Schnitt: Gabi Seidl / Annette Paulmann
Exklusiv - Nicht Verkäuflich!
01. Die Magnetschwebebahn Transrapid
Aufbauten der Versuchsstrecke der Magnetschwebebahn. Transrapid fährt auf Versuchs- strecke. Fahrzeugführer in Cockpit. Fahrgäste in Abteil. Junge Frau, groß, mit Kopfhörern. Fahraufnahmen aus Zug. Eisenbahnzug auf Schienen. Ruhige Fahrt des Transrapid auf Versuchsstrecke. Magnete ziehen Fahrzeug nach unten. Fahrt bis 500 km/h. Monitore. Versuchsstrecke über der Autobahn.
(73 m, 10:00:27)
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02. Die Clown-Doktoren
Zwei junge Clown-Frauen gehen im Krankenhaus zu Kindern und spielen mit Puppen und Spritzen und ärztlichem Gerät. Spiegel und Abhörgerät als Kopfschmuck. Puppen werden behandelt. Junge erhält Pflaster auf die Nase. Fröhliche Kindergesichter, groß.
Clown-Doktorin O-Ton: "Sie bekommen sehr viel Liebe und sehr viel "caring" ... Zuwendung? ... aber sie bekommen nicht normalerweise Humor und Humor als Medizin. Und das ist unsere Arbeit, Humor als Medizin."
Seifenblasen werden geblasen. Großaufnahmen von fröhlichen Kindern.
Kind O-Ton: "Die sind gut, die sind lustig!"
Mutter O-Ton: "Es ist für die Kinder schon toll, die Zeit geht schneller rum, und ich denke, es ist eine gute Ablenkung von dem, was eigentlich ihre Krankheit betrifft."
Krankenschwester O-Ton: "Und ich muß auch sagen, es macht auch die Schwestern fröhlich, wenn die kommen."
Clowndoktoren und Kinder beim Spiel mit Puppen.
(73 m, 10:03:03)
03. Trumpf-Werkzeugmaschinen bei Stuttgart
Autobahnverkehr. Firma Trumpf-Werkzeugmaschinen. Werksaufnahmen. Zuschnitt von Werkzeugteilen. Arbeiter an Maschinen. Im Betrieb Lerninseln für Auszubildende. Weiblicher Lehrling. Laser-Technologie für die Medizin-Technik. Harte Materialien wie Stahl oder Marmor werden mit Wasser geschnitten. Flugzeugstart. Mercedes-Cabrio. Auto fährt allein auf Straße.
(73 m, 10:05:47)
04. Skispringer Jens Weißflog aus Oberwiesenthal im Erzgebirge
Lufthansa-Flugzeug landet. Jens Weißflog kommt Flugzeugtreppe hinunter und wird von seiner Frau und den Eltern begrüßt. Leute klatschen. Abfahrt in Wagen. Lillehammer: Jens Weißflog springt Olympiasieg. Sarajewo: Jens Weißflog springt Olympiasieg 1984.
Jens Weißflog betrachtet Fotos mit seiner Frau O-Ton: "Es ist schon 'ne Angst da, man versucht sich dann ganz einfach auf den Sprung zu konzentrieren und das wichtigste dabei ist sicherlich, dort irgendwo eine Angst zu überwinden."
Nicola Weißflog O-Ton: "Ich bin nicht mehr so beunruhigt wie am Anfang, weil ich weiß, daß er sichere Sprünge im Großteil herunterbringt. Das ist es vielleicht, aber das ist nicht lange. Da ist immer wieder eine Spannung da, und da sind immer wieder andere Konkurrenten. Und man fiebert immer wieder mit."
Hausschanze in Oberwiesenthal. Springer-Nachwuchs beim Unterricht.
Kind O-Ton:
"Ich find' es gut, daß, wenn er einen Sprung verpatzt hat, doch noch das Beste daraus macht."
"Ich find' gut: er kann bei jedem Sprung, mit jedem Wind kann er praktisch springen und da ist eigentlich die Verbindung zu uns Kleinen. Ganz okay."
5-10jährige Kinder springen von Schanze bis 40 m. Urlaubsort Oberwiesenthal, total. Wintersportler auf der Piste. Marktplatz. Empfang für Jans Weißflog: Leute klatschen, bildfüllend. Jens Weißflog mit Frau Nicola und 4-jährigem Sohn Daniel.
