01. "Elbe Tag" in Torgau
Torgau mit Schloß Hartenfels. Elbkahn auf der Elbe. Elbbrücke. sw-Rückblick 1945: Auf Torgauer Brücke treffen kurz vor Kriegsende amerikanische und sowjetische Soldaten aufeinander. Umarmung. Plakat: East meets West - zerschlagenes Hakenkreuz. Farbe: Kriegsveteranen und junge Soldaten treffen sich in Torgau zur Erinnerung auf der Brücke, Russen und Amerikaner. "Elbe Tag" wird zu einem internationalen Treffen. Menschen am Elbufer. Gespräche.
(44 m)
02. Quedlingburg
Stadtbild Quedlingburg in Sachsen Anhalt. Fachwerkhäuser mit verzierten Fassaden. Enge Straßen. Teils renovierbedürftige Häuser. Besuchergruppe wird von Stadtführer geführt O-Ton: "In Quedlingburg kann man sechs Jahrhunderte Fachwerkbau beobachten. Entsprechend haben wir auch hier den ältesten Fachwerkbau Mitteleuropas, den Ständerbau, vor dem wir uns jetzt befinden. Das Haus war bis vor 22 Jahren bewohnt, dann übernahm es die Denkmalspflege, und man hat es umfassend renoviert." Altes Fachwerkhaus mit schönen Verzierungen. Wappen. Gang über Kopfsteinpflaster zum Schloßberg mit der Königspfalz. Wandbild König Heinrich I. Stadtführer O-Ton: "König Heinrich I. - er lebte am Anfang des 10. Jahrhunderts - war der erste Monarch, der alle deutschen Stämme unter einem Zepter vereinigte. Er hat sich hier in Quedlingburg sehr gerne aufgehalten. Er wird heute als Begründer der deutschen Nation und des Deutschen Reiches geehrt." Die Stiftskirche mit kunstvollen Verzierungen. (Quedlingburger Domschatz wird aus Amerika zurückgegeben.)
(62 m)
03. Französische Investitionen in den neuen Bundeslädern
Leipziger Messe. Besucher. Hagenow: Ehemaliger Staatsbetrieb "Milchwerke" wird von französischen Firmen gekauft. Mitarbeiter klatschen. Betriebsaufnahmen. Herstellung von Joghurt. Investor baute moderne Frischkäseanlage. Neue Produkte werden zusammen mit französischen Fähnchen verteilt. Rathenow/Brandenburg: Französischer Unternehmer errichtet Zweigwerke für Herstellung von Brillengläsern. Werkaufnahmen. Französischer Wirtschaftsberater Erik Veaux O-Ton: "Wenn man von den letzten Jahren spricht, muß man sich erinnern, daß Frankreichist der erste Wirtschaftspartner der Bundesrepublik und war auch der erste der DDR. So ist es ganz natürlich, daß nach der Wende die französischen Firmen sich sehr stark engagiert haben."
(61 m)
04. Luftschiffe aus Mühlheim - Luftschiffwerft Mülheim
Der Bug, das Heck mit Leitwerk, Antrieb, Passagiergondel. Kleines Luftschiff fliegt. Ingenieur an Reißbrett. Haut aus gummibeschichtetem Kunststoff wird ausgebreitet. Rückblick sw: Landung des Zeppelins unter dem Jubel der Leute. Farbe: Brautpaar besteigt kleines Luftschiff. Pilot on Cockpit. Luftaufnahme. Das Luftschiff als Werbeträger Fuji. Landung.
(66 m)
05. Hamburg: Hafenlotsen
Landungsbrücken. Schiffe auf der Elbe. Lotseneinsatzzentrale. Schiffsrumpf, groß mit Leiter. Lotse geht an Bord von Frachter. Begrüßung auf Brücke. Lotse Jürgen Wiese dirigiert Schiff zu Anlegeplatz. Das Lotsenhaus. Schiff taucht hinter dem Haus auf, groß. Registrierung aller einlaufenden und auslaufenden Schiffe. Radar dreht sich. Die Lotsen Willi Wölm und Dietrich Petersen gehen an Deck von griechischem Tanker, der auf Trockendock liegt. Schiffsschraube groß. Der 345 m lange Tanker wird von Schleppern in die Fahrrinne gedrückt und mit dem Heck nach vorn aus dem Hafen gezogen.
