01. Essen: Theaterneubau - Musiktheater Aalto - Theater
Rockballett "Empty Spaces - Leere Räume" probt neuen Musiktheater. Choreographin Heidrun Schwaarz. Bühne von oben. Treppenhaus. Bühnentechnik. Schwenk Theater.
(50 m)
02. NATO-Gipfel in Brüssel
Atomium und Stadtbild Brüssel. NATO-Fahnen. Wagen fahren vor. Kameramänner. Ankunft Bundeskanzler Kohl zum NATO-Gipfel. Kohl im Gespräch mit Genscher. Kohl O-Ton: "Ich bin guter Stimmung". In Konferenzsaal u.a. Margaret Thatcher. NATO-Generalsekretär Manfred Wörner spricht O-Ton: " ... more freedom, less weapons"
US Präsident George Bush O-Ton: "A reduced military presence, when combined with a less threatening Soviet presence in Europe, can create a stronger basis for engagement in Europe over the long hold. America is and will remain a European power."
Helmut Kohl O-Ton: "Ich glaube, vor uns liegt eine große Chance, die konventionelle Abrüstung in Europa zügig voranzubringen."
(134m (2 und 2a))
a. US Präsident George Bush in der Bundesrepublik Deutschland
US-Fahne und deutsche Fahne. Villa Hammerschmidt. Richard von Weizsäcker begrüßt Bush mit militärischen Ehren. Marinesoldaten der Ehrenformation. Bush im Gespräch mit Jochen Vogel, SPD. Hannelore Kohl neben Frau Bush. Kameramänner. Kohl und Bush im Gespräch zur Erweiterung des Jugendaustausches. Jugendliche sprechen über ihre Eindrücke in den USA. Reden vor überwiegend jungen Leuten.
Bundeskanzler Helmut Kohl O-Ton: "Herr Präsident, 40 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges ist Europa immer noch ein geteilter Kontinent, unser deutsches Vaterland immer noch ein geteiltes Land. Es zeichnet sich jetzt Chancen ab, ein Europa in Freiheit zu verwirklichen. So wie ein vereintes Europa nur in Freiheit entstehen kann, so ist es auch nur vorstellbar als enger Freund und Partner der Vereinigten Staaten von Amerika."
US Präsident George Bush O-Ton englisch (Übersetzung) "Europa muß frei und ungeteilt sein. An keinem anderem Ort wird die Teilung zwischen Ost und West deutlicher sichtbar als in Berlin. Dort trennt eine brutale Mauer Nachbarn und Brüder. Die Mauer steht für das Scheitern des Kommunismus. Sie muß fallen. Bringt Glasnost nach Ost Berlin."
Berliner Mauer. Rheinfahrt mit Kohl, Bush und Frauen. Rheinburgen.
(134m (2 und 2a))
03. Lehrlinge gesucht
Tag der offenen Tür in einem Hamburger Ausbildungszentrum. Bau- und Pflasterarbeiten werden ausgeführt. Feilen. Mädchen an Drehbank. Berufsschulunterricht. Tischlerarbeiten. Holzverarbeitung. Junges Mädchen und Jugendlicher zu Berufsplänen O-Ton.
(60 m)
04. Die Fuggerei in Augsburg
Tor vor Häusersiedlung wird geöffnet. Alte Menschen vor kleinen Häusern. Frau geht am Stock. Frau ließt in Wohnung. Mann gießt Pflanzen. Kirche. Alte Frau an Fenster.
Forst der Stiftung.
Bäume werden geschlagen. Leute im Gespräch. 3 Männer auf Bank. Tor vor der ältesten Armensiedlung der Welt wird am Abend geschlossen, um die Ruhe dieses Ortes zu schützen.
(51 m)
05. Harburg: Schützensport
Schützenumzug mit Pferdewagen. Schützen/innen schießen auf Vogel. Finger an Abzug. Schützenkönig wird geehrt.
(38 m)
06. Baumschulen in Schleswig Holstein
Rosen in Treibhaus. Bodenbearbeitung zwischen Freipflanzen. Setzlinge in Gewächshäusern. Gärtner bearbeiten Felder. Rosenfelder. Büro für Großverband. Computer-Bearbeitung. Verladen von Gewächsen. Flugzeug wird beladen. LH-Flugzeug startet.
