01. Kurt Masur und das Gewandhausorchester Leipzig
Stadtbild Leipzig. Das Gewandhaus. Auerbachs Keller. Kurt Masur dirigiert das Gewandhausorchester. Geigen. Trommler. Kurt Masur O-Ton:
"Daß wir versuchen, unsere Rolle für die Bevölkerung in Leipzig weiter so zu spielen wie bisher - in Verbindung mit den Menschen - ist für uns klar, und ich glaube, es ist bereits auch deutlich geworden, daß es so weitergehen kann und wird."
Schüler als Zuschauer im Gewandhaus. Kurt Masur dirigiert Peter Tschaikowsky, 2. Klavierkonzert. Demnächst wird Kurt Masur auch Hausherr bei den New Yorker Philharmonikern. Kurt Masur O-Ton:
"Ich glaube, daß es für mich persönlich - und so sehe ich auch diese Entscheidung - es einen Glücksumstand bedeutet, in einer Zeit, wo die Welt versucht, gemeinsam Probleme zu lösen, einen Brückenschlag zu finden, zwischen zwei Orchestern, die zu den besten der Welt gehören, die aus völlig verschiedenen Lebensbereichen kommen, aber die als einer Art Schwestern-Orchester im gegenseitigen Verständnis der Menschen zueinander wertvolle Hilfe leisten können."
(79 m)
02. Gesamtdeutsches Parlament wählt den Kanzler
Unwirtschaftliche Industriebetriebe, Häuser, von denen der Putz abfällt in Magdeburg.
Klaus Mildner, Magdeburger Bundestagsabgeordneter der CDU, bei Bürgersprechstunden. Das Elbufer. Dachdecker arbeitet auf Häuserdach, Gerüst an Haus, zerbrochene Straßenbahngeleise. Klaus Mildner O-Ton:
"Hier bei uns in Magdeburg stehen drei wichtige Aufgaben vor uns, die in der nächsten Legislaturperiode gelöst werden müssen. Als erstes benötigen wir neue Arbeitsplätze; wir müssen unsere alte Industrien umbauen und die Ansiedlung neuer Industrien in Magdeburg ist erforderlich. Das Zweite ist der Neubau von Wohnungen und die Sanierung unserer Altbauten. Und der dritte Punkt: Magdeburg braucht eine neue Infrastruktur."
Salzgitter. Rauchende Schlote. SPD-Abgeordneter Wilhelm Schmidt O-Ton:
"Wir waren früher Grenzregion zur DDR, jetzt sind wir Bindeglied, Sprungbrett für die Entwicklung der fünf neuen Bundesländer, und ich denke schon, daß es auch eine besonders interessante Funktion ist für unsere Wirtschaft, hier Partnerschaften aufzubauen zu Industriebetrieben in den neuen fünf Bundesländern, aber darüberhinaus natürlich auch die menschliche Seite zu pflegen,Verkehrsverbindungen zu entwickeln - vieles andere, was den neuen Mitbürgern bei uns in unserem Lande helfen kann."
17.1.91: Kanzlerwahl im Bundestag. Hannelore Kohl auf der Besuchertribüne. Jochen Vogel gratuliert Helmut Kohl zu seiner Wahl als Bundeskanzler. Helmut Kohl O-Ton:
" ... meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde, so wahr mir Gott helfe".
(73 m)
03. Deutschlands Haltung zum Golfkrieg
Demonstrationen. Kinder-Demo. Transparente für den Frieden. Bundestagssitzung. Schwenk über Regierungsbank. Genscher macht sich Notizen. Helmut Kohl gibt vor dem Bundestag eine Erklärung ab O-Ton:
"Ich habe Verständnis für Angst, die manchen bei uns angesichts der Entwicklung am Golf erfaßt. Und dennoch gilt: Frieden um jeden Preis kann und darf es nicht geben. Der Friede
kann dauerhaft und verläßlich nur auf dem Boden von Freiheit, von Recht und Gerechtigkeit gedeihen."
"Und aller Bürger Israels sollen wissen: es hat in diesen Tagen das israelische Volk unsere ganze Solidarität."