(71 m)
06. Fußball - Bundesliga: Eintracht Frankfurt - VFB Stuttgart 1:1
Publikum schwenkt Fahnen. Anstoß. Spielszenen. Angriffe und Verteidigung. Eine Minute vor der Halbzeit köpft Manfred Kastl nach Flanke zum 1:0 für Stuttgart ein. 2. Halbzeit: Nervöses Spiel der Frankfurter. Alleingang von Ralf Weber über Spielfeld. Flanke zu Uwe Bein. In der 58. Minute Freistoß an die Latte, Nachschuß durch Lothar Sippel 1:1 (ZL). Jubel der Zuschauer. Fahnen werden geschwenkt. Schuß auf das Frankfurter Tor. Ulli Stein im Tor klatscht.
(65 m)
01. ELBE-TAG IN TORGAU
0'34 Torgau, eine kleine Stadt in Sachsen, mit ihrem schönen Schloß Hartenfels.
0'43 1945, Kulisse einer spektakulären Begegnung. An dieser Brücke trafen - zwei Wochen vor Kriegsende - amerikanische und sowjetische Soldaten aufeinander. Es war Zufall. Spontan fielen sie sich in die Arme und feierten den Sieg über Hitlers Wehrmacht. Verständigung zwischen den Völkern und friedliches Zusammenleben, das war ihre Hoffnung für die Zukunft.
1'05 Die Waffenbrüder von einst, 47 Jahre später. Kriegsveteranen und junge Soldaten treffen sich auf der Brücke wieder - Russen und Amerikaner. Auch in der Zeit des Kalten Krieges war der Kontakt nicht abgerissen.
1'27 Doch sie kamen nicht nur aus den USA und Rußland. Der sogenannte "Elbe-Tag" wurde zu einem internationalen Treffen: Tausende von Deutschen und Menschen aus anderen Ländern Europas waren dabei, um in Geist der Begegnung von 1945 einander kennenzulernen, Gedanken und Erfahrungen auszutauschen.
1'50 Der "Elbe-Tag" wird jedes Jahr stattfinden.
1'57 Das Elbufer von Torgau - es wird auch zukünftig ein Ort der Begegnung zwischen Ost und West bleiben.
02. Quedlinburg
2'10 Eine Stadt wie aus einem altdeutschen Bilderbuch: Quedlinburg am Rande der Harzberge. Wer hierher kommt, ist fasziniert. Mehr als 1.600 reichgeschmückte Häuserfassaden in engen, verwinkelten Gassen prägen das Bild seit dem Mittelalter. Als Hansestadt konnte sich Quedlinburg die anspruchsvollen Handwerkskünste leisten.
2'33 Heute mehr denn je setzt die 27.000 Einwohner-Stadt in Sachsen-Anhalt auf den Tourismus. Wir sind einer Besuchergruppe gefolgt - und ihrem Stadtführer.
2'43 "In Quedlinburg kann man sechs Jahrhunderte Fachwerkbau beobachten. Entsprechend haben wir auch hier den ältesten Fachwerkbau Mitteleuropas, den Ständerbau, vor dem wir uns jetzt befinden. Das Haus war bis vor 22 Jahren bewohnt, dann übernahm es die Denkmalpflege und man hat es umfassend restauriert."
2'59 Quedlinburg steht auf der Denkmalliste der UNESCO. Hier hat sich die Einheit von mittelalterlichem Grundriß und historischer Bebauung erhalten. Viele Fachwerkhäuser aber sind in desolatem Zustand und müssen restauriert werden.
3'21 Über ausgewaschenes Kopfsteinpflaster geht es auf den ruhmreichen, die Stadt überragenden Schloßberg. In der Königspfalz wurde einst deutsche Geschichte gemacht:
3'34 "König Heinrich I. - er lebte am Anfang des 10. Jahrhunderts - war der erste Monarch, der alle deutschen Stämme unter einem Zepter vereinigte. Er hat sich hier in Quedlinburg sehr gerne aufgehalten. Er wird heute als der Begründer der deutschen Nation und des Deutschen Reiches geehrt."
3'48 Die romanische Stiftskirche beherbergte eine der wichtigsten Sammlungen sakraler Kunst des frühen Mittelalters, den Quedlinburger Domschatz. Nach dem Krieg verschwunden und unlängst in Amerika aufgetaucht, wird er demnächst zurückgebracht.
