01. Fingado Aachen: Malerin Janet Brooks Gerloff
Tautropfen an Ästen. Malerin Brooks Gerloff geht durch Wald. Die Benediktinerabtei Cornelie Münster mit Altarbildern der Künstlerin. Baumäste vor Himmel.
Malerin Brooks Gerloff an Staffelei O-Ton: (siehe Text)
Gemälde Kaspar Hauser. Malerin geht an See entlang.
(80 m)
02. Fingado Quadratstadt Mannheim
2 Leute unterhalten sich auf der Suche nach einer Straße mit den verwirrenden Straßennamen aus Buchstaben und Zahlen. Das Mannheimer Schloß mit der Hauptachse Breite Strasse. Links Quadrate A - K, rechts Quadrate L - U mit nach außen fortlaufender Nummerierung. Luftaufnahme Mannheim.
Gemälde des Kurfürsten Friedrich IV. von der Pfalz, der den Grundstein zur Stadt legte. Grundriß. Gemälde Kurfürst Karl Theodor der großen Hofstaat führte. Wolfgang Amadeus Mozart als Kind. Gemälde - spielte am Hof. Das 1. Automobil der Welt entstand in T 6. Die Frau des Erfinders Karl Benz macht Ausfahrt. Grundriß Manhattan, das nach dem gleichen Grundriß entworfen wurde.
(74 m)
03. Fingado Gesundheitswesen
Mann ißt Fleisch, Rauchen, Biertrinken. Fitnesscenter, Herzgymnastik, Intensivstation. Gemeinschaftspraxis. Untersuchung. Zahnarzt behandelt. Krankenzimmer.
Krankenkasse Geschäftszimmer. Pharmaindustrie. Arzneimittelherstellung. Gesundheitsaufklärung Rauchen Gefährdet die Gesundheit. Schwangerschaftsberatung. Krebsvorsorge. Aidsuntersuchung. Unfallwagen. Blaulicht im Verkehr.
(84 m)
04. Sylt: Fliegender Rasenmäher - Drachenfliegen
Drachenflieger wird zusammengebaut. Zweitaktmotor. Start zu Rundflug. Verschiedene Modelle von Drachenfliegern. Pilot in der Luft. Strand, Meer,Landung.
(53 m)
01. Maierin Brooks Gerloff
Hier in Aachen lebt seit 1985 die amerikanische Malerin Janet Brooks Gerloff. Während der Vorbereitungsphase eines Bildes lebt in ihr eine stllie Intensltät.
"Es dauert auch oft sehr lange, bis eine Idee reift, und dann brauche ich sehr die Zeit und die melancholische Einsamkelt der Natur".
In der Benediktiner-Abtel Cornelie Münster reflektieren ihre Altarbilder Geschehnisse der Ostertage. Die Künstlerin entwickelte einen eigenen emotionalen Stil, der auf einer einfachen Farb- und Formensprache beruht. - Begegnungen mit biblischen Gestalten im Werk der Janet Brooks Gerloff sind keinesfalls einfach gemalte biblische Historle, sondern sie zeugen von der Fähigkeit, menschliches Drama ins Bild zu setzen.
"Ich möchte, daß der heutige Mensch, der vielleicht bequemer und weniger dramatisch oder weniger elementar lebt, sich Irgendwo auch damit identifizieren kann, denn Urthemen wie Opferbereitschaft, Verantwortung, aber auch Verrat und Mord, sind Themen, die heute genauso den Menschen prägen."
Nicht seltsam verhüllte Menschen stehen im Mittelpunkt ihrer Arbeit, es sind Schlüsselsituationen menschlicher Existenz, die sie fesseln, so auch das Thema Kaspar Hauser.
"Mich fasziniert die Vorstellung, daß er fast als erwachsener Mensch erst dann die Erfahrung des Menschwerdens machte, ohne daß er je das Gefühl der Möglichkeit, selbst zu handeln, gehabt hat."
Pavel Kontny in Denver entdeckte ihr Talent, leitete und führte sie. Oskar Koller in Nürnberg wurde für die Entwicklung der Malerin zu einer Schlüsselfigur. Er gab ihr auch Mut und Demut mit auf den künstlerischen Weg. Vielleicht vermitteln deshalb ihre Werke stets elne leise Dramatik. Victor Hugos Worte charakterlsieren den Menschen und die Kunst der Janet Brooks Gerloff treffend: Das Genie ist ein Vorgebirge, das in die Unendlichkeit hineinragt.