"Solidarisch verbunden sind wir auch den Streitkräften der 28 Nationen, die für die Durchsetzung der Resolution der Vereinten Nationen, für die Befreiung Kuwaits eintreten und kämpfen. Die Verbündeten aus allen Kontinenten und allen voran die Vereinigten Staaten erfüllen einen Auftrag der Völkergemeinschaft. Sie stehen im Kampf gegen eine Diktatur, damit wir alle - auch wir Deutschen - morgen in einer friedlicheren Welt leben können."
(66 m)
04. Die Treuhandanstalt
Chemiefaserwerk der ehemaligen DDR in Brandenburg, das aus der Planwirtschaft herausgeführt und privatisiert werden soll. Sanierungskonzept wurde erarbeitet - Stillegung unrationaler Betriebsteile. Modernisierung. Sitzung der Mitarbeiter der Treuhandgesellschaft. Das Berliner Unternehmen für Stuck- und Naturstein arbeitet unter dem Dach einer französischen Firma. Der französische Geschäftsführer O-Ton:
"Die Arbeit der Treuhand war sehr wichtig, das bedeutet, daß sie immer kompromißbereit war und immer aufmerksam, die langfristigen Interessen der STUNA zu unterstützen. Es gibt hier bei STUNA die menschlichen und auch industriellen Fähigkeiten, um das Know how von "Ciments Francais" in Deutschland zu verwenden. Und um dieses Ziel zu erreichen, sollen sich die Leute so schnell wie möglich an die neuen wirtschaftlichen Bedingungen anpassen; wenn das der Fall ist, haben wir große Hoffnung, uns auf dem Markt durchzusetzen."
Steinmetze bei Restaurationsarbeiten für den Berliner Dom.
(70 m)
05. Der blaue Umweltengel
Frau wirft Abfall in Mülleimer. Müllhalde. Umweltbus. Leute liefern gefährliche Abfälle bei Umweltbus ab. Baumarkt mit Waren mit Umweltengel. Mitarbeiterin Helga Silz O-Ton:
"Wir haben die Erfahrung gemacht, daß die Kunden zunehmend auf die umweltbewußten Produkte zurückgreifen und auch gezielt dorthin gehen, wo der "Blaue Engel" zu sehen ist."
Käufer in Baumarkt zwischen Regalen mit Waren mit Blauem Umweltengel.
(45 m)
06. Rodler Georg Hackl
Georg Hackl setzt sich auf seinen Schlitten bei Training in Königsee. Krafttraining mit Gewichten. Präparieren der Kufen. Berchtesgaden. Georg Hackl O-Ton:
"Im Rennschlittensport muß man neben der athletischen Fitneß auch ein hohes technisches Wissen für das Sportgerät mitbringen und den Mut, die Strecke bei jeder Geschwindigkeit zu meistern."
Deutsche Meisterschaften. Kamera fährt mit. Georg Hackl wird Deutscher Meister. Seinen Weltmeistertitel konnte er nicht verteidigen. (Es fehlten 6 tausendstel Sekunden oder 12 cm zum Sieg.)
(71 m)
01. Kurt Masur und das Gewandhausorchester
0'38 Leipzig, das Gewandhaus. Sein Orchester hat in der Musikwelt einen guten Namen. Sein Kapellmeister hat auch politisch Schlagzeilen gemacht. Wegen seines Engagements bei der friedlichen Revolution in der DDR wurde Kurt Masur "Europäer des Jahres".
1'31 Für den couragierten Orchesterchef hat sich ans einem Beruf, mit symphonischer Musik Menschen anzusprechen nichts geändert.
1'24 "Daß wir versuchen, unsere Rolle für die Bevölkerung in Leipzig weiter so zu spielen wie bisher - in Verbindung mit den Menschen - ist für uns klar, und ich glaube, es ist bereits auch deutlich geworden, daß es so weitergehen kann und wird."
Das vermehrte Interesse an seiner Person ist Kurt Masur eher unangenehm. Am wohlsten - und das seit 20 Jahren fühlt er sich mit seinem Gewandhausorchester. Häufig sitzen Schüler auf den 1.800 Plätzen. Peter Tschaikowsky's 2. Klavierkonzert.