4'07 Trotz 1000-jähriger Geschichte ist Quedlinburg bis heute lebendig geblieben.
03. Ausländische Investitionen
4'18 Messen, wie hier in Leipzig, gelten als Gradmesser für die wirtschaftliche Lage. In Ostdeutschland signalisieren sie einen Aufwärtstrend; ausländisches Kapital strömt auf den neuen deutschen Markt, vor allem aus Frankreich. Seit der Vereinigung Deutschlands wurden viele Staatsbetriebe der ehemaligen DDR von französischen Firmen gekauft - in Hagenow zum Beispiel die Milchwerke.
4'46 Der Verkauf eines ehemaligen Staatsbetriebes wird abhängig gemacht von der Sicherung von Arbeitsplätzen und dem langfristigen Engagement des Käufers.
5'00 Hier in Hagenow, einem der milchwirtschaftlichen Zentren der neuen Bundesländer, hat der französische Inverstor inzwischen eine moderne Frischkäse-Anlage installiert.
5'19 Burgernahe Werbung. Schnell spricht es sich herum, daß der neue Besitzer auch mit neuen Produkten auf den Markt kommt.
5'29 In der brandenburgischen Stadt Rathenow hat ein französischer Untemehmer ein Zweigwerk errichtet, in dem Brillengläser hergestellt werden. Beraten wurde er auch von dem französischen Wirtschaftsexperten Erik Veaux. Warum engagieren sich so viele französische Untemehmen in Ostdeutschland?
5'46 "Wenn man von den letzten Jahren spricht, muß man sich erinnern, daß Frankreich ist der erste Wirtschaftspartner der Bundesrepublik und auch der erste der DDR. So ist es ganz natürlich, daß nach der Wende die französischen Firmen sich sehr stark engagiert haben."
6'09 Ausländische Investitionen in Ostdeutschland sind willkommen. Sie tragen dazu bei, daß leistungs- und konkurrenzfähige Untemehmen entstehen, Arbeitsplätze geschaffen werden und der wirtschaftliche Aufschwung weitere Impulse erhält.
04. Luftschiffe aus Mühlheim
6'25 Der Bug - das Heck mit dem Leitwerk - der Antrieb und die Passagiergondel. 6'32 Teile eines fliegenden Schiffes, das unter dem Namen "Zeppelin" Anfang dieser Jahrhunderts entwickelt und weltberühmt wurde.
6'46 Im westfälischen Mühlheim hat ein junges Team von Technikern die alte Idee aufgegriffen, ein Flugsystem zu bauen, das leichter ist als die Luft.
6'59 Die Firma ist der einzige Serienproduzent von Luftschiffen in der Welt. Die Haut der 60 Meter langen Luftgleiter besteht aus einem gummibeschichteten Kunststoffgeflecht. In Handarbeit werden die 600 Teile der reißfesten Außenhaut einzeln verklebt.
7'17 Die Vorbilder waren bis zu 250 Meter lang. Die Konstruktion basierte auf einem Metallgerippe und einem explosiven Gasgemisch. Heute wird nicht brennbares Helium verwendet.
7'36 Luftschiffe faszinieren auch heute noch, wie das frischvermählte Paar auf dem Weg in den siebten Himmel zeigt.
7'54 Helmut Roos ist einer von etwa dreißig Piloten in der Welt, die diese Luftgleiter fliegen dürfen. Dabei hilft ihm moderne Technik im Cockpit.
8'07 Verwendung finden Luftschiffe als Werbeträger. Doch ihre Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig: vor allem im Umweltschutz. Etwa als Beobachtungsplattform im Küstenschutz und in der Meeresforschung. Oder als Meßstation, um Luftverschmutzungen analysieren zu können. Der Grund: sie fliegen sehr langsam - nonstop bis zu 22 Stunden lang, sind geräusch-, vibrations-, und schadstoffarm. Ohne Frage - die modernen Luftschiffe haben eine Zukunft.
05. Hafenlotsen
8'43 Der Hamburger Hafen; jedes größere Schiff, das hier ein- und ausläuft, braucht Navigationshilfe.
