01. Das Ludwig-Forum in Aachen
Ballerina-Clown bewegt sich und macht auf Ausstellung aufmerksam. Moderne Skulpturen. Peter Ludwig, Industrieeller und Mäzen der Kunstförderung O-Ton: "Der Gedanke ist, Informationslücken zu schließen, Exponate vorzustellen, die in anderen Museen nicht zu sehen sind, Richtungen der Kunst zu zeigen, die man hier kennenlernen kann." Ludwig Forum in Aachen in einer ehemaligen Schirmfabrik mit Ausstellungsräumen. Workshops. Junge Künstler arbeiten mit Ton. Monumentale 400-teilige Bodenskulptur von Thomas Virnich. Gemälde moderner Klassiker. Picasso. Peter Ludwig O-Ton: "Der fast 90jährige Picasso hat in einer glühenden Malerei - leuchtend und wild im Farbauftrag - die Jugend beschworen. Ein erschütterndes Bild des Künstlers in seinen letzten Schaffensjahren." Skulpturen: Die Madonna des Chilenen Claudio Bravo, Reihe Ohne Ende des Spaniers Genoves. Gemälde: Supermarket Lady von Duane Hanson, Amerika: Clochards auf der Bowery von Duane Hanson, Ludwig Hommage von Andy Warhol. Musiker aus europäischen Ländern experimentieren Musikkompositionen.
(80 m)
02. Ausländische Journalisten berichten
Jerzy Wierzcholski O-Ton: "Im Mittelpunkt standen damals noch die Probleme der Konfrontation im Osten und Westen, die hier die Mauer symbolisiert hat. Als Pole interessiere ich mich besonders, wie das Zusammenwachsen zwischen Ost- und Westdeutschland sich entwickeln wird. Es geht um die Qualität der Wiedervereinigung Deutschlands. Wir möchten das jetzt wiedervereinigte Deutschland als Land und Faktor der Stabilität in Europa sehen. Das ist wichtig für alle Europäer und besonders für Polen und die anderen Nachbarn." Jerzy Wierzcholski sichtet Material vor Bildschirm. William Waack, brasilianischer Korrespondent der Tageszeitung "O Estado de Sao Paolo" spricht mit Arbeitern eines DDR-Stahlwerkes. William Waack O-Ton: "Es war viel schwieriger am Anfang, überhaupt die Ereignisse zu kapieren, genau wie es schwierig heute ist, die ganzen sozialen Verwandlungen oder Umwandlungen nachzuvollziehen. Der normale Leser verfolgt wirklich sehr genau, was in Deutschland vor sich geht, auch im ganzen Osten. Man kann Brasilien und die ehemalige DDR in vieler Hinsicht vergleichen. Wie man Wirtschaften völlig reformiert oder Wirtschaftsunternehmen privatisiert, das sind die Vergleiche." William Waack vor dem Brandenburger Tor, am Telefon, am Computer.
(93 m)
03. Roboter testen Textilien
Modenschau. Mannequins auf dem Laufsteg. Forschungsinstitut Hohenstein bei Stuttgart. Roboter testet Textilien. Mit seinen Meßwerten füttert er Computer. Regenkleidung wird getestet. Sensoren melden Kälte- oder Wärmeansammlung. Prüfung der Entflammbarkeit von Textilien für die Herstellung von Schutzkleidung. Computer-Roboter Charlie testet. Im Labor wird die Verträglichkeit von Reinigungslösungen getestet, die Reißfestigkeit. Computer wird gecheckt. Computergrafik.
(47 m)
04. Russische Landwirte lernen in Deutschland
Karpfenteich. Angler. Jung-Landwirt Alfred Vorwerk arbeitet mit einem russischen Praktikanten Alexander Kasanzew. Bauernhof in Westfalen. Kühe auf der Weide. Fegen im Stall. Mit Trecker auf dem Feld. Alexander Kasanzew O-Ton (Übersetzung): "In Rußland wird sich in der Landwirtschaft sehr viel tun in der Zukunft, und ich denke, daß wir auch dort bäuerliche Betriebe bekommen. Für diese Unternehmen wird meine Erfahrung, mein hier gesammeltes Wissen sehr wichtig sein." Genossenschaftsbetrieb. Landwirte besitzen gemeinsam Verarbeitungsbetriebe. Große Silos. Feierabend in der Familie mit Teetrinken aus Samowar.
(55 m)
05. Frankfurt: Hallenhandball Supercup: Deutschland - Spanien 18:19
Spielszenen und Torwürfe. Spanische Mannschaft spielt mit technischer Überlegenheit. Schwarz-Rot-Goldene Fahne groß. Nationaltorwart Andreas Thiel wirft wütend Ball zu Boden. Reklame: Opel, Erdgas, Jägermeister, Krombacher, OBI.