Kurt Masur wird an der internationalen Dirigentenbörse hoch gehandelt: demnächst wird er auch Hausherr bei den New Yorker Philharmonikern:
"Ich glaube, daß für mich persönlich - und so sehe ich auch diese Entscheidung - es einen Glücksumstand bedeutet, in einer Zeit, wo die Welt versucht, gemeinsam Probleme zu lösen, einen Brückenschlag zu finden zwischen zwei Orchestern, die zu den besten der Welt gehören, die aus zwei völlig verschiedenen Lebensbereichen kommen, aber die als eine Art Schwester-Orchester im gegenseitigen Verständnis der Menschen zueinander wertvolle Hilfe leisten können."
02. Gesamtdeutsches Parlament wählt den Kanzler
3'21 Unwirtschaftliche Industriebetriebe, Häuser, von denen der Putz fällt: Bilder aus der ehemaligen DDR-Stadt Magdeburg, jetzt Regierungssitz des neuen Bundeslandes Sachsen-Anhalt. Trotz sichtbarer Neuanfänge, die sozialistische Erblast wiegt schwer - auch für Klaus Mildner, der als Magdeburger Bundestagsabgeordneter der CDU im neuen gesamtdeutschen Parlament vertreten ist.
3'46 In seiner Bürgersprechstunde wird er mit den brennendsten Problemen der Region konfrontiert.
3'53 "Hier bei uns in Magdeburg stehen drei wichtige Aufgaben vor uns, die in der nächsten Legislaturperiode gelöst werden müssen. Als erstes benötigen wir neue Arbeitsplätze; wir müssen unsere alte Industrie umbauen und die Ansiedlung neuer Industrien in Magdeburg ist erforderlich. Das zweite ist der Neubau von Wohnungen und die Sanierung unserer Altbauten. Und der dritte Punkt: Magdeburg braucht eine neue Infrastruktur."
4'19 Die Lebensverhältnisse zu verbessern, dies ist eine Herausforderung für Bundesregierung, neue wie alte Bundesländer und für Klaus Mildner auf seinem Weg nach Bonn.
4'30 Gut 100 Kilometer westlich - auf der anderen Seite der ehemaligen innerdeutschen Grenze: die niedersächsische Stadt Salzgitter, ebenso wie Magdeburg ein Zentrum der Schwerindustrie.
4'43 Hier wurde Wilhelm Schmidt gewählt. Seine Aufgabe sieht der SPD-Abgeordnete vor allem in folgendem:
4'50 "Wir waren früher Grenzregion zur DDR, jetzt sind wir Bindeglied, Sprungbrett für die Entwicklung der fünf neuen Bundesländer, und ich denke schon, daß es auch eine besonders interessante Funktion ist für unsere Wirtschaft, hier Partnerschaften aufzubauen zu Industriebetrieben in den neuen fünf Bundesländem, aber darüber hinaus natürlich auch die menschliche Seite zu pflegen, Verkehrsverbindungen zu entwickeln - vieles andere, was den neuen Mitbürgern bei uns in unserem Lande helfen kann."
5'18 Am 17. Januar treffen wir Wilhelm Schmidt im Bundestag wieder - bei der Kanzlerwahl. Es ist enger geworden im Plenarsaal. 144 Abgeordnete aus Ostdeutschland sind hinzugekommen. Der erste gesamtdeutsche Bundestag wählt mit großer Mehrheit den alten zum neuen Bundeskanzler. Die Angleichung der Lebensbedingungen in Ost und West ist für Helmut Kohl innenpolitisches Regierungsziel Nummer Eins.
"... meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde, so wahr mir Gott helfe."
03. Deutschlands Haltung zum Golfkrieg
5'56 Der Krieg am Golf - auch in Deutschland bewegt er die Menschen wie kein anderes Ereignis. Viele Ältere, die die Bombennächte des Zweiten Weltkrieges in Erinnerung haben, vor allem aber auch ganz junge Leute, oft Kinder noch, finden sich zusammen aus Angst und Sorgen vor der Zukunft, demonstrieren für den Frieden, weil andernorts Menschen sterben. Die Deutschen, die dem Wehrhaften Bündnis der westlichen Demokratien Freiheit und Frieden zu verdanken haben, wollen auch selbst zu ihren internationalen Verpflichtungen stehen. In einer Umfrage sprachen sich über 75 Prozent der Bevölkerung für das Vorgehen der multinationalen Truppen am Golf aus.
