01. Ausländer in der Bundesrepublik
Asiatisches Kindergesicht, groß. Deutsche, afrikanische und japanische Kinder spielen zusammen im Kindergarten. Türkische und deutsche Frauen kochen gemeinsam in einer Duisburger Bergarbeitersiedlung. Gemeinsames Essen. Fußgänger u.a. Schwarzafrikaner, Türken. Griechisches Restaurant. Türkischer Gemüsestand. Fremdländische Handwerker. Asiatin an Drehbank. Nigerianische Krankenschwester in Krankenhaus, spricht O-Ton: "Die ganze Ausländerfeindlichkeit, was im Moment herrscht, spüre ich überhaupt nicht. Bei meinem Arbeitsplatz fühle ich mich sehr wohl, die Kollegen akzeptieren mich wie jeden Kollegen. Die Hautfarbe kommt eigentlich überhaupt nicht in Frage Zeitungsschlagzeile: Brutaler Angriff auf Ausländer. Hass. Fotos von Überfällen auf Asylantenheime, zerschlagene Fensterscheiben. Skinheads ziehen durch die Straße. Hochhaussiedlung. Bürgerinitiative gegen Ausländerfeindlichkeit im Ruhrgebiet. Besprechung. Flugblätter werden verteilt. Hamburg: Fußballspiel FC St. Pauli - Galatasaray Istanbul. Türkische Musikgruppe spielt Flöte und trommelt. Folkloretanz. Schrift an Bande des Feldes: Gegeneinander Spielen - Miteinander Leben. Cornelia Schmalz - Jacobsen, Ausländerbeauftragte der Bundesregierung besucht Wohnheim der Vietnamesen in Ostberlin. Warteschlangen von Asylanten vor Schaltern des Ausländeramtes.
(114 m)
02. Indische Kulturwochen
Inder verteilt Einladungen auf der Straße. Puppe mit indischem Gewand. Bunt bemalte Gesichter und Kostüme. Indische Teppiche. Caromme-Brettspiel wird gespielt. Bemalen der Gesichter für indisches Tanzspiel. Vorführung des Kathakali Tanzspiel = Erzählspiel.
(67 m)
03. Mannheim: Museum für Technik und Arbeit
Das Museum für Technik und Arbeit. Dampfeisenbahn fährt. Montagestation für Autokarosserien. Hölzerner Tretkahn zeigt, wie im 17. Jahrhundert gearbeitet wurde. Stein wird angehoben. Restaurationswerkstatt. Alte Spieluhr Phonola wird repariert. Rechenmaschine aus dem Jahr 1770. Im ganzen Haus arbeiten Handwerker an den Geräten. Das Papierschöpfen. Große Turbinen und Dampfmaschinen. Man sieht den Wandel menschlicher Arbeit.
(68 m)
04. Elektroautos
Hamburg: Mann steigt aus Auto, steigt um in Elektroauto HH YM 629 und fährt los. Schwarzwald: In einem stillgelegtem Sägewerk werden Elektroautos gebaut. Herkömmliche Blei-Säure-Batterie fährt 180 km. BMW-Forschungsabteilung: Elektro-Versuchsmodell wird erstellt. Reißbrett. Check. Natrium-Schwefel-Batterie bringt eine Reichweite von 250 km. Fertiger Prototyp. Aufladung an Steckdose.
(73 m)
05. Bayern: Skisport - Freestyle
Sesselliftfahrer zum Hang. Skisportler beim Freestyle über Schneebuckel und Schanze mit Saltos und Überschlägen in der Luft.
(36 m)
01. Ausländer in der Bundesrepublik
0'36 Hier wird etwas gebaut. Deutsche, afrikanische und japanische Kinder spielen gemeinsam. Verständigungssehwierigkeiten gibt es nicht: Kinder haben ihre eigene Sprache.
0'50 Um Verbindendes geht es auch hier. In einer Duisburger Bergarbeitersiedlung bereiten türkische und deutsche Frauen ihre heimatlichen Spezialitäten zu. Nachbarschaftlich zusammenleben heißt für sie auch, den Mitmenschen kennenzulernen. Zum Beispiel beim gemeinsamen Essen.
1'13 In der Bundesrepublik leben 5,6 Millionen Ausländer. Für die große Mehrheit der Deutschen sind sie gern gesehene Gäste. Ob Restaurantbesitzer oder Gemüsehändler - die meisten haben sich hier integriert und Deutschland bunter und vielfältiger gemacht. -
1'30 Die Ausländer haben zum Wohlstand in Deutschland wesentlich beigetragen.
1'40 Florence Wegener aus Tansania ist Krankenschwester. Sie lebt seit 18 Jahren in der Bundesrepublik. Fühlt sie sich benachteiligt?
