen Super-Jets über den Wolken.
Natürlich ist der Veteran von Grund auf restauriert worden, bevor er vor drei Jahren nach wechselvollen Geschicken und jahrzehntelangem Dienst in Deutschland, Norwegen, Peru, Kolumbien und den USA von der Lufthansa zurückgekauft wurde. Denn auch bei diesem Flugzeug, das älter als seine Piloten ist, gilt: Sicherheit zuerst! Die JU 52 ist ein noch immer fliegendes Stück Technikgeschichte. Je älter sie wird, umso beliebter ist sie geworden.
04. Kleiner Grenzverkehr
Fast genau in der Mitte Deutschlands liegt das Eichsfeld: Nicht besonders reich, kaum Industrie. Eine anmutige Hügellandschaft, einige Dörfer, nur wenige kleine alte Städte, zum Beispiel Duderstadt.
Viele hundert Jahre lang gehörte die kleine Landschaft zum Besitz des weit entfernten Erzbistums Mainz. Als die geistlichen Territorien unter weltliche Herrschaft kamen, wurde das Ländchen 1815 von der Verwaltungsgrenze zweier Provinzen durchschnitten. Aus der Provinzgrenze wurde aber 1945 die Grenze zwischen der britischen und sowjetischen Besatzungszone - und damit heute zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR.
Beim kleinen Städtchen Duderstadt in der Nähe von Göttingen ist diese Grenze, die Deutsche von Deutschen trennt, seit 1973 ein wenig durchlässiger geworden.
Seitdem es hier wie an einigen anderen Orten den sogenannten "kleinen Grenzverkehr" gibt, können sich auch die Menschen im Eichsfeld wieder gegenseitig besuchen. Das ist ein Erfolg aller Bundesregierungen in ihrem Bemühen, mehr und mehr Erleichterungen im innerdeutschen Reiseverkehr zu schaffen. Seit Neuestem können auch die Einwohner der Großstädte Hamburg und Kiel die Vorteile des "kleinen Grenzverkehrs" nutzen.
Kommunionsfeier in Duderstadt: Die Verwandten aus der DDR nehmen daran teil, denn Familie bleibt Familie, auch nach 44 Jahren erzwungener Trennung.
Wir besuchten die Familie Lins in Gerblingerode, einem Dörfchen unmittelbar an der Grenze.
"Ich komme aus der DDR, ungefähr zwanzig Kilometer hinter der Grenze, in der Nähe von Mühlhausen."
Wie oft kommen Sie im "kleinen Grenzverkehr" hier her?"
"Ja, ich könnte 60 Tage fahren, gell? 60 Tage im Jahr-- und nutze das eben je nach Gelegenheit aus, zum Beispiel hier diese Familienfeier:"
"Hast Du denn auch Verwandte drüben?"
"Ja, 'ne ganze Menge!"
"Warst Du auch schon öfter mal drüben?
"Ja, mit meiner Mutter - öfters!"
In der Bundesrepublik können alle neun Millionen Bewohner des sogenannten grenznahen Gebietes die DDR für einen oder zwei Tage besuchen und zwar sechzigmal im Jahr. Die DDR dagegen erlaubt bisher fast nur Menschen im Rentenalter den Besuch im Westen. Dennoch: in langjährigen Verhandlungen konnte der "kleine Grenzverkehr" Schritt für Schritt erweitert und dadurch die Folgen der Teilung Deutschlands für die betroffenen Menschen ein wenig gemildert werden.
05. 2000 Jahre Bonn
Der Rhein im frühen Morgendunst. An seinem Ufer erwacht Bonn:Alte Bürgerstadt und Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland.
Bonn feiert in diesem Jahr seinen 2000. Geburtstag. Die Festmusik liefert der größte Sohn der Stadt: Ludwig van Beethoven.
Ein Jahr ist die Welt zu Gast in Bonn. Daß die in Bonn akkreditierten Botschafter von 23 Commonwealth-Ländern ihren traditionellen "Commonwealth-Tag" diesmal ihrer Gaststadt widmeten, war einer von vielen Geburtstagsgrüßen, die Bonn in dieser Zeit erreichen.
Bonn, das waren immer Köpfe. Seit 2000 Jahren. Zum Beispiel der erste Bundeskanzler Konrad Adenauer. Oder die alten Römer. Ihr Militärlager war Keimzelle Bonns. Viele Namen sind überliefert. Etwa von Tarquitius Restitutus, der in den Rheinwäldern einst fünfzig Bären einfing. - Lange Zeit hat Bonn sich selbst genügt. Bischofsresidenz, dann Universitätsstadt. Berühmte Professoren lehrten hier. Auf dem alten Stadtfriedhof fanden sie die letzte Ruhe.
Erst seit 1949, als Bonn provisorische Hauptstadt der neuen Bundesrepublik wurde, schlägt der Puls dieser geruhsamen Bürger- und Beamtenstadt etwas schneller. Im Verlauf der Jahrzehnte rückte Bonn zu einem politischen Entscheidungszentrum auf. Heute hat Bonn die Provisorien der Anfangszeit überwunden. Das Regierungsviertel wird ausgebaut.
2000 Jahre Bonn. Das feiern die Bürger mit ihren Gästen einen ganzen Sommer lang. Und Ludwig van Beethoven, weltumspannend und idealistisch, gibt dazu den Ton an.