Junge Frau O-Ton: "Ja, wir in Oberwiesenthal, wir finden das ganz toll, daß der Jens Weißflog hier Goldmedaillen mitgebracht hat, vor allem, weil er eben so sympathisch ist, weil er ganz natürlich geblieben ist, trotz seines Erfolges. Also, wir sind absolut happy, wir sind vor dem Fernseher sind wir in Tränen ausgebrochen, daß er da zweimal gewonnen hat."
Jens Weißflog mit Frau und Sohn auf Tribüne O-Ton: "Noch einmal ein Dankeschön und ein herzliches Glückauf!"
Wohnung voller Blumen und Pokale, u.a. einem goldenen Adler. Kommt da die Familie nicht zu kurz?
Jens Weißflog O-Ton: "Da gehört ganz einfach die Familie dazu, speziell die Frau, die einem das gewisse Umfeld zu Hause schafft, daß man frei im Kopf ist für das Springen."
Nicola Weißflog O-Ton: "Das ist natürlich schwierig, weil er eine gewisse Aggressivität dann auch hier abbauen muß, wenn es mit dem Skispringen mal nicht so klappt. Da muß man schon als Frau 'ne gewisse Toleranz oder Flexibilität, würde ich mal sagen, mitbringen. Also, einfach ist es nicht, wie sich das manche vorstellen. Ich meine, ich sitze das halbe Jahr hier alleine mit dem Kind, das ist schon unschön, das muß man mal sagen."
Fest in Lokal. Trachtengruppen musizieren. Blumen. Skisprung Jens Weißflog und sein Jubel danach.
(175 m, 10:08:28, Ende 10:14:55)
01. Per Transrapid
0'30 Aufbruch ins 21. Jahrhundert. Eine neue Verkehrstechnik revolutioniert das Reisen. - Die Weichen sind gestellt. - Die Zukunft hat einen Namen: Transrapid.
0'47 Die Magnetschwebebahn wird die Reisezeiten zwischen den Ballungszentren verkürzen. Das Flugzeug bekommt Konkurrenz. Für die knapp 300 km zwischen Hamburg und Berlin wird der Transrapid nur 50 Minuten benötigen. Mit dem Streckenbau wird noch in diesem Jahr begonnen.
1'11 Trotz der hohen Geschwindigkeit bietet das neue Bahnsystem ein Hochstmaß an Komfort. Die berührungsfreie Schwebe- und Antriebstechnik gewährleistet absolute Laufruhe. Kein Ruck ist zu spüren. Die Magnetschnellbahn gilt als das sicherste Verkehrssystem überhaupt.
1'32 Die Eisenbahn rollt auf Schienen, sie braucht Oberleitungen zur Stromabnahme und erzeugt Reibungsverluste, die mit lauten Geräuschen verbunden sind. All das ersetzt die Magnetschnellbahn durch berührungsfreie Technik.
1'50 Elektronik tritt an die Stelle von Mechanik.
1'54 Magnete ziehen das Fahrzeug von unten an den Fahrweg - und halten es seitlich in der Spur. - Angetrieben und gebremst wird der Transrapid durch ein magnetisches Wanderfeld unterhalb der Fahrspur. Von ihm wird das Fahrzeug berührungsfrei mitgezogen und erreicht dabei Geschwindigkeiten bis zu 500 km/h.
2'20 Der Transrapid ist ein Gemeinschaftsprodukt deutscher High-Tech-Firmen und soll nicht nur das europäische Schienennetz verbessern. Interessenten für diese neue Technik kommen auch aus den Vereinigten Staaten und aus Asien.
2'47 Zukunftsorientierte Gesellschaften brauchen schnelle und umweltfreundliche Verkehrsmittel. Der Transrapid ist die grundlegende Innovation der Bahntechnik seit dem Bau der ersten Eisenbahn. Schon in wenigen Jahren wird er seine Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen.
02. Die Clown-Doktoren
3'09 "Die Clown-Doktoren kommen!". Auf dieses Signal reagiert seit kurzem ein ganzes Kinderkrankenhaus mit Begeisterung. Zweimal wöchentlich sorgt das Duo für Abwechslung, und es lindert vorübergehend Schmerzen, Heimweh und Langeweile. Nur die weißen Arztkittel erinnern an das medizinische Personal - ansonsten verläuft die Visite bei den jungen Patienten unkonventionell.
3'40 Sie geben kranken Kindern eine Spritze in die Hand und vertreiben damit die Angst; sie verschreiben Lach- oder Seifenblasenkuren und nehmen den Kindern die Scheu vor der medizinischen Therapie. Die Initiatorin der Clown-Doktoren in Deutschland ist eine Schauspielerin und Pantomimin aus den USA; jahrelang hat sie dort junge Patienten mit Spaß therapiert.