1'49 "Die ganze Ausländerfeindlichkeit, was im Moment herrscht, spüre ich überhaupt nicht. Bei meinem Arbeitsplatz fühle ich mich sehr wohl, die Kollegen akzeptieren mich, wie jeden Kollegen. Die Hautfarbe kommt eigentlich überhaupt nicht in Frage."
2'05 Aber es gibt auch dies: Angriffe gegen Ausländer sorgten in den letzten Monaten für Schlagzeilen. Vor allem Menschen, die Asyl in Deutschland suchen, waren das Ziel von Rechtsradikalen und sogenannten "Skinheads".
2'24 Es sind meist Jugendliche ohne Arbeit und ohne ausreichende Freizeitmöglichkeiten, die einen Sündenbock für ihre Probleme suchen und deshalb für konstruierte Feindbilder empfänglich sind.
2'41 Überall in der Bundesrepublik entstehen Bürgerinitiativen gegen Ausländerfeindlichkeit. Die Mitglieder dieser Gruppe kommen aus dem Ruhrgebiet. Auf ihrem Flugblatt steht: Wir wollen in einer Welt, in der auch äußere Grenzen fallen, solidarisch zusammenleben.
3'06 Türkische Folklore im ausverkauften Stadion. In Hamburg hat die Fußballmannschaft des FC St. Pauli den türkischen Spitzenclub Galatasaray Istanbul eingeladen. Motto des Spiels: "Gegeneinander spielen - miteinander leben". - Ein ermutigendes Zeichen. Daß die Gastgeber gewannen, war dabei Nebensache.
3'29 Die Ausländerbeauftragte der Bundesregierung, Cornelia Schmalz-Jacobsen, besucht ein Wohnheim für Vietnamesen im Osten Berlins. Deutschland hat ein besonders liberales Asylrecht und ist deshalb zum Anziehungspunkt für Flüchtlinge aus aller Welt geworden. Politisches Asyl gehört in Deutschland zu den in der Verfassung verbrieften Menschenrechten. Aber viele Menschen wollen einwandern, weil ihnen die wirtschaftliche Not in der Heimat keine lebenswerte Zukunft bietet.
4'08 Die vielen Menschen, die Zuflucht suchen, stellen die meisten Staaten der westlichen Welt vor große Probleme. Arbeitsplätze und Wehnungen stehen nicht unbegrenzt zur Verfügung. Darum dringt Deutschland auf internationales Zusammenwirken. Entscheidend wird sein, das wirtschftliche und soziale Gefälle zu den armen Ländern abzubauen, damit die Menschen immer weniger Not verspüren, ihre Heimat zu verlassen.
02. Indische Kulturwochen
4'35 Ausländische Kultur in Deutschland. Dieser Herr lädt ein zu einem Besuch in eine andere Welt. Indien ist zu Gast in deutschen Städten.
4'45 Mit buntbemalten Gesichtern geben die_120 Künstler einen Einblick in die Kultur ihres Landes. Für sechs Monate werden sie in Deutschland bleiben.
4'59 In ihrem Reisegepäck: prachtvolle Gewänder von Maharanis und Nomaden. Kleidung als Schutz und gleichzeitig kunstvolle Offenbarung kultureller Identität.
5'12 Ergebnis einer über Generationen überlieferten Handwerkskunst: indische Teppiche.
5'22 Carrom heißt dieses Brettspiel, das auch in Deutschland Anhänger findet.
5'31 Schillernde Farben als Ausdrucksmittel. Bis zu fünf Stunden dauert diese Schminkzeremonie, bei der Geduld und eine ruhige Hand erforderlich sind. Jede Maske, beinahe jeder Pinselstrich ist beim Klassischen indischen Tanztheater vorgegeben.
5'51 Selbst die Ankleidung ist eine Kunst für sich.
5'57 Beginn der Vorstellung. Statt wilder Show, langsame Bewegungen. Indischer Tanz ist Körpersprache.
6'11 Beim Publikum will der drei Jahrhunderte alte Kathakali-Tanzstil immer wechselnde Gefühlszustände auslösen. Das erfordert vom Zuschauer Konzentration und Sensibilität.
6'25 Kathakali heißt "Erzählspiel". Erzählt werden Geschiehten von Göttern und Dämonen. Märchenhaft, fantastisch wird über Leid, Triumph, Freude und Tod berichtet.
6'39 Die weite Reise hat sich gelohnt: das indische Kulturfestival stößt beim deutschen Publikum auf großes Interesse.
03. Museum für Technik und Arbeit
6'54 Ein neues Haus in Mannheim - ein Museum, das Arbeit dokumentiert: die Geschichte der Industrialisierung. Eine Triebkraft in diesem Prozeß war die Eisenbahn. Hier dampft sie durch die Jahrhunderte. Endstation ist die Gegenwart in diesem "arbeitenden Museum": Eine Montagestation für Autokarosserien, ferngesteuerte Roboter.