(38 m)
06. Hannover: Auftritt der Hardrockband Die Scorpions
Was sagen die Fans? "Geil, echt geil!" "Super, das ist Wahnsinn, das ist toll!" Was sagt die Band? "Das ist einfach eine Elektrizität, die sich da entwickelt, und man hat den Erfolg im Augenblick, d.h. wenn man spielt und den Applaus hört, ist es einfach ein tierischer Augenblick. Wir machen Musik straight from the heart. Man ist innerlich gespannt, auf die Bühne zu gehen und einfach wieder loszurocken." Was sagen die Eltern? "Wir sind die größten Fans von unserem Sohn." Auftritt in Halle mit Scheinwerfern. Verleihung von Platin-Platte für mehr als eine Million verkaufte Platten. Party mit Kuß. Auftritt der Scorpions, Zuschauer-Fans.
(66 m)
01. Das Ludwig-Forum in Aachen
0'35 Ein Ballerina-Clown macht mil sparsamen Bewegungen auf sich aufmerksam.
0'42 Bewegte und bewegende Kunst zu zeigen, ist das Anliegen eines deutschen Industriellen. Seine Kunstförderung hat ihn weltweit bekannt gemacht. Peter Ludwig erklärt sein neuestes Projekt:
0'53 "Der Gedanke ist, Informationslücken zu schließen, Exponate vorzustellen. die in anderen Museen nicht zu sehen sind; Richtungen der Kunst zu zeigen, die man hier kennenlernen kann."
0'53 Hier, das ist das "Ludwig-Forum für internationale Kunst" in Aachen. In einer ehemaligen Schirmfabrik hat der Kunstmäzen nicht nur Platz für Ausstellungen geschaffen. In Workshops können ambitionierte Laien ihr Schaffen vervollkommnen.
1'30 Die großzügige Architektur bietet Raum auch für monumentale Objekte - wie diese 400-teilige Bodenskulptur des Deutschen Thomas Virnich.
1'44 Neben Zeitgenössischem finden sich auch Werke moderner Klassiker. Auf dieses Gemälde ist Peter Ludwig besonders stolz: "Der fast 90jährige Picasso hat in einer glühenden Malerei - leuchtend und wild im Farbauftrag - die Jugend beschworen. Ein erschütterndes Bild des Künsters in seine letzten Schaffensjahren."
2'06 Ludwig-Forum versteht sich als ein multimediales Kulturzentrum. - Offen für Künstler aller Disziplinen. - Die "Madonna" des Chilenen Claudio Bravo ist ebenso zu sehen, wie die "Reihe ohne Ende" des Spaniers Genovés --- oder die "Supermarket Lady" von Duane Hanson.
2'33 Von dem Amerikaner stammt auch "Clochards auf der Bowery". Hanson versteht sich als schöpferischer Chronist seiner Zeit. Sein Pop-Art-Stil, bei dem immer der Mensch im Mittelpunkt steht, hat die moderne Bildhauerei entscheidend beeinflußt.
2'50 Wie sehr Ludwigs Engagement von den Künstlern geschätzt wird, zeigt eine Ludwig-Hommage von Andy Warhol.
3'00 Multimedial - das heißt hier auch die Einbeziehung von Musik. In der Ausstellungshalle experimentiern Musikerinnen aus curopäischen Ländern. Das Ludwig-Forum will Grenzen überschreiten - Zwischen Kunstrichtungen und verschiedenen Kulturen.
02. Ausländische Journalisten berichten
3'24 Bei seinen Recherchen muß Jerzy Wierzcholski manchmal hoch hinaus, um den Überblick zu gewinnen. Er ist polnischer TV-Korrespondent in Deutschland. Uns interessiert: was hat sich für einen ausländischen Journalisten geändert, seit der Vereinigung Deutschlands? -
3'51 Für einen Tag begleiten wir ihn und sein Team mit unserer Kamera. Der Potsdamer Platz in Berlin, wie er einmal aussehen soll. Auf dem Dach einer Hotel-Ruine informiert sich Jerzy Wierzcholski vor Ort im Gespräch mit Architekten und Stadtplanern.
3'58 Eine geteilte Stadt wächst zusammen - mit all ihren Problemen. Als Jerzy Wierzcholski vorvier Jahren nach Berlin kam, war alles noch ganz anders.
4'08 Wierzcholski: "Im Mittelpunkt standen damals noch die Probleme der Konfrontation zwischen Osten und Westen, die hier die Mauer symbolisiert hat."