"Sie bekommen sehr viel Liebe und sehr viel 'caring' ... Zuwendung? ... aber sie bekommen nicht normalerweise Humor und Humor als Medizin."
4'27 Die Ärzte im Wiesbadener Krankenhaus begrüßen die Visiten der nicht-akademischen Kollegen als sinnvolle Ergänzung zu Spritzen und bitteren Pillen.
"Die sind gut, die sind lustig!"
"Es ist für die Kinder schon toll, die Zeit geht schneller rum und ich denke, es ist eine gute Ablenkung von dem, was eigentlich ihre Krankheit betrifft."
"Und ich muß dazu sagen, es macht auch die Schwestern fröhlich, wenn die kommen."
5'23 Der uneingeschränkte Zuspruch hat die bisher einzige Gruppe der Clown-Doktoren in Deutschland motiviert, auch in anderen Krankenhäusern psychologische Behandlungsprogramme für junge Patienten anzuregen; doch zunächst müssen Spender und Sponsoren gefunden werden, die dieses Programm finanzieren.
03. Werkzeugmaschinen von Trumpf
5'46 Der deutsche Automodellbau hat die Region um Stuttgart berühmt gemacht - ein Zentrum für Erfindergeist. Die Firma Trumpf gehört dazu, seit 70 Jahren. Es heißt: Wo ein Blechteil geschnitten oder gestanzt werden muß, sind die Werkzeugmaschinen des schwäbischen Unternehmens erste Wahl.
6'15 Industrieprodukte, zum Beispiel Autos, Flugzeuge und Schiffe können nur so gut sein wie die Maschinen, die sie bauen; den deutschen Maschinenbauern ist es gelungen, Problemlösungen zu vereinfachen und damit die Fertigung zu beschleunigen. Kein Wunder, daß der Maschinenbau weiterhin die größte Exportbranche Deutschlands ist, die einen Ausfuhrüberschuß von 50 Milliarden DM jährlich erwirtschaftet.
6'46 Bei der Firma Trumpf sind rund 3.000 Mitarbeiter beschäftigt, nicht nur in Baden-Württemberg - auch im europäischen Ausland, in den USA, in Japan, Singapur und Brasilien.
7'02 Der Nachwuchs profitiert von der innovativen Kraft des Unternehmens, das knapp 8 % des Umsatzes für Forschung und Entwicklung aufwendet. An sogenannten "Lerninseln", die in den Betriebsablauf integriert sind, werden die Auszubildenden auf die künftige Gruppenarbeit vorbereitet.
7'29 Lasertechnologie, die Albert Einstein 1917 theoretisch entdeckte und der Amerikaner Maiman 1960 erstmals im Labor erprobte, wird bei Trumpf auf verschiedenen Anwendungsfeldern hochentwickelt, zum Beispiel in der Medizin-Technik. Härteste Materialien wie Stahl oder Marmor werden - gas- und staubfrei - mit Wasser geschnitten.
8'05 Leistungsfähig und auf die individuellen Bedürfnisse der Industrie zugeschnitten - so schaffen Werkzeugmaschinen aus Deutschland weltweit die Voraussetzungen für hohe Sicherheitsstandards bei extremen Belastungen.
04. Der Goldjunge aus dem Erzgebirge
8'26 Ankunft eines Olympiasiegers in Dresden: Diesmal landete er nicht auf Skiern, sondern mit dem Flugzeug. Der strahlende Goldmedaillengewinner aus Lillehammer: Jens Weißflog, herzlich begrüßt von seinen Eltern.
8'45 Spontaner Applaus in der Flughafenhalle - für die Sachsen ist der Skispringer aus dem Erzgebirge das Idol schlechthin. Keiner in dieser Sportdisziplin steht seit so langer Zeit an der Weltspitze.
9'04 Die vorläufige Krönung seiner Laufbahn: Die Olympischen Winterspiele in Lillehammer - Jens Weißflog nimmt Anlauf von der Großschanze, schafft den optimalen Absprung und fliegt mit einer Weite von 133 m dem olympischen Gold entgegen. - Zwei Tage später holt er sich nochmal das Edelmetall im Mannschaftsspringen.
9'25 Den 1. Höhepunkt seiner Karriere erlebte er als 19-jähriger: olympische Spiele_1984 in Sarajewo; damals noch als Sportler der DDR und im alten Sprungstil.
9'54 Es ist beispiellos in der Geschichte des Skispringens, nach 10 Jahren noch einmal Olympia-Gold zu gewinnen.