6'36 Im Bundestag erinnerte Bundeskanzler Helmut Kohl in einer Erklärung daran, daß der Golfkrieg mit dem Überfall Saddam Husseins auf Kuwait am 2. August begonnen hatte.
6'48 "Ich habe Verständnis für Angst, die manchen bei uns angesichts der Entwicklung am Golf erfaßt. Und dennoch gilt: Frieden um jeden Preis kann und darf es nicht geben. Der Friede kann dauerhaft und verläßlich nur auf dem Boden von Freiheit, von Recht und Gerechtigkeit gedeihen."
7'08 Hilfe zum Schutz des Lebensrechts und der Unversehrtheit Israels, darauf legte Helmut Kohl besonderes Gewicht.
7'16 "Und alle Bürger Israels sollen wissen: es hat in diesen Tagen das israelische Volk unsere ganze Solidarität."
Deutschlands Verfassung erlaubt die Beteiligung eigener Truppen nur innerhalb der NATO, aber die materiellen Lasten des Krieges werden, so der Bundeskanzler, entscheidend mitgetragen.
7'35 "Solidarisch verbunden sind wir auch den Streitkräften der 28 Nationen, die für die Durchsetzung der Resolution der Vereinten Nationen, für die Befreiung Kuwaits kämpfen. Die Verbündeten aus allen Kontinenten und allen voran die Vereinigten Staaten erfüllen einen Auftrag der Völkergemeinschaft. Sie stehen im Kampf gegen eine Diktatur, damit wir alle - auch wir Deutschen - morgen in einer friedlicheren Welt leben können."
04. Die Treuhandanstalt
8'15 Ein Großunternehmen in der ehemaligen DDR, das Chemiefasern herstellt. Einer von 8.000 planwirtschaftlich geführten Betrieben, die jetzt privatisiert werden sollen.
8'28 Die nach der deutschen Einigung ins Leben gerufene Treuhandanstalt hat für das Unternehmen in Brandenburg ein Sanierungskonzept erarbeitet: unrentable Betriebsanlagen wurden stillgelegt oder ausgelagert, andere werden modernisiert, damit international konkurrenzfähige Fasern schon bald auf den Markt kommen. - Da zu dem Betrieb ein Kraftwerk sowie eine biologische Kläranlage gehören, spricht vieles dafür, daß das Märkische Faserwerk ohne aufwendige Investitionen saniert werden kann.
8'59 So viele ehemalige Staatsbetriebe wie möglich durch Privatisierung vor der Schließung retten - das ist die Aufgabe der Treuhandanstalt in Berlin, dafür beschäftigt sie Hunderte von Mitarbeitern. Ein mühsames Geschäft.
9'17 Rund 400 Betriebe - dazu Warenhäuser beispielsweise und Restaurants - sind inzwischen in 5 private Hände übergegangen. Jetzt ist unternehmerische Phantasie gefragt.
9'29 Auch aus dem Ausland kommen die Interessenten. In dem traditionsreichen Berliner Unternehmen für Stuck und Naturstein, kurz: STUNA, hat die Zukunft bereits begonnen: Mosaiken, Treppen und Bauplatten werden jetzt - in modernisierter Form - unter dem Dach einer französischen Firma gebaut. Der französische Geschäftsführer der "STUNA" zur Abwicklung:
9'49 "Die Arbeit der Treuhand war sehr wichtig, das bedeutet, daß sie immer kompromißbereit war und immer aufmerksam, die langfristigen Interessen von "STUNA" zu unterstützen. Es gibt hier bei "STUNA" die menschlichen und auch industriellen Fähigkeiten, um das Know-how von "Ciments Francais" in Deutschland zu verwenden. Und um dieses Ziel zu erreichen, sollen sich die Leute so schnell wie möglich an die neuen wirtschaftlichen Bedingungen anpassen; wenn das der Fall ist, haben wir große Hoffnung, uns auf dem Markt durchzusetzen."
10'19 Die Steinmetze werden gut zu tun haben, die Versäumnisse der Vergangenheit aufzuarbeiten. Gegenwärtig restaurieren sie den Berliner Dom.