02. Das tiefste Bohrloch
Windischeschenbach. Hier wird nicht nach Öl gebohrt, sondern geowissenschaftliche Forschung betrieben. Weshalb aber wurde gerade hier der Bohrmeißel angesetzt?
"Ausschlag für den Standort in der Oberpfalz gab eine sogenannte Suturzone; eine Sutorzone ist elne Zone, wo, man muß sich vorstellen - vor etwa 320-350 Millionen Jahren hier zwel Kontinente quasi zusammentrafen, sich hier überschoben haben, und dies ist für die Geowissenschaften ein besonders reizvoller Punkt, ihre Forschung zu betreiben".
Der noch zu erstellende Hauptbohrturm wird eine Bauhöhe von 80 Metern und eine schallschluckende Verkleidung haben. Elektromotoren, gespeist aus dem öffentlichen Stromnetz, treiben die Bohranlage an. Bis in eine Tiefe von 14.000 Metern soll die Hauptbohrung getrieben werden. Somit entstünde hier das tlefste Bohrloch der Welt. Um dieses hochgesteckte Ziel erreichen zu konnen, wird eine 5.000 Meter tiefe Vorbohrung ausgeführt. Der Bohrbetrieb läuft rund um die Uhr. Im angegliederten Feldlabor werden die gewonnenen Proben einer ersten intensiven Analyse unterzogen. Weitere Untersuchungen folgen an beteiligten Hochschulen. Das kontinentale Tiefbohrprogramm der Bundesrepublik Deutschland läuft über einen Zeitraum von 10 Jahren. Die Kosten von 450 Millionen Mark werden ausschließlich vom Bundesministerium für Forschung und Technologie getragen. Da drängt sich die Frage nach den wissenschaftlichen und wirtschaftllchen Zielen geradezu auf.
"Einzeln könnte man die Punkte herausnehmen. Zu verstehen, wie entsteht die Wärme in der Kruste, wie ist sie verteilt, wie ist das Gestein unter den hohen Drücken über 2.000 Bar, über 300 Grad, wie ist dort das Gestein quasi im Kochtopf beschaffen, wie bewegen sich fluide Gase und Flüssigkelten in der Erdkruste. Dies gibt wleder Hinweise auf Entstehung von Lagerstätten, auch die Spannungsverhäitnlsse in der Kruste, Stichwort Erdbebenforschung, soll untersucht werden. Es ist ein großer geowissenschaftlicher Komplex, der uns unsere Mutter Erde besser verstehen helfen soll."
03. Quadratestadt Mannheim
So klingt echte Mannheimer Mundart. Die Auskunft ist aber verwirrend. Jeder, der zum ersten Mal nach Mannheim kommt, hat Schwlerigkeiten, sich zurechtzufinden. Dabei ist es so einfach.
Denn Mannheim ist in Quadrate eingeteilt. Es gibt jedoch keine Straßennamen, wie in einer anderen Stadt.
Das Quadratsystem orientiert sich vom Schloß aus, übrigens das zweigrößte Europas. Hauptachse ist die Breite Straße, links liegen die Quadrate A bis K und rechts von L bis U. Die Numerierung zählt nach außenhin fortlaufend.
In der Innenstadt sehen die Straßenschilder so aus: die Häuser sind mit Buchstaben, Ziffern und Hausnummern bezeichnet.
Nur im Stadtkern gibt es Quadrate. Sie weisen aber auch die Form von Rechtecken, Dreiecken oder Rhomben auf, umschlossen von einer Ringstraße.
Kurfürst Friedrich der IV. von der Pfalz legte den Grundstein zur Stadt. In seinem Auftrag skizzierten im 17. Jahrhundert holländische Baumeister den Grundriß Mannhelms.
Ein Jahrhundert später erlebte die Residenz-Stadt elne große Blütezeit. Kurfürst Karl Theodor führte einen großen Hofstaat, pflegte Künste und Wissenschaften.
Wolfgang Amadeus Mozart spielte an seinem Hofe, er wohnte im Quadrat F 3.
Das erste Automobil der Welt entstand in T 6. Die Frau des Erfinders Karl Benz machte mit diesem Gefährt vor mehr als 100 Jahren die erste Ausfahrt.
Zehn Jahre nach der Gründung Mannheims wurde in der neuen Welt, ebenfalls von holländischen Baumeistern, der Grundriß Manhattans entworfen.
Auch hier ein Quadrate-System, bei dem jedoch, Im Gegensatz zu Mannheim, nicht die Quadrate, sondern die Straßen benannt sind. In Mannheim wurde ein metrisches Ordnungsprinzip im Städtebau verwirklicht. Es ist das unverwechselbare Signum dieser Stadt.