(50 m)
01. Theaterneubau Essen
"Empty Spaces - Leere Räume": Titel eines Rockballetts, das im neuen Essener Musiktheater, dem Aalto-Theater, vor über 1000 Besuchern aufgeführt werden soll.
Heidrun Schwaarz, die Choreografin, hat ihr Ballett in harmonischen, fließenden Formen inszeniert, die mit den architektonischen Merkmalen des Bams korrespondieren.
Alvar Aalto, der zu den Klassikern der Architektur des 20. Jahrhunderts zählt, hat sich bei der Planung des Theaters vor dreißig Jahren vom antikem Amphitheater inspirieren lassen und dessen elementare Formen in unsere Zeit übersetzt. Aalto, der finnische Baumeister, hat die Fertigstellung des vieldiskutierten Konzert- und Opernhauses nicht mehr erlebt.
Daß zur opitschen Harmonie die neuesten Theatertechniken in den Bau installiert wurden, versteht sich von selbst. Das Resultat: Europas derzeit modernstes Theater.
Der richtige Ort also für das Rockballett von Heidrun Schwaarz, mit dem besonders die Jugend im Ruhrgebiet angesprochen werde soll: "Empty Spaces - Leere Räume".
02. NATO-Gipfel in Brüssel und Besuch von US-Präsident Bush in der Bundesrepublik
Brüssel - eine traditionsreiche europäische Hauptstadt und Sitz des NATO-Hauptquartiers. In diesen Tagen blickt das nordatlantische Bündnis auf sein 40jähriges Bestehen zurück; es ist die längste Friedensperiode der Neuzeit in Europa. - Die Staats- und Regierungschefs der sechzehn Mitgliedsstaaten, allen voran der amerikanische Präsident George Bush, kamen aus diesem Anlaß zu einem Gipfeltreffen in die belgische Hauptstadt. Eine Verteidigungsgemeinschaft, die getreu der Charta der Vereinten Nationen niemanden bedroht und die gelernt hat, mit dem Pluralismus an Meinungen umzugehen. Zuversichtlich geht auch Bundeskanzler Helmut Kohl in das Gipfeltreffen: "Ich bin guter Stimmung."
40 Jahre NATO - das sind 40 Jahre Bewahrung von Frieden und Freiheit. Der Blick der Verbündeten richtet sich nach vorn. Konzepte für Abrüstung, Rüstungsbegrenzung und -kontrolle sowie für eine dauerhafte Friedensordnung in Europa gilt es weiterzuentwickeln und durchzusetzen. -
Von den Zielen der NATO sprach NATO-Generalsekretär Manfred Wörner: offene Grenzen, mehr Freiheit, weniger Waffen und Herrschaft des Rechts.
Fast 2000 Journalisten berichteten von der Gipfelkonferenz in aller Welt. Die herausragende Meldung war eine weitgehende Abrüstungsinitiative der USA. Der amerikanische Präsident schlug vor, daß die USA und die UdSSR ihre Truppen in Europa auf die gleiche Obergrenze festlegen.
Präsident Bush: "A reduced military presence, when combined with a less threatening Soviet presence in Europe, can create a stronger basis for engagement in Europa over the long hold. America is and will remain a European power."
Amerika - so betonte Präsident Bush - ist und bleibt eine europäische Macht.
Der Abrüstungsvorstoß wurde einhellig begrüßt. Bundeskanzler Kohl sprach von einer "großartigen Initiative"
"Ich glaube, vor uns liegt jetzt eine große Chance, die konventionelle Abrüstung in Europa zügig voranzubringen."
Unmittelbar nach dem NATO-Gipfel traf der amerikanische Präsident zu seinem ersten Besuch in der Bundeshauptstadt Bonn ein, wo er von Bundespräsident Richard von Weizsäcker mit militärischen Ehren begrüßt wurde.
In seinen Gesprächen mit führenden Politikern aus Regierung und Opposition stand neben internationalen Fragen der weitere Ausbau der deutsch-amerikanischen Beziehungen im Mittelpunkt. Dem Wunsch des Bundeskanzlers, den Jugendaustausch zu erweitern, stimmte
Bush zu und von den Jugendlichen - Amerikanern und Deutschen, die das jeweils andere Land kennengelernt hatten, ließ er sich von ihren Eindrücken berichten. In Zukunft - so versicherte Bush - werden noch mehr junge Leute aus beiden Ländern von den Austauschprogrammen Gebrauch machen können.