4'17 Er wohnt seit Jahren mit seiner Familie auf der Ostseile des chemaligen Grenzübergangs Checkpoint Charlie und hat so die Veränderungen zwischen Ost und West hautnah miterlebt - worauf richtet sich heute sein Interesse?
4'31 "Als Pole interessiere ich mich besonders, wie das Zusammenwachsen zwischen Ost- und Westdeutschland sich entwickeln wird. Es geht um die Qualität der Wiedervereinigung Deutschlands."
4'42 Und was erhofft sich Wierzcholski von diesem geeinten Deutschland?
4'47 "Wir möchten das jetzt wiedervereinigte Deutschland als Land und Faktor der Stabilität in Europa sehen. Das ist wichtig für alle Europäer und besonders für Polen und die anderen Nachbarn."
5'03 Als er sein Filmmaterial am Abend sichtet, sagt er uns: es ist anstrengender, aber auch interessanler geworden, aus dem ganzen Deutschland zu berichten.
5'16 Ein anderer ausländischer Korrespondent in Deutschland: der Brasilianer William Waack. Die Arbeiter eines ehemaligen DDR-Stahlwerks, das von einer italienischen Firma übernommen werden soll, kämpfen um bessere Arbeitsbedingungen für die_10.000 Kollegen.
5'36 William Waack sucht Informationen aus erster Hand. Der 39jährige hat von vielen Krisenherden der Welt berichtet - aus dem Libanon, Iran, Irak - und er war zur Stelle, als die Berliner Mauer fiel. - Was hat sich durch die deutsche Einheit an seiner journalistischen Arbeit geändert?
5'54 Waack: "Es war viel schwieriger am Anfang, überhaupt die Ereignisse zu kapieren, genau wie es schwierig ist, die ganzen sozialen Verwandlungen oder Umwandlungen nachzuvollziehen. Der normale Leser verfolgt wirklich sehr genau, was in Deutschland vor sich geht, auch im ganzen Osten. Man kann Brasilien und die ehemalige DDR in vieler Hinsicht vergleichen. Wie man Wirtschaften völlig reformiert Oder Wirtschaftsunternehmen privatisiert, das sind die Vergleiche."
6'23 William Waack will noch häufig Reportagen vom Strukturwandel im Osten Deutschlands für die Leser der renommierten Tageszeitung "O Estado de Sao Paulo" schreiben.
03. Roboter testen Textilien
6'38 "Spot an" für die neuesten Kreationen. Was auf der Modenschau als letzter Schrei gilt, kann morgen schon ein "alter Hut" sein. Doch das sollte nicht an mangelnder Haltbarkeit der verarbeiteten Stoffe liegen. Wie ist die Qualität von Textilien zu erkennen? - Im Forschungsinstitut Hohenstein bei Stuttgart testet ein Mitarbeiter namens "Charly" gerade Regenbekleidung.
7'03 Mit seinen Meßwerten füttert er einen Computer. Charlys Oberfläche besteht aus Kupfer und simuliert den menschlichen Wärmehaushalt. Sensoren melden zum Beispiel Frostgefühle oder Hitzestau - wichtige Daten für die Qualitätsbestimmung.
7'17 Roboter Charly wird durch menschliche Kollegen unterstützt.
7'24 Eine andere Abteilung prüft die Entflammbarkeit spezieller Textilien. Die Ergebnisse finden Verwendung bei der Entwicklung von Schutzkleidung - die von Charly dann weiter getestet wird.
7'37 Wie reagiert ein Textilgewebe auf Reinigungslösungen? Laborversuche geben auch hierüber Aufschluß.
7'46 Eine andere Testreihe beschäftigt sich mit der Reißfestigkeit von Textilfasern.
7'52 Derweil hat Charly Pause und wird durchgecheckt. Sein Innenleben verrät: er hat Nerven aus Draht, ist dabei jedoch äußerst sensibel, wie diese Computergrafik zeigt.
8'05 Schon ist Charly wieder bei der Arbeit und kommt ins Schwitzen, damit wir uns in unserer Kleidung wohlfühlen können.
04. Russische Landwirte lernen in Deutschland
8'16 Deutsch-russische Freundschaft am Karpfenteich. Der westfälische Landwirt Alfred Vorwerk hat für ein paar Monate den Praktikanten Alexander Kasánzew zu Gast, der seine russische Heimat erstmals seit der politischen Öffnung Osteuropas verlassen konnte.
8'37 Kasánzew ist mit einer großen Gruppe russischer Praktikanten gekommen; erst haben sie Deutsch gelernt, dann theoretische Grundlagen der Tierhaltung und Pflanzenzucht. Jetzt ist Alfred Vorwerk der Lehrer; er erklärt, daß der selbständige Bauer, um sich im Markt zu behaupten, auch ein guter Unternehmer sein muß. - Der 27jährige Kasánzew hat in der ehemaligen UdSSR in staatlichen Kolchosen gearbeitet.