7'20 Der ungewöhnliche Einblick in die Industriegeschichte konnte entstehen, weil Betriebe und private Sammler Maschinen und Produkte, Patentschriften und Zeichnungen verwahrt hatten. Ein hölzerner Tretkran veranschaulicht, wie die Menschen im frühen 17. Jahrhundert gearbeitet haben.
7'50 Teil der Ausstellung: eine Restaurationswerkstatt. In diesem Museum muß eine alte Phonola auch richtig klingen.
8'08 Das wertvollste Objekt: eine Rechenmaschine, 1770 von einem Pfarrer konstruiert. Im ganzen Haus bedienen Handwerker und Techniker die Geräte und Maschinen und laden die Besucher ein, sich aktiv in das Arbeitsleben ihrer Vorfahren hineinzudenken, zum Beispiel beim mühsamen Papierschöpfen.
8'40 Der Gang durch Kabinette und riesige Hallen führt vorbei an heulenden Turbinen der beginnenden Elektrifizierung, an den stählernen Dampfmaschinen-Kolossen.
8'56 Das Mannheimer Museum für Technik und Arbeit wird viel besucht - und nicht nur, weil es neu ist. Fachleute wie Laien fasziniert der umfangreiche und lebendige Eindruck davon, wie sich die menschliche Arbeit gewandelt hat.
04. Elektroautos
9'17 Ein Szenario für das nächste Jahrhundert: Ein Autofahrer läßt seine Benzinkutsche stehen und steigt um auf ein Elektroauto.
9'28 Nur Science-fiction? Keinesfalls. Am Start in ein neues Auto-Zeitalter wird bereits gearbeitet.
9'35 Zum Beispiel im Schwarzwald. Ein ehemaliges Sägewerk als Zukunftswerkstatt. Ein Elektroauto in Serienreife vorzustellen, ist Ziel der jungen Ingenieure. Die im Fahrgestell integrierte Batterie basiert auf dem herkömmlichen Blei-Säure-System. Trotzdem trägt sie den Viersitzer 180 Kilometer weit.
10'02 Der Grund liegt in der strikten Funktionalität des Autos, seinem geringen Gewicht und einem speziwllen Antriebssystem. Elektro-Autos können auch schnell sein: bis zu 100 Kilometern pro Stunde surrt der "El Sport" durch den Schwarzwald.
10'21 Auch die großen Automobilhersteller, wie hier BMW, arbeiten am Auto von morgen. Elektro-Fahrzeuge bieten sich vor allem im Stadtverkehr an; sie sind völlig schadstoffrei, leise, kompakt konstruiert end somit äußerst wendig.
10'37 Lezter Computercheck bei einem Versuchsmodell. Weltweit wächst das Interesse an umweltfreundlichen Verkehrssystemen. Das Auto wird dabei auch zukünftig seinen Platz haben, wenn es den Anforderungen einer menschengerechten Umwelt entspricht.
10'52 Elektroautos stellen die Techniker vor neue Fragen. Hauptproblem ist immer noch die beschränkte Energiespeicherung. Diesc neuentwickelte Natrium-Schwefel-Batterie ermöglicht eine Reichweitce von 250 Kilometern.
11'08 Das neue Fahrgefühl beginnt bereits beim Starten und Treten des Gas-, pardon, Strom -pedals: der Synchron-Motor ist kaum hörbar.
Und so sieht der fertige Prototyp dann aus.
11'23 Sachliche Eleganz im Cockpit. Wegweisende Technik kommt ohne Spielereien aus.
11'30 Und ohne Tankyerschluß. Jede normale Steckdose wird zur Tankstelle. Etwa sieben Stunden dauert es, bis die Batterie aufgeladen ist; zukünftig auch durch Strom aus Solarenergie.
11'43 Bleibt die Frage: wann steigen Sie um?
05. Freestyle
11'50 Skilauf in den bayrischen Alpen - immer mehr Freizeitsportler zieht es in die weiße Höhe.
12'03 Letzter Schrei: "Freestyle". Früher eher clownartige Randerscheinung auf den Pisten, werden jetzt in den drei Freestyle-Disziplinen - Ballet, Buckelpiste und Springen - regelrechte Wettkämpfe ausgetragen.
12'17 Was anderen nur versehentlich passiert, wird hier zur Perfektion gebracht. Punkte sammeln die Artisten in erster Linie für ihre Technik und Körperhaltung, erst dann für ihre Geschwindigkeit.
12'31 Am spektakulärsten sind die Schanzensprünge. In über 30 Ländern hat Freestyle schon Anhänger gefunden. Wie ungehmmt man "Freestyle" auf den immer voller werdenden Schneehängen in Zukunft wird praktizieren können, bleibt abzuwarten.