Vor einem überwiegend jungen Auditorium wurde die Vision von einem künftigen Europa entworfen.
Bundeskanzler Kohl: "Herr Präsident, 40 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges ist Europa immer noch ein geteilter Kontinent, unser deutsches Vaterland immer noch ein geteiltes Land. Es zeichnen sich jetzt Chancen ab, ein Europa in Freiheit zu verwirklichen. So wie ein vereintes Europa nur in Freiheit entstehen kann, so ist es auch nur vorstellbar als enger Freund und Partner der Vereinigten Staaten von Amerika."
Präsident Bush: "Europa muß frei und ungeteilt sein. An keinem anderen Ort wird die Teilung zwischen Ost und West deutlicher sichtbar als in Berlin. Dort trennt eine brutale Mauer Nachbarn und Brüder. Die Mauer steht für das Scheitern des Kommunismus. Sie muß fallen. Bringt Glasnost nach Ost-Berlin ..."
Die in 40 Jahren - seit Bestehen der Bundesrepublik Deutschland - gewachsene Freundschaft mit den USA hat dieser Besuch, der mit einer Fahrt auf dem Rhein endete, erneut bestätigt; gemeinsam wollen die beiden Staaten daran arbeiten, den Demokratisierungsprozeß in ganz Europa voranzutreiben und die Teilung Europas und Deutschlands zu überwinden.
03. Lehrlinge gesucht
'Tag der offenen Tür' in einem Hamburger Ausbildungszentrum. Schüler sind an diesem Tag eingeladen. Ausbildungsberufe der Bauwirtschaft einmal hautnah kennenzulernen.
Die Veranstalter hoffen dabei, daß sich möglichst viele der Jungen und Mädchen für einen der vorgestellten Berufe entscheiden. Denn das Handwerk, nach der Industrie Deutschlands zweitgrößter Wirtschaftszweig, hat Nachwuchssorgen. In diesem Jahr wird voraussichtlich jeder zehnte Ausbildungsplatz unbesetzt bleiben. Um den drohenden Facharbeitermangel abzuwenden, bemühen sich Betriebe und Innungen aller Fachrichtungen, den jungen Leuten das Berufsbild der insgesamt 126 Ausbildungsberufe nahezubringen.
Obwohl auch im Handwerk zunehmend moderne Maschinen eingesetzt werden, sind nach wie vor Geschick und Sachverstand gefordert - Fähigkeiten, die keine Technik ersetzen kann.
Die weltweit anerkannte Qualität des deutschen Handwerks gründet im dualen Ausbildungssystem, das bereits von vielen Ländern Übernommen wurde. Dabei vermittelt die Berufsschule das nötige theoretische Wissen, während im Betrieb die praktische Ausbildung unter der Anleitung eines Meisters vorgenommen wird. Nach ihren Motiven befragt, zeigt sich, daß die meisten Jugendlichen ihre Berufswahl heute sehr bewußt treffen. Zwei Stimmen, die für viele stehen:
"Ich hab' schon immer gern mit Holz gearbeitet, ich hab' zweimal ein Praktikum gemacht während meiner Schulzeit und ich wollte also immer was mit Holz machen, speziell halt Möbel bauen."
"Ich brauche ein bißchen Bewegung und das mit den Händen arbeiten und sehen was ich herstelle, und daß ich das auch von Anfang bis Ende fertige und dann auch das fertige Produkt sehe praktisch. Ich habe nach der Lehre 'nen Job bei - ja, im Rahmen des europäischen Handwerkeraustausches -Austausches praktisch- und werde dann nach Köln gehen, da die französische Sprache lernen und dann in Frankreich auf Wanderschaft gehen."
04. Die Fuggereiin Augsburg
Das Tor zu einer eigenen Welt. In Augsburg gibt es seit über 400 Jahren eine Stadt in der Stadt. Morgens um fünf öffenen sich ihre Pforten. 67 schlichte Häuser im Renaissance-Stil bilden die älteste Armensiedlung der Welt. Seit 1521 wohnen hier schuldlos in Not geratene katholische Bürger.