04. Gesundheitswesen
Gesünder leben, länger leben, aktiver leben - ein an sich selbstverständliches Ziel, das wir im Alltagsstreß jedoch häufig aus den Augen verlieren. Leider sind für den menschlichen Körper nur schwer Ersatzteile zu beschaffen. Natürlich ist jeder gut beraten, soviel wie möglich selbst zu tun, um seine Gesundhelt zu erhalten, und sportliche Übungen sollten sinnvollerweise nicht erst im Krankenhaus beginnen. Aber auch der Staat ist gefordert.
Der zivilisatorische Fortschritt hat zwar zu einer längeren Lebenserwartung der Menschen geführt, aber auch eine steigende Zahl von medizinischen Notfallsituationen, besonders von Herz- und Kreislauferkrankungen, mit sich gebracht, die einer schnellen und intensiven Behandlung bedürfen.
In der Bundesrepublik Deutschland kommt auf 360 Einwohner ein Arzt, für die zahnmedizinische Betreuung sorgen 39.000 Zahnärzte, und jeweils 90 Einwohnern steht statistisch ein Krankenhausbett zur Verfügung.
Die ambulante und stationäre Behandlung, Arzneien und Hilfsmittel werden durch Krankenkassenbeiträge finanziert, die die versicherten Arbeitnehmer und die Arbeitgeber Je zur Hälfte zu tragen haben.
Für die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit der zugelassenen Medikamente sorgt ein Arzneimittelgesetz, das langfristige Prüfungen und laufende Qualltätskontrollen vorschreibt.
Um gleichzeltig die Eigenverantwortung der Bürger für ihre Gesundheit zu stärken, wird elne umfangreiche Aufklärung über die Gefahren von Nikotin und anderen Rauschmitteln betrieben. Ein Hauptpfeiler des deutschen Gesundheitswesens ist ein umfassendes Vorsorge- und Beratungskonzept. So können und sollen werdende Mütter zehnmal vor der Niederkunft einen Arzt aufsuchen. Säuglings- und Kleinkinderuntersuchungen schließen sich an.
Die Krankenkassen übernehmen auch die Kosten für die Krebsvorsorge durch Frühdiagnostik. Zur Bekämpfung der Immunschwäche Aids gibt es ein spezielles Programm, das neben Aufklärung und ärztlicher Betreuung auch einen intensiven internationalen Forschungsaustausch beinhaltet.
200 Milliarden DM kostet das Gesundheitswesen in der Bundesrepublik Deutschland jährlich. Damit es auch in Zukunft finanziert werden kann, hat die Bundesregierung jetzt mit Reformmaßnahmen dafür gesorgt, daß die Kosten nicht weiter ansteigen. Die medizinische Versorgung wird dadurch nicht beeinträchtigt.
05. Fliegende Rasenmäher
Auf den ersten Blick könnte man sie für Camper halten, die ihr Zelt aufbauen. In Wirklichkeit wollen sie in die Luft gehen, mit Hilfe von Flugmaschinen, die ein wenig an die Pioniertage der Fliegerei erinnern. Drachenfliegen mit Hilfe eines 20 bis 30 PS starken Zwei-Takt-Motors, befestigt an einem Gestell aus Aluminiumrohr und Kunststoffplanen - alles zusammen nicht mehr als 100 Kilogramm schwer.
Auf der deutschen Nordseeinsel Sylt trafen sich Ultra-Leichtgewichte aus vielen Ländern zu gemeinsamen Rundflügen. Ganz billig ist der Spaß nicht. Zwischen 12.000 und 30.000 Mark muß man für einen der fliegenden Rasenmäher hinblättern. Aber ein Benzinverbrauch unter 10 Liter pro Stunde macht die Maschinen dennoch für viele Sportflieger attraktiv. Fliegen in einer ganz ursprünglichen Form - davon schwärmen die Ultraleicht-Piloten.
Blutige Anfänger ohne Fluglizenz dürfen auch mit diesen Maschinen nicht in die Luft. Ein Ultraleicht zu steuern verlangt Geschick.
Die zulässige Flughöhe beträgt maximal 150 Meter. Aber selbst erfahrene Flugkapitäne spüren ein Kribbeln im Magen, wenn sie in luftiger Höhe außer den eigenen Beinen nur noch ein wenig Alu-Rohr und die Steuer-Fußpedale vor sich sehen. Aber dann genießt man es, den Wind, der einen trägt, am eigenen Körper zu spüren. sich frei und schwerelos zu fühlen wie ein Vogel.