10'02 Aber auch nach mehr als 20.000 Sprüngen hat der jetzt 29-jährige immer noch dieses mulmige Gefühl, wenn er sprungbereit von der Großschanze ins Tal schaut: "Es ist schon 'ne Angst da, man versucht sich dann einfach auf den Sprung zu konzentrieren und das wichtigste dabei ist sicherlich, dort irgendwo eine Angst zu überwinden."
"Ich bin nicht mehr so beunruhigt wie am Anfang, weil ich weiß, daß er sichere Sprünge im Großteil herunterbringt. Das ist es vielleicht, aber das ist nicht lange. Da ist immer wieder eine Spannung da, und da sind immer wieder andere Konkurrenten. Und man fiebert immer wieder mit."
Seine Hausschanze in Oberwiesenthal. Hier quälte er sich in einsamen Trainingsstunden, perfektionierte seine Sprungtechnik.
10'54 Der Funke sprang auf den Nachwuchs über. Die Kleinen sind hoch motiviert - wollen auch einmal ganz groß rauskommen - eben wie ihr Vorbild - der Jens:
"Ich find es gut, daß, wenn er einen Sprung verpatzt hat, doch noch das Beste daraus macht."
"Ich find gut: er kann bei jedem Sprung, mit jedem Wind kann er praktisch springen und da ist eigentlich die Verbindung zu uns Kleinen. Ganz okay."
11'22 Ganz okay - das ist auch die Leistung dieser 5- bis 10-jährigen. Immerhin springen sie bereits bis zu 40 m weit.
11'41 Der Kurort Oberwiesenthal liegt mitten im Erzgebirge, nur wenige Kilometer von der deutsch-tschechischen Grenze entfernt. Hier wurden Erze aller Art gefördert, heute ist die Gegend eine beliebte Adresse für Wintersportler und Bergwanderer.
12'01 An diesem Tag jedoch war Trubel und buntes Treiben auf dem Marktplatz der 3.500 Seelen Gemeinde: Empfang für Jens Weißflog, den Goldjungen aus Lillehammer.
12'20 Ob jung oder alt - die Oberwiesenthaler waren aus dem Häuschen: "Ja, wir in Oberwiesenthal, wir finden das ganz toll, daß der Jens Weißflog hier Goldmedaillen mitgebracht hat, vor allem, weil er eben so sympathisch ist, weil er ganz natürlich geblieben ist, trotz seines Erfolgs. Also, wir sind absolut happy, wir sind vor dem Fernseher sind wir in Tränen ausgebrochen, daß er da zweimal gewonnen hat."
12'41 Dem König der Lüfte ist der Erfolg nicht zu Kopf gestiegen. Und das lieben die Oberwiesenthaler an ihm: Daß er, der jetzt ganz oben, auf dem Höhepunkt seiner Karriere steht, doch einer von ihnen geblieben ist - und er hat in diesen Tagen in seiner Heimat wiederholt versichert: "Ich bleibe einer von Euch!"
13'16 Jens Weißflog wohnt mit seiner Frau Nicola und dem 4-jährigen Sohn Daniel direkt am Marktplatz.
28 Mal hat der "Goldadler", wie er von seinen Freunden genannt wird, einen Weltcup gewonnen. - Skispringen ist seit 15 Jahren die große Leidenschaft des Jens Weißflog. Kommt da die Familie nicht zu kurz?
"Da gehört ganz einfach die Familie dazu, speziell die Frau, die einem das gewisse Umfeld zu Hause schafft, daß man frei im Kopf ist für das Springen."
"Das ist natürlich schwierig, weil er eine gewisse Aggressivität dann auch hier abbauen muß, wenn es mit dem Skispringen mal nicht so klappt. Da muß man schon als Frau 'ne gewisse Toleranz oder Flexibilitat, würde ich mal sagen, mitbringen. Also, einfach ist es nicht, wie sich das manche vorstellen. Ich meine, ich sitze das halbe Jahr hier alleine mit dem Kind, das ist schon unschön, das muß man mal sagen."
14'18 Und immer wieder Glückwünsche und Geschenke. - Eigentlich wollte Jens Weißflog nach den Olympischen Spielen aufhören - einen Job als Berater für Gesundheitssport im Nachbarort hatte er bereits. Doch nach der Feier hat er es sich anders überlegt: "Es gibt eben nichts schöneres als Fliegen", wie er schmunzelnd hinzufügte.
14'43 Soviel ist sicher: Von dem sympathischen Mann aus dem Erzgebirge wird noch zu hören sein.