10'30 Wenn sich die Ziele der französisch-deutschen Geschäftsführung erfüllen, will sich das Pariser Unternehmen noch mehr im östlichen Deutschland engagieren.
05. Das Umweltzeichen
10'41 Wohin mil dem Abfall, wenn er aus schädlichen Stoffen besteht, wohin mit Lackresten, Kunststoffen oder Batterien? Diese "Lösung" ist sicherlich die schlechteste. Auf Müllhalden können sich explosive oder ätzende Gase bilden, Gifte in Boden und Grundwasser sickern. Gefragt sind neue Techniken, insbesondere aber ein neues Umweltverhalten.
11'01 Ein erster Schritt: Umweltbusse an denen Problemabfälle abgeliefert und fachgerecht sortiert werden.
11'12 Am besten aber schont die Umwelt, wer bereits bei der Herstellung und beim Kauf an mögliche Folgen denkt. Seit über zehn Jahren gibt es in der Bundesrepublik den "Blauen Engel". Das Umweltzeichen ist für die Industrie Wettbewerbsanreiz und hilft dem Verbraucher beim Einkauf.
11'30 Dies nicht ohne Erfolg, wie Helga Silz, Mitarbeiterin eines großen Baumarktes, bestätigt:
"Wir haben die Erfahrung gemacht, daß die Kunden zunchmend auf die umweltbewußten Produkte zurückgreifen und auch gezielt dorthin gehen, wo der "Blaue Engel" zu sehen ist."
11'48 Die Palette der Produkte, die nach umfangreichen Prüfungen mit dem "Blauen Engel" ausgezeichnet werden, reicht von schadstoffarmen Lackfarben bis hin zu lärmarmen Maschinen.
12'00 Der Erfolg des deutschen Umweltengels macht Schule: Die Europäische Gemeinschaft will ein europaweites Zeichen einführen. Nur ein Beispiel von vielen, aber Umweltschutz wird für die Menschen immer wichtiger.
06. Georg Hackl - Rodler
12'17 Der Mann ist fast immer gut gelaunt. Kein Wunder, er gewinnt fast immer: Georg Hackl, Rodler, mehrfacher Weltmeister. die Kunsteisbahn im bayerischen Königssee ist seine Hausstreeke. Seit Jahren fährt er die_16 Kurven wie im Schlaf.
12'38 Unterhalb des Watzmann ist Georg Hackl groß geworden. Dem idyllischen Berchtesgaden ist er treu geblieben:
12'47 Ein Sportstar ohne Allüren. Hier hat der 24-Jährige den Beruf des Schlossers erlernt. Jetzt ist er bei der Bundeswehr.
12'58 Rennrodler kommen in der Regel ohne großen Zirkus aus. Keiner kann die Schlittenkufen so akkurat präparieren wir der populäre Eiskanalflitzer selbst.
13'08 In Königssee trafen sich erstmals die deutschen Rodler aus Ost und West zur gemeinsamen Meisterschaft. Augenblicke der Lockerung, der Konzentration.
13'30 Warum er meist schneller ins Ziel kommt als die Konkurrenz, wollte uns Georg Hackl nicht verraten:
13'37 "Im Rennschlittensport muß man neben der athletischen Fitneß auch ein hohes technisches Wissen für das Sportgerät mitbringen und den Mut, die Strecke bei jeder Geschwindigkeit zu meistern."
13'53 Die_1.200 Meter lange, künstlich vereiste Betonbahn von Königssee durchrasen die Spitzenfahrer in rund 52 Sekunden, auf dem Rücken liegend - Wagemut und artistische Technik erfordert das. Allein durch sensibles Verlagern des Körpergewichts steuert sich der Rennrodler durch den Kanal. Sehen Sie selbst!
Das Wetter am Königssee wechselte oft, der Meisterschaftstitel blieb bei Georg Hackl. Mit der Ehrung konnte er sich nicht lange aufhalten - am späteren Abend noch wurde er zum "Sportler des Jahres" gekürt. Den anderen, den Weltmeistertitel, konnte der beste deutsche Rodler diesmal nicht verteidigen: 6 tausendstel Sekunden oder 12 Zentimeter fehlten Georg Hackl zum Gold.