Das ist Lotsensache. Von ihrer Einsatzzentrale am Hafeneingang geht es mit voller Fahrt zu einem britischen Frachter, der Container für Hamburg geladen hat.
9'00 Die Jakobsleiter ist bereits heruntergelassen - der Lotse geht an Bord.
9'09 Begrüßung auf der Brücke. Auch wenn der Lotse offiziell nur Berater des Kapitäns ist; tatsächlich ubernimmt er die Regie an Bord.
Jürgen Wiese dirigiert seit 17 Jahren die großen Schiffe zu ihren Anlegeplätzen. Der muß langjährige Berufserfahrung als Kapitän zur See haben. Und genaue Ortskenntnisse. Erst dann darf er als Lotse arbeiten. Eine Aufgabe, die kein Computer ersetzen kann.
9'40 Das Lotsenhaus - von hier aus werden die Einsätze koordiniert; in enger Zusammenarbeit mit der nautischen Verkehrsleitstelle, die alle ein- und ausgehenden Schiffe registriert und die Schiffsliegeplätze im Hafen bestimmt.
9'59 Bei schlechter Sicht sind die Kollegen am Radar eine wichtige Hilfe. Von der Station aus kann jeder Winkel des Hamburger Hafens erfaßt werden.
10'11 Eine ungewöhnliche Aufgabe wartet auf Willi Wölm und Dietrich Petersen. Sie erfordert von den beiden Hafenlotsen besondere Nervenstärke.
10'21 Ein griechischer Tanker. Das drittgrößte Schiff, das jemals Hamburg anlief, ist im Trockendock einer Werft repariert worden. Nun soll es wieder in die Fahrrinne. Auch das gehört zur Arbeit der Hafenlotsen.
10'37 Der Hamburger Hafen ist eng und die Gezeitenströmung der Elbe ein zusätzliches Risiko. In einer Stunde muß das Manöver ausgeführt sein. Sonst droht der 345 Meter lange Ozeanriese auf Grund zu laufen.
10'53 Fünf Schlepper mit 11.000 PS drücken den Tanker in die Strommitte. Mit dem Heck voraus wird die "Olympic Amour" elbabwärts gezogen. Erst am Hafenausgang kann das Schiff mit Hilfe der Strömung gewendet werden, um dann wieder Kurs auf die Weltmeere zu nehmen.
06. Fussball-Bundesliga
11'12 Große Kulisse beim Spitzenspiel der Fußball-Bundesliga in Frankfurt. Selten war die Meisterschaft so spannend wie in dieser Saison. An der Tabellenspitze sowohl die Frankfurter Eintracht als auch die - in Weiß spielenden - Gäste aus Stuttgart.
11'29 Die Frankfurter versuchen den Heimvorteil in Tore zu verwandeln. Immerhin ist ihr Sturm der erfolgreichste der Liga. Anders der VFB Stuttgart: er stellt die beste Abwehr. Da muß sogar der Schiedsrichter in Deckung gehen.
11'51 Wer ein Defensivspiel des VFB erwartete, wird angenehm überrascht. Die Stuttgarter Stürmer mischen nicht nur kräftig mit - sie sind auch erfolgreich.
12'01 Die letzte Minute der ersten Halbzeit: eine herrliche Flanke auf den Kopf von Manfred Kastl und die Stuttgarter gehen mit 1:0 in die Pause.
12'16 Nach der Halbzeit eine nervös agierende Frankfurter Eintracht. Vom berühmten Mittelfeld ist kaum etwas zu sehen.
12'30 Dann versucht es Ralf Weber mit einem Alleingang; schöner Paß in den Lauf von Uwe Bein, aber die gut gestaffelte Abwehr der Stuttgarter macht die Aktion zunichte. Trotzdem bleiben die Frankfurter Schlachtenbummler optimistisch und werden nicht enttäuscht: Freistoß, direkt geschossen - Latte; dann Lothar Sippel per Kopf und es steht 1:1 in der 58. Spielminute.
13'00 Jubel auf den Rängen. Die Frankfurter mit neuem Elan; wollen die Partie jetzt durch einen schnellen Führungstreffer für sich entscheiden. Ohne Erfolg.
13'15 Im Gegenzug die Stuttgarter. Ein Sieg beim ärgsten Konkurrenten - das wäre was! Doch es bleibt beim 1:1.