Der Name der Siedlung - Fuggerei - stammt von ihrem Stifter Jacob Fugger, dem damals reichsten mid mächtigsten Kaufmann Europas.
Eine religiöse Pflicht hat die Gründungsurkunde den Bewohnern auferlegt: in der Kirche täglich für die Stifter und Wohltäter der Fuggerei zu beten.
Auch in den Wohnungen bleibt Jacob Fugger durch ein obligatorisches Bild gegenwärtig. Bescheidene Vorschriften, wenn man bedenkt, daß das Wohnen hier fast kostenlos ist. Die Stiftung finanziert sich allein aus ihrem Besitz. Ihre wichtigste Geldquelle, der riesige Forst, ist allerdings bedroht: saurer Regen hat auch hier zu unersetzlichen Schäden geführt.
Im Unterschied zu früher leben heute in der Fuggerei nur noch ältere Menschen, die ihren Lebensabend nicht allein finanzieren könne. Arme sollen im Schutz der Fuggerei freie Menschen bleiben. Dieser Leitsatz ihres Stifters ist noch immer gültig. Um die Ruhe dieses Ortes zu schützen, schließen sich abends die Tore - wie immer, seit mehr als 450 Jahren.
05. Schützensport
Wenn es warm wird in Deutschland, treten die Schützen an die Öffentlichkeit. 1,3 Millionen eifern danach, den Vogel abzuschießen, König zu werden in ihrem Verein.
Schützenzeit hat ihre eigenen Gesetze: wann sonst sieht man noch Pferde auf deutschen Straßen! Vielerorts ruhen die Geschäfte. Betriebe sind geschlossen, Straßen und Kneipen sind bevölkert. Schützenfeste sind Heiratsmärkte -sagt man- und wer bleibt da schon gern zu Hause!
Wer nicht am Straßenrand steht, belächelt oft das Zeremoniell, dessen friedliche Traditionen Hunderte von Jahren zurückreichen: Dennoch: übersehen sollte man nicht, daß deutsche Schützen auch schießen können; jenseits aller Folklore trainiert in den Vereinen die Elite der bundesdeutschen Sportschützen, die Rekorde schießt oder - wie bei den letzten Olympischen Spielen - Medaillen gewinnt.
Doch auf Schützenfesten denkt niemand an Olympisches Gold, und trotz aller Ernsthaftigkeit ist die Frage, wer das nächste Bier bezahlt, die allerwichtigste. - Die Harburger hatten Glück: Der neue Schützenkönig verfügt über ausreichend Geld, die ganze Stadt einzuladen; er ist nämlich der Direktor einer Bank.
06. Baumschulen in Schleswig-Holstein
Rosen aus Norddeutschland. Sie blühen auch im peruanischen Hochland, am Roten Platz in Moskau oder in den Wüstengärten Arabiens.
Hohe Luftfeuchtigkeit und ein leichter Boden kennzeichnen das Gebiet Zwischen Nord- und Ostsee; beste Voraussetzungen für das gute Gedeihen von Pflanzen, Sträuchern und Bäumen. Seit hundert Jahren floriert der Export; inzwischen entstanden hier in Schleswig-Holstein nach und nach mehr als 700 Baumschulen und damit das größte geschlossene Baumschulgebiet der Welt.
Eine spezielle Börse hilft ausländischen Auftraggebern, die norddeutschen Pflanzen und Bäume, aber auch die Wildlinge Zum jeweils aktuellen Preis zu kaufen. Und die Produzenten reagieren auf die Nachfrage: Rosenzüchter beispielsweise bringen jedes Jahr zwei bis drei neue Sorten auf den Markt.
Die Betriebe verfügen über leistungsfähige Technik in der Produktion und moderne Lager- und Versandeinrichtungen. Schließlich handeln sie mit einer leicht verderblichen Ware, die auf schnellstem Weg aus- und angeliefert sein muß.
So verlassen täglich viele Gewächse das norddeutsche Anbaugebiet rund um die Uhr, rund um den Erdball über das Luftkreuz Frankfurt. Denken Sie also daran: wo immer Sie eine Rose geschenkt bekommen - sie könnte im Norden der Bundesrepublik Deutschland gewachsen sein.