9'02 "In Russland wird sich in der Landwirtschaft schr viel tun in der Zukunft, und ich denke, daß wir auch dort bäuerliche Betriebe bekommen. Für diese Unternehmen wird meine Erfahrung, mein hier gesammeltes Wissen sehr wichtig sein."
9'17 Ebenfalls neu für die russischen Besucher ist die Einrichtung von Genossenschaften - jenen Verarbeitungsbetrieben von landwirtschaftlichen Produkten, die mehrere Bauern gemeinsam besitzen. Kawánzew und seine Kollegen - überwiegend Akademiker - stellen zum ersten Mal praktisch fest, wie Privateigentum das Engagement und damit die Effizienz steigert.
9'39 Das Bundesminisierium für Landwirtschaft will mit solchen Einladungen für Praktikanten aus Ländern Osteuropas marktwirtschaftliche Reformen fördern.
9'51 Auf dem westfälischen Hof der Vorwerks sind mit dem Besuch von Alexander Kasánzew die abendlichen Gespräche anregender geworden - der mitgebrachte Samowar macht Stimmung für Geschichten von Mütterchen Rußland.
05. Hallenhandball-Supercup Deutschland - Spanien
10'12 Hallenhandball-Supercup in Frankfurt. Am dritten Spieltag empfing das deutsche Team die Mannschaft aus Spanien. Während die in Blau spielenden Gäste noch ungeschlagen waren, mußten die deutschen Spieler bereits zu Beginn der fünftägigen Handball-Gala eine Niederlage einstecken. Bei diesem Match mußten sie auf temporeiches, druckvolles Spiel setzen - die einzige Chance gegen die technisch versierten Spanier.
10'36 Das Supercup-Turnier dient als wichtigster Vergleichstest vor den Olympischen Spielen. Grund genug für die top-Favoriten, in Frankfurt teilzunehmen.
10'49 Zweite Halbzeit: das Konzept der deutschen Mannschaft war nur in der Anfangsphase aufgegangen. Jetzt zeigte sich die technische Überlegenheit der Spanier. Durch schnelle Gegenstöße störten sie immer wieder erfolgreich das Offensivspiel der Gastgeber.
11'07 Die Spanier überzeugten vor allem durch das geschlossene Spiel im Rückraum, hatten gegen Ende der Partie aber auch das Glück auf ihrer Seite.
11'17 Zum Schluß stand es 19:18 für die Gäste. Kleiner Trost für Nationaltorwart Andreas Thiel: nicht nur dieses Match, auch der Turniersieg ging an die Spanier.
06. Die Scorpions
11'31 Was sagen die Fans?
11'33 1. Fan: "Geil, echt geil!"
11'40 2. Fan: "Super, das ist Wahnsinn, das ist toll!"
11'43 Und die Band?
11'44 1. Musiker: "Das ist einfach eine Elektizität, die sich da entwickelt, und man hat den Erfolg im Augenblick, d.h. wenn man spielt und den Applaus hört, ist es einfach ein tierischer Augenblick!"
11'58 2. Musiker: "Wir machen Musik straight from the heart."
12'00 Eltern: "Wir sind die größten Fans von unserem Sohn!"
12'02 Musiker: "Man ist innerlich gespannt, auf die Bühne zu gehen und einfach wieder loszurocken."
12'17 Sie tragen den Namen eines giftigen Tieres - doch ihre Musik ist alles andere als einschläfernd: die Scorpions. Der Auftritt in Hannover ist Zwischenstation auf ihrer Welttournee. Für die Band ein Heimspiel. In der Leine-Stadt begann vor 25 Jahren die Karriere der fünf Musiker. Heute sind sie Deutschlands weltweit erfolgreichste Rock-Band.
12'39 "Rock You Like A Hurricane" - ist ihr Motto. Manchmal licben sie es allerdings auch gefühlvoll: lhr Soft-Song "Wind Of Change" war monatelang Spitzenreiler der Hitparaden. -- Dafür gab es für die Hard-Rocker jetzt Edelmetall: zweifachc Platin-Auszeichnung für mehr als eine Million verkaufter Platten ihres letzten Albums. -- Wie sehr Heavy Metal zu Herzen gehen kann, zeigte sich auf der anschließenden Party.
13'12 Trotz Millionen verkaufter Platten: Live auf der Bühne zu stehen, ist für die Scorpions die eigentliche Welt. Ob in Moskau, Los Angeles oder Tokio - ihre Konzerte sind stets ausverkauft. Scorpions - das ist Hard-rock "made in Germany".